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Schlangenhalspanther auch Serpopard altagyptisch Sedja Sudja ist die Bezeichnung eines mythischen Fabelwesens das in Mesopotamien Elam und im Alten Agypten bezeugt ist In der Altorientalistik wird er meist als Schlangendrache 3 bezeichnet Schlangenhalspanther in HieroglyphenBildliche Darstellung eines Schlangenhalspanthers 1 Sedja Sudja S w ḏ3 Der die Sonne bewegt 2 Der die Sonne wohlbehalten sein lasst 2 Schlangenhalspanther auf der Vier Hunde Palette Detail Rollsiegel aus Uruk Schlangendrachen Darstellungetwa aus der Zeit um 3000 v Chr Louvre Wahrend Wolfgang Helck hinter der Gestalt des Schlangenhalspanthers Einflusse von Stempelsiegelmotiven aus Elam vermutet 1 geht Wolfram Nagel von einem mesopotamischen Kulturtransfer aus 4 In der altagyptischen Mythologie gehorten die Schlangenhalspanther auf den Prunkpaletten der pradynastischen Epoche ebenfalls zum festen Bestandteil der Bildprogramme Inhaltsverzeichnis 1 Darstellungen 2 Mythologische Verbindungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseDarstellungen BearbeitenBezeichnend fur Schlangenhalspanther sind ihre langen Halse die denen von Giraffen nachempfunden sind Der Korper ist der eines Panthers Auf vielen Paletten haben die Wesen ihre langen Halse umeinander geschlungen Auf der Narmerpalette werden die Schlangenhalspanther sogar an der Leine gehalten Ihre Umschlungenheit sollte moglicherweise die Vereinigung der beiden Reiche von Agypten Ober und Unteragypten reprasentieren In einer weiteren Darstellung auf der Zwei Hunde Palette sind zwei Schlangenhalspanther zu sehen wie sie wahrscheinlich eine Sonnenscheibe umranken Ihre beiden Kopfe stossen auf eine Gazelle nieder um sie zu toten Uber dieser Szenerie schwebt ein Ba Seelenvogel 5 Aus Hierakonpolis stammen zwei Elfenbeinsicheln auf denen ein Mann als Tierbandiger zwei Schlangenhalspanther zahmt Dieses Motiv konnte der sumerischen oder mesopotamischen Kultur entlehnt sein und als 6 Eingang in die agyptischen Hieroglyphen gefunden haben 7 Mythologische Verbindungen BearbeitenWhitney Davis und Wolfgang Helck vermuten dass Schlangenhalspanther als Ungeheuer der Wusten unter anderem Chaos und Urgewalt reprasentieren sollten zumal die Wuste von jeher als lebensfeindlich und bedrohlich galt Wolfhart Westendorf verweist auf die alte mythische Vorstellung dass der Schlangenhalspanther die Sonne auf ihrer taglichen Bahn bewegt beziehungsweise dass der Schlangenhalspanther als Trager der Sonne galt Der altagyptische Name steht daher nach Elmar Edel in direktem Zusammenhang mit seiner Rolle Teilaspekte des Motivs der eine Gazelle totenden Schlangenhalspanther in Verbindung mit dem Sonnenauge sind Inhalt der demotischen Fabel Die Seherin und die Horerin Ausserdem zeigt der Totungsakt einen weiteren Bezug zu den Inhalten des Nutbuches und dem mythischen Vorgang Lowe totet Stier Gazelle wo es unter anderem um das Thema der taglichen Wiedergeburt des Sonnengottes geht In Sargtexten des Mittleren Reiches wird die Rolle des Schlangenhalspanthers in der altagyptischen Kosmologie entsprechend als Stutze des Himmels und als Wachter des Sonnengottes Re definiert Nachdem Re zur hochsten Himmelsgottheit erhoben wurde und sich die mythologischen Grundlagen im weiteren Verlauf der altagyptischen Geschichte anderten losten Sphinxmonumente die Schlangenhalspanther hinsichtlich des Panthersymbols als Wachter ab und flankierten nun den Weg zu den Eingangstoren der Duat In den Gangen der Totentempel ubernahmen dagegen die Giraffen die Funktion der Schlangenhalspanther Literatur BearbeitenWhitney Davis Masking the Blow The Scene of Representation in Late Prehistoric Egyptian Art Berkeley Oxford Los Angeles 1992 ISBN 0 5200 7488 2 Whitney Davis Richard W Quinn Replications archaeology art history psychoanalysis Penn State Press Kopenhagen 1996 ISBN 0 2710 1524 1 Elmar Edel Altagyptische Grammatik Analecta orientalia Nr 39 Pontificium Inst Biblicum Rom 1964 442 Wolfgang Helck Untersuchungen zur Thinitenzeit Agyptologische Abhandlungen AA Band 45 Harrassowitz Wiesbaden 1987 ISBN 3 447 02677 4 Wolfgang Helck Schlangenhalspanther In Wolfgang Helck Eberhard Otto Lexikon der Agyptologie Band 5 Pyramidenbau Steingefasse Harrassowitz Wiesbaden 1984 ISBN 3 447 02489 5 Spalte 652 653 Wolfhart Westendorf Schlangenhalspanther mythologisch In Wolfgang Helck Eberhard Otto Lexikon der Agyptologie Band 5 Pyramidenbau Steingefasse Harrassowitz Wiesbaden 1984 ISBN 3 447 02489 5 Spalte 653 Reinhard Dittmann Christian Eder Bruno Jacobs Hrsg Altertumswissenschaften im Dialog Festschrift fur Wolfram Nagel zur Vollendung seines 80 Lebensjahres Ugarit Verlag Munster 2003 ISBN 3 934 62841 9 Weblinks BearbeitenIkonografie der mesopotamischen Helden als Bezwinger der TiereEinzelnachweise Bearbeiten a b Wolfgang Helck Schlangenhalspanther Wiesbaden 1984 Spalte 652 653 a b Wolfhart Westendorf Schlangenhalspanther mythologisch Wiesbaden 1984 Spalte 653 Erich Ebeling Bruno Meissner Peter Calmeyer Dietz Otto Edzard Ernst Weidner Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archaologie Band 8 Meek Mythologie de Gruyter Berlin Boston 1997 ISBN 3 11 014809 9 Mesopotamischer Schlangendrache Reinhard Dittmann Christian Eder Bruno Jacobs Hrsg Altertumswissenschaften im Dialog Munster 2003 S 217 Darstellung zweier Schlangenhalspanther beim Toten einer Gazelle daruber befindet sich der Ba Seelenvogel darunter ist zu erkennen wie mit Klauen ein Tier ergriffen wird In Jaromir Malek In the Shadow of the Pyramids Egypt During the Old Kingdom University of Oklahoma Press Norman OK 1992 ISBN 0 8061 2466 0 S 21 Qjs altagyptisch Qusae Wolfgang Helck Untersuchungen zur Thinitenzeit Wiesbaden 1987 S 135 137 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlangenhalspanther amp oldid 217247563