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Der Sportclub Rotation Leipzig war ein Sportclub des DDR Sportsystems in Leipzig Er bestand von 1954 bis 1963 sein Nachfolger war der SC Leipzig Logo des SC Rotation LeipzigSC Rotation Speerwerferin Irmgard Muller entschied mit 44 89 Metern den Damenwettbewerb der VII Leichtathletik Meisterschaften der DDR im Juli 1956 in Erfurt fur sich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sektionen 2 1 Fussball 2 2 Hockey 2 3 Leichtathletik 2 4 Schwimmen 2 5 Radsport 2 6 Schach 2 7 Volleyball 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUm eine gezielte Entwicklung des Hochleistungssports zu ermoglichen kam es am 20 November 1954 auf Beschluss des DTSB zur Grundung von Sportclubs SC deren Sektionen als Leistungsstutzpunkt verschiedener Sportarten fungieren sollten Der SC Rotation Leipzig wurde im November 1954 gegrundet Er war das Leistungszentrum der Sportvereinigung Rotation in der die Betriebssportgemeinschaften der polygrafischen Industrie und des Verlagswesens der DDR zusammengefasst waren Insbesondere letzteres war in Leipzig konzentriert was den Ausschlag fur die Ansiedlung des Sportclubs in der Messestadt gegeben hatte Unabhangig von dem Club bestanden seit 1950 die BSG Rotation Leipzig und deren Vorganger Weniger als zwei Jahre nach der Grundung im Juli 1956 war der SC Rotation mit seinen 750 Mitgliedern in sieben Sektionen einer der starksten Clubs der DDR Er brachte bis dahin 17 Meister des Sports hervor Aktive aus mehreren der leistungssportlich geforderten Sektionen gehorten in der zweiten Halfte der 1950er Jahre zur absoluten Spitze der DDR Bei einer Umstrukturierung des Sportclubsystems Anfang der 1960er Jahre wurde beschlossen dass ein Sportclub pro Bezirk genugt Infolgedessen fusionierten der SC Rotation und der SC Lokomotive Leipzig im Juli 1963 zum Bezirkssportclub SC Leipzig Dem SC DHfK Leipzig als zentralem Club der Deutschen Hochschule fur Korperkultur kam eine Sonderrolle zu so dass er weiter bestehen blieb Sektionen BearbeitenGegliedert war der Sportclub in mehrere leistungssportliche Abteilungen sogenannte Sektionen Dorthin wurden erfolgreiche Sportler oder ganze Mannschaften delegiert die zuvor oftmals einer Betriebssportgemeinschaft angehort hatten Der SC Rotation Leipzig und dessen Akteure wurden deshalb in verschiedenen Sportarten Deutscher Meister der DDR Fussball Bearbeiten nbsp Stadtderby am 17 August 1958 im Bruno Plache Stadion zwischen Rotation und dem SC Lok Leipzig Endergebnis 2 4 Claus Pfeufer rechts versucht Lok Sturmer Dieter Scherbarth am Schuss zu hindern Die erste Herrenmannschaft des SC Rotation trug wahrend der gesamten Zeit ihres Bestehens ihre Heimspiele im Bruno Plache Stadion aus Ausnahme waren manche Stadtderbys gegen den SC Lokomotive Leipzig aus Gohlis die wegen der enormen Zuschauerzahlen im Zentralstadion Leipzig stattfanden Die Partie am 9 September 1956 zwischen Rotation und Lok 1 2 sahen mehr als 100 000 Zuschauer Dies ist bis heute Besucherrekord fur nationale Fussballspiele in Deutschland Die Sektion Fussball des SC Rotation ging aus den Fussballern der BSG Einheit Ost Leipzig hervor die 1953 in die DDR Oberliga aufgestiegen waren Nachdem sie in ihrer ersten Oberligasaison den sofortigen Wiederabstieg knapp verhindert hatten wurden die Fussballer von Einheit Ost im November 1954 zu dem neuen Sportclub delegiert 1 Rotation war im Leipziger Stadtteil Probstheida beheimatet und wird unter anderem deshalb heute in der Traditionslinie des VfB Leipzig der Vorkriegszeit gesehen der seit 1922 ebenfalls im Bruno Plache Stadion gespielt hatte Die Saison 1954 55 schlossen die damals von Heinz Krugel trainierten Rotationer auf dem dritten Platz ab Das Premierenspiel unter neuem Namen fand hierbei am 21 November 1954 beim SC Wismut Karl Marx Stadt statt und wurde mit 3 4 verloren 2 Es folgte im Herbst 1955 die Ubergangsrunde Im Jahr 1956 landete der SC Rotation im Tabellenmittelfeld 1957 unter Hans Studener erneut auf Rang drei Die ubrigen funf Spielzeiten bis zur Saison 1962 63 beendete die zuletzt von Martin Schwendler trainierte Mannschaft deren Spielkleidung aus schwarzen Hosen und weissen Hemden bestand jeweils im unteren Tabellenmittelfeld zwischen den Rangen acht und elf Im FDGB Pokal schied sie immer spatestens im Achtelfinale aus DDR Juniorenmeister wurde der SC Rotation 1961 Zu den ehemaligen Spielern des SC Rotation Leipzig zahlen Manfred Geisler Hans Jurgen Naumann Arno Zerbe Horst Lembke Rainer Trolitzsch Manfred Pfeifer Horst Scherbaum Horst Weigang Werner Welzel und Wolfgang Klank International spielte ab 1955 eine aus Spielern von Rotation und Lok formierte und zunachst vom ersten Rotation Trainer Heinz Krugel betreute Leipziger Stadtauswahl im europaischen Messepokal Fur die Rotation Junioren aktiv waren unter anderem Wolfram Lowe und Otto Skrowny ein erfolgreicher Trainer im Nachwuchsbereich war Heinz Joerk Zur nachfolgenden Geschichte siehe 1 FC Lokomotive Leipzig Hockey Bearbeiten nbsp Hockeytrainer Werner Grabow bei einer Ubungseinheit mit einer Schulermannschaft im Sommer 1956In den Jahren um 1960 gehorte dem SC Rotation eine der erfolgreichsten Hockeysektionen der DDR an zu deren Hauptgegnern dieser Zeit der SC Motor Jena gehorte Die Herren feierten von 1959 bis 1961 drei Feldhockey Meistertitel in Folge Zur Meistermannschaft 1959 gehorten zum Beispiel Hans Jurgen Matejka und der spatere internationale Schiedsrichter Walter Kupke Die Damen waren 1956 und 1962 erfolgreich In den gleichen Jahren sowie 1957 holten die Damen ausserdem die Hallenhockey Meisterschaft Den Herren gelang dies 1958 Weitere Erfolge fuhr der SC Rotation beim damals noch moglichen gesamtdeutschen Spielverkehr sowie bei kleineren Turnieren ein So gewannen die Hallenhockey Herren von 1959 bis 1961 dreimal in Folge das Wilhelm Hocker Turnier im mecklenburgischen Gustrow Bis sie 1977 von Gastgeber Lok Gustrow uberflugelt wurden waren sie somit Rekordsieger des Turniers Leichtathletik Bearbeiten nbsp Hochsprung Meister Gunter Lein beim TrainingIn mehreren Disziplinen hatte die Sektion Leichtathletik erfolgreiche Sportler vorzuweisen Unter ihnen ist Sprinter Heinz Erbstosser der als Einzelstarter fur Rotation uber 100 und 200 Meter im Jahr 1962 DDR Meister sowie 1959 uber 200 Meter Vizemeister wurde In den Jahren 1959 und 1962 triumphierte er mit der 4 mal 100 Meter Staffel von Rotation Leipzig die ohne ihn 1961 den Vizemeistertitel errang Horst Gorlt holte 1955 den Meistertitel im 3000 Meter Hindernislauf Rainer Petraschek war in der vom Erfurter Manfred Matuschewski dominierten Phase zwischen 1959 und 1962 dreimal Dritter uber die Distanz von 800 Metern Klaus Moser wurde 1960 Dritter uber 10 000 Meter In der Crosslauf Langdistanz erreichte Rotation Leipzig von 1958 bis 1960 einen zweiten und zwei dritte Platze in der Crosslauf Langdistanz Die Damenmannschaft wurde 1960 Dritter auf der Crosslauf Kurzstrecke Gunter Lein war von 1955 bis 1957 dreimal in Serie DDR Meister im Hochsprung und war zuletzt durch einen Sprung uber 2 04 m gesamtdeutscher Rekordhalter In den Jahren 1958 bis 1960 musste er Werner Pfeil vom SC Wismut Karl Marx Stadt den Vortritt lassen erreichte aber zwei Vizemeistertitel und einen dritten Rang Seine Clubkameradin Gisela Winter war 1959 ebenfalls Hochsprung Vizemeisterin Gunter Malcher war bei den Olympischen Spielen 1960 Funfter im Stabhochsprung bei den DDR Meisterschaften im gleichen Jahr erreichte er den dritten Rang In den Jahren 1957 und 1959 war er jeweils DDR Vizemeister Irmgard Muller wurde 1955 und 1956 zweimal in Folge DDR Meisterin im Speerwurf Erika Allmann war 1960 Vizemeisterin uber die 400 Meter Distanz Ruth Wiederhold wurde 1956 Dritte im Diskuswurf Schwimmen Bearbeiten nbsp Konrad Enke bei einem Wettkampf in Leipzig im August 1956Die Schwimmer des SC Rotation waren besonders in der zweiten Halfte der 1950er Jahre bei DDR Meisterschaften erfolgreich Die Damen siegten bei Staffeln von 1956 bis 1958 dreimal in Serie uber 4 200 Meter Brust sowie 1957 uber 4 100 Meter Rucken und 4 100 Meter Lagen Die Herren errangen in der letztgenannten Disziplin zwischen 1955 und 1958 sogar vier Meistertitel in Folge von 1958 bis 1960 waren sie zudem dreimal DDR Meister uber 4 200 Meter Schmetterling In den Jahren 1956 und 1957 holten sie den Titel uber 4 200 Meter Brust 1957 und 1958 uber 4 100 Meter Rucken Die 4 mal 200 Meter Freistilstaffel entschieden sie 1955 fur sich 1957 1958 und 1960 waren sie jeweils Vizemeister Erfolgreichste Einzelstarter des SC Rotation Leipzig waren Konrad Enke der 1955 sowie von 1957 bis 1959 viermal DDR Meister uber 200 Meter Brust wurde sowie Wolfgang Sieber der von 1957 bis 1959 sowie 1961 ebenfalls vier Meistertitel uber 200 Meter Schmetterling errang Karl Heinz Engelhardt holte 1958 und 1960 jeweils den Titel uber 400 Meter Freistil Karin Beyer war 1961 und 1962 jeweils sowohl DDR Meisterin uber 100 als auch 200 Meter Brust In der letztgenannten Disziplin war 1956 bereits Eva Maria ten Elsen Titeltragerin gewesen Weitere Schwimmer holten jeweils einmal einen Meistertitel zum SC Rotation Die Leipziger Wasserballer wurden 1959 erster DDR Wasserballpokalsieger in der Geschichte dieser Trophae Im gleichen Jahr sowie 1960 wurden sie jeweils DDR Vizemeister 1961 und 1962 jeweils Dritter Radsport Bearbeiten nbsp Manfred Jorke und Horst Busse gewannen im August 1957 einen Jugendmeistertitel bei der DDR Meisterschaft im Zweier Mannschaftsfahren Im Jahr 1958 siegte die Herrenmannschaft mit den Fahrern Egon Adler Erich Mahne Peter Gohle und Schroder im 4000 Meter Verfolgungsfahren ein Jahr spater wurde sie Zweiter 1962 schliesslich Dritter Erich Mahne wurde zudem zusammen mit Klaus Freund 1958 und 1959 DDR Tandemmeister 1962 machte es ihnen Rainer Schone gleich der mit seinem Partner Rainer Marx vom SC Wismut Karl Marx Stadt den Meistertitel errang Zweitplatzierte wurden Schones Klubkameraden Tertschek und Erhard Pesch wobei sich Letzterer daruber hinaus zum DDR Meister uber 1000 Meter Zeitfahren kronte Trainer der Bahnfahrer vom SC Rotation war Ernst Ihbe der Olympiasieger 1936 im Tandemfahren mit Charly Lorenz Bekanntester Strassenradsportler des SC Rotation ist Egon Adler der mehrmals an der Friedensfahrt teilnahm und 1960 Mannschaftssieger wurde bei der Olympiade in Rom die Silbermedaille im 100 km Mannschaftszeitfahren errang und auch als Steher Erfolge hatte Auch Lothar Hohne errang als Strassenfahrer vordere Platze bei diversen Rundfahrten Schach Bearbeiten Auch im Schach sollten die starksten Spieler in den Sportclubs konzentriert werden Der erste Sportclub mit einer Schachsektion war der SC Wissenschaft Halle der 1954 55 uberlegener DDR Mannschaftsmeister wurde Auf einer Prasidiumssitzung der Sektion Schach des Deutschen Sportausschusses im Juli 1955 wurde dann ein neuer Austragungsmodus beschlossen Demnach sollten vier Mannschaften in einer neuen Sonderliga ein vollrundiges Scheveninger System ausspielen also drei Durchgange mit je acht Runden Neben Wissenschaft Halle waren dafur die beiden ubrigen Schach Leistungsstutzpunkte vom SC Einheit Dresden und vom SC Motor Berlin sowie eine weitere noch zu setzende Mannschaft geplant Keine Schachsektion einer Betriebssportgemeinschaft konnte die hohen Anforderungen erfullen weshalb ein vierter Leistungsstutzpunkt gegrundet wurde beim SC Rotation Leipzig der in den folgenden Jahren zu den absoluten Spitzenmannschaften der DDR gehorte Ein erfolgreicher Spieler dieser Zeit war Wolfgang Pietzsch der 1959 und 1962 DDR Einzelmeister wurde Sieghart Dittmann nahm unter anderem an der Schacholympiade 1960 in Leipzig teil Nach einer Phase beim SC Leipzig wurde die Sektion am 1 Dezember 1967 als Schachgemeinschaft Leipzig eigenstandig Volleyball Bearbeiten Im Volleyball errangen die Frauen von Rotation Leipzig dreimal in Serie von 1959 bis 1961 den DDR Meistertitel In den Jahren 1957 1958 und 1960 holten sie zudem den Pokal Die Manner waren 1960 und 1962 DDR Meister Literatur BearbeitenJens Fuge Der Rest von Leipzig Agon Sportverlag Kassel 2009 ISBN 978 3 89784 357 8 Dr Hans Werner Stadie Steffen Reichert Ein Jahrhundert VfB Leipzig Leipzig 1993 Christian Wolter Schlachten Tore Emotionen Das Bruno Plache Stadion in Leipzig Probstheida OM Verlag Leipzig Leipzig 2008 ISBN 978 3 9812022 0 5 Hanns Leske Enzyklopadie des DDR Fussballs Verlag Die Werkstatt Gottingen 2007 ISBN 978 3 89533 556 3 S 543 544 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons SC Rotation Leipzig Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die neue Fussballwoche Fuwo 1954 Nr 47 S 3 3 neue Clubs Dynamo Rotation Einheit 23 November 1954 abgerufen am 25 August 2021 Die neue Fussballwoche Fuwo 1954 Nr 47 S 5 Foulelfmeter brachte schmeichelhaften Sieg 23 November 1954 abgerufen am 25 August 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SC Rotation Leipzig amp oldid 233145924