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Das 1895 bei Schichau bestellte Torpedokanonenboot SMS Magnet war bei seiner Auslieferung das schnellste Boot der k u k Kriegsmarine Die Magnet unterschied sich wesentlich von den vier bis dahin von Schichau gelieferten Torpedoschiffen drei der Meteor Klasse und das Einzelboot SMS Satellit Sie war das einzige Boot das mit zwei Schornsteinen geliefert wurde Sie blieb ein Einzelboot mit einer ahnlichen Kampfkraft wie die vor ihr gelieferten sechs Torpedoschiffe Die Magnet blieb bis 1918 im Kustenschutz in Dienst Die k u k SMS MagnetUbersichtTyp Torpedokanonenboot ZerstorerBauwerft Schichau Werke ElbingBaunummer 576 Kiellegung 14 September 1895Stapellauf 21 Marz 1896Auslieferung 5 Juli 1896Ausserdienststellung 1918Technische DatenVerdrangung 485 t maximal 544 tLange 71 0 mBreite 8 20 mTiefgang 3 30 mBesatzung 80 MannAntrieb 4 Thornycroft Schulz Wasserrohrkessel 2 Dreifach Expansionsmaschinen5 776 PS 2 SchraubenGeschwindigkeit 25 97 knReichweite 4000 sm bei 10 knBewaffnung 6 47 mm Skoda L 44 Schnellfeuergeschutze 3 45 cm TorpedorohreKohlenvorrat 105 t Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Einsatzgeschichte 2 1 Einsatz vor Kreta 2 2 Weitere Nutzung und Modifikationen 2 3 Kriegseinsatz 3 Endschicksal der Magnet 4 Die Torpedofahrzeuge der k u k Kriegsmarine 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDie k u k Kriegsmarine begann 1885 mit der Auftragsvergabe fur Torpedoboote zur Kustenverteidigung Erster Auftragnehmer war die F Schichau in Elbing die 1886 die ersten Boote dieses 78 t verdrangenden Typs mit SMS Sperber und Habicht lieferte 1888 und 1889 folgten funf weitere Boote dieses Typs von Schichau von dem 15 auch in Osterreich nachgebaut wurden Ahnlich den sogenannten Divisionstorpedobooten in Deutschland bestellte die k u k Kriegsmarine dann etwa zeitgleich auch die drei Boote der 360 t verdrangenden Meteor Klasse als Torpedoschiffe bei Schichau Hier wurden dann aber auch andere Bewerber der Ausschreibung bedacht 1891 wurde dann noch die SMS Satellit mit Doppelschrauben Antrieb bei Schichau bestellt nbsp Das zeitgleich bestellte Torpedoboot Natter1895 erteilte die k u k Kriegsmarine letztmals Schichau einen Auftrag fur Torpedoboote Unter der Baunummer 596 wurde das Torpedokanonenboot Magnet von 485 t und unter Baunummer 597 wurde das Torpedoboot Natter von 134 t Beide blieben Einzelboote Schichau lieferte beiden Booten ahnliche Typen an andere Marinen Die k u k Kriegsmarine beschaffte in der Folgezeit neue Einheiten fur ihre Torpedowaffe nach britischen Mustern Torpedoboote der Cobra und Kaiman Klasse spater Zerstorer der Huszar Klasse Die Magnet hatte moderne Wasserrohrkessel der Bauart Thornycroft Schulz die mit bis zu 14 atm Druck arbeiteten Die beiden 3 Zylinder Dreifach Expansionsmaschinen leisteten bis zu 5776 PSi leisten Bei ihren offiziellen Abnahmefahrt erreichte die Magnet 25 97 kn und ubertraf die vertraglich geforderte Geschwindigkeit von 24 25 kn erheblich Bei einem Kohlenvorrat von 105 t sollte dem neuen Boot ein Fahrbereich von 4000 sm bei 10 kn moglich sein Bewaffnet wurde das Boot mit sechs 47 mm L 44 Skoda Schnellfeuergeschutzen die auf dem Vorschiff seitlich der Brucke seitlich des hinteren Schornsteins und weit hinten auf dem Achterschiff aufgestellt waren Diese Geschutze entsprachen den auf den Vorgangern verwandten Modellen Die Torpedorohre waren vom Kaliber 45 cm die Torpedobewaffnung bestand aus zwei drehbaren Rohren seitlich hinter der Brucke und einem Rohr auf dem Achterdeck Am 5 Juli 1896 wurde die Magnet ubernommen und begann am 14 in Pillau ihre Uberfuhrungsfahrt ins Mittelmeer Am 16 erreichte das Boot Kiel und lief uber Gibraltar 22 26 und Korfu 30 7 1 8 zum osterreichischen Kriegshafen Pola wo sie am 2 August 1896 einlief Das eingetroffene Boot wurde am 4 August in Dienst gestellt und die Ausrustung des Bootes Waffen im dortigen Arsenal vervollstandigt Einsatzgeschichte BearbeitenDie im August 1896 in Pola eingetroffene SMS Magnet begann im Marz 1897 ihre Abnahmetests mit voller Ausrustung bei denen sie 25 35 kn erzielt und auch bei Hochstgeschwindigkeit nur eine relativ kleine Bugwelle erzeugte Allerdings mussten die Decks im Bereich der Geschutze verstarkt werden und es gab auch einen ersten Kesselschaden Im September waren die Reparaturen und Nacharbeiten abgeschlossen und am 26 November 1897 wurde das Boot in Dienst gestellt um im Interventionsgeschwader vor Kreta eingesetzt zu werden Einsatz vor Kreta Bearbeiten nbsp Die SMS SatellitDie Magnet verlegte ab dem 26 November 1897 als letzte 20 Einheit noch zum Interventionsgeschwader das sich langsam in Auflosung befand Die Torpedoschiffe Blitz und Satellit wurden etwa zeitgleich abgezogen Die Magnet erreichte uber Teodo und Korfu am 3 Dezember die Suda Bucht wo die verbliebenen osterreichischen Schiffe versammelt waren Flaggschiff des osterreichischen Interventionsverbandes war inzwischen das neue Kustenpanzerschiff SMS Wien Dazu kamen der Geschutzte Kreuzer Kaiser Franz Joseph I die Torpedokreuzer Tiger und Leopard noch die Torpedokanonenboote Blitz und Satellit sowie das Torpedoboot Star und das Werkstattschiff Cyclop Die Magnet besuchte vom 18 bis 28 Februar 1898 Smyrna ehe sie am 12 April die kretischen Gewasser verliess Sie und das Flaggschiff Wien wurden als letzte Einheiten abgezogen nachdem der Dampfer Aurora 1869 1825 BRT das osterreichische Landkontingent II IR 87 wieder an Bord genommen hatte und trafen mit dem Truppentransporter am 16 April wieder in Pola ein 1 Weitere Nutzung und Modifikationen Bearbeiten Nach dem Kreta Einsatz wurde das Boot Flaggschiff der Torpedobootsflottille und nahm an den ublichen Manovern teil Im Juni 1899 kam es in die Reserve und 1900 wurden die Kessel uberholt nbsp Die in England gebaute SMS PlanetAb dem 7 April 1901 verlegte die Magnet zusammen mit der Planet uber Patras nach Konstantinopel Seit Anfang Mai in der turkischen Hauptstadt machten die Boote in der ersten Halfte des August eine Kreuzfahrt zu den Dardanellen und in der nordlichen Agais Mitte August nach Konstantinopel zuruckgekehrt begannen beide Boote am 4 September die Ruckreise die zwei Monate dauern sollte Sie liefen entlang der kleinasiatischen und syrischen Kuste bis nach Beirut und dann uber Zypern Rhodos Kreta und die westgriechische und albanische Kuste bis zum 2 Oktober zuruck nach Pola Auf dieser Ruckfahrt hat die Magnet funfzehn Hafen angelaufen 1902 nahm das Boot dann an den ublichen Manovern teil bei denen in Anwesenheit des Kaisers auch Landungsubungen stattfanden 1903 folgte die Teilnahme an einer Flottenreise vom 31 Marz bis zum 2 Juni in einem Geschwader mit dem Linienschiff Habsburg sowie den Kustenpanzerschiffen Wien und Budapest Langere Aufenthalte gab es vom 9 bis zum 19 Marz in Piraus vom 1 bis zum 13 Marz in Saloniki wo die Wien als Stationsschiff zuruckgelassen wurde und in Smyrna vom 21 bis 26 Mai Im Dezember 1903 stellte die Magnet ausser Dienst und wurde der Reserve zugeteilt Erst im Juni 1907 wurde das Boot wieder in Dienst genommen um an den Sommermanovern teilzunehmen Wahrend der Zeit in der Reserve waren die Kessel und die Antriebswellen ausgetauscht worden Auch im folgenden Jahr war das Boot wahrend der Sommermanover im Dienst Am 23 April 1909 verliess die Magnet mit dem Panzerkreuzer Kaiser Karl VI und dem Kreuzer Zenta Pola um an einer internationalen Flottendemonstration gegen die Turkei teilzunehmen Die Magnet und Kaiser Karl VI verblieben im am 2 Mai erreichten Piraus wahrend die Zenta zur kleinasiatische Kuste detachiert wurde Die in Piraus verbliebenen Einheiten traten am 5 Juni die Heimreise uber Kefalonia an und liefen mit der wieder zum Verband zuruckgekehrten Zenta am 10 Juni wieder in Pola ein Neuer Stationierungsort fur die Magnet wurde am 1 Dezember 1909 Lussin Im Marz 1910 wurde das Boot dem sachsischen Konig Friedrich August zur Verfugung gestellt und machte mit ihm eine Fahrt von Abbaziao um die Halbinsel Istrien nach Triest Im September 1911 wurde das Boot dann ausser Dienst gestellt Es folgte eine Grunduberholung mit Austausch der Kessel sorgfaltiger Uberholung der Maschinen und eine Erweiterung der Brucke Im August 1912 wurde das Boot wieder in Dienst gestellt und weiterhin in Lussin stationiert Im Juni 1913 verlegte die Magnet an die albanische Kuste Von Oktober bis Mitte Dezember wurde das Boot in der Hauptstadt des neuen Staates Albanien Valona stationiert von wo sie auch das italienische Brindisi besuchte Danach kehrte die Magnet wieder zum Standort Lussin zuruck Kriegseinsatz Bearbeiten Bei Kriegsbeginn 1914 ging die Magnet fur eine kurze Uberholung in die Werft von Porto Re und wurde ab September zur Sicherung der dalmatinischen Kuste eingesetzt Im November dockte sie in Pola wo sie mit einer Funkanlage und weiteren Aufbauten versehen wurde 1915 wurde sie wieder nach Lussin verlegt und suchte vorrangig nach feindlichen Unterseebooten Im Juni war sie an der Suche nach dem vom Lohner Flugboot L 48 uber der Insel Asinello in Brand geschossenen italienischen Luftschiffs M 2 Citta di Ferrara vom Typ Forlanini 2 beteiligt von dessen neunkopfiger Besatzung das k u k Torpedoboot TB 4 sieben Mann rettete und unverletzt gefangen nahm wahrend 2 Mann starben Am 30 Juli 1916 lief das italienische Unterseeboot Giacinto Pullino 3 bei starker Stromung und schlechtem Wetter bei der kleinen dalmatinischen Insel Galiola auf Nachdem alle Befreiungsversuche gescheitert waren versuchte die Besatzung das Boot zu versenken und nach Italien zu entkommen Die Besatzung und der getrennt fluchtende Navigationsoffizier des U Bootes Nazario Sauro ein Istrier der sich bei Kriegsbeginn freiwillig in den Dienst der Italiener gestellt hatte wurden vom osterreichischen Zerstorer SMS Satellit gefangen genommen Sauro als osterreichischer Staatsburger wurde schon am 10 August hingerichtet Die Osterreicher versuchten gleichzeitig das havarierte U Boot zu bergen Zwischen zwei Pontons mit einem Seil gehoben wurde versucht die Pontons und das beschadigte U Boot nach Pola zu schleppen Gesichert wurde der Verband durch die Magnet und das Torpedoboot TB 4 Allerdings riss die das U Boot tragende Verbindung zwischen den Pontons auf der Hohe von Cabo Promontore und die Giacinto Pullino sank in tiefem Wasser Am Morgen des 2 August 1916 torpedierte das italienische Unterseeboot Salpa 4 die Magnet auf dem Ruckmarsch nach Lussin Einer der vier auf sie gefeuerten Torpedos traf zerstorte das Heck und riss das Boot bis zur Offiziersmesse auf Bei dem Torpedotreffer fanden elf Mann sofort den Tod und sieben weitere wurden schwer verletzt Die Magnet blieb schwimmfahig und konnte schliesslich nach Pola eingeschleppt werden Sie war das Opfer des einzigen erfolgreichen italienischen U Boot Angriffs auf ein Kriegsschiff wahrend des Ersten Weltkriegs Die Salpa war in das Seegebiet geschickt worden um nach der Giacinto Pullino zu suchen und das Boot gegebenenfalls zu zerstoren um es nicht in die Hande der Osterreicher fallen zu lassen Bis zum 21 Dezember wurde die Magnet repariert wobei das schwer beschadigte Heck zum Teil total entfernt wurde Das Boot wurde etwa 3 m kurzer und hatte jetzt ein abgerundetes Heck wie die nach einem Yarrow Entwurf gebauten Zerstorer an Stelle des bisherigen fur Schichau Boote typischen lang und sehr spitz auslaufenden Hecks Gleichzeitig wurden die Geschutze erneuert und dabei seitlich der Brucke jetzt 7 cm L 15 Skoda Geschutze installiert Bei dem durchgefuhrten Seetest erreichte der alte Zerstorer noch 20 23 Knoten nbsp Torpedoboot TB 54 der Kaiman KlasseAm 23 Dezember 1916 ging das Boot dann wieder auf seine alte Station Lussin Hauptaufgabe war der Geleitdienst entlang der Kuste und die Abwehr alliierter U Boote wobei sie mehrfach U Boote angriff und beschoss Von Ende November 1917 bis Anfang Februar 1918 wurde das Boote zwischen Triest und Pola eingesetzt ehe es bis zum Kriegsende nach Lussin verlegt wurde Am 11 August 1918 rettete die Magnet etwa 450 Mann vom Truppentransporter Euterpe 2302 BRT Das 1886 bei Thompson in Sunderland gebaute Schiff des Osterreichischen Lloyd war seit Mai als bewaffneter Truppentransporter zwischen Fiume und Cattaro im Einsatz Am Morgen des 11 August wurde es etwa eineinhalb Seemeilen vor St Vito auf der Insel Pago durch das italienische U Boot F 7 5 torpediert 453 Mann starben beim Untergang der Euterpe Die Magnet wurde bei der Rettung durch die Torpedoboote TB 55 und TB 64 der Kaiman Klasse unterstutzt Weitere sieben Schiffbruchige nahm spater noch das britische U Boot HMS C21 auf Endschicksal der Magnet BearbeitenDie SMS Magnet wurde 1920 Italien zugesprochen ausgeliefert aber sofort abgebrochen Die Torpedofahrzeuge der k u k Kriegsmarine BearbeitenName Bauwerft Stapellauf im Dienst Grosse Bewaffnung EndschicksalMeteor Schichau Elbing 15 05 1887 3 09 1887 360 t 58 7 m 23 1 kn 9 47 mm SK 1 TR 1920 Italien verschrottetBlitz Schichau 7 07 1888 26 10 1888 358 t 60 7 m 21 3 kn 9 47 mm SK 1 TR 1920 Italien verschrottetKomet Schichau 18 08 1888 25 10 1888 358 t 60 7 m 20 6 kn 9 47 mm SK 1 TR 1920 Italien verschrottetPlanet Palmers Jarrow 25 06 1889 6 12 1891 490 t 66 9 m 19 3 kn 2 70 mm 8 47 mm SK 2 TR 1920 Italien verschrottetTrabant STT Triest 21 05 1890 23 11 1890 530 t 68 8 m 20 3 kn 2 70 mm 8 47 mm SK 2 TR 1920 Italien verschrottetSatellit Schichau 21 09 1892 24 06 1893 529 t 69 3 m 23 kn 1 70 mm 8 47 mm SK 2 TR 1920 Frankreich verschrottetMagnet Schichau 21 03 1896 5 07 1896 485 t 71 0 m 25 9 kn 6 47 mm SK 3 TR 1920 Italien verschrottetLiteratur BearbeitenRobert Gardiner Roger Chesneau Eugene M Kolesnik Hrsg Conway s all the World s Fighting Ships 1860 1905 Conway Maritime Press London 1979 ISBN 0 85177 130 0 Jane s Fighting Ships of World War I ISBN 1 85170 378 0 Erwin Sieche Torpedoschiffe und Zerstorer der K u K Marine Marine Arsenal Band 34 Podzun Pallas Verlag Wolfersheim Berstadt 1996 ISBN 3 7909 0546 1 B Weyer Taschenbuch der Kriegsflotten J F Lehmanns Verlag Munchen 1905Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kanonenboote der k u k Kriegsmarine Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Torpedoschiffe der k u k Kriegsmarine abgerufen am 27 April 2012 PDF 1 3 MB SMS Magnet auf kuk kriegsmarine abgerufen am 10 Mai 2012 Seitenriss der Magnet auf blueprints abgerufen am 10 Mai 2012 Angaben zur Magnet auf homepages abgerufen am 11 Mai 2012 Risse der Magnet nach 1916 auf homepages abgerufen am 11 Mai 2012 Magnet Modell abgerufen am 10 Mai 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Pangerl S 120 Die Vernichtung des italienischen Luftschiffes Citta di Ferrara Die Giacinto Pullino war Typschiff zweier Kusten U Boote war am 21 Juli 1913 vom Stapel gelaufen 355 405 t auf 32 Einsatzfahrt verloren Die Salpa war ein Kusten U Boot der Medusa Klasse war am 14 Mai 1912 vom Stapel gelaufen 248 355 t 65 Einsatze bis 1917 1918 abgewrackt Die F 7 war ein Kusten U Boot der aus der Medusa entwickelten F Klasse war am 23 Dezember 1916 vom Stapel gelaufen 262 319 t 1929 gestrichen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SMS Magnet amp oldid 234657151