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Riffkalk auch Riffkalkstein sind Kalksteine die aus massenhaften Ansammlungen von Korallen Schwammen und anderen festsitzende Meeresorganismen hervorgehen Gesagter und angeschliffener Block aus Adneter Korallenriffkalk der Sorte Rottropf obere Obertrias Nordliche Kalkalpen Die sich deutlich von der roten Matrix abhebenden Korallen gehoren zur Gattung Thecosmilia Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 1 1 Massenkalk 2 Eigenschaften und Verwendung 2 1 Natursteinsorten 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksEntstehung Bearbeiten nbsp Schematischer Querschnitt durch eine Riffplattform nbsp Skizze zur Massenkalk Ablagerung fur den Weissjura der Schwabischen AlbRiffkalke entstehen vorwiegend in kustennahen oder anderen flachen Meeresregionen Im Gegensatz zu Schillkalken sind die Kalkskelette nicht durch Meereswellen zusammengespult worden sondern im ursprunglichen Lebensraum der Organismen oft in Lebendstellung in situ uberliefert In den heutigen Meeren werden Riffkalke vor allem durch Steinkorallen gebildet Die entsprechenden Riffkorper werden daher als Korallenriffe bezeichnet Die meist winzigen aber in grossen Kolonien lebenden Korallenpolypen haben die Fahigkeit Kalk abzuscheiden Sie bilden im Laufe von Jahrtausenden meter bis hundertemeter hohe Riffe Die Riffkalke bestehen teilweise auch aus Riffschutt der durch die Meeresbrandung oder Erdbewegungen entstand Oft sind die Strukturen die die Riffbildner erzeugt haben in den Riffkalken noch erkennbar nbsp Polierte Schnittflache eines Riffkalk Bruchstucks oben Stromatoporenteil darunter bioklastische Fragmente nbsp Kleiner Findling aus altpalaozoischem Riffschuttkalk Fundort Rugen Massenkalk Bearbeiten nbsp Zuckerkorniger Lochfels bei Bronnen Gammertingen Schwabische Alb Massenkalk Ablagerung unterscheidet sich wesentlich von geschichteter SedimentationBesonders machtige und ausgedehnte Riffkalkvorkommen werden haufig als Massenkalk bezeichnet um ihn von den typischen geschichteten Bank und Plattenkalken der normalen Sedimentation abzugrenzen Die grossen Riffkalkvorkommen sind nicht so durch Sedimentationsstorungen gegliedert sie sind meist unstrukturiert verfestigter Riffschutt der durch Wellenerosion oder Erdbeben gebildet wurde seltener das gewachsene Riff selbst Beispiele sind in Deutschland etwa aus dem Rheinischen Schiefergebirge bekannt Hier bilden mitteldevonische Riffkalke in der Eifel im Bergischen Land und Sauerland sowie im Lahn Dill Gebiet siehe Lahnmarmor ausgedehnte Vorkommen die an vielen Stellen fur die Zementherstellung und als Naturwerksteine gewonnen werden Diese Riffkalke sind zu einem bedeutenden Teil aus Stromatoporen ausgestorbenen schwammahnlichen Organismen und ausgestorbenen Korallenformen aufgebaut Typische Leitfossilien dieses Massenkalkes sind die Armfusser Brachiopoda Stringocephalus burtini und Uncites gryphus Geologisch jungere Massenkalke sind etwa aus dem bis 500 m machtigen Weissjura der Schwabischen und Frankischen Alb bekannt Insbesondere auf der Mittleren Kuppenalb sind mittlere und obere also jungere Schichten des Weissjura sehr haufig als Massenkalk in Form von Schwammriffen ausgebildet Haufig sind Riffkalke auch in der Trias der Nordlichen Kalkalpen z B im Tennengau als Adneter Marmor im Wettersteinkalk und im Dachsteinkalk meerseitige Riffzone dieses Lagunenkalks Eigenschaften und Verwendung Bearbeiten nbsp Korallenbruchstucke in einem gesagten und polierten Stuck Riffkalk Devon Rheinisches Schiefergebirge Riffkalke konnen verschiedenartig gefarbt sein und haben eine gebandertes oder fleckenhaftes Aussehen Die Farben der Riffkalke sind meist weisslich oder gelblich bisweilen auch rotlich rotbraun braun oder grau bis schwarz Die Erscheinungsformen von Riffkalken sind wegen der biologischen Vielfalt in den ehemaligen Riffen sehr wechselhaft Typische Merkmale sind einzelne Riffbruchstucke und Bioklasten wie Stromatoporenteile kleine Gerolle von Schalentieren und Korallenteile Sie kommen in dickbankiger fast ungeschichteter Fazies wie auch in gebankter Form vor Bei den Riffkalken handelt es sich um dichte Natursteine sie sind deshalb meistens gut polierfahig Oft werden dichte Riffkalke falschlicherweise als Marmor bezeichnet so zum Beispiel der Lahn Marmor sie gehoren jedoch zur Gesteinsfamilie der Kalksteine Polierte Riffkalke werden in der Architektur fur Innenwandbekleidungen Bodenbelage und Treppen verwendet Wegen ihrer dekorativen Wirkung hat man sie zeitweilig sehr haufig zu kunstlerischen und kunstgewerblichen Zwecken eingesetzt Wie andere Kalksteine werden Riffkalke auch als Zuschlagstoffe etwa in der Eisenverhuttung oder zur Zementherstellung abgebaut Natursteinsorten Bearbeiten Riffkalke wurden da sie polierfahig sind historisch falschlicherweise oft als Marmore bezeichnet Einige Beispiele hierfur sind Weinberg Marmor bestehend aus Riffkalkschutt Kerpen Zisterzienser Marmor Riffkalk Uxheim bei Gerolstein Eifel Edelfels Marmor Riffkalk Diez an der Lahn Lahn Marmor fruher Nassauer Marmor genannt devonischer Riffkalk Villmar an der Lahn Adneter Marmor die Tropfmarmore sind massige bunte rhatische RiffkalkeSiehe auch BearbeitenKohlenstoffzyklusLiteratur BearbeitenRoland Vinx Gesteinsbestimmung im Gelande 2 Auflage Springer Verlag Heidelberg 2008 ISBN 978 3 8274 1925 5 S 313 f Katrin Hauer Christian F Uhlir Adneter Marmor Entstehung Material Abbau Geschichte und seine Bedeutung als Kulturerbe Verlag Books on Demand Norderstedt 2011 ISBN 9783842381520 Franz Kretschmer Hubert Kretschmer Franz Zoglmaier Marmor aus Adnet Herausgegeben vom Salzburger Bildungswerk ortliches Bildungswerk Adnet Verlag Gemeinde Adnet Salzburg Adnet 1986 Heimatbuch Adnet 1 Alois Kieslinger Die nutzbaren Gesteine Salzburgs Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Erganzungsband 4 Verlag Das Bergland Buch Salzburg Stuttgart 1964 Weblinks BearbeitenAbbildung eines Riffkalks auf geomuseum tu clausthal de Vergrosserte Abbildung eines Riffkalks auf geologie uni frankfurt de Riffkalk vom Wetterstein als Kieselstein auf isar kiesel de Mineralienatlas Massenkalk Marmormuseum Adnet Video Grosser Tropfbruch AdnetNormdaten Sachbegriff GND 4296253 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Riffkalk amp oldid 231456109