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Das Schloss Hohenthurm im Saalekreis in Sachsen Anhalt ist eine Schlossanlage auf dem Gelande der Burg in Hohenthurm Von der Burg sind der Bergfried und die Kirche erhalten Moglicherweise gibt es in den Gebauden weitere Reste der mittelalterlichen Burg Die Randhausbebauung ist gut nachvollziehbar Schloss HohenthurmSchloss Hohenthurm 1870 1871 Olbild von Frau von Wuthenau fur den Pachter Carl Sachsse Im Vordergrund franzosische Kriegsgefangene Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schloss Hohenthurm Bergfried und Kirche nbsp Schloss Hohenthurm Bergfried Rippengewolbe nbsp Schloss Hohenthurm BergfriedDie Burg Hohenthurm gehorte ursprunglich zur Mark Landsberg Sie war im Besitz von Ministerialen die Burgmanner von Landsberg waren Ihr erster Vertreter war ein 1244 erwahnter Arnoldus de alta turri Der Thuringer Landgraf Albrecht der Entartete verpfandete die Herrschaft als Bestandteil der Markgrafschaft Landsberg an den askanischen Markgrafen Heinrich von Brandenburg aus deren Handen sie wiederum als Pfand an Herzog Magnus von Braunschweig gelangte Friedrich II der Ernsthafte Markgraf von Meissen kaufte 1347 die Mark Landsberg fur 8000 Schock Groschen zuruck Dabei wurde Hohenthurm dem Burgbezirk Reideburg zugeschlagen und blieb endgultig beim Erzstift Magdeburg Die 1366 1 schriftlich bezeugten letzten Ministerialen Hans und Berle von Hoen Torn Hohenthurm wurde 1385 von Erzbischof Albrecht mit Hof Kirche und allen Rechten Lehen und Zinsen belehnt 1398 starb die Familie von Hohenthurm aus Das erledigte Lehen wurde 1398 an Leonhard von Steuben neu vergeben Der verkaufte es 1418 an Otto von Dieskau dieser an Klaus von Trotha von dem es 1430 2 oder nach anderen Angaben 1438 3 Hans von Rauchhaupt ubernahm Bis 1653 besass die Familie von Rauchhaupt fast ununterbrochen Hohenthurm 1570 wurde die Burg vom Geschichtsschreiber Torquatus als verfallen bezeichnet 1683 brannte die Burg ab In dessen Folge wurden ein neues Wohnhaus und neue Wirtschaftsgebaude erbaut die von einer hohen Ringmauer umgeben waren Der Turm erhielt das Gesims aus Backstein und eine neue Bedachung Im 17 und 18 Jh sind verschiedene Besitzer von Hohenthurm bekannt 1653 kaufte es Nikolaus von Zastrow fur 22000 Taler 1671 war es im Eigentum von Mathias von Beck Bex Ratsherren zu Leipzig 4 1675 von Hans Christoph Rauchhaupt auf Trebnitz 1711 von Kriegsrat Friedrich Franz von Schwartz 1732 von Johann Jacob von Ludecke dessen Vater erst 1704 die Nobilitierung erfuhr 5 Der heutige Schlossbau im Westen des Areals stammt im Kern aus dem 18 Jh Es wurde 1736 auf den Fundamenten des mittelalterlichen Brauereigebaudes errichtet Sein Erscheinungsbild wird jedoch vom Umbau im Stil der Neorenaissance vom Ende des 19 Jh gepragt 1836 kaufte dann der sachsische Kammerherr Karl Adam Traugott von Wuthenau gest 1862 die vereinigten Guter von Rosenfeld gehorte zum wettinischen Amt Delitzsch und Hohenthurm vom Kammerrat Otto Rudolf von Wulcknitz der es ein Jahr zuvor von der Familie Ruhling geerbt hatte fur 66880 Taler Die Familie Ruhling hatte Hohenthurm zuvor 1836 erworben Traugott von Wuthenau war ein tatkraftiger moderner Unternehmer Er verpachtete die vereinigten Ritterguter so 1845 bis 1856 an Amtmann Knaur und 1856 bis 1885 an den studierten Landwirt und Amtmann Carl Friedrich Wilhelm Sachsse Die Pachter ubernahmen die gesamte Bewirtschaftung Durch Einsatz moderner Methoden in der Landwirtschaft wurde Wuthenau so Grossagrarier Das Gut Hohenthurm wurde zu einem landwirtschaftlichen Mustergut 1852 errichtete man das Gartnerhaus im Schlosspark 1857 war die barocke Haube des Turmes so baufallig geworden dass sie abgerissen werden musste und durch ein flaches Kegeldach ersetzt wurde 1859 begann man den lang gestreckten Pferdestall zu bauen Der Sohn Traugotts Max Heinrich Adam von Wuthenau Hohenthurm 1834 1912 wurde kurz vor seinem Tod nobilitiert zum 1 Graf Wuthenau Hohenthurm und heiratete 1857 6 die Grafin Pauline von Wurttemberg Er selbst war als evangelischer Landadliger Rechtsritter im Johanniterorden Zur Ausubung des Glaubens seiner Ehefrau liess er 1912 im ehemaligen Rittersaal eine katholische Kapelle einrichten da die Schlosskirche evangelisch war Wie schon sein Vater fuhrte Graf Max Heinrich seinen landwirtschaftlichen Grossbetrieb sehr erfolgreich Unter anderen wurden zum Gut Hohenthurm 1864 bis 1910 ca 1100 Morgen Land hinzugekauft Der wirtschaftliche Erfolg ermoglichte es ein reprasentatives Wohngebaude zu errichten 1892 93 wurde das barocke Schloss zu einem Neorenaissancebau nach dem Vorbild des Dresdner Schlosses umgebaut Als Bauherr gilt der Herr des auf Grundlage einer Stiftung und zum Erhalt der Guter gegrundeten Familienfideikommiss Hohenthurm Generalmajor Carl Adam von Wuthenau 1863 1946 der nachfolgend noch den Charakter eines Generalleutnants erhielt 7 Carl Adam war zweimal verheiratet Aus der ersten Ehe mit der Grafin Chotek von Chotekowa und Wognin 1874 1930 stammt der gleichnamige Erbe Rittmeister Carl Adam Graf von Wuthenau Hohenthurm welcher auch fur das Familienarchiv Interesse zeigte 8 Zum Schloss gehorte zeitgleich umfangreiche Besitzungen Hohenthurm mit Anteilen in Rosenfeld Zwebendorf Plossnitz etwa 667 ha gefuhrt von einem Guderdirektor Zusatzlich kam noch das 363 ha grosse Rittergut Glesien hinzu 9 In den 1920er Jahren wurde auf dem Turm das flache durch das heute noch vorhandene hohe Kegeldach ersetzt Im Turmzimmer offnete man die 8 vermauerten gotischen Fenster und zog eine schwere Balkendecke ein Am Schloss wurde ein Teil des historistischen Zierrates entfernt so dass der Gesamteindruck sich dem Barock naherte 1925 wurde in Hohenthurm eine katholische Kirchengemeinde gegrundet 10 welche die katholische Kapelle im ehemaligen Rittersaal nutzte 1945 wurde das Gut enteignet Die Schlossanlage wurde zum Institut fur Pflanzenzuchtung der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Am 14 Januar 2007 wurde die katholische Kapelle profaniert die katholischen Gottesdienste der Kuratie Hohenthurm die inzwischen in der Pfarrei St Mauritius und St Elisabeth Halle aufgegangen ist finden seitdem in der evangelischen St Nikolai Kirche in Landsberg statt 11 Die mittelalterliche Burg bildete ein unregelmassiges Funfeck in dessen nordostlicher Ecke der Bergfried der Hohe Turm als Bestandteil der Kernburg lag Der hochromanische Bergfried entstand im baulichen Zusammenhang mit der ins 12 Jahrhundert datierten Kirche Er zeichnet sich durch relativ schlechte Mauerqualitat aus Der Zugang zum Turm war ursprunglich an der Sudseite Das Eingangsgeschoss verfugt uber einen achtteiliges Gewolbe Von diesem Geschoss aus verlauft eine Wendeltreppe in der Mauerstarke bis zum obersten Geschoss Das Gewolbe und die Wendeltreppe wurden in Ziegelsteinmauerwerk ausgefuhrt und stammen beide aus spatgotischer Zeit Wie im Bergfried von Krosigk gibt es auch hier ein gesondert zu betretendes Kellergeschoss Der Zugang scheint hier aber spater eingebrochen worden zu sein Literatur BearbeitenHandbuch der historischen Statten Deutschlands Provinz Sachsen Anhalt Alfred Kroner Verlag Stuttgart 1987 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler Der Bezirk Halle Akademie Verlag Berlin 1976 Graf von Wuthenau Hohenthurm Die Familie der Herren von Wuthenau und der Grafen von Wuthenau Hohenthurm Verlag C A Starke Limburg an der Lahn 1969 Plathner Fruhmittelalterliche Burgen im Saalkreis Heimatkalender fur Halle und den Saalkreis Karras amp Konnicke Halle 1922 Siegmar von Schultze Gallera Wanderungen durch den Saalkreis Bd 4 Verlag von Karras amp Koennecke Halle a d Saale 1921Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Hohenthurm Album mit Bildern Videos und Audiodateien Kultur und Heimatgeschichtsverein Hohenthurm e V Einzelnachweise Bearbeiten Urkunden Regesten zur Geschichte und Genealogie der Herren von Kotze Nebst einer Einleitung in die Familien Geschichte kurzen Uebersicht derselben und des Familien Grundbesitzes Stamm Ahnen Wappen und Siegeln Tafeln In Auf Veranlassung der Familie v Kotze G A v Mulverstedt Hrsg Familien Chronik Regesten 7 Oktober 1366 Druck von E Baensch jun Magdeburg 1866 S 84 571 uni duesseldorf de abgerufen am 2 Dezember 2021 Genealogisch Historische Beschreibung nebst den Stamm Ahnen Tafeln derer von Rauchhaupt In Valentin Koenig Hrsg Genealogische Adels Historie oder Geschlechts Beschreibung derer in Chur Sachsischen und angrantzenden Landen zum Theil ehemals allermeist ab jetzo in gutem Flor stehenden altesten und ansehnlichsten Adelichen Geschlechter und aus selbigen entsprungenen verschiedenen Freyherrlichen und Hoch Graflichen Hauser Dritter Theil Cap 1 Wolfgang Deer Leipzig 1736 S 908 google de abgerufen am 2 Dezember 2021 Thilo von Trotha Vorstudien zur Geschichte des Geschlechts von Trotha In Familien Chronik Erster Abschnitt Ueber den Ursprung des Geschlechtes des Namens des Grundbesitzes W Struder Steiner Neuwied Coblenz 1860 S 6 uni duesseldorf de abgerufen am 2 Dezember 2021 Maximilian Gritzner Standes Erhebungen und Gnaden Acte Deutscher Landesfursten wahrend der letzten drei Jahrhunderte II Braunschweig bis Wurttemberg und Anhang mit General Register Standes Erhebungen und Gnaden Acte verliehen von den Kurfursten von Sachsen Bex C A Starke Gorlitz 1881 S 673 uni duesseldorf de abgerufen am 2 Dezember 2021 Stammbuch des bluhenden und abgestorbenen Adels in Deutschland enthaltend zuverlassige und urkundliche Nachrichten uber 9898 Adels Geschlechter In Von deutschen Edelleuten Hrsg Genealogische Ubersicht Zweiter Band Nr L Georg Joseph Manz Regensburg 1863 S 386 uni duesseldorf de abgerufen am 2 Dezember 2021 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser 1917 90 Auflage Justus Perthes Gotha 8 November 1916 S 1084 1085 google de abgerufen am 2 Dezember 2021 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Teil A 1938 Teil A Grafliche Hauser des spatestens um 1400 nachgewiesenen ritterburtigen deutschen Landadels und ihm gleichartiger Geschlechter Deutscher Uradel 111 Jahrgang Justus Perthes Gotha 22 November 1937 S 650 652 google de abgerufen am 2 Dezember 2021 Hans Friedrich v Ehrenkrook Otto Reichert Friedrich Wilhelm Freiherr v Lyncker u Ehrenkrook Elsa v Bethmann geb v Werner Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel vor 1400 erwahnt 1955 Hrsg Deutsches Adelsarchiv Band II Nr 10 C A Starke 1955 ISSN 0435 2408 S 505 508 d nb info abgerufen am 2 Dezember 2021 Oskar Kohler Gustav Wesche H Krahmer Niekammer s Landwirtschaftliche Guter Adressbucher Band V Provinz Sachsen 1922 Verzeichnis samtlicher Ritterguter und Guter von ungefahr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft des Grundsteuerertrages der Gesamtflache und des Flacheninhalts der einzelnen Kulturen In Mit Unterstutzung der Landwirtschaftskammer zu Halle a S Hrsg Verzeichnis der fur die Landwirtschaft wichtigen Behorden und Korperschaften 3 Auflage V der Reihe von Paul Niekammer Reichenbach sche Verlagsbuchhandlung Leipzig 1922 S 118 189 slub dresden de abgerufen am 2 Dezember 2021 Rudolf Joppen Die kirchliche Entwicklung im Kommissariat Magdeburg vom Ende des Kulturkampfes bis zum Sturz der Monarchie 1887 1918 In Franz Schrader Hrsg Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg in der Reihe Studien zur katholischen Bistums und Klostergeschichte Band 19 Teil 9 St Benno Verlag Leipzig 1978 S 302 306 Gottesdienste Pfarrei St Mauritius amp St Elisabeth Halle Mitte abgerufen am 8 Marz 2022 51 522222222222 12 095833333333 Koordinaten 51 31 20 N 12 5 45 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Hohenthurm amp oldid 228326578