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Rupert von Ottobeuren 15 August 1145 war Prior im Kloster St Georgen im Schwarzwald ab 1102 Abt von Ottobeuren wo der bedeutende Klosterreformer nach seinem Tod als Heiliger verehrt wurde Darstellung der Abte Rupert und Isingrim 12 JahrhundertMittelalterlicher Uberlieferung zufolge soll Rupert 120 Jahre alt geworden sein der Ottobeurer Abt starb am 15 August 1145 wohl im hohen Alter und wurde vielleicht um die Mitte des 11 Jahrhunderts geboren Wo Ruperts geistliche Laufbahn begann ob er als Benediktineroblate einem Kloster ubergeben wurde oder ob er zur Erziehung an ein Kanonikerstift gelangte kann nicht ermittelt werden Eine Rupertsvita die es gegeben haben muss ist nicht uberliefert Hinsichtlich der Herkunft Ruperts stellt die historische Forschung den Ottobeurer Abt zur schwabischen Adelsfamilie der Herren von Ursin bzw Irsee bei Kaufbeuren den spateren Grafen von Ursin Ronsberg Seit Anfang des 11 Jahrhunderts waren die Herren von Ursin Vogte des Klosters Ottobeuren der Name Rupert kommt hier als Leitname vor Die Herren von Ursin hatten im Ubrigen nicht nur Verbindungen zu den Welfen sondern auch nach Hirsau und St Georgen Auch von daher kann die Einordnung des Ottobeurer Abts Rupert in die Ursiner Adelsfamilie Bestatigung finden Der Grundungsbericht des St Georgener Klosters erwahnt anlasslich des Eingreifens Wilhelms von Hirsau 1069 1091 im Vorfeld der St Georgener Klostergrundung bzw der Verlegung der zu stiftenden Monchsgemeinschaft von Konigseggwald nach St Georgen 1084 einen Hirsauer Monch Rupert der vielleicht mit dem spateren Abt identisch ist Denkbar ist in der Tat dass Rupert gemeinsam mit dem St Georgener Abt Theoger 1088 1119 in Hirsau gelebt hat was das spatere intensive Vertrauensverhaltnis zwischen den beiden erklart Theoger zuvor Prior im Hirsauer Priorat Kloster Reichenbach wurde dann im Jahr 1088 Abt von St Georgen Rupert konnte mit Theoger nach St Georgen gekommen sein gehorte jedenfalls vor 1102 dem dortigen Monchskonvent an Als Monch des Schwarzwaldklosters hat Rupert dann die mitunter schwierige Aufbauphase erlebt die die Monchsgemeinschaft in St Georgen zu meistern hatte als Prior als Zweiter nach dem Abt und dessen Stellvertreter unterstutzte er Theoger in jeder erdenklichen Weise bei den inneren und ausseren Angelegenheiten des Klosters Der Wechsel Ruperts von St Georgen nach Ottobeuren wurde von dem Ottobeurer Vogt Rupert von Ursin initiiert und erfolgte mit Einwilligung Theogers im Jahr 1102 Rupert war der erste St Georgener Monch der Abt in einem anderen Kloster wurde um dort die monastische Ordnung wiederherzustellen eine Ordnung im Sinne der damaligen Partei der Kirchenreformer St Georgener Klosterreform Ottobeuren war so will es die Uberlieferung aus der Sicht der Kirchenreformer vor der Ankunft Ruperts ein zerrissener Konvent sein Abt Heinrich I 1100 1102 ohne Durchsetzungsvermogen Mit der erfolgten Wahl des St Georgener Monchs zum Ottobeurer Abt mit der Zustimmung des Konvents zu Rupert aus St Georgen begann die uber 40 jahrige Regierungszeit eines Abtes der sein Kloster im Sinne der St Georgener Reform umformte und so scheint es die Monchsgemeinschaft dadurch auf eine neue Grundlage stellte Rupert organisierte das monastische Leben in Ottobeuren neu fullte den Konvent mit Monchen aus anderen Reform Klostern auf stellte neben die Vollmonche die Laienbruder und grundete in Ottobeuren eine Frauengemeinschaft Ottobeurer Skriptorium und Malschule nahmen sicher mit den Reformen einen neuen Anfang Eine Folge der neuen klosterlichen Disziplin war die wirtschaftliche Gesundung der Ottobeurer Monchsgemeinschaft die durch Schenkungen hauptsachlich von Seiten Adliger ihren Grundbesitz massiv erweitern konnte Eine Folge der erweiterten wirtschaftlichen Grundlagen war auch die Vollendung des Klosterneubaus in Ottobeuren Begonnen hatte der Um bzw Neubau der Klosteranlage zur Zeit Abt Adalhelms 1082 1094 zu Allerheiligen 1121 erfolgte die Weihe durch die Bischofe Ulrich I von Konstanz 1110 1127 und Hermann von Augsburg 1096 1133 Offensichtlich erwies sich das Zusammengehen von Abt und Vogt als tragfahige Grundlage fur die Reform des Klosters Ottobeuren Rupert war damit keiner der Kirchenreformer die jeglichen weltlichen Einfluss auf eine geistliche Institution ausschliessen wollten vielmehr handhabte er die Reform seines Klosters eher pragmatisch und hatte damit offensichtlich Erfolg Die vermuteten Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Abt und Vogt spielten dabei sicher eine herausragende Rolle und fuhrten dazu dass sich der Einfluss der Vogtefamilie auf Ottobeuren festigte bzw noch steigerte Unklar bleibt weitgehend wie sich Abt Rupert im Kraftedreieck zwischen Abtei Bistum und Konigtum verhalten hat verhalten konnte Das Kloster Ottobeuren war eine konigliche Abtei doch ist eine verstarkte Einflussnahme des Augsburger Bischofs seit dem 10 Jahrhundert nachweisbar Das Konigtum schied wegen des Investiturstreits weitgehend hinsichtlich einer eventuellen Einflussnahme auf die Monchsgemeinschaft aus doch stand das Bistum Augsburg unter der Leitung des konigstreuen Bischofs Hermann Offenbar hat es Abt Rupert aber weitgehend verstanden das Kloster vor gegenreformerischen Kraften zu schutzen und die St Georgener Reform durchzufuhren sich nicht zuletzt stutzend auf die Vogtefamilie der Herren von Ursin Die Ottobeurer Chronik Chronicon Ottenburanum vermittelt noch etwas von der Heiligmassigkeit Abt Ruperts Sie erwahnt seine nicht auf uns gekommene Lebensbeschreibung die wiederum die von Rupert bewirkten Wunder aufgeschrieben hatte Sie erwahnt das Charisma Ruperts der Ottobeuren zum Anziehungspunkt von viel Volk machte Der Tod des charismatischen Abtes im Jahr 1145 blieb daher in den Kreisen des Monchtums nicht unbeachtet Den Ottobeurer Monchen galt Rupert als aussergewohnlicher Vater des ganzen Ortes ein ausgezeichneter Verursacher von Wundern wie ein Eintrag im Nekrolog des Klosters zum 15 August formuliert Die Verehrung Ruperts als Heiliger setzte im Kloster Ottobeuren unter dem nachfolgenden Abt Isingrim 1145 1180 ein Unter Isingrim wurde mit der Ottobeurer Chronik begonnen wohl auch die verloren gegangene Rupertsvita aufgeschrieben Das Ottobeurer Graduale 12 Jahrhundert enthalt Miniaturen der Abte Rupert und Isingrim Im Jahr 1270 wurden die Gebeine Ruperts in die Abteikirche uberfuhrt Rupert pragte nicht nur durch seine lange Amtszeit als Abt also intensiv die Geschichte Ottobeurens im 12 Jahrhundert und daruber hinaus Literatur BearbeitenMichael Buhlmann St Georgen als Reformmittelpunkt benediktinischen Monchtums Quellen zur mittelalterlichen Geschichte St Georgens Teil VIII Vertex Alemanniae Schriftenreihe des Vereins fur Heimatgeschichte St Georgen 20 St Georgen 2006 Michael Buhlmann Rupert von Ottobeuren Monch aus St Georgen Abt von Ottobeuren 1145 In Der Heimatbote 17 2006 S 4 14 A Kolb Der Kult des seligen Rupert Ottobeuren 1961 Ottobeuren Festschrift zur 1200 Jahrfeier der Abtei hg v A Kolb u Hermann Tuchle Augsburg 1964 Ottobeuren In J Hemmerle Die Benediktinerkloster in Bayern Germania Benedictina Bd 2 Ottobeuren 1970 S 209 215 Rupert I bearb v H L Muller In Lexikon fur Theologie und Kirche 9 Sp 106 H Schwarzmaier Mittelalterliche Handschriften des Klosters Ottobeuren Versuch einer Bestandsaufnahme In Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner Ordens und seiner Zweige 73 1962 S 7 48 H Schwarzmaier Abt Rupert von Ottobeuren 1102 1145 und seine Zeit In Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner Ordens und seiner Zweige 107 1996 S 299 317 Pankraz Fried Rupert I In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 274 Digitalisat Normdaten Person GND 133580962 lobid OGND AKS VIAF 101259887 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rupert von OttobeurenKURZBESCHREIBUNG Prior im Kloster St Georgen im Schwarzwald Abt von OttobeurenGEBURTSDATUM 11 Jahrhundert oder 12 JahrhundertSTERBEDATUM 15 August 1145 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rupert von Ottobeuren amp oldid 216578656