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Friedrich Ludwig Rakob 25 Juli 1931 in Ennigloh 28 Dezember 2007 in Munster war ein deutscher Bauforscher Seine Forschungstatigkeit beim Deutschen Archaologischen Institut in Rom konzentrierte sich vor allem auf den Maghreb Tunesien und die Villa Hadriana in Tivoli Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Rakob studierte nach dem Abitur 1952 ab dem Wintersemester 1952 1953 an der Technischen Hochschule Munchen Architektur Er wurde ebenfalls Gasthorer in den Fachern Archaologie Kunstgeschichte Literaturwissenschaften und Logistik an der Universitat Munchen 1954 legte er sein Vordiplom ab und ging 1955 an die Technische Hochschule Karlsruhe wo er studentische Hilfskraft am Institut fur Baugeschichte wurde Rakobs Lehrer war der Bauforscher und damalige Leiter des Karlsruher Instituts fur Baugeschichte Arnold Tschira 1 Tschira regte Rakobs Dissertation uber die Piazza d Oro in der Villa Hadriana in Tivoli an wo Rakob ab 1955 baugeschichtliche Untersuchungen durchfuhrte Es schlossen sich weitere Forschungen im Kerameikos und am Parthenon in Athen an die Rakob gemeinsam mit Tschira und dem Klassischen Archaologen Walter Herwig Schuchhardt unternahm 1958 legte Rakob an der TH Karlsruhe bei Otto Ernst Schweizer sein Diplom ab und wurde 1961 fur ein Jahr wissenschaftlicher Assistent Tschiras am Institut fur Baugeschichte der TH Karlsruhe Im Anschluss daran wurde er 1962 Referent fur romische Bauforschung an der Abteilung Rom des Deutschen Archaologischen Instituts welche in Zukunft die Arbeitsbasis fur sein Berufsleben bilden wurde Von 1960 bis 1963 betreute er mit Tschira die baugeschichtlichen Untersuchungen an der Casa del Fauno in Pompeji 1963 empfahlen Armin von Gerkan und Heinrich Drerup Rakob fur die Vergabe des Reisestipendiums des Deutschen Archaologischen Instituts Die halbjahrige Reise erfolgte in den Jahren 1963 und 1964 und hatte archaologische Statten in Nordgriechenland der Turkei Syrien Israel Jordanien dem Libanon Agypten Libyen und Tunesien zum Ziel Er reiste unter anderem ein kurzes Stuck gemeinsam mit Hugo Brandenburg und ein langeres Stuck durch Griechenland zusammen mit Paul Zanker 2 1967 schloss Rakob seine Promotion mit dem Thema Die Piazza d Oro in der Villa Hadriana bei Tivoli an der TH Karlsruhe ab Er ubernahm Ende der 1970er Jahre die Leitung der Ausgrabungen des Deutschen Archaologischen Instituts in Nordafrika Unter anderem untersuchte er dort in Kooperation mit dem heutigen Institut National du Patrimoine die romischen Steinbruche in Chemtou Simitthus in denen der in der Kaiserzeit und besonders unter Hadrian wertgeschatzte gelbliche Giallo antico oder Marmor numidicum abgebaut wurde Unter anderem auf die Initiative Rakobs hin wurde zu diesem Thema ein Museum in Chemtou eingerichtet 3 Nach verschiedenen Unternehmungen in Tunesien und Algerien war Rakobs wichtigstes Forschungsobjekt ab 1974 die archaologische Untersuchung von Karthago Da die schnelle Entwicklung der modernen Stadt Anfang der 1970er Jahre drohte die archaologischen Uberreste des antiken Karthago zu zerstoren setzte sich eine Reihe bekannter tunesischer Archaologen unter ihnen Azedine Beschaouch offentlich fur die Erhaltung ein Die UNESCO lancierte daraufhin zwischen 1972 und 1992 eine grosse internationale Kampagne zur Rettung des antiken Karthagos deren Hohepunkt die Aufnahme des archaologischen Ausgrabungsgelandes von Karthago in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes im Jahre 1979 war Im Rahmen dieser Kampagne fuhrte auch das Deutsche Archaologische Institut Rom Projekte in Karthago durch deren Leiter Rakob war Er betreute vor allem die Ausgrabungen und die Auswertung des Quartier Magon in Karthago dessen Entwicklungsgeschichte er in zahlreichen Kampagnen erforschte und publizierte Insgesamt widmete Rakob Tunesien und dem Maghreb uber drei Jahrzehnte seiner Forschungstatigkeit Die Universitat Karlsruhe verlieh Rakob zur Ehrung seiner Forschungsleistungen in den 1970er Jahren eine Honorarprofessur 4 Zur selben Zeit erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1 Klasse sowie die Auszeichnung eines Kommandeurs des tunesischen Kultur Verdienstordens fur seine Mittlertatigkeit zwischen den Kulturen Nordafrikas und Europas Er war ordentliches Mitglied des Deutschen Archaologischen Instituts Rakob ging 1996 in den Ruhestand und widmete sich bis kurz vor seinem Tode der Aufarbeitung der Materialien seines wissenschaftlichen Schaffens Er starb am 28 Dezember 2007 in Munster nahe seinem Geburtsort Sein Nachlass stellt mit einem Gesamtvolumen von ca 110 970 Objekten eine bedeutende Quelle an archaologischen Bilddaten dar Der Nachlass befindet sich gesammelt im DAI Rom und wird derzeit digitalisiert und im Rahmen des Nordafrika Archivs zuganglich gemacht Schriften Auswahl BearbeitenLitus beatae veneris aureum Untersuchungen am Venustempel in Baiae In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung Band 68 1961 S 114 149 Die Piazza d Oro in der Villa Hadriana bei Tivoli Dissertation Techn Hochschule Karlsruhe 1967 Der Rundtempel am Tiber in Rom Philipp von Zabern Mainz 1973 Karthago Archaologischer Park Magon Viertel Philipp von Zabern Mainz 1984 Karthago Band I III Philipp von Zabern Mainz Simitthus Band I III Philipp von Zabern Mainz Die Rotunde in Palestrina In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung Band 97 1990 S 61 92 Ein punisches Heiligtum in Karthago und sein romischer Nachfolgebau Erster Vorbericht In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung Band 98 1991 S 33 80 Der Neufund einer romischen Turbinenmuhle in Tunesien In Antike Welt Band 24 1993 S 286 287 Karthago 1500 Jahre Stadtgeschichte In Archaologie in Deutschland Sonderheft 1995 Nummer 2 S 12 17 Literatur BearbeitenAdolf Hoffmann Nachruf auf Friedrich Rakob In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Romische Abteilung Band 114 2008 S 13 15 Roald F Docter Kheir eddine Hassaine In memoriam Friedrich Rakob 1931 2007 In Carthage Studies Band 3 2009 S 13 20 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von Friedrich Rakob in der Online Datenbank Zenon des DAI NachlassEinzelnachweise Bearbeiten Hoffmann 2008 S 13 Hoffmann 2008 S 14 Hoffmann 2008 S 15 Hoffmann 2008 S 15 Normdaten Person GND 1106714911 lobid OGND AKS LCCN n92120738 VIAF 39424167 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 2 August 2023 GND Namenseintrag 108015742 AKS PersonendatenNAME Rakob FriedrichALTERNATIVNAMEN Rakob Friedrich Ludwig vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher BauforscherGEBURTSDATUM 25 Juli 1931GEBURTSORT EnniglohSTERBEDATUM 28 Dezember 2007STERBEORT Munster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Rakob amp oldid 236802633