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Die Schwanenkirche liegt bei Roes in einem sogenannten Kirchspiel der sechs Gemeinden Binningen Brohl Dunfus Forst Montenich und Roes in der Vordereifel Sie ist eine romisch katholische Wallfahrtskirche und ein Ort der Marienverehrung Sie wurde in den Jahren 1950 bis 1952 als Nachfolgerin der im Zweiten Weltkrieg zerstorten Kirche errichtet Die Pfarrei zu der die Schwanenkirche gehort ist Forst heute Teil der Pfarreiengemeinschaft Kaisersesch im Bistum Trier 1 SchwanenkirchePortalInnenraum im Schein der FensterMadonna vor dem AltarGnadenbild Wetterfahne auf dem Dachreiter der Schwanenkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprung im 15 Jahrhundert 1 2 Zerstorung im Zweiten Weltkrieg 1 3 Neubau 2 Herkunft des Namens Schwanenkirche 3 Sonstiges 4 Literatur 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprung im 15 Jahrhundert Bearbeiten Als Baubeginn der ursprunglichen Schwanenkirche gilt das Jahr 1460 Erbauer waren die Herren von Pirmont Es ist anzunehmen dass der Bau nur langsam voranging wie aus einem Kollektenbrief vom 24 Februar 1474 hervorgeht ausgestellt von den Brudern Henrich Johan und Frederich Herren zu Pirmont und Erenberg Nicolaus von Biedburg Pfarrer zu Forst und den Kirchenmeistern der Swanenkirchen Johan Hoilen und Clais Thielen von Pirmont Sie schreiben in diesem Brief seit 14 Jahren sei an dieser durch Wunder ausgezeichneten und jetzt fertiggestellten Kirche 2 gebaut worden 3 Fertiggestellt bedeutete wahrscheinlich nur dass sie unter Dach war Eingewolbt wurde sie erst 1492 wie der Schlussstein im ersten Joch des Mittelschiffs mit dem Ehewappen des Reichsfreiherrn Heinrich von Pirmont und zu Ehrenberg und seiner Frau Catharina Grafin von der Mark Arenberg belegte Baumassnahmen in der Zeit zwischen 1540 und 1800 sind nicht bekannt Uberliefert ist dass die Kirche Anfang des 19 Jahrhunderts allmahlich zu zerfallen drohte bis sie das Interesse des Koblenzer Baumeisters Johann Claudius von Lassaulx fand und in den Jahren 1836 bis 1845 saniert wurde Wahrscheinlich im Zuge dieser Massnahme wurde die Orgelempore entfernt und nicht wieder aufgebaut 4 Der kleine Kirchenbau war eine dreischiffige spatgotische Hallenkirche mit Rundsaulen und Netzgewolbe Der Chor war einschliesslich Vorjoch 8 10 Meter tief und 5 90 Meter breit das Kirchenschiff 18 90 Meter lang und am Ostende 10 28 Meter am Westende 10 52 Meter breit Ursprunglich hatte die Kirche drei Portale Die Wande waren aussen durch Strebepfeiler gegliedert die bis zum Dach reichten 2 Zerstorung im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Am 25 September 1944 wurde die auf freiem Feld abseits der ubrigen Bebauung stehende Schwanenkirche durch einen Luftangriff vollig zerstort Alle anderen Gebaude der Gemeinde wurden verschont Anm 1 Aus der Kirche blieben das Gnadenbild eine Pieta und eine Madonna mit Kind jetzt vorn im Altarraum erhalten Die Pieta aus dem 15 Jahrhundert war allerdings zersplittert konnte aber von dem Trierer Bildhauer Bettendorf restauriert werden Sie ist vorn rechts im Kirchenschiff angebracht 5 Ausser den beiden Statuen wurde die alte kleine Glocke geborgen Sie wurde zusammen mit einer Schiffsglocke in die neue Kirche ubernommen obwohl sie einen Sprung hatte der nicht zu reparieren war Seit 1996 hangen im Dachreiter zwei von der Glocken und Kunstgiesserei Carl Metz in Karlsruhe gegossene Glocken 54 kg schwer mit Schlagton b und 32 kg mit Schlagton d Die Glocke aus der alten Kirche steht in einer Vitrine im Gemeindehaus in Roes die Schiffsglocke am Altar als Gong 2 4 Neubau Bearbeiten Der Neubau wurde in den Jahren 1950 bis 1952 nach Planen des Architekten Karl Peter Bohr aus Polch u a Dombaumeister der Hohen Domkirche zu Trier auf den Grundmauern der alten Kirche errichtet Das Mauerwerk besteht weitgehend aus Beton und nur zu einem geringen Teil aus leichtem Bimsstein Die moderne Architektur des Innenraums wird von grossen Spitzbogen gepragt die auf die Gotik zuruckverweisen Das Kirchenschiff hat jeweils funf schmale hohe Spitzbogenfenster links und rechts Die Masse des Neubaus weichen geringfugig von denen der alten Kirche ab Der Chor mit Dreiachtelschluss und drei Fenstern an der rechten Seite ist 8 99 Meter tief und 6 90 Meter breit das Kirchenschiff 19 05 Meter lang 11 Meter breit und 13 Meter hoch Links an den Chor ist die Sakristei angebaut Aussen ist das Gebaude 30 15 Meter lang und bis zum First 16 70 Meter hoch Das dreiteilige Portal an der Westwand und das grosse Spitzbogenfenster daruber sind mit Basalt gerahmt Die beiden 1996 geschaffenen Pfeilerfiguren stellen rechts den heiligen Castor von Karden und links seinen Begleiter den heiligen Potentinus dar um die Verbindung zum einstigen Stift Karden und die von dort ausgehende Christianisierung deutlich zu machen Es sind Werke des Mayener Bildhauers Franz Moog 1926 2012 und seiner Werkstatt 4 Von den Buntglasfenstern mit ihrer Dreieckornamentik heisst es sie seien vom Architekten zunachst als Notverglasung gedacht gewesen Doch das Licht in Rot Blau und Goldgelb faszinierte allgemein sodass diese Gestaltung auch bei der Restaurierung 1996 beibehalten wurde Die Anregung zu dem Entwurf hatte der Architekt von den Kolner Werkschulen und durch Arbeiten in der St Apollinaris Kirche in Frielingsdorf bekommen die 1927 28 von Dominikus Bohm Professor an der Kolner Werkschule erbaut worden war Die bei Sonnenschein farbig erscheinenden Wande sind rein weiss gestrichen ohne eine zunachst geplante Ornamentik Altar und Tabernakel wurden schon 1950 getrennt aufgestellt gewissermassen im Vorgriff auf die Empfehlungen des Zweiten Vatikanischen Konzils Die Schauseite des Tabernakels mit einem Bronzerelief des Pelikans als Symbol fur Jesus aus den 1980er Jahren wurde von Hans Karl Schmitt Trier gestaltet und ebenso wie das von Bohr entworfene Vortragekreuz von Hans Alof Trier ausgefuhrt 4 Die zusammen mit dem Gnadenbild aus den Trummern geborgene Madonna von 1851 hangend am Ubergang vom Kirchenschiff zum Altarraum angebracht ist von einem Kranz mit Plaketten der Geheimnisse des Rosenkranzes umgeben geschaffen von Will Hahn Das Gnadenbild auf der rechten Seite erhielt eine Umrahmung aus rotem Sandstein die einen Schrein bildet 4 Nach einer Renovierung vor allem des Innenanstrichs wurde die Kirche am 1 Oktober 2023 mit einem Konzert und einer Einfuhrung durch den Architekten Karl Feils als Nachfolger des damaligen Architekten Karl Peter Bohr wieder eroffnet 6 7 Herkunft des Namens Schwanenkirche BearbeitenDer 1544 bezeugte Name der Kirche wird von der Sage so erklart Der Erbauer der Kirche sei in die Gefangenschaft der Heiden geraten habe sich an die Muttergottes gewandt und getraumt er werde von einem Schwan in die Heimat getragen Beim Erwachen fand er sich an der Stelle eines kleinen Kapellchens wo er daraufhin zur Ehre der Muttergottes die Schwanenkirche bauen liess 8 Zur Herkunft des Namens Schwanenkirche und des Schwans in einem der Schlusssteine im Gewolbe der fruheren Kirche sowie statt eines Hahns als Wetterfahne auf dem Kreuz des Dachreiters gibt es weitere Deutungen Unter anderem heisst es Swan bedeute Weggabelung und die Kirche stehe an einer Wegkreuzung Moglich erscheint auch die Verbindung mit den Grafen von Bassenheim auf deren Liegenschaften die Kirche steht sie fuhren den Schwan in ihrem Wappen 3 Sonstiges Bearbeiten nbsp GedenktafelDie Schrift uber dem Portal lautet HIC DOMUS DEI EST ET PORTA CAELI Hier ist das Haus Gottes das Tor des Himmels Der Satz ist dem Buch Genesis entnommen Gen 28 17 EU Im Aussenbereich der Kirche stehen sieben Bildstocke aus Basalt mit eingemeisselten Bibelzitaten Sie wurden nach dem Entwurf von Karl Peter Bohr im Stil der landschaftstypischen Schopfloffel von dem Steinmetzmeister Christoph Kronewirth Trier geschaffen Die Reliefs aus gebranntem Ton in den Nischen der Bildstocke schuf 1999 der Senheimer Bildhauer Christoph Anders 1938 in Jarischau 4 An einer aus Bruchstucken der alten Kirche zusammengesetzten Gedenksaule an der Strasse vor der Kirche ist eine Bronzetafel angebracht Unter dem auf die Schwanenkirche bezogen ubersetzten Bibelwort Ich richte ihre Trummer auf und stelle alles wieder her Amos 9 11 EU sind die Initiatoren des Wiederaufbaus genannt Dechant Georg Schreiner und Kaplan Ernst Weber sowie der Architekt Karl Peter Bohr Ausserdem ist ein Dank an die Bevolkerung formuliert durch deren tatkraftige Mithilfe die neue Schwanenkirche in den Jahren 1950 bis 1952 auf den Trummern der 1944 zerstorten Schwanenkirche erbaut wurde 4 Um Erhalt und Pflege der Schwanenkirche und ihrer Umgebung bemuht sich ein Forderverein 9 Literatur BearbeitenAugust Reichensperger Die Schwanenkirche bei Forst auf dem Maifelde In Bonner Jahrbucher 19 1853 Josef Ruland Die Sage von der Ruckkehr aus dem Heiligen Lande als Geschlechtersage in der Eifel In Bonner Jahrbucher 155 56 1955 56 S 215 227 Reinhold Schommers Die Schwanenkirche bei Roes Eifel Hrsg vom Rheinischen Verein fur Denkmalpflege und Landschaftsschutz Neusser Druckerei und Verlag Neuss 1999 ISBN 3 88094 852 6 Ernst Wackenroder Die Kunstdenkmaler des Landkreises Cochem Nachdruck der Ausgabe von 1959 Deutscher Kunstverlag Berlin 1984 ISBN 3 422 00561 7 S 705 714 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schwanenkirche Roes Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Schwanenkirche In roes eifel de Roes Kath Kirche St Marien Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jh e V Das Lichtwunder die Schwanenkirche bei Roes In meineeifel de Forderverein zur Renovierung und Erhaltung der Schwanenkirche e V Anmerkungen Bearbeiten Warum die Schwanenkirche bombardiert wurde obwohl sie kaum als militarische Einrichtung vermutet werden konnte ist ungeklart Vermutet wird dass das Fuhrungsflugzeug einer Staffel beim Anflug auf Koblenz wegen eines technischen Fehlers seine Bombenlast abwarf und die Besatzung der folgenden Flugzeuge annahm das Ziel fur die Abwurfe sei erreicht Einzelnachweise Bearbeiten Roes Kirchort Schwanenkirche Wallfahrtskirche In pfarreiengemeinschaft kaisersesch de Abgerufen am 14 November 2022 a b c Ernst Wackenroder Die Kunstdenkmaler des Landkreises Cochem Nachdruck der Ausgabe von 1959 Deutscher Kunstverlag Berlin 1984 ISBN 3 422 00561 7 S 705 714 a b Informationsblatt der des Pfarramtes Forst a b c d e f g Reinhold Schommers Die Schwanenkirche bei Roes Eifel Herausgegeben vom Rheinischen Verein fur Denkmalpflege und Landschaftsschutz Neusser Druckerei und Verlag Neuss 1999 ISBN 3 88094 852 6 Schwanenkirche In eifel info 8 Juni 2021 abgerufen am 13 Juni 2021 https x com hhirte status 1708534463670464728 s 12 https www rhein zeitung de region aus den lokalredaktionen kreis cochem zell artikel nach innenrenovierung schwanenkirche in roes wieder geoeffnet arid 2551616 html Nikolaus Hocker Freia und der Schwan In Nikolaus Hocker Die Stammsagen der Hohenzollern und Welfen Ein Beitrag zur deutschen Mythologie und Heldensage Wilhelm Kaulen Dusseldorf 1857 S 141 144 https www blick aktuell de Berichte Ungeliebter Schlammplatz ist Geschichte 209200 html50 2362 7 252725 Koordinaten 50 14 10 3 N 7 15 9 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwanenkirche Roes amp oldid 239600075