www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt den Grunder der Oetker Gruppe August Oetker Fur seinen gleichnamigen Urenkel siehe August Oetker Unternehmer 1944 August Oetker 6 Januar 1862 in Obernkirchen 10 Januar 1918 in Bielefeld war ein deutscher Unternehmer und Grunder der heutigen Oetker Gruppe Portrat August OetkerDas Grab von August Oetker und seiner Ehefrau Karoline geborene Jacoby im Familiengrab auf dem Johannisfriedhof in BielefeldPatentschrift vom 21 September 1903 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Dokumentation 5 Weblinks 6 FussnotenLeben BearbeitenAugust Oetker wurde am 6 Januar 1862 als Sohn von August Adolph Oetker und Bertha Oetker geboren Sein Vater war Backermeister seine Mutter Tochter eines Rechtsanwaltes Er hatte zwei Geschwister Nach der Burgerschule ging er auf das Adolfinum Gymnasium in Buckeburg wo er das Abitur im Jahr 1878 machte Daran schloss er eine Lehre zum Apotheker in der Ratsapotheke in Stadthagen an Dazu musste Oetker jeden Tag rund 16 Kilometer rund 8 km pro Strecke vom heimatlichen Obernkirchen zu Fuss gehen 1 1881 bestand er die Prufung mit der Note gut Anschliessend begannen seine Wanderjahre Zunachst in Langen bei Offenbach danach einige weitere unbekannte Stationen Vermutlich 1884 kam er nach Hanau in eine Firma die vor allem Geratschaften fur die Apotheken produzierte Hier lernte er seine spatere Frau Karoline kennen Doch zunachst begann Oetker das Studium der Naturwissenschaften in Berlin und studierte dieses Fach vier Semester Er schloss das Studium mit der Note sehr gut ab 2 Anschliessend begann er seine Dissertation zum Thema Zeigt der Pollen in den Unterabtheilungen der Pflanzen Familien charakteristische Unterschiede in der Botanik die er 1888 erfolgreich an der Universitat Freiburg abschliessen konnte 3 Oetker startete sein Berufsleben mit einigen ersten erfolglosen unternehmerischen Versuchen in Berlin wohin er mit seiner Frau Karoline Friederike Oetker gezogen war Am 20 Marz 1889 hatte er die junge Frau aus Hanau geheiratet am 17 November 1889 wurde sein Sohn Rudolf geboren 1891 erwarb er die Aschoffsche Apotheke in Bielefeld und betrieb dort sowie in der Backerei Muller die Entwicklung eines Backtriebmittels das ein Gelingen des Gebacks gewahrleisten sollte Die Idee dafur stammte von seinem in den USA lebenden Vetter Louis Dohme der vom dortigen Vertrieb des Professor Horsford s Phosphatic Baking Powder Backmittels berichtet hatte Dabei gelang es August Oetker ein haltbares und geschmacksneutrales Backtreibmittel herzustellen Ab 1893 fullte Oetker sein Backpulver ab dem er den Namen Backin gab und legte damit den Grundstein fur die Oetker Gruppe die es noch heute in unveranderter Rezeptur herstellt Der Verkauf eines Tutchens erfolgte zum Preis von 10 Pfennigen an diesem Preis wurde 70 Jahre im Unternehmen festgehalten und erfolgte von Anfang an mit entsprechenden Anleitungen und Erklarungen zur Verwendung des Backins Die Abmessung des Tuteninhaltes war auf die Verwendung fur 500 Gramm 1 Pfund Mehl ausgerichtet Am 21 September 1903 liess Oetker sein Verfahren zu Herstellung von dauerhaftem Backpulver oder backfertigem Mehl patentieren Mit der Geschaftsidee Backpulver in Kleinmengen zum Privatgebrauch zu vermarkten legte August Oetker den Grundstein zu seinem spateren Erfolg Doch seine Idee war nicht das Backpulver sondern die Anwendung Uber 30 Jahre vor Oetker hatte bereits Eben Norton Horsford ein fruherer Student von Justus Liebig ein Backpulver erfunden das in den USA als baking powder Backern empfohlen wurde Bereits ein Jahr spater wurde das Sortiment mit den Original Puddings erweitert Der Erfolg dieser ersten Schritte im Verkauf war darauf zuruckzufuhren dass August Oetker von Beginn an eine klare Marketingstrategie verfolgte So wurde den Produkten kostenlose Anwendungsbeispiele Rezepte und Empfehlungen beigelegt In Versuchs und Vorfuhrkuchen wurde die garantierte Wirksamkeit der Produkte demonstriert Gezielte Werbeslogans wurden eingesetzt und seit 1899 das bis heute bekannte Dr Oetker Warenzeichen verwendet Gefordert wurde der Verkauf der Dr Oetker Produkte 1908 durch den Aufbau einer eigenen Werbeabteilung deren Budget ca 6 des Umsatzes betrug 1910 wurden die ersten Dr Oetker Kochbucher verlegt und eigens zur weiteren Verbreitung ein Kino Werbefilm Backpulver was sonst hergestellt und verbreitet Dank der geschickten Vermarktung fanden die Produkte reissenden Absatz und aus seiner Apotheke wurde schnell ein erfolgreiches Unternehmen Bereits im Jahr 1900 baute Oetker die erste Fabrik in der Bielefelder Lutterstrasse der heute bestehende Firmensitz und verkaufte bis 1906 bereits 50 Millionen Packchen Backin Ein weiterer Aspekt seines unternehmerischen Handelns bestand darin dass er ab 1907 zunehmend seine Mitarbeiter am Erfolg der Firma beteiligte Soziale Bedingungen am Arbeitsplatz kostenfreie Pausengetranke Betriebsausfluge und auch die Wahl eines Betriebsausschusses gehorten zum normalen Bild am Arbeitsplatz der Beschaftigten 1903 gehorte August Oetker mit zu den Begrundern eines Verbandes der Fabrikanten von Markenartikeln Weil das Unternehmen standig wuchs wurde 1914 der Sohn Rudolf mit in die Geschaftsfuhrung einbezogen Wahrend des Ersten Weltkrieges wurde dieser als Kommandeur einer Einheit von 200 Soldaten bei Verdun todlich verwundet Weil August Oetker 1917 selbst schwer erkrankte setzte er seinen langjahrigen Mitarbeiter Fritz Behringer als Geschaftsfuhrer und Teilhaber ein verfugte aber in seinem Testament dass das Unternehmen im Familienbesitz bleiben und spater durch den am 20 September 1916 geborenen Enkel Rudolf weitergefuhrt werden sollte Am 10 Januar 1918 vier Tage nach seinem 56 Geburtstag starb August Oetker Seine Grablege befindet sich auf dem Bielefelder Johannisfriedhof Sein Enkel Rudolf August Oetker ubernahm 1947 das Unternehmen diesem folgte August Oetker der Jungere Werke BearbeitenDr A Oetkers Grundlehren der Kochkunst sowie preisgekronte Rezepte fur Haus und Kuche 1895 eText bei Project Gutenberg Literatur BearbeitenBarbara Gerstein Oetker August In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 470 f Digitalisat Sidney Pollard Roland Moller Dr August Oetker 1862 1918 In Wolfhard Weber Hrsg Bielefelder Unternehmer des 18 bis 20 Jahrhunderts Rheinisch Westfalische Wirtschaftsbiographien Band 14 Aschendorff Munster 1991 ISBN 978 3 402 05589 2 S 356 377 Rudiger Jungbluth Die Oetkers Geschafte und Geheimnisse der bekanntesten Wirtschaftsdynastie Deutschlands Bastei Lubbe Taschenbuch Bergisch Gladbach 2004 ISBN 978 3 404 61594 0 Hiltrud Bocker Lonnendonker Karoline Oetker Die Ehrenburgerin Pendragon Bielefeld 2011 ISBN 978 3 86532 232 6 Hendrik Weingarten Oetker August In Schaumburger Profile Teil 2 Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2016 S 179 181 ISBN 978 3 7395 1073 6 Jesko Dahlmann Das innovative Unternehmertum im Sinne Schumpeters Theorie und Wirtschaftsgeschichte Metropolis Verlag Marburg 2017 ISBN 978 3 7316 1269 8 S 192 233 Dokumentation BearbeitenDeutsche Dynastien Die Oetkers Dokumentarfilm Deutschland 2010 44 Min ein Film von Manfred Oldenburg Produktion WDR Reihe Deutsche Dynastien Erstausstrahlung ARD 15 November 2010 Online Video und Inhaltsangabe Memento vom 20 Januar 2011 im Internet Archive der ARD Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber August Oetker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von August Oetker im Project Gutenberg Werke von August Oetker im Projekt Gutenberg DEFussnoten Bearbeiten Rudiger Jungblut Die Oetkers Geschafte und Geheimnisse der bekanntesten Wirtschaftsdynastie Deutschlands 1 Auflage Bastei Lubbe Taschenbuch Bergisch Gladbach 2006 ISBN 978 3 422 02112 9 S 43 Rudiger Jungblut Die Oetkers Geschafte und Geheimnisse der bekanntesten Wirtschaftsdynastie Deutschlands 1 Auflage Bastei Lubbe Taschenbuch Bergisch Gladbach 2006 ISBN 978 3 422 02112 9 S 44 Rudiger Jungblut Die Oetkers Geschafte und Geheimnisse der bekanntesten Wirtschaftsdynastie Deutschlands 1 Auflage Bastei Lubbe Taschenbuch Bergisch Gladbach 2006 ISBN 978 3 422 02112 9 S 46 Normdaten Person GND 118786822 lobid OGND AKS LCCN no96057801 VIAF 42319857 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oetker AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher Erfinder und UnternehmerGEBURTSDATUM 6 Januar 1862GEBURTSORT ObernkirchenSTERBEDATUM 10 Januar 1918STERBEORT Bielefeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title August Oetker amp oldid 238725185