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Reinberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Sundhagen die zum Landkreis Vorpommern Rugen im Land Mecklenburg Vorpommern gehort ReinbergGemeinde SundhagenKoordinaten 54 13 N 13 15 O 54 216666666667 13 25 12 Koordinaten 54 13 0 N 13 15 0 OHohe 12 mFlache 25 14 km Einwohner 652 31 Dez 2015 Bevolkerungsdichte 26 Einwohner km Eingemeindung 7 Juni 2009Postleitzahl 18519Vorwahl 038328Reinberg Mecklenburg Vorpommern Lage von Reinberg in Mecklenburg Vorpommern Pfarrgehoft ReinbergInhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten und Denkmaler 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Verkehr 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenReinberg liegt etwa mittig zwischen Stralsund und Greifswald direkt an der jetzigen Bundesstrasse 105 der ehemaligen B 96 Der Ort und seine Umgebung liegen auf einem leicht welligen Gelande mit 5 7 bis 17 6 Meter uber NHN Geschichte BearbeitenZwar ist die westlich des Ortes gelegene Turmhugelburg der fruhdeutschen Zeit 1200 bis 1350 zuzuordnen aber Funde belegen auch ein Vorhandensein einer Siedlung oder eines Burgwalls aus der spatslawischen Zeit Vipperower Keramik von 1000 bis 1200 an diesem Ort Im Jahre 1220 wurde bereits mit dem Bau der Kirche begonnen und erst im Jahre 1325 und 1353 wurde Reinberg urkundlich erwahnt Die Kirche liegt im Zentrum des Ortes auf einer Anhohe die von einer Feldsteinmauer begrenzt wird Nach dem Aussterben des Herrschergeschlechts im Furstentum Rugen im Jahr 1325 kam der Ort mit dem Furstentum und dem Festlandteil als Erbschaft zum Herzogtum Pommern Wie bei Kirchdorf wurden Landereien um Reinberg von Greifswalder Burgern aufgekauft Nach 1353 verkauften oder stifteten sie diese an die Stadt und das Heilig Geist Hospital Greifswald Beide liessen sich dies von Herzog Wartislaw IX 1418 bestatigen Der Ort entwickelte sich in der Folge zu einem Guts und Budnerdorf sowie zu einem Kirch und Pfarrsitz Dabei wurde die Bezeichnung Gut hier nicht verwendet sondern Vorwerk weil es sich nicht im Privatbesitz befand sondern eine Kommune bzw eine Sozialeinrichtung als Eigner hatte der den Besitz verpachtete Das Gut Vorwerk lag separat ca 750 Meter sudwestlich des Ortskernes 1670 wurde fur den Ort ohne Gut Vorwerk eine Visitation angeordnet Diese ergab 1 Wind und 1 Wassermuhle 1 Schmiede 2 Bauern mit Nebenerwerb Kruger Gastwirte 12 Katenleute diese waren Leineweber Schneider Rademacher und Tagelohner 1806 wurden die Bauernwirtschaften zu Gunsten des Gutes Vorwerkes gelegt Die bisherigen Pachter sollten nur noch die Krugwirtschaften betreiben Jedoch durch die napoleonischen Kriege 1806 bis 1813 wurden die neuen Pachter immer wieder in den Ruin getrieben Nach dem Dreissigjahrigen Krieg bis zum Jahr 1815 gehorte Reinberg zu Schwedisch Pommern und danach zur preussischen Provinz Pommern Erst 1835 anderte sich fur die Krugpachter in Reinberg die Lage die Chaussee von Greifswald nach Stralsund spatere B 96 dann B 105 wurde fertiggestellt und der Krug sollte auch Posthalterei werden Das bedingte aber eine Verlegung des Standortes und einen Neubau der Gebaude Mit Hilfe der Stadt Greifswald als Eigentumer wurde der Neubau an der neuen Stelle an der Strasse von 1837 etappenweise bis 1855 realisiert Eine weitere Enteignung erfolgte 1856 durch Aufhebung der Gemeinschaftsweide es gab zwar kleine Ausgleiche jedoch die meisten Flachen gingen an des Gut Vorwerk 1866 hatte das Gut Vorwerk 436 Morgen 56 Morgen gehorten den Reservaten dazu gehorte z B das Muhlengehoft von den 10 noch registrierten Budnern hatten 5 einen bis 4 Morgen und die restlichen 5 Budner weit unter einem Morgen Die Kirche das Pfarrgehoft und der Kusterhof hatten gemeinsam 256 Morgen Dieser Besitz wurde zwar wegen der Rechtmassigkeit bezweifelt weil es zu viel erschien aber nicht geandert Die Pachter des Gutes Vorwerks waren 1850 Theodor Westphal 1851 Carl Langemark 1857 W Holsten und 1862 Ziemssen Das Gut bestand 1866 aus einem Gutshaus 3 Stallen oder Scheunen einem Katen mit Stall sowie einer Bockwindmuhle 1871 hatte Reinberg 19 Wohnhauser in denen 36 Familien mit 172 Einwohnern wohnten Kurz vorher 1867 lebten dort noch 197 Menschen Alle waren evangelischer Religion Katholiken und Juden gab es nicht Von 1835 lt Preuss Urmesstischblatt wurde der Ort Langenhinrichshagen bis 1880 lt Messtischblatt vom Nordwesten Reinbergs an den nordlichen Rand des Ortes verschoben und erhielt den Namen Niederhinrichshagen Dort etablierten sich zwei Grossbauernhofe die bis 1920 als Gutshofe ausgebaut wurden Die Besitzverhaltnisse dieser Wirtschaften sind aber unklar wahrscheinlich gehorten sie nicht der Stadt Greifswald weil sie dort nicht aufgefuhrt sind Bis nach 1920 gehorte zu Reinberg dieser Wohnplatz Niederhinrichshagen der dann direkt nach Reinberg integriert wurde Ostlich der Kirche liegt ein relativ kompakter Pfarrhof Pfarrgehoft der noch heute bewirtschaftet wird Im Zuge der Bodenreform wurde das Gut als Stadtbesitz nach 1945 erst Landes dann Volkseigentum Das Gut wurde aufgesiedelt Am 1 Juli 1950 wurde die bis dahin eigenstandige Gemeinde Stahlbrode eingegliedert Bis in die 1950er Jahre entstanden Neubauernsiedlungen Der Ort weitete sich zu DDR Zeiten mit diesen Neubauerngehoften in Richtung Sudwesten und spater mit Wohngebieten besonders nach Norden aus Das Gut ist nur noch in Relikten vorhanden das Gutshaus steht und auch der Park ist noch teilweise erhalten Zwischen Reinberg und Falkenhagen entstand in den 1980er Jahren ein Agrarkomplex der nach 1990 erweitert und modernisiert wurde und jetzt als Gewerbegebiet fungiert Reinberg gehorte zum Land Mecklenburg ab dem 25 Juli 1952 zum Bezirk Rostock und ab dem 3 Oktober 1990 zum Land Mecklenburg Vorpommern Es lag bis zum 11 Juni 1994 im Landkreis Grimmen in dessen jeweiligem Gebietszuschnitt und anschliessend im Landkreis Nordvorpommern Am 7 Juni 2009 schloss sich die zuvor selbststandige Gemeinde Reinberg mit den Gemeinden Behnkendorf Brandshagen Horst Kirchdorf Miltzow und Wilmshagen zur neuen Gemeinde Sundhagen zusammen 1 Die Gemeinde bestand aus den Ortsteilen Oberhinrichshagen Falkenhagen und Domitzow sowie dem am 1 Juli 1950 eingemeindeten Stahlbrode Sehenswurdigkeiten und Denkmaler BearbeitenSehenswert in Reinberg sind die Gotische DorfkircheDie Dorfkirche Reinberg ist eine aus dem 13 Jahrhundert stammende gotische Backstein Kirche der Suhnesteinan der Friedhofsmauer aus dem 15 Jahrhundert Der Suhnestein tragt eine kniende Gestalt die Hande gefaltet neben Christus am Kreuz Uber dem Kreuz zwischen zwei Rosen die Initialen J N R J sowie die Worte domini miserere mei Die verwitterte Inschrift oberhalb des Gekreuzigten lautete wohl ursprunglich orate pro ravno van barneko 2 Es findet sich auch die Lesart orate pro heyno van der beken jedoch ist eine Familie van der Beken nicht belegt Der furstlichen Rat und Landvogt Raven Barnekow dagegen schon welcher nach falschen Anschuldigungen im Marz 1453 in Stralsund zum Tode verurteilt und hinter einem Pferd zu Tode geschleift und seine Leiche dann auf das Rad geflochten wurde 3 Der der Untat beschuldigte Burgermeister von Stralsund Vuge wurde nach Gerichtsbeschluss von 1470 des Landes verwiesen und seine 6 Guter wurden konfisziert Die Stadt Stralsund wurde zu einer Strafe in Gold verurteilt und musste die Gebeine Barnekows vom Rad nehmen auf eine Bahre legen und mit 600 Leuten als Trauerzug von Stralsund nach Greifswald bringen Als Rastpunkt durfte nur die Kirche von Reinberg genutzt werden dort hatten sie einen Suhnestein aufzurichten Ohne Unterbrechung musste dann der Zug bis zur Stadtgrenze von Greifswald gehen dort wurde die Bahre ubergeben An dieser Stelle steht auch heute noch ein Gedenkstein fur Raven Barnekow Das also soll die Geschichte des Suhnesteines von Reinberg sein 4 die Reinberger LindeDie Reinberger Linde galt im 19 Jahrhundert als der grosste Baum Deutschlands Das Alter des Baumes betragt rund 1000 Jahre Moglicherweise ist die Linde bereits vor der Grundung und Einweihung der Kirche gepflanzt worden In der Nahe des Baumes befindet sich das GrabmalGrab des Vaters des Chirurgen Theodor Billroth GefallenendenkmalDem Denkmal fur die im Ersten Weltkrieg Gefallenen fehlt die Schriftplatte der Turmhugel Reinbergehemalige Turmhugelburg inmitten einer grossen Anlage in der Flussschleife Siehe auch Liste der Baudenkmale in Sundhagen nbsp Dorfkirche Reinberg nbsp Suhnestein von Reinberg nbsp Reinberger Linde nbsp Reinberger Linde vor der Nordseite der KircheWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Durch den Ort verlief bis in die 1970er Jahre die Bundesstrasse 96 die dann mit der Ortsumgehung nach westlich des Ortes verlegt wurde und nach 2000 in die Bundesstrasse 105 umbenannt wurde Vom ehemaligen Ortsteil Stahlbrode verkehrt saisonbedingt eine Autofahre zur Insel Rugen nach Glewitz auf der Halbinsel Zudar dazu wurde die Landesstrasse 30 zur Fahrstelle modern ausgebaut Literatur BearbeitenHeinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fursthentums Rugen IV Theil Band I Kreis Greifswald Allgemein besonders Stadt Greifswald und der konigl Hochschule daselbst Anklam Berlin 1866 Konigl Statistisches Buro Gemeinden und Gutsbezirke und ihre Bevolkerung III Provinz Pommern Volkszahlung vom 1 Dez 1871 Berlin 1874 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reinberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Reinberg in der Landesbibliographie MV www amt miltzow deEinzelnachweise Bearbeiten StBA Gebietsanderungen vom 02 Januar bis 31 Dezember 2009 Gesellschaft fur Pommersche Geschichte und Altertumskunde Hrsg Die Baudenkmaler der Provinz Pommern Theil 1 Ernst von Haselberg Die Baudenkmaler des Regierungs Bezirks Stralsund Heft 1 Der Kreis Franzburg Paul Saunier Stettin 1881 S 238 Julius von Bohlen Bohlendorf Der Bischofs Roggen und die Guter des Bisthums Roeskild auf Rugen im erblichen Besitz der Barnekow und Umriss der Geschichte dieses adlichen freiherrlichen und graflichen Geschlechts E Hingst Stralsund 1850 S 175 ff Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fursthentums Rugen IV Theil Band I Kreis Greifswald Allgemein besonders Stadt Greifswald und der konigl Hochschule daselbst Anklam Berlin 1866 Seite 652 ff Ortsteile von Sundhagen Ahrendsee Altenhagen Behnkendorf Berghof Brandshagen Bremerhagen Domitzow Engelswacht Falkenhagen Gerdeswalde Gross Behnkenhagen Gross Miltzow Hankenhagen Hildebrandshagen Horst Jager Jeeser Kirchdorf Klein Behnkenhagen Klein Miltzow Mannhagen Middelhagen Miltzow Neuhof Niederhof Oberhinrichshagen Reinberg Reinkenhagen Schonhof Segebadenhau Stahlbrode Tremt Wendorf Wilmshagen Wustenfelde Normdaten Geografikum GND 1079498664 lobid OGND AKS VIAF 99144928739654440402 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinberg Sundhagen amp oldid 239006426