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San Paolo a Ripa d Arno ist eine Kirche in der toskanischen Stadt Pisa Sie entstand auf einem Vorgangerbau im Wesentlichen vom 11 bis zum 13 Jahrhundert in der Romanik teilweise nach dem Vorbild des Pisaner Doms Sie wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschadigt und musste zu grosseren Teilen wieder aufgebaut werden Die Fassade und der nordliche Arm des Querhauses Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Namensgebung 2 Baugeschichte 3 Fassade und Nordseite 4 Inneres 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLage und Namensgebung BearbeitenDie Kirche liegt am westlichen Rand der Altstadt von Pisa sudlich des Arno der fast unmittelbar neben ihr vorbeifliesst woher sie auch den Beinamen a Ripa d Arno hat Auch der Vorplatz an dem sie liegt hat seinen Namen von der Kirche in Pisa selbst ist die Kirche auch als Duomo vecchio bekannt Das Patrozinium hat sie vom hl Paulus von Tarsus Baugeschichte Bearbeiten nbsp Rechts die Nordseite des Langhauses links die Schauseite des nordlichen Querhausarms mit dem Kosmatentympanon und daruber im oberen Blendbogen das SarkophagreliefEine erste Kirche befand sich an dieser Stelle bereits in karolingischer Zeit im Jahr 805 1 Dieser verfiel und auf den Uberresten des Baues wurde ab dem 11 Jahrhundert die Kirche in ihrer jetzigen Form errichtet ursprunglich als Klosterkirche der Vallombrosaner Die Weihe dieser Kirche wurde 1148 von Papst Eugen III vorgenommen 2 die Kirche war allerdings noch langst nicht fertiggestellt Erst im 13 Jahrhundert wurde sie vollendet eine Beteiligung des Baumeisters Giovanni Pisano ist wahrscheinlich Obwohl sie einige abweichende Eigenheiten hat kann sie doch als typischer Vertreter des Romanico pisano also der speziellen Pisaner Variante der Romanik bezeichnet werden 3 Nach ihrer Zeit als Klosterkirche wurde sie als Kommende vergeben und wurde im 16 Jahrhundert Ordenskirche des Ritterordens vom heiligen Stephan vor dem Bau von deren eigener Kirche Santo Stefano dei Cavalieri im spaten 16 Jahrhundert Heute ist sie Pfarrkirche Das Gebaude wurde 1943 4 so schwer beschadigt vor allem im Innenraum dass nach dem Krieg grosse Teile wiedererrichtet werden mussten Fassade und Nordseite BearbeitenDie Fassade ist zweigeschossig und im Untergeschoss funfachsig errichtet Im Untergeschoss verraten die sehr unterschiedlichen Blendbogen wie auch andere Teile der Fassade Einflusse ausserhalb der toskanischen Romanik die beiden rechten Bogen enthalten unter leicht spitzbogigem Abschluss Zackenrahmen was auf suditalienisch normannische Vorbilder hinweist 5 wahrend die ubrige Gestaltung mit den gestreiften Marmorinkrustationen und den Rauten bzw Rundfenstern der Pisaner Romanik entspricht Auch die drei Portale sind mit Blendbogen verziert abermals mit Rautenfenstern das mittlere Portal enthalt einen tief gesetzten Rundbogen Oberhalb des oberen Blendbogens des mittleren Portals sind zwei kleine Bildhauerarbeiten eingefugt das linke Relief ist eine Darstellung Mariens unter byzantinischem Einfluss Die Pilaster die die Bogen tragen folgen in den Kapitellen der korinthischen Ordnung die Basis der mittleren Blendbogen bilden Lowenkopfe Das Gesims auf dem der Giebel aufsitzt ist mit einem Zahnfries und daruber reichen floralen Ornamenten verziert auch kleine Tierfiguren sind eingearbeitet wobei auch hier wieder die vollige Verschiedenheit des Gesimses beiderseits der Fassadenmitte auffallt Der Giebel ist im Verhaltnis zur Hohe des Mittelschiffs deutlich uberhoht ausgefuhrt Er besteht aus drei ubereinander gestellten Galerien mit Saulchen unter Bogen teilweise als Spiralsaulen gearbeitet Den Einfluss des Domes verrat das Fehlen der Bogen in der untersten Reihe in den Giebelansatzen aussen so wurden auch die Giebelansatze am Dom gearbeitet 6 Die Kapitelle der Saulchen sind abermals hochst unterschiedlich In die Hinterwand der untersten Galerie sind zwei kleine Rundbogenfenster eingelassen in die mittlere daruber nochmal mittig eines nbsp Blick in das Innere Richtung Westseite vor den Zerstorungen von 1943Ebenfalls nach dem Vorbild des Domes ist die Nordseite des Kirchenbaues einschliesslich des nordlichen Armes des Querhauses aussen gearbeitet Die Schauseite des nordlichen Querhausarmes zur Piazza hin enthalt abermals ein Portal Das Tympanon des unteren abermals gestreift und inkrustriert gearbeiteten unteren Blendbogens ist reich verziert ausgefuhrt und erinnert an Kosmatenarbeiten Der obere Blendbogen enthalt zwischen den Kapitellen ein Relief Es handelt sich dabei um den Rest eines antiken romischen Sarkophages zwei Genien halten ein Portrat des Verstorbenen die Arbeit stammt aus dem 2 oder 3 Jahrhundert 7 Inneres BearbeitenDas Innere der Kirche ist eine dreischiffige basilikale Anlage uber dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes Das Mittelschiff ist demgemass hoher ausgefuhrt als die Seitenschiffe Das Langhaus ist sechsjochig die Hochwande des Mittelschiffes werden von leicht spitzbogigen Arkaden getragen die auf Saulen mit abermals Kapitellen nach Korinthischer Ordnung ruhen Ungewohnlich fur toskanische Kirchen ist die grosse Lange des Querhauses im Verhaltnis zur Lange des Langhauses 8 Die Kirchenschiffe sind nicht uberwolbt die holzernen Dachstuhle sind frei sichtbar Die auf Pfeilern aufsitzende Vierung ist mit einer als Pendentifkuppel gearbeiteten Kuppel uberdeckt fur die toskanische Romanik eine Seltenheit 9 Es haben sich im Inneren noch an mehreren Stellen Fresken aus dem 14 Jahrhundert erhalten sie gelten als beachtenswert 10 aus demselben Jahrhundert stammen einige Altarretabel Einzelnachweise Bearbeiten Marianne Mehling Hrsg Knaurs Kulturfuhrer Florenz und Toskana S 186 Heinz Schomann Kunstdenkmaler in der Toskana S 448 Conrad Streit Florenz Toskana Umbrien Land der Etrusker S 104 Heinz Schomann Kunstdenkmaler in der Toskana S 448 Heinz Schomann Kunstdenkmaler in der Toskana S 448 Heinz Schomann Kunstdenkmaler in der Toskana S 448 Heinz Schomann Kunstdenkmaler in der Toskana S 448 Klaus Zimmermanns Toscana Das Hugelland und die historischen Stadtzentren S 98 Klaus Zimmermanns Toscana Das Hugelland und die historischen Stadtzentren S 98 Marianne Mehling Hrsg Knaurs Kulturfuhrer Florenz und Toskana S 186 Literatur BearbeitenHeinz Schomann Kunstdenkmaler in der Toskana Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1990 Marianne Mehling Hrsg Knaurs Kulturfuhrer Florenz und Toskana Droemer Knaur Munchen 1983 ISBN 3 426 26079 4 Klaus Zimmermanns Toscana Das Hugelland und die historischen Stadtzentren 9 Auflage Du Mont Buchverlag Koln 1986 ISBN 3 7701 1050 1 Conrad Streit Florenz Toskana Umbrien Land der Etrusker Walter Verlag Olten und Freiburg im Breisgau 1972 Sonderausgabe fur die Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons San Paolo a Ripa d Arno Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 43 712916666667 10 3935 Koordinaten 43 42 46 5 N 10 23 36 6 O Normdaten Geografikum GND 4266131 6 lobid OGND AKS VIAF 234254868 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title San Paolo a Ripa d Arno amp oldid 227211635