www.wikidata.de-de.nina.az
Die Schlacht von Goito wurde am 30 Mai 1848 zwischen italienischen Streitkraften unter Fuhrung des Konigreichs Sardinien Piemont und Verbanden des Kaisertums Osterreich ausgetragen Die fur die Piemontesen und ihre Verbundeten erfolgreiche Schlacht bildete den Abschluss der ersten Phase des ersten italienischen Unabhangigkeitskriegs Schlacht bei Goito Teil von Italienische Unabhangigkeitskriege Schlacht von Goito Datum 30 Mai 1848Ort Goito ItalienAusgang Sieg der ItalienerKonfliktparteienOsterreich Kaisertum Osterreich Sardinien Konigreich SardinienBefehlshaberJosef Wenzel Radetzky Karl AlbertEusebio BavaTruppenstarke11 200 Infanteristen 950 Kavalleristen 33 Geschutze 1 14 700 Infanteristen 2 400 Kavalleristen 43 Geschutze 2 Verluste23 Offiziere 594 Mann davon 22 Offiziere und 376 Mann tot oder verwundet sowie 1 Offizier und 218 Mann vermisst 2 14 Offiziere 348 Mann tot verwundet und vermisst 2 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Vorkampfe im Festungsviereck 3 Die Schlacht von Goito 4 Die Wende 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 Siehe auchHintergrund BearbeitenIn ganz Europa brachen im Jahr 1848 Volksaufstande gegen die Restauration des Absolutismus aus Doch in Italien und anderen von Osterreich beherrschten Gebieten ging es vor allem auch um nationale Selbstbestimmung In Mailand nahm der Volksaufstand 18 bis 22 Marz 1848 solch gravierende Ausmasse an dass sich die osterreichischen Truppen unter Radetzky aus der Stadt und aus der Lombardei in das Festungsviereck Mantua Peschiera del Garda Verona Legnago zuruckziehen mussten um auf Verstarkungen aus Osterreich zu warten Das unabhangige Konigreich Sardinien Piemont wurde daraufhin von vielen Seiten in Italien aufgefordert sich an die Spitze der Einigungsbewegung zu stellen und den Moment zu nutzen um die osterreichische Herrschaft in Norditalien zu beenden Am 23 Marz 1848 erklarte Konig Karl Albert von Savoyen der Donaumonarchie den Krieg Der piemontesischen Armee schlossen sich 7 000 Manner aus der Toskana an 10 000 Soldaten wurden vom Kirchenstaat zur Verfugung gestellt 16 000 vom Konigreich Neapel Diese zusatzlichen Krafte erreichten den Kriegsschauplatz aber erst mit einiger Verspatung weswegen das Konigreich Sardinien Piemont zunachst allein gegen die Armee des Kaisertums Osterreich vorging Vorkampfe im Festungsviereck BearbeitenAm Mincio einem Abfluss des Gardasees der zugleich den Westabschnitt des osterreichischen Festungsvierecks zwischen Peschiera und Mantua darstellte stiessen die piemontesischen Truppen am 8 April 1848 auf die osterreichischen Stellungen bei der strategisch wichtigen Brucke von Goito Piemontesische Bersaglieri nahmen nach einem ersten Gefecht mit der osterreichischen Brigade Wohlgemuth bei Goito sowohl den Ort als auch einen Flussubergang ein Kurz danach gewannen sie zwei weitere Gefechte bei den weiter nordlich ebenfalls am Mincio gelegenen Orten Valeggio 9 April und Monzambano 10 April Daraufhin drangen sie in das Festungsviereck ein und erzielten am 30 April am Plateau von Rivoli bei Pastrengo gegenuber der zum kaiserlichen I Korps gehorenden Division des FML Wocher einen ersten grosseren Erfolg Ein weiterer starker Angriff der Piemontesen am 6 Mai bei Santa Lucia gegen die kaiserliche Rideau Stellung westlich vor Verona konnte jedoch von Radetzky zuruckgeschlagen werden Am 25 Mai war das osterreichische III Korps 14 Bataillone 11 Schwadronen und 53 Geschutze unter FML Thurn und Valsassina im Festungsbereich vor Verona eingetroffen und verstarkte Radetzkys Hauptmacht auf 45 000 Mann womit die Moglichkeit fur wirksame Gegenangriffe gegeben war Am 27 Mai begann der wegen der Not Peschieras zum Handel gezwungene Radetzkys einen sudlichen Flankenmarsch wobei die Armee mit drei starken Kolonnen nach Mantua abmarschierte um die gegnerische Front am Mincio von Suden her zu umgehen In der Festung Verona verblieb eine Notbesatzung von 16000 Mann unter FML Franz von Weigelsberg zuruck Das osterreichische I Korps unter FML Graf Wratislaw marschierte derweil uber Tombetta und Trevenzuolo nach Castebelforte ab dicht darauf folgte das II Korps unter d Aspre sowie das Reservekorps unter FML von Wocher Am 28 Mai abends erreichte Radetzkys Armee die Festung Mantua und vereinigte sich dort mit der Garnison des Kommandanten Gorzkowski In der Schlacht von Curtatone und Montanara stiess dann das I Korps 15 200 Mann der Osterreicher am 29 Mai 1848 auf den erbitterten Widerstand von etwa 5 000 neapolitanischen Freiwilligen und Studenten und Dozenten der Universitaten von Pisa und Siena Diese Kampfe gaben dem nordlich davon stehende piemontesischen 1 Armeekorps ausreichend Zeit sich bei Goito gegen den Umfassungsangriff Radetzkys vorzubereiten und fur den folgenden Tag einen Gegenangriff anzusetzen Die Schlacht von Goito Bearbeiten nbsp Schlachtszene Fresko im Torre di San Martino della Battaglia LombardeiAm 30 Mai erwartete Karl Albert auf dem Somenzari Hugel den osterreichischen Angriff Generalleutnant Eusebio Bava Kommandierender des sardischen 1 Korps hatte sich hier bereits auf 23 000 Mann und 54 Kanonen verstarkt weitere neun Bataillone wurden in Volta als Reserve zusammengezogen Radetzkys mittlere Gruppe die Division Generalmajor Felix zu Schwarzenberg griff um 15 30 Uhr zunachst ganz offensichtlich den bei Goito stehenden linken piemontesischen Flugel an leitete aber kurz danach eine Umfassung des ungunstiger stehenden rechten Flugels ein Die Brigade Benedek erreichte uber Rivalta als Vorhut Goito dahinter folgte das I Reserve Korps unter FML Wocher nach Am rechten Flugel war das II Korps unter FML d Aspre 13 400 Mann uber Castelucchio im Anmarsch auf Ceresara Die Brigade Wohlgemuth war angewiesen links von der Brigade Benedek vorzurucken und die Brigade Strassoldo wurde gegen die rechte Flanke des Feindes bei Gobbi angesetzt Unter dem Druck des osterreichischen I Korps FML Wratislaw zog sich eine piemontesische Brigade zunachst zuruck Ein sofortiger piemontesischer Gegenangriff zwang die durch den Anmarsch ubermudeten Truppen jedoch schnell in die Defensive Auf osterreichischer Seite hatten bis dahin nur die Brigaden Benedek Wohlgemuth und Strassoldo im Kampf gestanden Gegen 18 Uhr griff der piemontesische Kronprinz Viktor Emanuel mit zwei frischen Brigaden das Zentrum und den linken Flugel der Osterreicher heftig an Im Hauptgefecht standen etwa 18 000 Sarden 1 Division unter General d Arvillers und die Reserve Division unter dem Herzog von Savoyen nur 12 000 Mann des I Korps gegenuber Ware das osterreichische Reserve Korps FML Wocher nicht untatig in Rivalta stehen geblieben und auf der Strasse nach Santa Maria weiter vorgegangen hatte es den bedrangten linken Flugel des I Korps unterstutzen konnen Nachdem die Osterreicher im starken feindlichen Artilleriefeuer nicht mehr vorankamen brach Radetzky das Gefecht vollstandig ab zog seine Truppen ubersturzt nach Rivalta und Sacca zuruck und trat den Ruckzug auf Verona an Die Schlacht dauerte insgesamt vier Stunden und forderte auf beiden Seiten relativ geringe Verluste Sie hinderte aber Radetzky daran die Piemontesen und ihre Verbundeten entscheidend zu schlagen und die belagerte Festung Peschiera zu befreien Peschiera wurde von den Piemontesen schliesslich noch vor Monatsende eingenommen die 1200 Mann starke Besatzung unter FML Rath musste wegen Hungers aufgeben und lieferte dem Gegner 125 Geschutze aus nbsp Festung PeschieraDieser fur italienische Verhaltnisse grosse Erfolg gegen die militarisch erfahreneren und von Radetzky im Allgemeinen sehr gut gefuhrten Osterreicher fuhrte auf italienischer Seite zu uberschaumenden Freudenfesten Karl Albert wurde spontan zum Konig von Italien erklart Die Wende BearbeitenKurz danach wendete sich das Blatt In Frankreich und Osterreich gewannen die konservativen Krafte die Oberhand zuruck und der Papst zog das papstliche Korps aus Norditalien ab Auch der von standigen Revolten bedrohte Konig von Neapel beorderte seine Truppen zuruck Der unentschlossene Karl Albert liess anderthalb Monate tatenlos vergehen und damit den Osterreichern genugend Zeit sich zu verstarken Schliesslich konnten Radetzkys Truppen die Piemontesen am 25 Juli in der Schlacht bei Custozza und am 26 und 27 Juli in der Schlacht bei Volta besiegen Mailand wurde wieder besetzt und der Gegner am 8 August 1848 zu einem Waffenstillstand gezwungen durch den Osterreich seine Herrschaft in Norditalien wiederherstellen konnte Literatur BearbeitenHermann Kunz Die Feldzuge des Feldmarschalls Radetzky in Oberitalien 1848 und 1849 Verlag von Arwed Strauch Leipzig o J 1890 Einzelnachweise Bearbeiten Dabei handelt es sich laut Kunz Feldzuge S 51 um jene Angehorigen beider Armeen die tatsachlich an der Schlacht teilnahmen a b c Kunz Feldzuge S 51 Siehe auch BearbeitenRisorgimento Italienische Unabhangigkeitskriege Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Goito amp oldid 234171363