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Hellmut Sichtermann 21 November 1915 in Bartschin 2 Januar 2002 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Klassischer Archaologe Hellmut Sichtermann kam als zweiter Sohn des Pfarrers Franz Sichtermann und dessen Frau zur Welt Seit 1924 wuchs er in Bromberg auf wo er auch die deutsche Schule besuchte Er begann zunachst ein Studium der Evangelischen Theologie an der Universitat Posen siedelte mit seiner Familie nachdem sein Vater fruh verstorben war 1938 nach Berlin uber Dort studierte er an der Berliner Universitat Klassische Archaologie Kunstgeschichte und Philosophie Wichtigster akademischer Lehrer war zunachst bis Kriegsende Gerhart Rodenwaldt Das Studium wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen 1949 konnte er mit einer Arbeit zum Thema Ganymed in der antiken Kunst bei Carl Weickert promovieren Schon seit April begann er seine Tatigkeit fur das Deutsche Archaologische Institut DAI fur das er sein gesamtes berufliches Leben wirken sollte Zunachst arbeitete er an der Zentrale in Berlin 1953 1954 fur 14 Monate in Abteilung Madrid danach fur kurze Zeit erneut in Berlin und ab April 1955 fur 25 Jahre bis zu seiner Pensionierung 1980 in Rom Dort leitete er unter den Direktoren Guido Kaschnitz von Weinberg Reinhard Herbig und Theodor Kraus die Photothek des Instituts In vielen Fotokampagnen bereiste er in den 1950er und 1960er Jahren nahezu ganz Italien 1971 wurde er zudem Honorarprofessor an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg lehrte jedoch nicht Freiburg wurde seit 1999 auch Sichtermanns letzter Wohnort Sichtermann widmete sich neben seiner Arbeit in der Photothek der Abteilung Rom des DAI der antiken Plastik insbesondere der griechischen Plastik der Reliefkunst und der Idealplastik der Vasenmalerei sowie romischen Sarkophagen Daneben beschaftigte er sich auch mit philologisch kulturhistorischen Studien so zu Johann Joachim Winckelmann Johann Wolfgang Goethe Gotthold Ephraim Lessing Rainer Maria Rilke Bertel Thorvaldsen August von Platen und Thomas Mann Insbesondere mit Winckelmann setzte er sich intensiv auseinander Sichtermann gilt als einer der weitgereisten Archaologen der Welt Zu Studien aber auch zu Vortragen bereiste er weite Teile der Welt Der als feingeistig und facettenreich geltende Sichtermann hatte einen grossen Freundes und Bekanntenkreis zu dem unter anderem die Archaologen Christoph Clairmont Friedrich Rakob Peter Heinrich von Blanckenhagen und Tobias Dohrn unter den Kunsthistorikern Jorgen Birkedal Hartmann unter den Schriftstellern Stefan Andres Ingeborg Bachmann Hans von Hulsen Marie Luise Kaschnitz und Luise Rinser und auch Karl Kerenyi gehorten Aus seiner Liebe zur Stadt Neapel resultierte eine Gemaldesammlung mit Bildern der Stadt 1989 wurde Sichtermann mit der Winckelmann Medaille der Stadt Stendal ausgezeichnet Er war ordentliches Mitglied des DAI Schriften Auswahl BearbeitenGanymed Mythos und Gestalt in der antiken Kunst Mann Berlin 1953 Die griechische Vase Gestalt Sinn und Kunstwerk Hessling Berlin 1963 Griechische Vasen in Unteritalien Aus der Sammlung Jatta in Ruvo Bilderhefte des Deutschen Archaologischen Instituts Rom Heft 3 4 Wasmuth Tubingen 1966 Spate Endymion Sarkophage Methodisches zur Interpretation Deutsche Beitrage zur Altertumswissenschaft Band 19 Grimm Baden Baden 1966 mit Guntram Koch Griechische Mythen auf romischen Sarkophagen Bilderhefte des Archaologischen Instituts Rom Heft 5 und 6 Wasmuth Tubingen 1975 ISBN 3 8030 1453 0 Funde in Spanien Sternstunden der Archaologie Band 10 Musterschmidt Gottingen Zurich Frankfurt 1977 ISBN 3 7881 1510 6 Vier Briefe August von Platens an Eduard Gerhard Das Deutsche Archaologische Institut Band 4 von Zabern Mainz 1979 ISBN 3 8053 0397 1 mit Guntram Koch Romische Sarkophage Handbuch der Archaologie Beck Munchen 1982 ISBN 3 406 08709 4 Winckelmann im zwanzigsten Jahrhundert Akzidenzen Band 1 Winckelmann Gesellschaft Stendal 1991 Kulturgeschichte der klassischen Archaologie Beck Munchen 1996 ISBN 3 406 40392 1 Literatur BearbeitenHellmut Sichtermann Archaologie und manch anderes Ruckblicke auf mein Leben Berlin 2000 autobiographisch Stephan Steingraber Nachruf auf Hellmut Sichtermann In Antike Welt Jahrgang 33 2002 S 247 248 F R Hellmut Sichtermann 21 November 1915 bis 2 Januar 2002 In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung Band 109 2002 S 7 10 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hellmut Sichtermann im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 122081846 lobid OGND AKS LCCN n84012962 VIAF 76329886 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sichtermann HellmutKURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer ArchaologeGEBURTSDATUM 21 November 1915GEBURTSORT BartschinSTERBEDATUM 2 Januar 2002STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hellmut Sichtermann amp oldid 216951962