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Das 1892 bei Schichau bestellte Torpedokanonenboot SMS Satellit war von seiner Auslieferung bis zur Ablieferung der ebenfalls bei Schichau gebauten Magnet das schnellste Boot der k u k Kriegsmarine Die Satellit unterschied sich in Grosse und Antrieb wesentlich von den drei 1887 1888 gelieferten Torpedoschiffen der Meteor Klasse Auch die nachfolgende Magnet unterschied sich mit ihren zwei Schornsteinen deutlich von ihr Von Grosse Aussehen und technischer Auslegung war die vor ihr in Triest gebaute Trabant 1890 610 t das ahnlichste Boot bei der k u k Kriegsmarine Die Satellit wurde 1912 durch den Einbau moderner Yarrow Kessel erheblich modernisiert Mit dieser Anderung erhielt sie auch drei neue hohe Schornsteine die ihr ein vollig eigenes Aussehen gaben Die Satellit blieb bis zum Kriegsende im Kustenschutz in Dienst Die k u k SMS SatellitUbersichtTyp Torpedokanonenboot ZerstorerBauwerft Schichau Werke ElbingBaunummer 482 Kiellegung Januar 1892Stapellauf 21 September 1892Auslieferung 24 Juni 1893Ausserdienststellung 1918Technische DatenVerdrangung 529 t maximal 616 tLange 69 32 mBreite 8 15 mTiefgang 2 90 mBesatzung 84 MannAntrieb 4 Zylinderkessel 2 Dreifach Expansionsmaschinen4 800 PS 2 SchraubenGeschwindigkeit 23 knReichweite 4000 sm bei 12 knBewaffnung 1 70 mm Skoda L 42 Kanone 8 47 mm Skoda L 44 Schnellfeuergeschutze 2 45 cm TorpedorohreKohlenvorrat 143 tahnliche Boote SMS TrabantSMS Planet Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Einsatzgeschichte 2 1 Einsatz vor Kreta 2 2 Weitere Nutzung und Modifikationen 2 3 Kriegseinsatz 3 Ende der Satellit 4 Die Torpedofahrzeuge der k u k Kriegsmarine 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDie k u k Kriegsmarine begann 1885 mit der Auftragsvergabe fur Torpedoboote zur Kustenverteidigung Erster Auftragnehmer war die F Schichau in Elbing die 1886 mit SMS Sperber und Habicht die ersten Boote dieses 78 t verdrangenden Typs 1888 und 1889 folgten funf weitere Boote dieses Typs von Schichau von dem 15 auch in Osterreich nachgebaut wurden Ahnlich den sogenannten Divisionstorpedobooten in Deutschland bestellte die k u k Kriegsmarine dann etwa zeitgleich auch die drei Boote der 360 t verdrangenden Meteor Klasse als Torpedoschiffe bei Schichau Hier wurden dann aber auch andere Bewerber der Ausschreibung bedacht 1889 lief bei Palmers in Jarrow die Planet vom Stapel 1890 bei Stabilimento Tecnico Triestino in Triest die Trabant Die beiden um 500 t grossen Boote erfullten die Erwartungen nicht ganz insbesondere erreichten sie die geforderten Hochstgeschwindigkeiten nicht Dennoch bestellte die k u k Kriegsmarine 1891 einen sehr ahnlichen Typ auch bei Schichau zu dem der verwendeten Stahl zu einem hohen Anteil aus Osterreich zu geliefert werden sollte Das unter der Baunummer 482 im Januar 1892 begonnene Boot mit Doppelschrauben Antrieb erhielt schliesslich den Namen SMS Satellit lief am 21 September vom Stapel und fuhrte am 30 Dezember 1892 seinen ersten Seetest zwischen Pillau und Hela durch wobei 21 86 kn erreicht wurden Das erste von Schichau gelieferte Doppelschraubenschiff der k u k Kriegsmarine hatte vier Zylinderkessel die mit bis zu 13 atm Druck betrieben wurden und den Dampf fur zwei Dreifach Expansionsmaschinen erzeugten die bis zu 4800 PSi leisten konnten Damit wurden bis zu 23 kn erreicht Bei einem Kohlenvorrat von 143 t hatten das neue Boot einen Fahrbereich von 4000 sm bei 12 kn Bewaffnet wurde das Boot mit einer 70 mm L 42 Skoda Kanone und acht 47 mm L 44 Skoda Schnellfeuergeschutzen die an den Seiten aufgestellt waren Diese Geschutze entsprachen den auf den Vorgangern Planet und Trabant verwandten Modellen Die Torpedorohre waren vom grosseren Kaliber 45 cm die Torpedobewaffnung bestand aus einem starren Bugrohr und einem drehbaren Rohr auf dem Achterdeck Am 21 Marz 1893 trat die Satellit ihre Uberfuhrungsfahrt ins Mittelmeer an Unterwegs besuchte das Boot Dartmouth fur eine Woche lief kurz nach Brest besuchte Cadiz lief Gibraltar an und besuchte dann noch Palermo ehe es am 21 April im osterreichischen Kriegshafen Pola einlief Im dortigen Arsenal wurde die Ausrustung des Bootes vervollstandigt Einsatzgeschichte BearbeitenDie im April in Pola eingetroffene SMS Satellit wurde am 24 Juni 1893 in Dienst gestellt Zuerst fuhrte sie Tests der Torpedobewaffnung im Kanal von Fasana durch ehe sie dem Flottengeschwader zugeteilt wurde Im Fruhjahr 1894 wurde die schon wahrend des Baues konstruierte Minenwurfeinrichtung des Bootes installiert Die Einrichtung fur 20 Minen wurde akzeptiert Bei einem Geschwindigkeitstest unter Einsatzbedingungen am 12 April erreichte sie nur eine Geschwindigkeit von 19 75 kn Am 16 April kollidierte das Boot dann mit dem Panzerschiff Habsburg wobei der Bug schwer beschadigt wurde und das Bugtorpedorohr zerbrach Die Satellit wurde bis September aufgeschlippt um die Reparatur durchzufuhren 1895 wurde das inzwischen wieder in instandgesetzte Boot nicht aktiv eingesetzt sondern erst wieder im Sommer 1896 Einsatz vor Kreta Bearbeiten nbsp Die SMS BlitzDie Landung griechischer Truppen im Februar 1897 auf Kreta wahrend des Turkisch Griechischen Kriegs fuhrte zu einem Eingreifen der Grossmachte und auch die k u k Kriegsmarine gehorte zu den massiv eingreifenden Verbanden Insgesamt kamen vor Kreta 20 Schiffe und Boote der k u k Kriegsmarine zum Einsatz und der osterreichische Marineverband war mit zeitweise 16 Einheiten der drittgrosste nach der Royal Navy und der italienischen Regia Marina Die Satellit 1 verlegte am 17 Februar 1897 zusammen mit den Torpedobooten Sperber Kiebitz und Elster als erste Verstarkungsgruppe nach Kreta Flaggschiff des osterreichischen Interventionsverbandes war der Panzerkreuzer SMS Kaiserin und Konigin Maria Theresia Dazu waren das Turmschiff SMS Kronprinzessin Erzherzogin Stephanie und das altere Torpedoschiff SMS Sebenico bereits vor Ort Die ausmarschierende Division fullte in Teodo am 19 20 Februar nochmals ihre Bunker und erreichte am 22 Canea Wahrend die kleinen Torpedoboote bei den winterlichen Wetterbedingungen erhebliche Schwierigkeiten hatten gelangt der Satellit schon in den ersten Tagen des Einsatzes die Aufbringung verdachtiger Schiffe Die osterreichischen Einheiten wechselten standig ihre Einsatzorte und wurden durch den Torpedokreuzer SMS Tiger die Torpedokanonenboote Blitz und Komet sowie weitere funf Torpedoboote bis Mitte April verstarkt 2 Der auf Druck der Grossmachte geschaffene Kretische Staat fuhrte zu einem weitgehenden Abzug der Interventionseinheiten Die Satellit verliess erst am 13 Dezember den nur noch acht Einheiten umfassenden Einsatzverband vor Kreta um mit dem neuen Flaggschiff des Verbandes dem Kustenpanzerschiff SMS Wien nach Norden zu laufen Die Satellit besuchte Syra auf dem Weg und dann Smyrna wohin die Wien gelaufen war und auch bis uber Weihnachten verblieb Die Satellit trat am 18 Dezember 1897 den Ruckmarsch in die Heimat an und traf am letzten Tag des Jahres wieder in Pola ein Ihre Einsatzzeit vor Kreta wurde nur vom Torpedokreuzer Tiger ubertroffen Am 4 Januar 1898 wurde das Boot ausser Dienst gestellt Weitere Nutzung und Modifikationen Bearbeiten Die Satellit war nach dem Kreta Einsatz im Sommer 1898 und 1900 im Dienst und sonst in Reserve Im Winter auf 1902 wurden Kessel und Maschinen uberholt bevor das Boot an den Sommerubungen teilnahm 1904 fand eine Auslandsreise im April Mai auf der sie in Smyrna zum in der Levante ubenden Geschwader mit den Linienschiffen Habsburg und Arpad sowie dem Kustenpanzerschiff Monarch aufschloss und dann uber Alexandria Kefalonia und Valona weitermarschierte Am 3 Januar 1905 machte die Satellit vor Pola einige Experimente als das Torpedoboot N XXXVIII sie uberholen wollte allerdings die Satellit rammte und sank Der Kommandant wurde von jeder Schuld an der Verursachung des Unfalls freigesprochen aber verurteilt da er Rettungsmassnahmen nicht eingeleitet habe und entlassen 1905 fand wieder eine Auslandsreise von Februar bis April statt in der mehrere Hafen in der Levante angelaufen wurden Die Satellit lief zusammen mit dem Kreuzer Aspern aus um sich in Piraus den Linienschiffen Habsburg Arpad und Babenberg anzuschliessen Zum Geschwader gehorte auch der haufig detachierte Kreuzer Szigetvar Langere Aufenthalte gab es vom 20 Februar bis zum 8 Marz in Saloniki und vom 17 bis 6 April in Smyrna Im Spatsommer 1905 kollidierte die Satellit im Rahmen einer Nachtubung erneut mit einem Torpedoboot Am 23 Dezember 1905 wurde das Boot ausser Dienst gestellt und 1906 der Reserve zugewiesen Das erneut erheblich deformierte Bugtorpedorohr wurde entfernt und der Bug geschlossen Hinter der Brucke wurde zwei Seitwarts drehbare Torperohre an Deck installiert Trotz dieser Modernisierung blieb das Boot 1907 und 1908 in der Reserve und wurde erst am 15 Februar 1909 wieder in Dienst genommen Neuer Stationierungsort fur das Boot wurde Lussin und dann im Januar 1910 Teodo heute Tivat Ab Oktober stand das Boot vorrangig der Marineakademie in Fiume zur Verfugung Es nahm aber auch regelmassig an den Sommermanovern teil bis es am 15 August 1912 fur eine Grunduberholung wieder ausser Dienst gestellt wurde Das Boot erhielt drei moderne Yarrow Kessel und drei Schornsteine Nach ersten Tests wurde diese erweitert und um einen Meter erhoht Schliesslich wurde eine Antriebsleistung von 4137 PS festgestellt und eine Hochstgeschwindigkeit von 21 18 kn erreicht Als Drei Schornstein Zerstorer wurde die Satellit am 14 Juni 1913 wieder in Dienst gestellt und erledigte Vermessungsaufgaben um die istrische Halbinsel Am 25 Oktober aufgelegt nahm sie diese Tatigkeit am 14 Marz 1914 wieder auf Kriegseinsatz Bearbeiten Bei Kriegsbeginn 1914 befand sich Satellit vor Porto Re und ging dann nach Pola wo die Minenanlage installiert wurde und sie dann 60 Minen ubernahm um die defensiven Minensperren zu erganzen In der Folgezeit verlegte sie Unterseeboote im Schlepp nach Cattaro aber auch zuruck nach Pola 1915 und 1916 versah sie dann lokale Sicherungsaufgaben im Raum Pola Fiume Am 1 August 1916 entdeckte die Satellit die auf einem Segelboot fliehende Besatzung des am Vortag bei der kleinen dalmatinischen Insel Galiola aufgelaufenen italienischen Unterseeboots Giacinto Pullino Der getrennt fluchtende Navigationsoffizier des U Bootes Nazario Sauro ein Istrier der sich bei Kriegsbeginn freiwillig in den Dienst der Italiener gestellt hatte wurden auch noch entdeckt Sauro als osterreichischer Staatsburger wurde schon am 10 August 1916 in Pola hingerichtet Im Oktober 1916 wurde das Boot in Cattaro stationiert und versah bis zum Kriegsende vor allem Geleitdienst Daneben wurden einige Minenlege und Minensucheinsatze durchgefuhrt Nach der Kapitulation 1918 ubernahm die britische Verwaltung des Stutzpunktes das Boot Ende der Satellit BearbeitenDie SMS Satellit wurden 1920 Frankreich zugesprochen und im Schlepp uber Bizerta nach Toulon ausgeliefert wo sie 1921 abgewrackt wurde Die Torpedofahrzeuge der k u k Kriegsmarine BearbeitenName Bauwerft Stapellauf im Dienst Grosse Bewaffnung EndschicksalMeteor Schichau Elbing 15 05 1887 3 09 1887 360 t 58 7 m 23 1 kn 9 47 mm SK 1 TR 1920 Italien verschrottetBlitz Schichau 7 07 1888 26 10 1888 358 t 60 7 m 21 3 kn 9 47 mm SK 1 TR 1920 Italien verschrottetKomet Schichau 18 08 1888 25 10 1888 358 t 60 7 m 20 6 kn 9 47 mm SK 1 TR 1920 Italien verschrottetPlanet Palmers Jarrow 25 06 1889 6 12 1891 490 t 66 9 m 19 3 kn 2 70 mm 8 47 mm SK 2 TR 1920 Italien verschrottetTrabant STT Triest 21 05 1890 23 11 1890 530 t 68 8 m 20 3 kn 2 70 mm 8 47 mm SK 2 TR 1920 Italien verschrottetSatellit Schichau 21 09 1892 24 06 893 529 t 69 3 m 23 kn 1 70 mm 8 47 mm SK 2 TR 1920 Frankreich verschrottetMagnet Schichau 21 03 1896 5 07 1896 485 t 71 0 m 25 9 kn 6 47 mm SK 3 TR 1920 Italien verschrottet nbsp Die in England gebaute SMS Planet nbsp Die in Triest gebaute SMS Trabant nbsp Die auch bei Schichau gebaute SMS MagnetLiteratur BearbeitenRobert Gardiner Roger Chesneau Eugene M Kolesnik Hrsg Conway s all the World s Fighting Ships 1860 1905 Conway Maritime Press London 1979 ISBN 0 85177 130 0 Jane s Fighting Ships of World War I ISBN 1 85170 378 0 Erwin Sieche Torpedoschiffe und Zerstorer der K u K Marine Marine Arsenal Band 34 Podzun Pallas Verlag Wolfersheim Berstadt 1996 ISBN 3 7909 0546 1 B Weyer Taschenbuch der Kriegsflotten J F Lehmanns Verlag Munchen 1905Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kanonenboote der k u k Kriegsmarine Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Torpedoschiffe der k u k Kriegsmarine abgerufen am 27 April 2012 PDF 1 3 MB SMS Satellit auf kuk kriegsmarine abgerufen am 9 Mai 2012 Seitenriss der Satellit 1893 auf blueprints abgerufen am 9 Mai 2012 Seitenriss der Satellit nach Umbau auf homepages abgerufen am 9 Mai 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Sieche S 10 Pangerl S 127ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SMS Satellit amp oldid 237759052