www.wikidata.de-de.nina.az
Robert Kauer 13 Mai 1901 in Wien Osterreich Ungarn 26 Juni 1953 ebenda war ein osterreichischer Jurist Nationalsozialist und Reichsgerichtsrat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKauers Vater war der Altphilologe und Sektionschef Robert Kauer 1868 1930 Von 1919 bis 1923 arbeitete er bei der Allgemeinen Osterreichischen Boden Credit Anstalt 1926 trat er der Grossdeutschen Volkspartei bei der er bis 1933 angehorte 1928 kam er in den richterlichen Vorbereitungsdienst und Mitte Juli 1929 wurde er als Richter ubernommen Am 20 April 1931 wurde er Staatsanwalt der Statusgruppe I der Staatsanwaltschaft Wien II Seit 1931 war er im Gericht Vorsitzender der Zelle der NSBO April 1932 trat er der NSDAP Mitgliedsnummer 1 084 692 1 und im selben Jahr dem NSRB bei Von 1933 an unterstutzte er die Strafverteidigung von Nationalsozialisten Im Juni 1933 trat er im Zuge seiner Eheschliessung 2 von der romisch katholischen Konfession zum evangelisch lutherischen Bekenntnis uber Wegen politischer Unzuverlassigkeit wurde Kauer im Oktober 1933 zur Staatsanwaltschaft des Jugendgerichtshofs Wien versetzt Im Februar 1934 nahm er an Kampfen um das Arbeiterheim Ottakring teil 1934 verweigerte er den Beitritt zur Vaterlandischen Front 1935 begann er mit Hilfe des deutschen Auswartigen Amts gegen den Standestaat zu publizieren 1936 kam er wegen Hochverrats in Untersuchungshaft und wurde zu 43 Tage Arrest verurteilt sowie aus dem Staatsdienst ausgestossen Danach war er bei der Ev Volkshochschule in Wien tatig Von 1936 an war er im Untersuchungs und Schlichtungsausschuss der NSDAP Landesleitung Osterreich Sein Beitrittsersuchen zur Vaterlandischen Front im Oktober 1937 der ab 1937 auch Nationalsozialisten moglich war wurde abgelehnt Nach dem Anschluss Osterreichs 1938 wurde er wieder in den Staatsdienst eingestellt Unterrichtsminister Oswald Menghin bestellte ihn im Marz 1938 zum kommissarischen Prasidenten des Oberkirchenrats der beiden Evangelischen Kirchen A B und H B Bekannt ist Kauer fur sein Begrussungstelegramm an Hitler geworden Im Namen der mehr als 330 000 evangelischen Deutschen in Osterreich begrusse ich Sie auf osterreichischem Boden Nach einer Unterdruckung die die schrecklichsten Zeiten der Gegenreformation wieder aufleben liess kommen Sie als Retter aus funfjahriger schwerster Not aller Deutschen hier ohne Unterschied des Glaubens Gott segne Ihren Weg durch dieses deutsche Land Ihre Heimat Robert Kauer Wiener Zeitung vom 15 Marz 1938 3 Kauer gehorte zu den Grundern des Instituts zur Erforschung und Beseitigung des judischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben und unterstutzte die Godesberger Erklarung 4 Der Kampf des Nationalsozialismus gegen jeden politischen Machtanspruch der Kirchen sein Ringen um eine dem deutschen Volke artgemasse Weltanschauung sind nach der weltanschaulich politischen Seite hin Fortsetzung und Vollendung des Werkes das der deutsche Reformator Martin Luther begonnen hat Robert Kauer 4 Mit dem Gesetz uber die Rechtsstellung des Evangelischen Oberkirchenrates in Wien vom 10 Mai 1939 wurde der Oberkirchenrat als Staatsbehorde aufgehoben und Robert Kauer trat als Folge dieses Gesetzes ab Von Mitte April bis November 1939 war er der Reichsanwaltschaft zugeteilt Im Nebenamt war er Mitglied der Ausschusse fur Strafrechtsangleichung und Jugendstrafrecht in der Akademie fur Deutsches Recht Im Oktober 1939 wurde er zum Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft beim Oberlandesgericht Wien befordert 1943 kam er an das Reichsgericht Er war im IV Strafsenat tatig Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde er im Sommer 1944 zur Luftwaffe eingezogen 1945 war Kauer Bezirksrichter in Silz Von 1946 bis 1948 war er in Untersuchungshaft in Wien Er wurde ohne Pensionsanspruche aus dem Dienstverhaltnis zur Republik ausgeschieden 1949 wurde er Rechtsanwalt in Wien Der durch Intervention des VdU Abgeordneten Helfried Pfeifer 1954 zuerkannte Versorgungsgenuss zugunsten der Witwe Kauers wurde 1957 widerrufen Auszeichnungen BearbeitenMedaille zur Erinnerung an den 13 Marz 1938Literatur BearbeitenKarl Schwarz Der Fall Reisner in Joachim Mehlhausen Hrsg und uber Barmen hinaus Studien zur kirchlichen Zeitgeschichte Festschrift fur Carsten Nicolaisen zum 4 April 1994 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1995 ISBN 3 525 55723 X Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte Reihe B Darstellungen 23 S 319 Wolfgang Stadler Juristisch bin ich nicht zu fassen Die Verfahren des Volksgerichtes Wien gegen Richter und Staatsanwalte 1945 1955 Berlin Hamburg Munster 2007 S 320 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 3001 62728 Andreas Oberlerchner Evangelische Kirche in Osterreich wahrend der NS Zeit Diplomarbeit Wien 2009 S 33 PDF zit nach Andreas Oberlerchner Evangelische Kirche in Osterreich wahrend der NS Zeit Diplomarbeit Wien 2009 S 33 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt 2007 S 300 vollstandiger Text bei Renate Meurer Reinhard Meurer Texte des Nationalsozialismus Beispiele Analysen Arbeitsanregungen Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1982 ISBN 3486840614 S 41 45Normdaten Person GND 1064018815 lobid OGND AKS LCCN no2015082863 VIAF 313253395 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kauer RobertKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Jurist Nationalsozialist und deutscher ReichsgerichtsratGEBURTSDATUM 13 Mai 1901GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 26 Juni 1953STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Kauer Jurist amp oldid 237929592