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Burg Pyrmont ist eine mittelalterliche Wehranlage die auf auf einem Schieferfelsen uber dem Wasserfall des Elzbachs in der sudlichen Eifel errichtet wurde Sie liegt westlich von Munstermaifeld in der Gemarkung der Ortsgemeinde Roes im Landkreis Cochem Zell Burg Pyrmont Luftaufnahme 2015 Blick von der Pyrmonter Muhle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1225 erstmals urkundlich erwahnt wurde die Felsenburg wohl Ende des 12 Jahrhunderts auf pfalzgraflichem Territorium durch Kuno von Schonberg errichtet Dessen Sohn Kuno II nannte sich als erster seiner Familie Herr zu Pyrmont 1 Kuno VI von Pyrmont verfugte 1441 testamentarisch wie sein Erbe und damit auch Burg Pyrmont unter seinen drei zerrstrittenen Sohnen Heinrich VI Johann und Friedrich aufzuteilen sei um den Stammsitz des Geschlechts vor Erbteilung zu bewahren Doch das verhinderte den Erbschaftsstreit um die Burganlage nicht Uber Heinrich VI von Pyrmont wurde wegen der Streitigkeiten mit seinen Brudern sogar die Reichsacht verhangt und die Verwaltung seines Burganteils fiel seinem Bruder Friedrich zu In der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts wurde Heinrich VI von Kaiser Maximilian I in den Stand eines Freiherrn erhoben und war Herr von Pyrmont Er hatte zwar zwei eheliche Sohne aber den Pyrmonter Besitz erbte seine Tochter Elisabeth Durch ihre Heirat mit Philipp von Eltz fiel die Burg an dessen Familie Auch die Eltzer waren sich nicht immer uber die Verteilung ihres Erbes einig 1652 verkaufte eine der Eltzer Erbinnen aufgrund anhaltender Streitigkeiten ihren Anteil an Mitglieder der Familie Waldbott von Bassenheim Sie wurde aufgrund dieses Besitzes zwei Jahre spater in den Reichsfreiherrnstand erhoben und erwarb 1710 einen weiteren Eltzer Anteil an Burg Pyrmont der 1695 an Kurtrier gefallen war Die Waldbott begannen 1712 damit die mittelalterliche Burg in ein reprasentatives Schloss umzubauen So wurde der Palas auf drei Geschosse erhoht und mit grossen Fenstern ausgestattet Die heutige Freitreppe an seiner Sudseite stammt ebenfalls aus dieser Zeit Wahrend der Zeit der Franzosischen Revolution flohen die Besitzer 1789 vor den franzosischen Truppen auf ihre rechtsrheinischen Besitzungen und nur funf Jahre spater wurde die Burg zu franzosischem Nationaleigentum erklart Es folgte das Schicksal das viele linksrheinisch gelegene Burganlagen mit ihr teilten 1810 wurde sie mit sieben Hektar Land fur 4550 Franken auf Abbruch versteigert Der neue Eigentumer Franz Georg Severus Weckbecker aus Munstermaifeld verkaufte alles Verwertbare Die Reste der Gebaude verfielen zusehends 1818 kaufte Graf Friedrich Karl Waldbott von Bassenheim die Burg zuruck Aufgrund der Verschuldung seines Sohnes Hugo Waldbott von Bassenheim wurde sie 1862 zwangsversteigert Ihm folgten mehrere Nachbesitzer von denen aber niemand die Ruine wiederaufbaute Erst die Familie des Architekten Franz Krause der unter anderem als Zeichner fur Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz tatig war machte ab 1912 einen Teil der heruntergekommenen Burganlage wieder bewohnbar Fur weitere wichtige Sanierungen fehlten ihr jedoch die finanziellen Mittel 1963 nahmen sich die beiden Dusseldorfer Architekten Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg Grunder der Architektenpartnerschaft HPP Architekten der Uberreste von Burg Pyrmont an Nach dem Kauf begannen sie mit Sicherungsarbeiten und einem allmahlichen Wiederaufbau insbesondere der Kernburg Im Jahr 1990 wurde das Burgareal fur Besucher geoffnet In den Innenraumen konnen heute alte Mobel und Ausstattungsteile besichtigt werden die die Raume mit Geschichte fullen und zum Teil an die fruheren Burgeigentumer erinnern In der wiedererrichteten Vorburg befindet sich ein Andenkenladen Beschreibung Bearbeiten nbsp Vorburg der Burg PyrmontDie unregelmassig rechteckige Anlage wurde im typischen Stil der Stauferzeit erbaut Der 24 5 Meter 2 hohe runde Bergfried folgt dem Typus des Donjons und war der erste seiner Art im gesamten Mittelrheingebiet 3 Er besitzt zwei Gewolbedecken ist mit Kaminen ausgestattet und kann als Aussichtsturm bestiegen werden 4 Er trug zuletzt ein Kegeldach In seinem Schatten ist auch heute noch der 49 Meter tiefe Sodbrunnen erhalten Ein ab dem 15 Jahrhundert entstandener Zwinger mit Rundturmen schutzte die Kernburg Ein tiefer Halsgraben trennt Kernburg und Zwinger von der Vorburg die im Zuge des Wiederaufbaus neu errichtet wurde Der Zwinger nahm einst auch Wohn und Wirtschaftsgebaude auf von denen nur der grosse Fuderkeller erhalten ist Unter dem modernen Verwalterhaus befindet sich das alte Nordtor das bis zur Erweiterung der Burg ab dem 15 Jahrhundert der eigentliche Zugang war Die auf dem Felsen hoch uber dem Zwinger errichtete Kernburg besteht aus dem ehemals dreistockigen Palas dem daran angeschlossenen Kuchenbau und dem Bergfried Mit dem barocken Ausbau der Burg ab 1712 hatten Palas und Kuchenbau ein Dach erhalten das bis zur Spitze des Bergfrieds reichte Die Fassaden wurden im Barock durch Einbau neuer Fenster vereinheitlicht Palas und Kuchenbau sind nur in zwei Stockwerken und mit einem Flachdach wiederhergestellt Die Reste des dritten Stockwerks erinnern daran dass die Burg lange Zeit Ruine war Der Palas besteht im Erdgeschoss aus einer Eingangshalle dem Rittersaal und kleineren Raumen an ihn angebaut ist der Rest der Burgkapelle Im Erdgeschoss des Kuchenbaus ist in der alten Kubatur eine Kuche eingerichtet Unterhalb der Burg liegt noch ein von Trockenmauern gestutzter offenbar nie vollendeter Garten des 18 Jahrhunderts darunter ein Fischteich Im Sud und Westhang sind noch Spuren des bis ins 18 Jahrhundert bei der Burg betriebenen Weinbaus erkennbar nbsp Ansicht von Westen nbsp Innenansicht Kuche nbsp Rundturm des ehemaligen Zwingers nbsp BurgteichLiteratur BearbeitenBernhard Gondorf Burg Pyrmont in der Eifel Ihre Geschichte und ihre Bewohner Bachem Koln 1983 ISBN 3 7616 0701 6 Bernhard Gondorf Burg Pyrmont Grosse Baudenkmaler Heft 392 3 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 1997 Rolf Italiaander Burg Pyrmont in der Eifel Edition Pyrmont Roes 1965 Matthias Kordel Die schonsten Schlosser und Burgen in der Eifel Wartberg Gudensberg Gleichen 1999 ISBN 3 86134 482 3 S 62 63 Bruno Krekler Burg Pyrmont Rettung eines Baudenkmals Edition Pyrmont Roes 1990 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Pyrmont Album mit Bildern Videos und Audiodateien Website der Burg Pyrmont Eintrag von Jens Friedhoff zu Burg Pyrmont in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen BurgeninstitutsEinzelnachweise Bearbeiten Bernhard Gondorf Burg Pyrmont 1997 S 2 Objektdaten der Burg Pyrmont in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Zugriff am 16 Mai 2023 Bernhard Gondorf Burg Pyrmont 1997 S 3 Bernhard Gondorf Burg Pyrmont 1997 S 4 6 50 237447222222 7 28765 Koordinaten 50 14 14 8 N 7 17 15 5 O Normdaten Geografikum GND 4047921 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Pyrmont amp oldid 239278619