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Robert Gaguin auch Robert Guaguin 1433 in Calonne sur la Lys 22 Mai 1501 in Paris war ein franzosischer Renaissance Humanist und Philosoph er war ab 1472 ubergangsweise ab 1473 endgultig Generalminister des Trinitarierordens Robert Gaguin Gravur von Nicolas de Larmessin 1725 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenRobert Gaguin verlor seinen Vater in jungen Jahren woraufhin seine Mutter ihn in den Trinitarierkonvent von Preavin im Wald von Nieppe bei Morbecque unterbrachte Dank der Zuwendungen Isabella von Portugals Herzogin von Burgund die in der Nahe im Chateau de la Motte aux Bois residierte konnte er ab 1457 die Universitat von Paris besuchen hier war der gleichaltrige Guillaume Fichet sein Lehrer der ihm auch eine Universitatslaufbahn als Professor fur Rhetorik und Kanonisches Recht ermoglichte Er erfullte mehrere Missionen fur den Trinitarierorden kehrte nach Paris zuruck wo er zum Zeitpunkt der Schlacht bei Montlhery 16 Juli 1465 zwischen Konig Ludwig XI und der Ligue du Bien public vor allem dem Herzog von Burgund wohnte woraufhin er es vorzog den Rest des Jahres und das Jahr darauf in Spanien zu verbringen 1468 wurde er Minister der Trinitarier in Paris und unternahm eine weitere langere Reise durch Spanien 1470 arbeiteten Gaguin und Fichet gemeinsam an der Einrichtung der ersten Pariser Druckerei 1471 traf man ihn in Rom an In den folgenden Jahren lehrte an der Pariser Universitat 1472 wurde er zum vorlaufigen 1473 endgultig zum Generalminister des Trinitarierordens gewahlt 1477 schickte ihn Ludwig XI zum Reichstag nach Frankfurt um das Heiratsprojekt zwischen Erzherzog Maximilian von Osterreich und Maria von Burgund zu vereiteln er scheiterte und Gaguin blieb bis zum Tod des Konigs 1483 in dessen Ungnade Unter Karl VIII findet man ihn 1483 in einer bedeutenden Mission in Rom 1486 kehrt er nach Italien zuruck 1489 war er Gesandter in England 1492 wurde er nach Deutschland geschickt und hatte eine Auseinandersetzung mit Jakob Wimpfeling so wie er trotz seiner sonstigen Aktivitaten an allen theologischen und literarischen Fehden seiner Zeit beteiligt war Er besorgte die Redaktion und Veroffentlichung zahlreicher Werke verschiedenster Art bis er am 22 Mai 1501 im Alter von 68 Jahren in Paris starb Er wurde in der Kirche des Trinitarier Konvents von Preavin beigesetzt Werke BearbeitenDas wichtigste Werk Gaguins ist das Compendium de origine et gestis Francorum Seit der Zeit Ludwigs XI versuchte er sich vom Konig mit einer offiziellen Geschichte der franzosischen Nation in klassischem Latein beauftragen zu lassen seine Eingaben blieben erfolglos und es scheint dass Gaguin sein Werk zwischen 1483 und 1495 aus eigenem Antrieb verfasst hat Zu seinen Lebzeiten sah es vier Ausgaben 1495 1497 zwei Ausgaben und 1501 mit jeder Ausgabe wurde der Bericht ein wenig erweitert die letzte endet mit dem Jahr 1499 Anfangs in zehn Bucher aufgeteilt waren es 1501 elf der letzte Band befasste sich mit der Geschichte Karls VIII Die neun ersten Bucher bis 1461 sind eine Kurzfassung der Grandes Chroniques de France in der Ausgabe von 1477 aus denen der Autor einige mythische Teile entfernte z B die Legenden um Karl den Grossen Die Passagen zur Regierung Ludwigs XI und Karls VIII stellen eine interessante Chronik dar Gaguin ist Ludwig XI wenig gunstig gesinnt ohne aber eine ubertriebene Ablehnung zu zeigen In der Summe erganzt dieses Werk die Grandes Chroniques es scheint aber lange Zeit missachtet worden zu sein es ist kein Standard Summarium sondern eines das von einem Zeitgenossen geschrieben wurde der ublicherweise gut informiert war Das Compendium wurde nach dem Tod des Autors haufig neu aufgelegt und dies bis 1586 mit verschiedenen Erganzungen mehrere dieser Nachdrucke tragen den Titel Annales rerum Gallicarum es wurde auch ins Franzosische ubersetzt eine dieser Ubersetzungen wurde von Pierre Desrey bis 1514 fortgefuhrt und erschien als La mer des croniques amp mirouer hystorial de France Man verdankt Gaguin auch eine gewisse Anzahl von Episteln die fur die Geschichte des Humanismus interessant sind und die das Ausmass seiner Kontakte belegen er machte daraus eine Sammlung von 89 Stucken dazu eine gewisse Anzahl von Orationes oder Prunkreden die 1498 in Paris durch Josse Bade verlegt wurden Epistolae quaedam orationes etc Unter den Briefpartnern Gaguins finden sich Ambroise de Cambrai Kanzler der Kirche von Paris der Staatssekretar Florimond Robertet Pierre Doriole Kanzler von Frankreich Guillaume Fichet Johann II Konig von Portugal Louis de Rochechouart Bischof von Saintes Charles de Gaucourt Rat und Kammerherr Ludwigs XI Miles d Illiers Bischof von Chartres Jakob Wimpfeling Jean d Amboise Bischof von Albi Erasmus von Rotterdam und viele Pralaten und Gelehrte aus Spanien Er ubersetzte mehrere Werke aus dem Lateinischen ins Mittelfranzosische darunter Caesars Gallischer Krieg der 1485 in Paris von Antoine Verard veroffentlicht wurde mit den Miniaturen des als Meister des Robert Gaguin bezeichneten Buchmalers Texte von Titus Livius sowie 1498 Giovanni Pico della Mirandolas Conseils prouffitables contre les ennuis et tribulations du monde im Jahre 1498 Umgekehrt ubersetzte er 1473 Alain Chartiers Le Curial aus dem Mittelfranzosischen ins Lateinische Literatur BearbeitenPascale Bourgain Gaguin Robert in Lexikon des Mittelalters Band 4 2003 Spalte 1078 Sylvie Charrier Recherches sur l œuvre latine en prose de Robert Gaguin 1433 1501 Paris H Champion 1996 Franck Collard Un historien au travail a la fin du XVe siecle Robert Gaguin Genf Droz Travaux d humanisme et Renaissance CCCI 1996 Auguste Molinier Robert Gaguin in Les sources de l histoire de France Des origines aux guerres de l Italie 1494 5 Band Paris A Picard et fils 1904 S 26 28 Louis Thuasne Hrsg Roberti Gaguini Epistole et orationes Paris Bibliotheque litteraire de la Renaissance Emile Bouillon 1903Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Robert Gaguin im SUDOC Katalog Verbund franzosischer Universitatsbibliotheken Robert Gaguin in der Encyclopedie UniversalisNormdaten Person GND 118986309 lobid OGND AKS LCCN n86829032 VIAF 14908169 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gaguin RobertALTERNATIVNAMEN Guaguin RobertKURZBESCHREIBUNG franzosischer Humanist Generalminister der TrinitarierGEBURTSDATUM 1433GEBURTSORT Calonne sur la LysSTERBEDATUM 22 Mai 1501STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Gaguin amp oldid 213521111