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Rolf Heinig 2 November 1924 in Muhlau 30 November 2008 war ein deutscher Pilot Wissenschaftler und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Zweiter Weltkrieg 2 Weitere Ausbildung und Studium 3 Flugzeugwerke Elbe und Deutsche Lufthansa der DDR 4 Wieder Deutsche Lufthansa Interflug und Hochschule fur Verkehrswesen 5 Nach 1989 6 Literatur 7 Film 8 WeblinksJugend und Zweiter Weltkrieg BearbeitenHeinig absolvierte eine Lehre als Motorenschlosser Er meldete sich 17 jahrig zur Luftwaffe und machte zunachst eine Segelflugausbildung Nach einer Unteroffiziersausbildung kam er an die Fliegerschulen in Danzig und Furstenwalde wo man ihn zum Piloten auf dem Bomber Heinkel He 111 ausgebildete Als 19 jahriger Leutnant wurde er auf die Focke Wulf Fw 190 und spater auf die Messerschmitt Me 262 umgeschult Da von letzterer nicht genugend Maschinen verfugbar waren flog er wieder die Fw 190 Am Ende des Krieges geriet er in Danemark in britische Kriegsgefangenschaft aus der er im August 1945 entlassen wurde Weitere Ausbildung und Studium BearbeitenHeinig kehrte nach Muhlau zuruck absolvierte ab 1946 einen Neulehrerkurs in Rochlitz und arbeitete anschliessend als Mittelstufenlehrer fur Mathematik und Physik in Hartmannsdorf bei Chemnitz Ein Jahr spater besuchte er die Arbeiter und Bauern Fakultat Chemnitz wo er 1949 das Abitur ablegte Anschliessend begann er ein Maschinenbaustudium an der damaligen Technischen Hochschule Dresden wechselte aber nach einem Jahr an die Bergakademie Freiberg in die Spezialisierung Walzwerkswesen 1955 verteidigte er seine Diplomarbeit Flugzeugwerke Elbe und Deutsche Lufthansa der DDR BearbeitenHeinigs Freiberger Dekan wurde als Professor fur Aerodynamik an die TH Dresden berufen und machte Prof Backhaus der in den Elbe Flugzeugwerken gerade die Entwicklungsabteilung aufbaute auf Heinig aufmerksam Nach einem Jahr wurde er von Fritz Horn der Piloten mit fundierter technischer Ausbildung benotigte zur Deutschen Lufthansa der DDR abgeworben Heinig begann dort als Instrukteur fur Ausbildung Er stellte die ersten 20 Besatzungen fur die Iljuschin Il 14 dem ersten Verkehrsflugzeug der Deutschen Lufthansa der DDR zusammen Mit den vorgesehenen Kommandanten absolvierte er 1956 1957 einen Lehrgang an der Verkehrsfliegerschule Uljanowsk Am 5 Marz 1957 absolvierte er unter einem sowjetischen Kommandanten seinen ersten Linienflug Ab dem 6 Januar 1958 fuhrte er als Kommandant einen Solidaritatsflug mit zahlreichen Zwischenlandungen auf einer Il 14 nach Hanoi durch wo die Besatzung auch von Hồ Chi Minh empfangen wurde Nach der Absturz des Prototyps der 152 wechselte Heinig wieder zu den Elbe Flugzeugwerken da dort Testpiloten moglichst mit ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung benotigt wurden Es wurde vermutet dass der Absturz des Prototyps mindestens zum Teil auf diesbezugliche Schwachen der Besatzung zuruckzufuhren war Heinig war als stellvertretender Chefpilot des Werkes fur die Erprobung des 3 Prototyps der 152 vorgesehen Dazu absolvierte er einen 3 monatigen Lehrgang zur Umschulung auf die Tupolew Tu 104 Nachdem jedoch die Erprobung des 2 Prototyps der 152 grundlegende Probleme offenbart hatte wurde der 3 Prototyp nicht mehr zum Erstflug zugelassen und die Flugzeugproduktion in der DDR schliesslich eingestellt Wieder Deutsche Lufthansa Interflug und Hochschule fur Verkehrswesen BearbeitenHeinig wechselte zuruck zur Deutschen Lufthansa und ubernahm wieder die Ausbildung des fliegenden Personals Dazu erwarb er 1962 die Lizenz fur die Iljuschin Il 18 und spater fur die Antonow An 24 die Tupolew Tu 134 und die Iljuschin Il 62 Heinig baute die Fluginspektion der Interflug die nach der Liquidation der Deutschen Lufthansa deren Geschaft ubernommen hatte auf Damit wurde er faktisch auch Chefpilot der Interflug In dieser Funktion bereitete Heinig viele neue Linien und eroffnete sie oft selbst mit dem Erstflug Am 22 Marz 1966 fuhrte er den ersten Linienflug der Interflug mit einer An 24 aus Bis 1984 blieb er als Pilot fur die Interflug tatig Da es zunehmend schwierig wurde Absolventen von Flieger und Fachschulen fur ein Studium an der Aeroflot Hochschule im damaligen Leningrad zu gewinnen trieb Heinig die Einrichtung der Studienrichtung Luftfahrtbetriebstechnik an der Hochschule fur Verkehrswesen in Dresden voran die 1970 ihre Ausbildung aufnahm Er ubernahm als externer Dozent das Fach Technologie des Lufttransports 1974 promovierte er mit dem Thema Die statistische Analyse der besonderen Vorkommnisse im Verkehrsflug der Interflug eine wichtige Methode zur Hebung der Flugsicherheit zum Dr Ing Dazu untersuchte er uber 100 Havarien auf dem Gebiet der zivilen Luftfahrt der DDR das waren fast alle die sich bis dahin ereignet hatten Die Arbeit wurde zur Verschlusssache erklart Heinig war auch Mitglied der Untersuchungskommission zum Absturz der Il 62 der Interflug bei Konigs Wusterhausen Zum 1 September 1977 wurde Heinig zum ordentlichen Professor fur Technologie des Lufttransports berufen Er war der einzige Luftfahrtprofessor der DDR In seinen wissenschaftlichen Arbeiten befasste er sich vor allem mit Problemen der Flugsicherheit der Okonomie des Lufttransports und der Prozessautomatisierung In den 1980er Jahren gab er 9 Luftfahrthandbucher fur die Qualifizierung des Luftfahrtpersonals heraus und verfasste selbst Beitrage dafur Seine planmassige Emeritierung erfolgte zum 31 Dezember 1989 Nach 1989 BearbeitenNach seiner Pensionierung befasste sich Heinig mit Problemen des Luftschiffbaus Er war u a wissenschaftlicher Mitarbeiter von Bernd Kroplin an der Universitat Stuttgart Die Technische Hochschule Wildau beriet er bei der Einrichtung eines luftfahrtlogistischen und technischen Studienganges Heinig wirkte als Zeitzeuge in der MDR Dokumentation Der Todesflug der IL 62 1998 zum Flugzeugungluck bei Konigs Wusterhausen mit Heinig starb am 30 November 2008 Literatur BearbeitenRolf Heinig Der fliegende Professor In Jorn Lewehss Litzmann Die Grunder der DDR Luftfahrt Militarverlag Berlin 2010 ISBN 978 3 360 02703 0 S 130 159 Film BearbeitenDer Todesflug der IL 62 MDR 1998 Film 3 der Reihe Vergessene Katastrophen Weblinks BearbeitenNachruf auf interflug biz Normdaten Person GND 1187542377 lobid OGND AKS VIAF 18155951754642512443 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Heinig Rolf KURZBESCHREIBUNG deutscher Pilot GEBURTSDATUM 2 November 1924 GEBURTSORT Muhlau STERBEDATUM 30 November 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rolf Heinig amp oldid 237729574