www.wikidata.de-de.nina.az
51 58975 10 310194444444 Koordinaten 51 35 23 1 N 10 18 36 7 ORhumequelleHauptquelltopf der Rhumequelle mit blau gruner FarbungLageLand oder Region zwischen Pohlde und Rhumspringe Landkreis Gottingen Niedersachsen Deutschland Koordinaten 51 35 23 N 10 18 37 O 51 58975 10 310194444444Hohe 160 m u NHN 1 Rhumequelle Niedersachsen RhumequelleLage der QuelleGeologieGebirge RotenbergQuelltyp KarstquelleAustrittsart QuelltopfHydrologieFlusssystem WeserVorfluter Rhume Leine Aller Weser NordseeSchuttung 2000 l sTiefe 8 mZuweg und Aussichtsplattform am Quelltopf der RhumequelleDie Rhumequelle ist die grosse Karstquelle des Flusses Rhume im sudostlichen Teil des Hohenzugs Rotenberg im niedersachsischen Landkreis Gottingen Sie liegt am nordostlichen Ortsrand von Rhumspringe aber zu einem grossen Teil auf dem Gebiet des Herzberger Ortsteils Rhumasprung Die Quelle befindet sich im Naturschutzgebiet Rhumeaue Ellerniederung Schmalau und Thiershauser Teiche Sie ist als Naturdenkmal ausgewiesen und wurde 2006 als ein Bestandteil der Zechstein Landschaft am Sudharz in die Liste der 77 ausgezeichneten Nationalen Geotope aufgenommen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Wasserherkunft 3 Quellopfer 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Die Rhume kurz hinter ihrer QuelleDie Quelle ist von einer nahegelegenen Landstrasse mit einem Parkplatz gut erreichbar Sie ist mit einer mittleren Quellschuttung von 2000 Litern pro Sekunde die nach Aachtopf Paderquellen und Blautopf viertstarkste Quelle Deutschlands Die hochste je gemessene Schuttung betrug knapp 6000 Liter pro Sekunde laut Hinweisschild an der Quelle Theoretisch konnte jeder Einwohner in Deutschland taglich uber zwei Liter Wasser aus der Rhumequelle erhalten Die Rhumequelle ist somit auch eine der ergiebigsten Karstquellen Mitteleuropas und zwar mit im Winter und Sommer nahezu gleich bleibender Wasserfuhrung Die Wassertemperatur betragt ganzjahrig konstant 8 bis 9 C daher friert der Quellsee im Winter nie ein Das Wasser tritt aus einem trichterformigen Hauptquelltopf mit etwa 500 m Flache sowie aus zahlreichen Nebenquellen und der Johannisquelle hervor Im etwa 7 bis 8 m tiefen Quelltopf schimmert das Wasser grun blaulich bis turkis Das Wasser fliesst in einem bereits an der Quelle 5 m breiten Fluss ab Ein Indikator fur die gute Wasserqualitat sind die in der Rhume nahe der Quelle lebenden Forellen Das Quellgebiet liegt inmitten eines Auwaldes mit feuchtigkeitsliebenden Baumen 1999 wurde der Quellbereich durch das Anlegen von Wegen und einer Aussichtsplattform saniert Das Quellwasser dient seit 1978 zur Trinkwasserversorgung Die Eichsfelder Energie und Wasserversorgungsgesellschaft EEW entnimmt etwa 1 des Wassers und versorgt nach einer Aufbereitung damit rund 15 000 Einwohner Die Rhumequelle liegt am Karstwanderweg und der Solling Harz Querweg endet hier Wasserherkunft BearbeitenDas Quellwasser stammt nur zu etwa 4 aus oberirdischem Einzugsgebiet Der Rest stammt aus unterirdischen Zuflussen des Sudharzer Gipskarstgebiets das sich zwischen dem Rotenberg und dem Oberharzrand erstreckt und das Pohlder Becken einschliesst In dieses Karstgestein mit unterirdischen Hohlraumen versickert ein Teil der wasserreichen Harzflusse Oder und Sieber Die Rhumequelle ist ein Uberlaufventil dieses riesigen unterirdischen Wasserspeichers im Karstgestein Im Sommer kommt es daher nicht selten vor dass die Flusse und Bache zwischen Harz und Rotenberg trockenliegen lediglich die Oder ist davon nicht betroffen da sie durch zwei Talsperren reguliert wird Seen wie der Ochsenpfuhl besitzen gar keine oberirdischen Abflusse ihr gesamter Abfluss lasst sich in der Rhumequelle wiederfinden Die enorme Wasserschuttung der Quelle weckte schon fruh die Vermutung dass das Quellwasser aus dem Harzvorland stammen muss Bereits 1913 fanden Tracer Versuche statt um die Fliesswege des Wassers zu erforschen Dabei wurden in etwa 6 bis 9 km entfernte Bereiche der Flusse Oder und Sieber Farbstoffe gegeben Etwa 30 Stunden spater tauchten diese Farbstoffe in der Rhumequelle wieder auf Dies war der Beweis dass das Wasser aus diesen zwei Fliessgewassern und deren Zuflussen unterirdisch zur Rhumequelle fliesst Quellopfer BearbeitenBei der Rhumequelle handelt es sich um einen Opferplatz Eine erste Untersuchung des Quellgrundes gab es 1966 durch einen Taucher er fand eine ca 20 cm hohe Christusfigur aus Metall in Kreuzigungshaltung die der Zeit des Spatmittelalters bis zur Neuzeit zugerechnet wurde nbsp Aussichtsplattform am QuelltopfEine intensive archaologische Untersuchung des Quellgrundes erfolgte von Dezember 1998 bis Marz 1999 Anlass war eine umfassende Sanierung des Quellgebietes fur die Besucher mit der Anlage von neuen Wegen und Aussichtsplattformen Damit verbunden war eine Ausschurfung von rund 10 m Sediment aus dem Zentrum des Teiches Beim Aussieben des Sediments fanden sich fruhneolithische Keramikreste zum Teil mit linienbandkeramischer Verzierung drei Flachhacken und ein kleiner hoher Schuhleistenkeil aus Felsgestein mehrere Abschlage und Klingen aus Feuerstein und Kieselschiefer eine wohl jungneolithische geschliffene Beilklinge aus nordischem Feuerstein sowie das Fragment einer bronzenen Nauheimer Fibel aus der jungeren vorromischen Eisenzeit Die Fundlage macht wahrscheinlich dass es sich um intentionell entausserte Opfer handelt Eine Interpretation als Siedlungs oder Verlustfunde erscheint ausgeschlossen Im nordlichen Mitteleuropa ist damit erstmals ein Quellopferkult aus dem bandkeramischen Fruhneolithikum nachweisbar dessen Siedlungsraume sich in den Lossflachen des Untereichsfeldes und des sudwestlichen Harzvorlandes erstrecken Im Fundgut befanden sich auch zahlreiche Stucke aus der Neuzeit bis ins 20 Jahrhundert wie Munzen Gewehrmunition und eine Schiffsglocke mit dem eingeschlagenen Namen Titanic die in die erste Halfte des 20 Jahrhunderts datiert wurde Siehe auch BearbeitenListe von Karstquellen in DeutschlandLiteratur BearbeitenErnst Andreas Friedrich Naturdenkmale Niedersachsens Hannover 1980 ISBN 3 7842 0227 6 Ralf Nielbock Heinz Gerd Rohling Geotop Ensemble Zechsteinkarstlandschaft Sudharz Einhornhohle und Rhumequelle Geotope von nationaler Bedeutung in SDGG Heft 42 Hannover 2006 ISBN 978 3 932537 38 7 Klaus Grote Quellopfer im Harzvorland In Archaologie in Deutschland 3 1999 S 45 6 Klaus Grote Taucher und Funde Eine erwartete Uberraschung in Archaologie in Niedersachsen Band 2 Oldenburg Isensee Verlag 1999 S 16 19Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rhumequelle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rhumequelle grosste Karstquelle in Niedersachsen Beschreibung mit Zeichnungen und Karte beim niedersachsischen Landesamt fur Bergbau Energie und Geologie PDF 435 9 kB Wie tief ist denn nun die Rhumequelle private Webseite zur Rhume QuelleEinzelnachweise Bearbeiten Topographische Karte mit Rhumequelle Memento vom 25 September 2016 im Internet Archive DTK 25 Hohen laut Hohenlinie in AK 5 2 5 auf natur erleben niedersachsen de Ralf Nielbock Heinz Gerd Rohling Firouz Vladi Wege in den Untergrund Die Zechstein Karstlandschaft am Sudharz In Ernst Rudiger Look Ludger Feldmann Hrsg Faszination Geologie Die bedeutende Geotope Deutschlands E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 2006 ISBN 3 510 65219 3 S 14 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rhumequelle amp oldid 238070859