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Der Sambesi Gurtel 1 ist ein Falten und Uberschiebungsgurtel 2 Er liegt im zentralen sudlichen Afrika und erstreckt sich uber Teile von Sambia und Simbabwe In Grabenbruchen und Sedimentbecken lagerten sich magmatische Komponenten und Sedimente neoproterozoischen Alters beginnend vor etwa 880 Million Jahren im folgenden Text als mya abgekurzt ab Wahrend der Pan Afrikanischen Orogenese 620 bis 500 mya unterlagen diese Gesteine Kompressionen und Deformationen im Wesentlichen infolge Interaktion der Kratone Kongo Sao Francisco 3 Kongo SF und Kalahari 4 wodurch die Grabenbruche und Sedimentbecken wieder geschlossen wurden und Falten und Uberschiebungskomplexe entstanden Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Erstreckung 2 Geologische Entwicklung 2 1 Grundgebirge 2 2 Grabenbruch und Sedimentbecken Bildung Gesteinsablagerungen 2 3 Terrane innerhalb des Sambesi Gurtels 2 4 Deformationen Kompressionen Metamorphosen 2 5 Chewore Inliers 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeografische Erstreckung BearbeitenDer Sambesi Gurtel im folgenden Text abgekurzt als SG ist im Norden begrenzt durch den damals noch verbundenen Kraton Kongo Sao Francisco und im Suden durch den Zimbabwe Kraton 5 dem nordlichen Teil des Kalahari Kratons Im nordlichen Simbabwe zweigt der SG von einem dortigen Triple Junction Tripelpunkt im sudwestlichen Mosambik Gurtel ab und verlauft weiter westlich bis ins sudliche Sambia wo die Mwembeshi Scherungszone die Grenze zum nordwestlich liegenden Lufilian Bogen bildet Westlich geht der SG uber in den Damara Gurtel Der SG ist Teil eines grosseren Orogenkomplexes der sich quer durch das sudliche Afrika zieht Dieser schliesst ostlich an den Mosambik Gurtel an und umfasst neben dem Sambesi Gurtel auch den Lufilian Bogen und den Damara Gurtel Alle werden dem umfassenderen Pan Afrikanischen Orogenkomplex zugeordnet der wahrend der Formierung des Grosskontinents Gondwana entstand Geologische Entwicklung BearbeitenGrundgebirge Bearbeiten Das Grundgebirge des SB bilden archaische und mesoproteroziosche Gesteine aus mittleren und unteren Krustenbereichen Diese enthalten hohe Silicium und Aluminium Anteile SIAL sowie felsische und mafische Intrusionen magmatischen Gesteinseindringungen Infolge der voluminosen Intrusionen wurden die betroffenen Gesteine des Grundgebirges hochgradig deformiert und metamorph uberpragt Sie liegen als Gneise und Orthogneise vor deren Alter um etwa 1 100 mya datiert wird Vermutlich stehen diese Vorgange im Zusammenhang mit der Kibara Orogenese die sich wahrend der Formierung des Superkontinents Rodinia im heutigen mittleren und sudlichen Afrika ereignete Grabenbruch und Sedimentbecken Bildung Gesteinsablagerungen Bearbeiten Die Bildung des SG begann mit tektonischen Erdplattenbewegungen und thermischen Ereignissen um 880 bis 820 mya als der Superkontinent Rodinia zu zerfallen begann Es entstanden ein oder mehrere relativ schmale intrakontinentale aulakogene nicht zu ozeanische Spreizungen fuhrenden Grabenbruche die mit Meereswasser geflutet wurden Auf der Basis von bimodalen Vulkaniten aus felsischen und mafischen Laven lagerten sich dicke suprakrustale an der Oberflache der Erdkruste aufgeschlossene Schichten aus fein und mittelgrossen Klasten Gesteinsbruchstucken sowie aus Sedimenten ab bestehend aus Peliten und Psammiten Diese wechselten mit umfangreichen Schichten aus Carbonaten und Kalksilikaten Haufig in metamorphen Bereichen vorkommende Skapolith Gerustsilikate werden als ursprunglich vorhandene Evaporite Ausfallungs bzw Verdampfungsgesteine gedeutet Terrane innerhalb des Sambesi Gurtels Bearbeiten Bezogen auf die unterschiedlichen Gesteinsformationen und deren Entwicklungen ist der SG in mehrere Terrane strukturiert Das Migmatitic Gneiss Terrain entspricht einem Bereich mit umgeformtem archaischem Basement in der Kontaktzone zwischen dem SG und dem Zimbabwe Kraton Es besteht hauptsachlich aus archaischen tonalitischen Gneisen Glimmerschiefer sowie verschiedenen metasedimentaren metamorph umgewandelten Einschlussen Die Gesteine zeigen vorwiegend eine Amphibolit Fazies Gesteinseigenschaft Das Marginal Gneiss Terrain liegt strukturell auf dem Migmatitic Gneiss Terrain und enthalt metasedimentare Sequenzen von der Rushinga Metamorphic Suite und diverse Gneise aus der Chimanda Metamorphic Suite Der Basal Rushinga Intrusive Complex ist ein flach ausgebildeter Granitiod Korper der den Ubergang zwischen dem Migmatitic Gneiss Terrain und dem Marginal Gneiss Terrain darstellt Die Rushinga Metamorphic Suite wird interpretiert als eine stark deformierte Sequenz aus Flachwasser Sedimenten die sich entlang der Ubergangszone zum Zimbabwe Kraton abgelagert haben Die Gesteine unterlagen verschiedenen metamorphen Uberpragungen und weisen Amphibolit zu Granulit Fazien auf Das Zambezi Allochthonous Terrain zeigt die hochste Strukturierung im Norden des SG Es entspricht einem Uberschiebungsstapel aus felsischen und mafischen Intrusivgesteinen aus der Masoso Metamorphic Suite und der Mavuradonha Metamorphic Suite die auf das Marginal Gneiss Terrain geschoben wurden Die Gesteine haben einen sehr hohen metamorphen Grad und bestehen aus Granulit verschiedener Beimengungen Die Masoso Metamorphic Suite formt die basale Einheit des Zambezi Allochthonous Terrain und besteht aus bimodalen Gneisen unterschiedlicher Pragungen sowie metamorphierte Plutone in der Erdkruste auskristallisierte Magmakorper mit Amphibolit Fazies Die Mavuradonha Metamorphic Suite ist im Nordosten des SG die am hochsten strukturierte Einheit Sie wurde auf die Masoso Metamorphic Suite aufgeschoben und reprasentiert den hochsten metamorphen Grad in diesem Bereich Die Basis dieser Suite bilden grosse Gesteinskorper Gneise verschiedener Auspragungen mit Amphibolit Fazies Daruber liegen Gabbros mit Granulit Fazies Deformationen Kompressionen Metamorphosen Bearbeiten Infolge der Annaherung bzw Kollision der Kratone Kongo SF und Kalahari schlossen sich die intrakontinentalen Becken in mehreren Phasen wieder Dabei entstanden sowohl Transformstorungen seitliche Erdplattenverschiebungen wie auch von Sud zu Sudwest neigende Uberschiebungen mit intensiven mylonitischen Verformungen und Faltenbildungen von Gesteinen in diesen Zonen Die Mwembeshi Scherungszone bildete sich aus Die Gesteine zeigen meistens eine metamorphe Amphibolit bis Granulit Fazies Das Vorkommen von Eklogiten und anderen unter Hochdruck uberpragten Gesteinen wie Gabbro Ansammlungen in manchen SG Bereichen die aus grosseren Tiefen exhumiert wurden verweist darauf dass die Kruste stark verdickt wurde In der bedeutendsten gebirgsbildenden Phase um 820 mya intrudierten voluminose Batholith Plutone aus Graniten und Gneisen in eine Transformstorung des zentralen SG Diese Batholite erzeugten auf der Oberflache grosse und dicke Magma Schichten Drei Hauptdeformations Ereignisse DMZ 1 bis 3 lassen sich im SG darstellen In der DMZ 1 Phase erfolgte vermutlich eine Verdickung tiefer Krusten infolge Ansammlung von Schmelzen bei Abtauchen von Ozeanplatten Underplating Diese Ereignisse sind auf die Masoso Metamorphic Suite und Mavuradonha Metamorphic Suite beschrankt Die DMZ 2 Phase wird in Verbindung mit der Bildung des Zambezi Allochthonous Terrains mit metamorpher Uberpragung des Marginal Gneiss Terrain unter Hochdruck Konditionen und Exhumierung von tiefen Granulit Krusten gebracht Die DMZ 3 Phase entspricht der Faltenbildung und nordwarts gerichteten Uberschiebungen Sie war die Folge von tektonischen Kompressionen wahrend der Schliessung der der Grabenbruche und Becken Chewore Inliers Bearbeiten Hauptartikel Chewore Inliers Die Chewore Inliers liegen zentral im SG an der nordlichen Zone des Zimbabwe Kratons Sie sind von besonderer Bedeutung fur die Erforschung des SG Anhand von Strukturen Metamorphosen und der Geochronologie konnen die langwierigen und vielfaltigen Prozesse vom Mesoproterozoikum bis zum fruhen Palaozoikum nachvollzogen werden Literatur BearbeitenRichard E Hanson und andere Geologic evolution of the neoproterozoic Zambezi orogenic belt in Zambia In ScienceDirect Journal of African Earth Sciences Volume 18 Issue 2 February 1994 Pages 135 150 doi 10 1016 0899 5362 94 90026 4 2 Ben Goscombe und andere Geology of the Chewore Inliers Zimbabwe Constraining the Mesoproterozoic to Palaeozoic evolution of the Zambezi Belt In Research School of Earth Science Australian National University Canberra Australia Journal of African Earth Sciences Impact Factor 1 38 04 2000 30 3 589 627 DOI 10 1016 S0899 5362 00 00041 5 3 Einzelnachweise Bearbeiten Mario Muller bm opus hbz nrw de The Mavuradonha Layered Complex Neoproterozoic emplacement and Pan African granulite facies metamorphism in the Zambezi Allochthonous Terrane of the Mt Darwin Area Zambezi belt NE Zimbabwe Memento des Originals vom 29 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot ubm opus hbz nrw de Dissertation Fachbereich fur Geowissenschaften der Johannes Gutenberg Universitat in Mainz Falten und Uberschiebungsgurtel In Spektrum de Lexikon der Geowissenschaften Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg abgerufen am 3 Januar 2019 Fernandez Alonso und andere The proterozoic history of the proto congo craton of Central Africa Department of Earth Sciences Royal Museum for Central Africa Tervuren Armin Zeh und andere Archean Accretion and Crustal Evolution of the Kalahari Craton the Zircon Age and Hf Isotope Record of Granitic Rocks from Barberton Swaziland to the Francistown Arc In Journal of Petrology 5 2009 S 933 966 doi 10 1093 petrology egp027 T M Kusky Neoarchaean tectonic evolution of the Zimbabwe Craton In Geology February 1998 v 26 p 163 166 doi 10 1144 GSL SP 2002 199 01 10 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sambesi Gurtel amp oldid 207881924