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Die Ruine Kastelen ist eine Burgruine im Westen von Alberswil einer politischen Gemeinde im Amt Willisau Kanton Luzern in der Schweiz Die Burg wurde im 13 Jahrhundert von den Grafen von Kyburg erbaut Zur Zeit des Bauernkrieges wurde die Burg geplundert und beschadigt 1743 liess der Staat Luzern die Burg bis auf die Aussenmauern des Hauptgebaudes abtragen Ab 1996 wurde die Ruine fachgerecht restauriert Sie ist seit 2006 mit einem offentlich zuganglichen Aussichtsturm versehen Gleich neben der Ruine des Wohnturms befindet sich ein 57 6 m tiefer Sodbrunnen Ruine KastelenRuine KastelenRuine KastelenStaat SchweizOrt AlberswilEntstehungszeit 1249 1253Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineHeutige Nutzung AussichtsturmAussichtsplattformhohe 20 mGeographische Lage 47 9 N 8 0 O 47 1469303 7 9929661 651 Koordinaten 47 8 48 9 N 7 59 34 7 O CH1903 642045 221921Hohenlage 651 m u M Ruine Kastelen Kanton Luzern Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Anlage 3 1 Wohnturm Ruine 3 2 Sodbrunnen 4 Aussichtsturm 5 Literatur 6 Siehe auch 7 WeblinksLage BearbeitenDie Reste der einstigen Hohenburg liegt bei 651 m u M auf einer bewaldeten Anhohe im Luzerner Hinterland Sie ist zu Fuss beispielsweise von Alberswil oder auch vom Schweizerischen Agrarmuseum Burgrain her in einer knappen halben Stunde erreichbar Empfehlenswert ist der Weg via Schloss Kastelen weil von dort eine schone Hagebuchen Allee bis zum Waldrand fuhrt Die Ruine selbst liegt zuoberst auf dem Hugel und ist auf drei Seiten von Buchenwald umgeben Nur Richtung Osten ist die Sicht zwischen drei machtigen Linden hindurch frei Geschichte BearbeitenArchaologische Untersuchungen zeigen dass der Burghugel von Kastelen bereits in der Jungsteinzeit begangen wurde In der Spatbronzezeit befand sich auf der Hugelkuppe eine Siedlung Im Hochmittelalter entstand eine Holz Erdburg von welcher der mit Palisaden umgebene Standort eines Wohnturms nachgewiesen werden konnte Die schriftlichen Quellen schweigen sich zu dieser fruhen Burganlage aus Der Wohnturm dessen Reste heute noch sichtbar sind wurde 1249 1253 durch den Kyburger Graf Hartmann V erbaut Mit dem Aussterben der Kyburger um 1264 ging die Burg an die Habsburger uber Kastelen wurde 1273 Mittelpunkt eines habsburgischen Amtsbezirks Die Burg uberstand 1375 den Ansturm der Gugler und blieb im Sempacherkrieg 1386 dank der guten Beziehungen der Luternauer Vasallen der Habsburger zu Luzern verschont 1482 kaufte der Luzerner Schultheiss Hans Feer die Herrschaft Kastelen 1598 gelangte die Herrschaft durch Kauf in die Hande des Luzerner Stadtpatriziers Hans Ulrich Heinserlin der einen umfangreichen Umbau des Schlosses in Angriff nahm Nach Heinserlins Konkurs ubernahm der Stadtstaat Luzern 1645 die unvollendet gebliebene und von da an leerstehende Schlossanlage Im Bauernkrieg 1653 wurde die Burg als Symbol der stadtischen Herrschaft geplundert und stark beschadigt der Bau wurde jedoch auf Kosten der verantwortlichen Bauern wieder instand gestellt 1680 erwarb der Luzerner Patrizier und Malteserritter Franz von Sonnenberg die Herrschaft inklusive Burgliegenschaft Sein Neffe Heinrich von Sonnenberg erbaute 1682 das Schloss Kastelen das ungefahr auf halber Hohe zwischen der Ruine und Alberswil liegt 1743 liess der Staat Luzern die zerfallende Burg bis auf die Aussenmauern des Hauptgebaudes abbrechen Am 22 Juli 1996 kaufte der Verein Burgruine Kastelen die Flache von gut 28 Aren mit der Burgstelle fur einen symbolischen Preis Dieser am 27 Juni 1996 gegrundete Verein mit mehreren hundert Mitgliedern kummert sich seither um die fachgerechte Sicherung Erhaltung und besuchergerechte Prasentation der Ruine 1998 begann die Restaurierung wobei zuerst eine baugeschichtliche Untersuchung und Dokumentation des Mauerwerks erfolgte Nach der Sicherung und Instandstellung der Wohnturm Ruine insbesondere des obersten einsturzgefahrdeten Geschosses fuhrte die Kantonsarchaologie 2002 im Turm aufschlussreiche Ausgrabungen durch 2006 wurde ein freistehender Aussichtsturm in die Turmruine eingebaut Anlage Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp 360 Panorama von der Burgruine Kastelen Wohnturm Ruine Bearbeiten Abgesehen von ausgepragten Gelandemerkmalen sind von der mittelalterlichen Burg lediglich die Wohnturm Ruine und der Sodbrunnen ubrig geblieben Dendrochronologische Untersuchungen von noch im Mauerwerk steckenden Balkenresten erlauben es die Bauarbeiten an der kyburgischen Burganlage in die Zeit zwischen 1249 und 1253 zu datieren Der heute noch 21 m hohe Wohnturm mit einem Hocheingang bestand aus dem als Keller genutzten Erdgeschoss und vier Obergeschossen Die drei Rundbogenfenster auf der Sud und Ost Fassade deuten darauf hin dass es im 1 Obergeschoss eine Hauskapelle gab In der Nordwestecke des 2 Obergeschosses wurde im Verlauf des Spatmittelalters eine Kuche eingerichtet Im 3 Obergeschoss befanden sich Wohnraume samt Kachelofen Das 4 Stockwerk mit seinen vier Eckerkern und grosse Fensteroffnungen ist als Wehrplattform anzusprechen Im 16 Jahrhundert wurde dieses Geschoss zu einem weiteren Wohngeschoss ausgebaut Sodbrunnen Bearbeiten Wenige Meter neben dem Turm liegt der Sodbrunnen Im Winter 2003 2004 wurde der im 20 Jahrhundert angebrachte Deckel entfernt der Brunnen bis auf den Grund ausgeraumt und neu aufgemauert Er ist mit 57 6 m einer tiefsten Sodbrunnen seiner Art in der Schweiz Der Brunnen wird mit zwei Lampen ausgeleuchtet sodass Besucher durch den Gitterrost bis auf den Wasserspiegel sehen konnen Der Wasserstand bleibt konstant bei 2 2 m da die taglich neu zufliessenden 200 Liter Wasser durch eine durchlassige Schicht uber dem Nagelfluhgestein wieder abfliessen konnen Erkenntnisse archaologischer Untersuchungen weisen darauf hin dass der Sodbrunnen im Spatmittelalter entstanden ist der Burganlage also nachtraglich hinzugefugt worden ist Aussichtsturm Bearbeiten2006 wurde in den bestehenden Ruinen Wohnturm ein freistehender Aussichtsturm eingebaut Der Zugang zu diesem Turm wird durch eine Aussentreppe ermoglicht die zum Hocheingang des Wohnturms fuhrt Beim Aussichtsturm handelt es sich um eine Metall Konstruktion mit zwei Plattformen die durch Treppen verbunden sind Die untere Plattform ermoglicht eine gute Sicht auf die Innenseite der Ruine Bei Fuhrungen ist es zudem moglich von dort aus auf den Boden des Wohnturms zu gelangen um die Ruine von innen in ihrer gesamten Hohe zu sehen Von der oberen Plattform aus bietet der Turm ein imposantes 360 Panorama In der Nahe sieht man gut auf die umliegenden Gemeinden oder beispielsweise auch auf das Schloss Wyher Bei guter Fernsicht konnen aber auch Santis Teile der Alpen des Juras oder des schweizerischen Mittellandes betrachtet werden nbsp Burgruine Kastelen nbsp Aussere Treppe nbsp Innere Treppe nbsp AussichtsplattformLiteratur BearbeitenAlois Hafliger Willisau Burg Kastelen Heimatkunde des Wiggertals 1996 herausgegeben von der Heimatvereinigung Wiggertal Ferdinand Andermatt Willisau Kyburger Heimatkunde des Wiggertals 2006 herausgegeben von der Heimatvereinigung Wiggertal Fabian Kung Jakob Obrecht Waltraud Horsch et al Die Burg Kastelen bei Alberswil Prahistorische Siedlung Adelsburg und patrizischer Landsitz im Luzerner Wiggertal Basel Schweizerischer Burgenverein 2017 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in AlberswilWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ruine Kastelen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien DNB 1135626006 04 Website des Vereins Burgruine Kastelen Burgenwelt Burg Kastelen Drohnenflug Burgruine Kastelen auf youtube comBurgen und Schlosser im Kanton Luzern Alt Eschenbach Alt Willisau Baldegg Beromunster Buttisholz Grunenberg Hasenburg Heidegg Kommende Hohenrain Burg Kastelen Schloss Kastelen Landvogteischloss Chutzenturm Lieli Ludigen Mauensee Meggenhorn Neu Habsburg Ober Reinach Richensee Schauensee Schlossli Thorenberg Aussere Burg Wiggern Wikon WyherAussichtsturme im Kanton Luzern Gletschergartenturm Hammetschwand Lift Kastelen Burgruine Lieli Mannliturm Schirmerturm Wauwilermoosturm Wissifluhturm ZytturmListe von Aussichtsturmen in der Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruine Kastelen amp oldid 239508138