www.wikidata.de-de.nina.az
Reinhold Olesch 24 September 1910 in Zalenze Landkreis Kattowitz Oberschlesien 23 Juni 1990 in Badorf Bruhl bei Koln war ein deutscher Slawist und Sprachwissenschaftler Olesch war ordentlicher Professor fur Slawische Philologie und Direktor des Slawischen Instituts der Universitat zu Koln Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenOlesch wohnte kurze Zeit in Zalenze Nach dem Tode seines Vaters zu Beginn des Ersten Weltkriegs zog seine Familie nach St Annaberg Das oberschlesische Polnisch war seine Muttersprache doch achtete seine Mutter zugleich auf eine gute Beherrschung der deutschen Sprache Zunachst ging er in Neisse zur Schule spater besuchte er das Matthias Gymnasium heute Sitz des Ossolineums in Breslau das er 1930 mit dem Abitur abschloss Daraufhin studierte er in Wien Slawische Philologie Phonetik Geographie und antike Sprachen Latein und Altgriechisch wo er vor allem bei Furst Nikolai Sergejewitsch Trubetzkoy horte Im Wintersemester 1931 1932 studierte er an der deutschen Universitat in Prag wechselte daraufhin aber nach Berlin wo er bei dem Slawisten Max Vasmer 1935 mit einer Dissertation uber die polnischen Mundarten in Oberschlesien promovierte Die Arbeit wurde 1937 gedruckt erschien 1968 nochmal als Nachdruck Nach seiner Promotion erhielt er ein Lektorat fur Polnisch an der Universitat Greifswald das ihm aber aus politischen Grunden schon bald wieder gekundigt wurde Es hiess seine Doktorarbeit untermauere Polens Anspruch auf Oberschlesien Seine noch vor dem Zweiten Weltkrieg abgeschlossene Habilitation uber den polnischen Dialekt von Annaberg wurde konfisziert und konnte erst 1958 1959 in zwei Banden veroffentlicht werden 1 Olesch gehorte nie der NSDAP an Zudem war er als Oberschlesier und glaubiger Katholik den Schikanen des NS Regimes ausgesetzt Im Oktober 1939 wurde er als Soldat eingezogen und diente bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs als Schutze in der Infanterie und in der Nachrichtenaufklarung Im Jahr 1939 heiratete er Seine Familie fand gegen Ende des Kriegs Zuflucht in Bayern Er selbst kehrte 1946 zuruck nach Greifswald wo er 1947 Ordinarius fur Slawistik wurde 1949 wechselte er zur Universitat Leipzig 1953 erhielt er einen Ruf an die Universitat Koln wo ihm die Leitung des Slawischen Instituts anvertraut wurde Wahrend seiner uber 20 Jahre dauernden Tatigkeit machte er das Kolner Institut zu einer der fuhrenden Einrichtungen der Slawistik in Deutschland 1975 wurde er emeritiert 2 Sein Interesse galt insbesondere den kleinen slawischen Sprachen und Dialekten Olesch erforschte ebenfalls die ausgestorbenen westslawischen Sprachen wie das Dravanopolabische Seine wissenschaftlichen Verdienste wurden anlasslich seines 100 Geburtstags 2010 in einer Gedenkfeier mit Vortragen an der Universitat Koln gewurdigt Einzelnachweise Bearbeiten Reinhold Olesch Der Wortschatz der polnischen Mundart von Sankt Annaberg Berlin 1958 Hans Rothe Olesch Reinhold In Ostdeutsche Biografie Kulturportal West Ost Literatur BearbeitenErnst Eichler Olesch Reinhold In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 519 Digitalisat Renate Lachmann Angelika Lauhus Theodor Lewandowski Bodo Zelinsky Hrsg Tgoli chole Mestro Gedenkschrift fur Reinhold Olesch Slavistische Forschungen in Verbindung mit Hans Bernd Harder und Hans Rothe hrsg von Reinhold Olesch Band 60 Bohlau Koln und Wien 1990 mit ausfuhrlichem Verzeichnis der Veroffentlichungen von Reinhold Olesch Hans Rothe Roderich Schmidt Dieter Stellmacher Hrsg Gedenkschrift fur Reinhold Olesch Mitteldeutsche Forschungen Band 100 Bohlau Koln und Wien 1990 Rudiger vom Bruch Rebecca Schaarschmidt Hrsg Die Berliner Universitat in der NS Zeit Band II Fachbereiche und Fakultaten Franz Steiner Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 515 08657 9 Angelika Lauhus und Bodo Zelinsky Hrsg Slavistische Forschungen In memoriam Reinhold Olesch Bohlau Koln 2005 ISBN 3 412 12305 6Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Reinhold Olesch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Reinhold Olesch in der Deutschen Digitalen Bibliothek Reinhold Olesch im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Hans Rothe Olesch Reinhold In Ostdeutsche Biografie Kulturportal West Ost Inhaber der Professuren am Slavischen Institut der Universitat zu Koln Professur fur Slavische Sprachwissenschaft Reinhold Olesch 1953 1975 Herbert Brauer 1975 1986 Ulrich Obst 1986 2011 Daniel Buncic seit 2013 Professur fur Slavische Literaturwissenschaft Wolfgang Kasack 1969 1992 Bodo Zelinsky 1993 2008 Jorg Schulte seit 2014 Normdaten Person GND 118945254 lobid OGND AKS LCCN n81078722 VIAF 222237399 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Olesch ReinholdKURZBESCHREIBUNG deutscher Slawist und SprachwissenschaftlerGEBURTSDATUM 24 September 1910GEBURTSORT Zalenze Landkreis Kattowitz OberschlesienSTERBEDATUM 23 Juni 1990STERBEORT Badorf Bruhl bei Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhold Olesch amp oldid 235822381