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Soderhof ist ein Ortsteil der Gemeinde Haverlah die zur Samtgemeinde Baddeckenstedt im Landkreis Wolfenbuttel in Niedersachsen gehort SoderhofGemeinde HaverlahKoordinaten 52 3 N 10 17 O 52 0506 10 2826 130 Koordinaten 52 3 2 N 10 16 57 OHohe ca 130 m u NNEinwohner 80 2009 1 Eingemeindung 1 April 1942Postleitzahl 38275Vorwahl 05341Karte Lage von Soderhof in der Gemeinde HaverlahGut SoderhofGut Soderhof Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Wirtschaft und Infrastruktur 3 1 Verkehrsanbindung 4 Einzelnachweise 5 QuellenGeographie BearbeitenSoderhof liegt an der ostlichen Uferseite der Innerste Nordwestlich des Dorfes liegt das Waldgebiet Soderhorn Folgende Orte umgeben Soderhof Gustedt im Norden Steinlah im Nordosten Haverlah im Ostnordosten Salzgitter Bad im Osten Ringelheim und Alt Wallmoden im Sudosten Neuwallmoden im Suden Sehlde im Sudwesten Henneckenrode im Westen Heere im NordwestenGeschichte BearbeitenSoderhof wurde am 6 Juni 1209 in einer Urkunde des Papstes Innozenz III erstmals erwahnt In dieser Urkunde wird dem Kloster Ringelheim ein Besitz von 26 Hufen 195 ha Land in Soderhof bestatigt 2 In dieser Ersterwahnung wird der Ortsname mit Tserede angegeben Weitere Namensnennungen fur den Ort sind Zerthe 1227 Xzeredhe 1240 Zerede 1255 Tzerde 1322 Zerden 1542 Seerhof 1690 und Sohderhof 1694 Der ursprungliche Name Tsedere ist durch Lautwandlung Zetazismus Wandlung in einen Zischlaut aus dem Wort ker hervorgegangen was im Altsachsischen soviel wie drehen oder wenden heisst und in Ortsnamen die Bedeutung einer Grenze hat Dem Ortsnamen wurde spater die Bezeichnung hof angefugt um auf den Status der Siedlung als Vorwerk des Klosters hinzuweisen 3 Eine andere Deutung geht von einer Herleitung aus dem althochdeutschen Wort kar aus das ursprunglich fur eine Schussel oder ein Gefass stand spater auch die Bedeutung einer zur Weide benutzten Talmulde erhielt 4 1227 erhielt das Kloster Ringelheim von den Wohldenberger Grafen die Vogtei uber Soderhof diese Verpfandung wurde 1236 und 1251 erneuert 5 1532 verkaufte Achen von Cramm dem Kloster erblich solange es ein Kloster ist und bleibt ein Stuck Land bei Soderhof sodass der Ort seitdem als Vorwerk zum Kloster Ringelheim gehorte 6 Nach der Hildesheimer Stiftsfehde von 1519 bis 1523 gehorte Soderhof bis 1643 zum Furstentum Braunschweig Wolfenbuttel Im Jahr 1552 waren Truppen des Grafen Vollrad von Mansfeld vom Schmalkaldischen Bund plundernd in das Herzogtum Braunschweig eingefallen und zerstorten auch grosse Teile des Klosters Ringelheim und des Vorwerks Soderhof Gegen Ende des Dreissigjahrigen Kriegs 1618 bis 1648 wurde das Kloster wieder aufgebaut In Soderhof hatten die Monche schon 1640 einen Fischteich angelegt aus dem das Kloster zur Einhaltung der Ordensregeln mit Fisch versorgt werden konnte Das Geld dazu hatte sich das Kloster vom Stift Goslar geliehen 1 Die Gebaude in Soderhof verfielen aber und in der Folge sturzten die Wirtschaftsgebaude des Vorwerks Soderhof 1715 ein 7 Unter Leitung des damaligen Abtes Bernward Peumann Bernward I wurde 1721 das neue Gutshaus fertiggestellt drei Jahre spater die sudliche Scheune Die Inschrift am Herrenhaus AO TAUSENT SEBEN HUNDERT ZWANZIG EIN LEGT BERNWARDUS DER ERSTE DEN ERSTEN STEIN erinnert an diesen Bau Die Tordurchfahrt des zweistockigen Gutshauses ist durch ein Kreuzgewolbe uberdeckt zwei kleine Nischen mit Heiligenfiguren erinnern an die Klosterzeit 8 nbsp Eingangsportal mit dem Wappen der Familie von der Schulenburg und der Inschrift des ErbauersAm 5 Mai 1803 wurde das Kloster Ringelheim aufgelost Konig Friedrich Wilhelm III ubertrug das ehemalige Kloster dem Grafen von der Schulenburg Kehnert fur dessen Verdienste Anlasslich der Ubergabe durch am 29 April 1803 wurden die Guter des Klosters aufgezahlt zu Soderhof gehorten damals 482 Morgen Land 6 Morgen Gartenland und 7 Fischteiche mit insgesamt 52 Morgen Flache Erster Pachter des Grafen wurde Rudolph Heinrich Jaeger 9 10 Im Juni 1817 verkaufte Caroline von Hatzfeld zu Trachenberg geb Grafin von der Schulenburg das von ihrem Vater geerbte Gut Ringelheim mit dem Vorwerk Soderhof an Graf Johann Friedrich von der Decken 1769 1840 Der Kaufpreis betrug 200 000 Taler In den 1840er Jahren wurde das Gut umfangreich renoviert Bis 1932 blieb Gut Soderhof unter verschiedenen Pachtern im Besitz der Familie von der Decken 11 Im Jahr 1932 wurde das Gut Soderhof fur 720 000 Reichsmark an die Witwe des Unternehmers August Oetker verkauft Das Schloss Ringelheim wurde Anfang 1938 von den Reichswerken ubernommen das Gut Soderhof blieb im Besitz der Familie Oetker Mit der Grundung der Stadt Watenstedt Salzgitter am 1 April 1942 wurde Soderhof als Ausgleich fur das Gebiet um die Grube Haverlahwiese das an Salzgitter fiel von Ringelheim losgelost und nach Haverlah eingemeindet Oetker verkaufte 1947 eine Halfte des Gutes an den damaligen Pachter des Hofes Die andere Halfte wurde 1970 an die Familie von Alten aus Linden verkauft Die beiden Kauferfamilien bewirtschaften auch heute noch je eine Halfte des ehemaligen Gutes In der Nachkriegszeit fuhrte wirtschaftlicher Aufschwung auch in der Landwirtschaft zu mehreren Baumassnahmen bzw Restaurierungen Heute besteht der Ort aus dem Gutshof mit Gutspark zwei Teichen und den beiden landwirtschaftlichen Grossbetrieben In jungerer Zeit sind neben den ursprunglichen Landarbeiterhausern noch etwa ein Dutzend Einfamilienhauser entstanden Einwohnerentwicklung Bearbeiten Haverlah Soderhof Bevolkerungsentwicklung seit 1955 12 Jahr Einwohner Entwicklung1955 178 Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert 30 Jun 1996 82Jan 1999 852009 ca 80Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehrsanbindung Bearbeiten Soderhof liegt an der Kreisstrasse 75 welche die Bundesstrasse 6 im Nordwesten mit Ringelheim im Sudosten verbindet Die nachstgelegenen Bahnhofe befinden sich in Salzgitter Ringelheim an der Bahnstrecke Hildesheim Goslar und in Salzgitter Bad an der Bahnstrecke Braunschweig Salzgitter Bad Einzelnachweise Bearbeiten a b 800 Jahre Soderhof Salzgitter Zeitung vom 27 Mai 2009 S 19 Chronik Ringelheim S 68 71 Mechthild Wiswe Die Flurnamen des Salzgittergebietes Selbstverlag des Braunschweigischen Geschichtsvereins Braunschweig 1970 DNB 458674877 S 478 Zugleich Diss Universitat Gottingen 1968 Kirstin Casemir Die Ortsnamen des Landkreises Wolfenbuttel und der Stadt Salzgitter Niedersachsisches Ortsnamenbuch Band 3 Verlag fur Regionalgeschichte 2003 ISBN 3 89534 483 4 S 303 305 Zugleich Diss Universitat Gottingen 2002 Chronik Ringelheim S 46 49 Kunstdenkmaler S 238 240 Kunstdenkmaler S 205 Chronik Ringelheim S 122 Chronik Ringelheim S 153 Abbildung der Wappen derer von Friedrich Wilhelm II Konig von Preussen in den Fursten Grafen Freyherrn und Adelstand erhobenen Personen und Familien Berlin 1788 Chronik Ringelheim S 194 Soderhof auf der Webseite der Samtgemeinde Baddeckenstedt abgerufen am 28 Marz 2018 Quellen BearbeitenWebseite der Gemeinde Baddeckenstedt Kurzchronik von Wilfried Bartels Samtgemeinde Baddeckenstedt Hrsg 25 Jahre Samtgemeinde Baddeckenstedt 1974 1999 Festschrift 1999 S 27 28 Jorg Leuschner Reinhard Forsterling Renate Vanis Christine Kellner Depner Walter Wimmer Dirk Schaper Ringelheim Hrsg Archiv der Stadt Salzgitter Redaktion Jorg Leuschner Reinhard Forsterling Gabriele Sagroske Bettina Walter und Sigrid Lux Beitrage zur Stadtgeschichte Band 29 Salzgitter 2015 O Kiecker C Borchers Hrsg Kunstdenkmaler der Provinz Hannover Heft 7 Landkreis Goslar Selbstverlag der Provinzialverwaltung Hannover 1937 Soderhof S 205 und 238 240 Ortsteile der Gemeinde Haverlah Haverlah Soderhof Steinlah mit Muhle Steinlah Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Soderhof amp oldid 229965576