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41 895666666667 12 468027777778 Koordinaten 41 53 44 4 N 12 28 4 9 OSant Eligio degli OreficiPatrozinium Hl EligiusAnschrift Via di Sant Eligio 9 00187 RomaSant Eligio degli Orefici lat Sancti Eligii aurificum dt St Eligius der Goldschmiede ist eine Kirche in Rom Sie ist die Zunftkirche der romischen Gold und Silberschmiede Der Beiname degli Orefici unterscheidet die Kirche von jener der Grobschmiede Sant Eligio de Ferrai Obwohl fast unbekannt gilt sie als eines der vorzuglichsten Bauwerke 1 aus der Zeit der romischen Hochrenaissance und geht auf einen Entwurf von Raffael zuruck Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Baugeschichte 3 Ausseres 4 Inneres 5 Offnungszeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie kleine Kirche befindet sich an der nach ihr benannten Via di Sant Eligio einer kleinen Seitenstrasse der Via Giulia im VII romischen Rione Regola Der Strassenabschnitt war vormals ein Teil der Via della Barchetta Strasse des kleinen Bootes benannt nach der Fahre die hier den Tiber uberquerte da sie direkt an das Tiberufer fuhrte heute ist sie durch den Lungotevere dei Tebaldi vom Fluss getrennt Geschichte und Baugeschichte Bearbeiten nbsp Grundriss nbsp Vierungskuppel 1 Sant Eligio wurde im Auftrag der Zunft der romischen Gold und Silberschmiede ital Universita degli Oreficini ed Argentieri 1509 2 oder um 1515 3 oder 1516 4 von Raffael begonnen moglicherweise in Zusammenarbeit mit Bramante oder nach dessen Vorlagen In der Literatur ist auch zu finden dass Raffael die von Bramante vorgegebenen Motive schlicht wiederholte 5 Die Kirche wurde nach dem Tod Raffaels 1520 im Jahr 1537 fertiggestellt Nach einem Teileinsturz von Kuppel und Tambour rekonstruierte Flaminio Ponzio die Kirche von 1602 bis 1604 Er erhohte den Tambour und fugte statt der ursprunglich eingebauten Oculi acht Fenster ein davon abwechselnd vier geoffnete und vier blinde 1 Die Vierungskuppel stattete er mit einer Laterne aus Ausseres BearbeitenUrsprunglich war die Grundstruktur der Kirche in Form eines griechischen Kreuzes mit tonnenuberwolbten Armen auch von aussen zu erkennen was heute durch Anbauten nicht mehr moglich ist Beim Umbau wurde die Grundform in ein Quadrat eingeschrieben 2 Die ursprungliche Fassade aus dem 16 Jahrhundert wurde von Ponzio oberhalb des Gesimses verandert Der untere Teil besteht aus einem von zwei breiten Pilastern mit Kompositkapitellen flankierten Adikulaportal oberhalb des Gesimses ist ein grosses Fenster mit leichtem Bogensturz eingefugt der Rahmen wird von auslaufenden Voluten flankiert Links und rechts des Fensters finden sich paarweise Pilaster die im Verhaltnis zum Untergeschoss aber deutlich schlanker ausgefuhrt sind Die Fassade wird von einem schlichten Dreiecksgiebel uberkront Inneres Bearbeiten nbsp Hauptaltar 5 Das Innere der Kirche ist schlicht und fast ausschliesslich durch die harmonischen Proportionen der Architektur bestimmt Die vier Pfeiler sie sind offenbar Probestucke fur den Petersdom gewesen 2 tragen die Kuppel 1 Durch die Einfugung von 4 Fenster in den erhohten Tambour unter der halbkugelformigen Kuppel und der Fenster an den Stirnseiten der Kreuzarme ist der Innenraum der Kirche gleichmassig ausgeleuchtet Der schlichte fast karge Raum wurde nur sehr zuruckhaltend jedoch wiederum ungemein straff gegliedert durch ein Gerust aus flachen Lisenen und durch flache Bogen und Blendfelder Fenster und Turen Die stupende Harmonie des Raumes beruht auf der Kombination von hochster Strenge und Schlichtheit mit Reinheit Pracht und Scharfe aller Formen 2 Die Rundung der Apsis ist mit einer Darstellung der Hl Maria mit Jesus und den Heiligen Stephanus Laurentius Johannes und Eligius freskiert 6 eine Arbeit von Matteo Perez d Aleccio genannt Matteo da Lecce aus der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts von ihm auch die Verkundigung an Maria uber dem Apsisbogen 7 Die Fresken in der Apsiskalotte Gottvater der das Kruzifix halt umgeben von Engeln 8 und im Bogenfeld daruber Disputierende Apostel werden Taddeo Zuccari und seiner Schule zugeschrieben Auf dem Hauptaltar befindet sich eine Buste des Patrons hl Eligius aus Goldbronze mit Silberauflage 4 mit einer Reliquie des Heiligen 1628 6 Hauptaltar nbsp Fresko links Prophet nbsp Hauptaltar nbsp Apsiskalotte nbsp Buste mit Reliquie des Hl Eligius 4 nbsp Fresko rechts ProphetDas Fresko uber dem Altar im linken Kreuzarm stellt Die Anbetung der Hirten dar und stammt von Giovanni de Vecchi Der Vertrag uber das Werk ist erhalten und datiert den Vertragsabschluss auf den 21 April 1574 6 Die beiden Sibyllen uber dem Altarbild stammen von Giovanni Francesco Romanelli Das Fresko des rechten Kreuzarms von Giovanni Francesco Romanelli 1639 1640 stellt die Anbetung der Heiligen Drei Konige dar Auf der linken Seite vor einem zerstorten romischen Gebaude am Fusse einer Saule sitzt die Gottesmutter mit dem Kind auf den Knien Hinter ihr der hl Joseph wahrend rechts einer der drei Konige vor dem Jesuskind kniet Die anderen beiden stehen hinter ihm eingehullt in rote Mantel Oben sind Engel in den Wolken und im Hintergrund eine Landschaft abgebildet Das Fresko wird von einem marmornen Architekturrahmen unter anderem mit Kugelstaben Perlstab und Palmettenfries sowie zwei Pilastern mit Putten und Pflanzenmotiven der Spatrenaissance eingerahmt 1639 wurde Romanelli ein Schuler von Pietro da Cortona mit der Restaurierung der malerischen Ausstattung der Kapelle beauftragt Die beiden Sibyllen uber dem Altarbild die sich grazil an den Bogen anschmiegen stammen in ihrer Uberarbeitung ebenfalls von Romanelli Sie halten in ihren Handen ein Buch bzw eine offene Rolle An gleicher Stelle war ab 1569 ein Fresko mit dem gleichen Motiv von Federico Zuccari zu sehen gewesen das durch den teilweisen Einsturz der Kirche im Jahr 1601 unwiderruflich beschadigt war 1640 waren die Arbeit abgeschlossen Die Kompositionen der Werke Romanellis fur St Eligius sind einfach und klar von massvoller Eleganz bestimmt 9 Seitenaltare nbsp Altar links Die Anbetung der Hirten 7 nbsp Altar rechts Anbetung der Heiligen Drei Konige 3 nbsp Grabmonument fur Giovanni Giardino 8 An der linken Seitenwand des rechten Kreuzarmes befindet sich das Grabmonument fur Giovanni Giardino datiert 1721 8 Er arbeitete als Silberschmied fur den Apostolischen Palast und war Mitglied der Accademia di San Luca sowie der Apostolischen Kammer Eine Marmortafel aus dem Jahr 1730 an der gegenuberliegenden Wand des linken Kreuzarms erinnert an Bernardino Passeri 1489 1527 ein bedeutender romischer Goldschmiedemeister der fur die Papste Julius II Leo X und schliesslich Clemens VII arbeitete 6 Er war Mitbegrunder der Vereinigung der romischen Gold und Silberschmiede und Mitglied der Kunstlervereinigung Accademia di San Luca Er kam beim Sacco di Roma 1527 ums Leben 6 Offnungszeiten BearbeitenDie Kirche ist nach Voranmeldung zu besichtigen Literatur BearbeitenWalther Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms Band 1 Verlag Bruder Hollinek Wien 1967 Marco Bussagli Hrsg Rom Kunst amp Architektur Konemann Koln 1999 ISBN 3 8290 2258 1 Stefan Grundmann Hrsg Architekturfuhrer Rom Menges Stuttgart London 1997 ISBN 3 930698 59 5 Wilhelm Lubke und Max Semrau Grundriss der Kunstgeschichte Band 3 Die Kunst der Renaissance in Italien und im Norden 3 Aufl Paul Neff Verlag Max Schreiber Esslingen 1912 Johann M Wiesel Rom Ein Kunst und Reisefuhrer 4 Aufl Kohlhammer Stuttgart 1966 Anton Henze unter Mitarbeit von Ernest Nash und Hellmut Sichtermann Rom und Latium Kunstdenkmaler und Museen Manfred Wundram Hrsg Reclams Kunstfuhrer Italien Band V 4 Auflage Philipp Reclam jun Stuttgart 1981 ISBN 3 15 008679 5 S 163 164 Jubilaums Broschure 1508 2008 Universita e Nobil Collegio degli Orefici Gioiellieri Argentieri dell Alma Citta di Roma Maestro Corrado di Giacomo Console Camerlengo Roma 2016Weblinks BearbeitenInteraktive Nolli Map Website nbsp Commons Sant Eligio degli Orefici Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Wiesel Rom Ein Kunst und Reisefuhrer S 179 a b c d Grundmann Architekturfuhrer Rom S 131 Anton Henze unter Mitarbeit von Ernest Nash und Hellmut Sichtermann Rom und Latium Kunstdenkmaler und Museen Manfred Wundram Hrsg Reclams Kunstfuhrer Italien Band V 4 Auflage Philipp Reclam jun Stuttgart 1981 ISBN 3 15 008679 5 S 163 Ursula Verena Fischer Pace Kunstdenkmaler in Rom Reinhardt Hootz Hrsg Kunstdenkmaler in Italien Ein Bildhandbuch Band 1 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1988 ISBN 978 3 534 06467 0 S 422 Lubke Semrau Die Kunst der Renaissance in Italien und im Norden S 48 a b c d Buchowiecki S 684 Roma Touring Club Italiano Hrsg Guida d Italia Touring Club Italiano Mailand 2013 ISBN 978 88 365 6192 6 S 383 italienisch Zusammen mit der Heilig Geist Taube im Deckenfresko ergibt sich eine Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit Roma Touring Club Italiano Hrsg Guida d Italia Touring Club Italiano Mailand 2013 ISBN 978 88 365 6192 6 S 383 italienisch Informationstafel am AltarNormdaten Geografikum GND 7720592 3 lobid OGND AKS LCCN n86024063 VIAF 245905289 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sant Eligio degli Orefici amp oldid 233513473