www.wikidata.de-de.nina.az
Susswasserfische bewohnen die Binnengewasser die Seen und Flusse der Kontinente und Inseln Fast alle Susswasserfische gehoren zu den Knochenfischen Osteichthyes Von den Knorpelfischen Chondrichthyes leben einige Rochenarten permanent im Susswasser Daneben gibt es wenige Haiarten die gelegentlich die Flussmundungen hinauf in Sussgewasser wandern Der Skalar ist ein beliebter Susswasser Aquarienfisch Man unterscheidet die primaren Susswasserfische die sich ursprunglich im Susswasser entwickelt haben die sekundaren Susswasserfische die von marinen Vorfahren abstammen und die peripheren Susswasserfische die Teile ihres Lebenszyklus im Susswasser verbringen Die meisten Susswasserfische sind zum Verzehr geeignet wie z B Hecht Forelle Wels Karpfen und Aal siehe auch Speisefisch 1 Kleinbleibende bunte Arten sind oft beliebte Aquarienfische Inhaltsverzeichnis 1 Primare Susswasserfische 2 Sekundare Susswasserfische 3 Periphere Susswasserfische 4 Lebensbedingungen 5 Gefahrdung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksPrimare Susswasserfische Bearbeiten nbsp Der Karpfen ist ein primarer Susswasserfisch Primare Susswasserfische haben einen grossen Teil ihrer Stammesgeschichte im Susswasser vollzogen ihre Salztoleranz vollstandig verloren und konnen nicht ins Meer oder in stark brackiges Wasser schwimmen Salzige Gewasser stellen folglich Ausbreitungsbarrieren dieser Gruppe dar Sie stellen etwa 33 der gesamten Fischfauna Es sind hauptsachlich Fische aus den Ordnungen der Salmlerartigen Characiformes Karpfenartigen Cypriniformes und Welsartigen Siluriformes die zu der Uberordnung der Ostariophysi zusammengefasst werden Die Ostariophysi haben besondere Anpassungen an das Leben in Sussgewassern entwickelt z B ein besonders gutes Horvermogen Sie stellen mit weit uber 6000 Arten zwei Drittel aller Susswasserfische Sekundare Susswasserfische Bearbeiten nbsp Der Diamant Regenbogenfisch aus Neuguinea ist ein sekundarer Susswasserfisch Die sekundaren Susswasserfische stammen von marinen Vorfahren ab die ins Susswasser gewandert sind Sie haben noch eine schwache Salztoleranz Sie machen ca 8 der gesamten Fischfauna aus Buntbarsche Cichlidae Zahnkarpflinge Cyprinodontiformes und Ahrenfischartige Atheriniformes zahlen zu dieser Gruppe Ihre Vertreter dominieren oft Gewasser mit sehr hartem Wasser oder Gewasser deren pH Wert sehr hoch ist wie die Flusse Mittelamerikas oder die grossen ostafrikanischen Seen Die Fischfauna der Flusse und Seen Australiens besteht mit Ausnahmen des Australischen Lungenfischs Neoceratodus forsteri und weniger sonstiger Arten ausschliesslich aus sekundaren Susswasserfischen Auch Madagaskar Neuguinea Sulawesi die kleinen Sundainseln und die Antillen konnten ausschliesslich durch sekundare Susswasserfische besiedelt werden Ozeanische niemals mit dem Festland in Verbindung stehende Inseln haben wenn uberhaupt ebenfalls eine Fauna aus sekundaren Susswasserfischen die hier hauptsachlich von der Familie der Grundeln Gobiidae gestellt wird Periphere Susswasserfische Bearbeiten nbsp Der Lachs wandert zum Ablaichen zuruck ins Susswasser Die peripheren Susswasserfische haben noch eine ausgepragte Salztoleranz und konnen sich immer noch uber die Meere ausbreiten Oft verbringen sie ein Stadium ihres Lebens im Meer Zu den peripheren Susswasserfischen zahlen die Store Acipenser die Flussaale Anguillidae viele Lachsartige Salmoniformes und Stintartige Osmeriformes Lebensbedingungen BearbeitenDie Lebensbedingungen in Sussgewassern sind oft starken Schwankungen unterworfen Je nach Jahreszeit konnen Flusse unterschiedlich viel Wasser fuhren Seen konnen austrocknen die Temperatur kann sich andern Bisher verbundene Gewasser konnen durch geologische Ereignisse voneinander getrennt werden All diese Faktoren beeinflussen die Fischfauna Die Trennung einer Population in geografisch isolierte Gebiete fuhrt zur Bildung von neuen Arten So entstehen oft sogenannte Artenschwarme z B bei den Lachsartigen der Gattung Coregonus in Nord und Mitteleuropa und bei den mittelamerikanischen Lebendgebarenden Zahnkarpfen der Gattung Xiphophorus Im Unterschied zum Meer sind Sussgewasser meistens relativ flach Der Tanganjikasee und der Malawisee in Ostafrika sind mit 1 470 Meter bzw 704 Meter zwar sehr tief Hoheres Leben ist aber unterhalb von 200 Metern nicht mehr moglich Wegen der fehlenden Wasserumwalzung sind die Seen in diesen Tiefen nahezu ohne Sauerstoff anaerob Lediglich im sibirischen Baikalsee gibt es mit den Baikal Olfischen Comephorus eine an das Leben in grossen Tiefen angepasste Fischfauna Gefahrdung BearbeitenLaut Bericht des IUCN sind von den 522 europaischen Arten der Susswasserfische bereits 200 Arten als bedroht einzustufen 2 Susswasserfische mit ihren verschiedenen Arten und Unterarten haben im Gegensatz zu Meeresbewohnern meist ein sehr kleines Verbreitungsgebiet Sie leben oft in kleinen isolierten Seen oder endemisch auf Inseln und deren kleinen Flusssystemen Ein Extrem ist der Lebensraum des Teufelskarpflings Cyprinodon diabolis der nur ein kleines Kalksteinbecken von 5 m 3 5 m 3 m Grosse in Nevada USA bewohnt Die Beschrankung ihres Verbreitungsgebietes macht diese Fischpopulationen anfallig fur Veranderungen in ihrem Lebensraum denen sie nicht ausweichen konnen Ein Hauptgrund fur das Artensterben bei Susswasserfischen war bisher die Regulierung von Flussen und die Entwasserung von Feuchtgebieten In den vergangenen Jahren kamen dazu auch der Klimawandel und die Wasserentnahme In Europa wird insbesondere in den Mittelmeerlandern immer mehr Wasser fur die Bewasserung von Obst und Gemuseplantagen in ehemals trockenen Gebieten entnommen Dies fuhrt im Sommer zu teilweise ausgetrockneten Flusslaufen Auch Wehre Sandfange im Hauptschluss und Staumauern von Kraftwerken konnen besonders die wandernden Fischarten gefahrden Uberfischung wurde im Zuge des Bevolkerungswachstums in vielen Gegenden der Erde zum Problem Auch die intensive Fischereiwirtschaft mit dem Einsetzen ortsfremder Fische die heimische Arten verdrangen sich mit regionalen Unterarten vermischen oder Krankheitserreger mitbringen birgt weitere Ursache fur die Gefahrdung der Artenvielfalt In tropischen Regionen trugen Wildfange von endemischen Arten fur die Haltung in Aquarien zum Ruckgang der Populationen bei In Osteuropa waren und sind mangelnde Umweltschutzmassnahmen ein Hauptgrund fur den Arten und Individuenruckgang Landwirtschaft und Industrie wachsen in vielen Staaten entlang der Flusse ohne entsprechende Massnahmen zum Schutz des Gewassers und der Lebewesen Siehe auch BearbeitenListe europaischer Susswasserfische und NeunaugenLiteratur BearbeitenGunther Sterba Susswasserfische der Welt 2 Auflage Urania Leipzig Jena Berlin 1990 ISBN 3 332 00109 4 Kurt Fiedler Lehrbuch der Speziellen Zoologie 2 Band 2 Teil Gustav Fischer Verlag Jena 1991 ISBN 3 334 00339 6 Einzelnachweise Bearbeiten http www dge de modules php name News amp file article amp sid 620 IUCN Sink or swim over one in three freshwater fish species in Europe threatened with extinction Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Susswasserfisch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Sachbegriff GND 4058509 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Susswasserfisch amp oldid 220903721