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Saint Pierre ˌsɛ ˈpjɛʀ ist eine Kustenstadt mit 4107 Einwohnern Stand 1 Januar 2020 im Nordwesten der franzosischen Karibikinsel Martinique Sie liegt etwa 20 Kilometer nordwestlich der Inselhauptstadt Fort de France Die ehemals bluhende und wohlhabende Ansiedlung war uber mehrere Jahrhunderte Hauptstadt und daruber hinaus Kolonisationskeim der ganzen Insel Sie wurde 1902 durch eine Eruption des sieben Kilometer nordostlich aufragenden Vulkans Montagne Pelee zerstort und hat sich nach dem Wiederaufbau zu einem beliebten touristischen Reiseziel entwickelt Saint PierreStaat FrankreichRegion MartiniqueDepartement Nr Martinique 972 Arrondissement Saint Pierre Unterprafektur Gemeindeverband Pays Nord MartiniqueKoordinaten 14 45 N 61 11 W 14 743055555556 61 175277777778 Koordinaten 14 45 N 61 11 WHohe 0 1395 mFlache 38 72 km Einwohner 4 107 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 106 Einw km Postleitzahl 97250INSEE Code 97225Website www saintpierre mq frSaint Pierre Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die heutige Stadt 3 Sohne und Tochter der Stadt 4 Literatur 5 Weblinks 6 NachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahre 1635 wurde Saint Pierre von Pierre Belain d Esnambuc 1585 1636 dem ersten Gouverneur der Karibikinsel Saint Christophe im Auftrag von Kardinal Richelieu gegrundet Bis zur Verlegung des Gouverneurssitzes nach Fort de France 1692 war sie Verwaltungs und bis 1902 auch Handelshauptstadt von Martinique Die letzten Ureinwohner die Kariben nahmen sich durch Sturz von einem hohen Meeresfelsen heute als Tombeau des Caraibes Karibengrab bekannt nordlich der Stadt das Leben um nicht unter das Joch der Kolonisation oder Sklaverei zu geraten Der Zucker sowie der Sklavenhandel liessen die Stadt gedeihen und prosperieren so dass sie sich zum wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum der gesamten Kleinen Antillen entwickelte und Beinamen wie Klein Paris Paris der Inseln Perle der Antillen oder Venedig der Tropen erhielt Handelsschiffe aus aller Welt liefen den Hafen an und Saint Pierre besass fruher als viele andere auch grossere Stadte Einrichtungen moderner Technik und bedeutende Gebaude Neben einer Handelskammer einer Pferdebahn einem Theater fur 800 Zuschauer einem elektrischen Strassenbeleuchtungsnetz und einem botanischen Garten besass Saint Pierre mit dem Asile Bethleem eines der ersten Pflegeheime fur Geisteskranke Am Morgen des 8 Mai 1902 vernichtete ein Ausbruch des Berges Pelee die Stadt innerhalb weniger Minuten vollstandig Von den zu jener Zeit 28 000 Einwohnern uberlebten lediglich drei die hereinbrechende Glutwolke Die Ruinen brannten noch mehrere Tage lang bis auf die Grundmauern nieder Aufgrund der enormen Hitzeentwicklung war es zunachst nicht moglich sich Saint Pierre zu nahern Siehe auch Der Ausbruch der Montagne PeleeDie heutige Stadt Bearbeiten nbsp Notre Dame de l Assomption in Saint PierreMehrere Jahrzehnte lag die Stadt in Schutt und Asche bevor man mit dem Wiederaufbau begann Die Stadt hat heutzutage nur noch ein Sechstel der Bevolkerung die sie vor dem Vulkanausbruch hatte ist allerdings mittlerweile ein ausserst beliebtes Touristenziel und lebt nahezu ausschliesslich von diesem Wirtschaftszweig Sie ist als Stadt der Kunst und Geschichte frz Ville d art et d histoire klassifiziert Der Berg kann bestiegen werden und Hobbytauchern bietet sich die Moglichkeit fur Exkursionen zu den im Hafen oder unmittelbar vor der Kuste gesunkenen Schiffe die untergingen als die Glutwolke das Meer erreichte Das originalgetreu wiedererrichtete Gebaude der Handelskammer gehort zu den schonsten Architekturbeispielen der Insel Weitere Sehenswurdigkeiten sind die Eglise de la Nativite Geburtskirche und die ehemalige Kathedrale Notre Dame de l Assomption Monument historique 1 im Quartier du Mouillage sowie das Musee Franck A Perret nach Frank A Perret das uber die vulkanologische Geschichte informiert und Fundstucke der zerstorten Stadt ausstellt Auch die Ruinen unter anderem des Theaters der Fortkirche und des Pflegeheims sind zu besichtigen Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenJacques de Grenier 1736 1803 franzosischer Marineoffizier und Entdecker Pierre Cesar Dery 1768 1812 General der Kavallerie Paul Fabre Domergue 1861 1940 Mediziner Naturforscher und Embryologe Gilbert Gratiant 1895 1985 Schriftsteller franzosischer und kreolischer Sprache Guy Modeste 1954 2018 FussballspielerLiteratur BearbeitenAntoine Lacroix La Montagne Pelee et ses eruptions Masson amp Cie Paris 1904 Moritz Alphons Stubel Ruckblick auf die Ausbruchsperiode des Mont Pele auf Martinique 1902 bis 1903 vom theoretischen Gesichtspunkte aus Weg Verlag Leipzig 1904 Alwyn Scarth La Catastrophe The Eruption of Mount Pelee Oxford University Press Oxford 2002 ISBN 978 0 19 521839 8 Ernest Zebrowski jr The Last Days of St Pierre the volcanic disaster that claimed thirty thousand lives Rutgers Universitatsverlag New Jersey 2002 ISBN 0 8135 3041 5 ISBN 978 0 8135 3041 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saint Pierre Martinique Sammlung von Bildern Videos und 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