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Der Riesengraumull Fukomys mechowii Syn Cryptomys mechowi Cryptomys mechowii ist eine Art der Graumulle Fukomys innerhalb der Sandgraber Bathyergidae die vor allem an die unterirdische und grabende Lebensweise angepasst ist Die Art kommt in Afrika sudlich der Sahara von Sambia uber die Demokratische Republik Kongo und die Republik Kongo bis Angola vor RiesengraumullRiesengraumull Fukomys mechowii SystematikOrdnung Nagetiere Rodentia Unterordnung Stachelschweinverwandte Hystricomorpha Teilordnung HystricognathiFamilie Sandgraber Bathyergidae Gattung Graumulle Fukomys Art RiesengraumullWissenschaftlicher NameFukomys mechowii Peters 1881 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Status Bedrohung und Schutz 6 Belege 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDer Riesengraumull ist die grosste und schwerste Art der Graumulle Er erreicht eine Kopf Rumpf Lange von 15 6 bis 26 2 Zentimetern bei den Mannchen und 13 5 bis 20 5 Zentimetern bei den Weibchen Das Gewicht betragt 250 bis 560 Gramm bei den Mannchen und 200 bis 295 Gramm bei den Weibchen Der sehr kurze Schwanz wird etwa 23 bis 34 Millimeter lang die Hinterfusslange betragt etwa 30 bis 38 Millimeter Durch die Grosse und das Gewicht besteht ein Sexualdimorphismus bei dem das Mannchen in der Regel deutlich schwerer und grosser als das Weibchen ist Das Ruckenfell der Tiere ist kurz und dicht es ist wollig weich Die Fellfarbung andert sich abhangig von Alter und Grosseː Neugeborene Tiere sind schiefergrau die etwas alteren Jungtiere graulich braun und spater als Subadulte braun Die ausgewachsenen Tiere sind goldbraun ockerfarben mit Haaren die an der Basis blassbraun sind Das Bauchfell ist blassbraun Der Kopf ist gross und besitzt in der Regel keinen oder selten nur einen sehr kleinen weissen Fleck auf der Stirn Die Augen sind klein Ohrmuscheln sind nicht vorhanden Die Vorder und Hinterfusse sind gross und breit ausgebildet sie sind bis auf einige weissliche burstenartige Borsten am Aussenrand nackt Der Schwanz ist sehr kurz und mit langen weissen borstenartigen Haaren besetzt die uber das Schwanzende hinausreichen 1 Die Weibchen besitzen zwei Paar Zitzen im Brustbereich und eines in der Lende insgesamt also 6 Zitzen Das Genom besteht aus einem diploiden Chromosomensatz von 2n 40 FN 78 oder 80 1 Die Schadellange betragt 45 6 bis 59 2 Millimeter bei den Mannchen und 34 bis 49 7 Millimeter bei den Weibchen an der breitesten Stelle ist der Schadel bei den Mannchen 40 3 bis 53 2 Millimeter und bei den Weibchen 28 6 bis 37 0 Millimeter breit Die Zahnreihe vom vierten Pramolar bis zum letzten Molar des Oberkiefers ist etwa 6 9 bis 10 2 Millimeter lang Wie bei allen anderen Graumullen ist der Schadel kraftig gebaut beim Riesengraumull ist er deutlich dorsoventral abgeflacht Das Foramen infraorbitale ist bei dieser Art elliptisch mit einem Durchmesser von etwa 5 Millimetern und dunnwandig Die oberen Schneidezahne sind nicht gefurcht und sehr gross und breit 1 Aufgrund der Grosse der Tiere besteht keine Verwechslungsgefahr mit anderen Arten die sympatrisch mit der Art vorkommen 1 Verbreitung BearbeitenDer Riesengraumull kommt in Zentralafrika sudlich der Sahara vom nordlichen Sambia uber die Demokratische Republik Kongo und die Republik Kongo bis in das zentrale Angola vor 1 Hinzu kommen unsichere Nachweise aus dem Norden von Malawi sowie der Ufipa Hochebene im Sudwesten von Tansania 2 Lebensweise BearbeitenDer Riesengraumull lebt unterirdisch im Gras und Buschland der Savanne sowie sehr haufig in landwirtschaftlich genutzten oder ehemals genutzten Flachen sowie in Garten Dambos temporare Sumpfgebiete Plantagen und dichten Acacia Bestanden Dabei kommt er in unterschiedlichen Bodentypen von reinem Sand uber Lehmboden bis zu sehr steinigen Boden vor Die jahrliche Regenmenge in den Verbreitungsgebieten liegt oberhalb von 1100 Millimetern 1 Die Tiere leben wie andere Graumulle sozial in Kolonien in unterirdischen Bauen die aus einem grosseren Nest das in einer Tiefe von 0 6 bis 1 6 Metern liegt und einem komplexen Gangsystem mit drei oder vier Ausgangen bestehen Hinzu kommen weitere Kammern die als Lager fur Nahrung und als Toiletten genutzt werden Eine Kolonie besteht aus zwei bis mehr als 20 eventuell sogar bis 40 Individuen wobei die Anzahl der Weibchen uberwiegt Sie beinhaltet ein fortpflanzungsfahiges reproduktives Paar das in der Regel die Kolonie gegrundet hat sowie die nicht reproduktiven Nachkommen mehrerer Generationen Die reproduktiven Tiere sind dominant gegenuber den anderen Tieren danach folgen in der Dominanz die Mannchen vor den Weibchen Gelegentlich kommt es zu Paarungen von jungeren Weibchen mit dem reproduktiven Mannchen ihrem Vater Eine konkrete Zuteilung der nicht reproduktiven Tiere zu verschiedenen Funktionen ist nicht moglich Im Vergleich zu anderen Graumullen sind Riesengraumulle sehr kommunikativ und verfugen uber ein entsprechendes Repertoire an Lauten 1 Die Tiere ernahren sich herbivor von verschiedenen unterirdischen Pflanzenteilen wie Rhizomen Knollen Wurzeln und Trieben verschiedener Pflanzenarten wie Krautern Baumen und Buschen In landwirtschaftlich genutzten Flachen fressen sie die entsprechenden Anbaupflanzen vor allem Kartoffeln Cassava und Erdnusse Anders als andere Graumulle sind die Tiere allerdings keine strikten Pflanzenfresser und erganzen ihre Nahrung durch wirbellose Tiere die sie in ihren Bauen finden 1 Die Tiere haben keine feste Paarungs und Fortpflanzungszeit Das reproduktive Weibchen kann bis zu drei Mal im Jahr ein bis funf Jungtiere bekommen Die Tragzeit betragt dabei 89 bis 118 Tage und im Durchschnitt werden doppelt so viele Weibchen wie Mannchen geboren Die neugeborenen Jungtiere wiegen etwa 20 Gramm die Spanne reicht von 12 6 bis 27 7 Gramm Sie sind nackt und bekommen innerhalb der ersten Woche ein dunnes Fell die Augen offnen sie nach 6 Tagen und nach 14 Tagen nehmen sie zum ersten Mal feste Nahrung auf Etwa nach 90 Tagen werden sie von der Mutter entwohnt Das Wachstum und die Gewichtszunahme erfolgen langsam und gleichmassig Nach einem halben Jahr wiegen die Jungtiere etwa 120 Gramm nach 450 Tagen haben sie ein Gewicht von 250 bis 300 Gramm 2 Es sind keine Pradatoren bekannt Ektoparasiten wurden bei Graumullen und in den Bauen und Nestern bislang nicht gefunden als Endoparasiten sind mehrere Arten von Bandwurmern Inermicapsifer madagascariensis und Raillietina spec sowie Fadenwurmer Protospirura muricola und Capillaria spec dokumentiert Der Anteil der mit Endoparasiten befallenen Tiere betragt etwa ein Drittel und ist damit relativ niedrig im Vergleich zu anderen Nagetieren 1 Systematik BearbeitenDer Riesengraumull wird als eigenstandige Art innerhalb der Gattung der Graumulle Fukomys eingeordnet die aus zehn bis vierzehn Arten besteht Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von dem deutschen Naturforscher Wilhelm Peters aus dem Jahr 1881 der die Tiere aus Malanje im Norden von Angola unter dem Namen Georychus mechowii beschrieb Die Art wurde spater in die Gattung Cryptomys uberfuhrt 2006 wurde diese Gattung anhand von molekularbiologischen Merkmalen in zwei Gattungen aufgetrennt Der Riesengraumull wurde dabei mit den meisten anderen Arten der neuen Gattung Fukomys zugeteilt 3 4 5 die Aufspaltung wurde jedoch nicht allgemein angenommen 1 6 Innerhalb der Art werden neben der Nominatform keine Unterarten unterschieden 1 5 Wilson amp Reeder 2005 unterscheiden allerdings die Nominatform Cryptomys mechowi mechowi und Cryptomys mechowi mellandi als Unterarten 6 Status Bedrohung und Schutz BearbeitenDer Riesengraumull wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN als nicht gefahrdet least concern eingeordnet 2 Begrundet wird dies durch das grosse Verbreitungsgebiet das regelmassige Auftreten im Verbreitungsgebiet und die sehr gute Anpassungsfahigkeit an veranderte Lebensraume sowie an landwirtschaftlich genutzte Flachen und Plantagen Regional wird die Art als Fleischquelle stark bejagt und genutzt Vor allem beim Anbau von Cassava wird sie als landwirtschaftlicher Schadling betrachtet und in Projekten zur Bestandskontrolle bekampft Trotz der Bejagung werden keine bestandsgefahrdenden Risiken fur die Art angegeben 2 Belege Bearbeiten a b c d e f g h i j k Nigel C Bennett Hynek Burda Cryptomys mechowi Giant Mole Rat In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume III Rodents Hares and Rabbits Bloomsbury London 2013 S 659 660 ISBN 978 1 4081 2253 2 a b c d Fukomys mechowi in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 2 Eingestellt von S Maree C Faulkes 2008 Abgerufen am 7 Oktober 2016 Colleen M Ingram Hynek Burda Rodney L Honeycutt Molecular phylogenetics and taxonomy of the African mole rats genus Cryptomys and the new genus Coetomys Gray 1864 Molecular Phylogenetics and Evolution 31 3 2004 S 997 1014 doi 10 1016 j ympev 2003 11 004 Dieter Kock Colleen M Ingram Lawrence J Frabotta Rodney L Honeycutt Hynek Burda On the nomenclature of Bathyergidae and Fukomys n gen Mammalia Rodentia Zootaxa 1142 2006 S 51 55 a b R L Honeycutt Mechow s Mole rat Fukomys mechowii In Don E Wilson T E Lacher Jr Russell A Mittermeier Herausgeber Handbook of the Mammals of the World Lagomorphs and Rodents 1 HMW Band 6 Lynx Edicions Barcelona 2016 S 369 370 ISBN 978 84 941892 3 4 a b Cryptomys mechowi In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Literatur BearbeitenNigel C Bennett Hynek Burda Cryptomys mechowi Giant Mole Rat In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume III Rodents Hares and Rabbits Bloomsbury London 2013 S 659 660 ISBN 978 1 4081 2253 2 R L Honeycutt Mechow s Mole rat Fukomys mechowii In Don E Wilson T E Lacher Jr Russell A Mittermeier Herausgeber Handbook of the Mammals of the World Lagomorphs and Rodents 1 HMW Band 6 Lynx Edicions Barcelona 2016 S 369 370 ISBN 978 84 941892 3 4 Kai R Caspar Hynek Burda Sabine Begall Fukomys mechowii Rodentia Bathyergidae Mammalian Species 53 1011 1 Dezember 2021 S 145 159 doi 10 1093 mspecies seab014Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Riesengraumull Fukomys mechowii Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fukomys mechowi in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 2 Eingestellt von S Maree C Faulkes 2008 Abgerufen am 7 Oktober 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Riesengraumull amp oldid 231909494