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Dieser Artikel behandelt den Roman Rechts und links zu den Richtungsangaben rechts und links siehe links und rechts Rechts und links ist ein Roman von Joseph Roth der 1929 bei Gustav Kiepenheuer in Berlin erschien Wahrend seiner Entstehung von Ende 1927 bis Anfang 1929 nennt der Autor den Text einen Zeitroman uber die Nachkriegsgeneration und die Rathenau morder 1 In einem Nachruf auf den Autor hebt Kesten anno 1939 gerade dieses Werk als politischen hochaktuellen Berliner Roman 2 heraus Hauptmann Nikolai Brandeis Sohn eines ukrainischen Juden und einer evangelischen Pfarrerstochter desertiert aus der Roten Armee schlagt sich nach Berlin durch und steigt mit Geschick zum Chef eines Unternehmens Imperiums mit knapp sechstausend Untergebenen auf Von seinem jungsten Direktor dem schwachlichen Paul Bernheim ist er ebenso enttauscht wie von dessen klaglich verworrenem Bruder Theodor den er als Journalist protegiert hat Inhaltsverzeichnis 1 Figuren 2 Handlung 3 Rechts und links 4 Zitate 5 Form 6 Worter und Wendungen 7 Selbstzeugnis 8 Rezeption 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseFiguren BearbeitenFrau Bernheim Paul Bernheim ihr Sohn Theodor Bernheim ihr Sohn Friedrich Theodor Emmanuel Nikolai BrandeisHandlung BearbeitenBei Ausbruch des Krieges bricht Paul Bernheim seine Studien in Oxford ab Er darf bei den Dragonern reiten wird aber als Verpflegungsoffizier hinter die Front kommandiert Tief enttauscht wandelt er sich zum erbitterten Kriegsgegner Im dritten Kriegsjahr nachdem er von einem ukrainischen Gutsbesitzer bedroht und verletzt worden ist gibt er seinen bisherigen Dienst auf und meldet sich freiwillig als Leutnant der Infanterie an die Ostfront Paul wird verwundet Als er das Spital verlasst ist der Krieg vorbei und die Soldaten revoltieren Paul tragt weiter seine Offiziersabzeichen und wird von Soldaten blutig geschlagen Mittlerweile konservativ und patriotisch gesinnt will er Karriere machen Der jungere Bruder Theodor verachtet ihn als Kriegsverlierer sagt Paul ins Gesicht Wir werden keinen Krieg mehr verlieren Auf Theodors Jackenarmel ist ein Hakenkreuz angenaht Die Volksgenossen denken nach seiner Ansicht viel zu wenig an Deutschland Die judische Herkunft seiner Mutter stort ihn Antisemitisch und volkisch gesinnt muss er ins Ausland fliehen Unmittelbar vor der Flucht fordert Theodor von seinem Bruder Geld Paul gibt nichts sondern dessen neuer Geschaftsfreund Nikolai Brandeis zahlt Brandeis geschaftlicher Aufstieg ist unaufhaltsam Die Fuhrungsschicht seiner Angestellten nimmt Schlusselstellungen im Stahlhelm und im Reichsbanner ein Seine Geschaftsreisen fuhren Brandeis zumeist nach Osteuropa oder auf den Balkan Aus Belgrad bringt er die bezaubernde Lydia Markowna mit Die 22 jahrige ukrainische Emigrantin aus Kiew hatte er dort einem Schauspieler abgekauft Er sperrt die Schonheit in seinem Berliner Hause ein Als es mit Pauls Unternehmen bergab geht lernt er Fraulein Irmgard Enders Miterbin eines Chemie Konzerns kennen Das Gluck nimmt kein Ende Brandeis stellt Paul als Direktor ein Pauls Mutter die Witwe Frau Bernheim seit dem Kriege sehr geizig warnt den Sohn vor der bevorstehenden Geldheirat Theodor kann nach einer Amnestie heimkehren Die Mutter weist ihn aus dem Haus Er geht nach Berlin und kommt gerade rechtzeitig zu Pauls Hochzeit Brandeis unterstutzt auch Theodor Der Heimkehrer wird Zeitungsredakteur in einem von Brandeis Blattern und findet fur seine Machwerke schlagende Formulierungen die aus volkischen Gedanken aus dem Marxismus und von Stirner kommen Schon bald findet Paul seine Ehefrau Irmgard langweilig sprode und grobknochig Deshalb verliebt er sich in Lydia halt die Burgerliche fur eine kaukasische Furstin Lydia ist zart und schmiegsam Aber die einsame junge Frau ist von Paul ebenso enttauscht wie von Brandeis und reist ihrer Theatertruppe nach Auch Brandeis ist von Berlin angewidert und reist ab ohne Meldung zu hinterlassen Irmgard will Paul vermelden sie sei schwanger Rechts und links BearbeitenWahrend Brandeis und Paul konservativ sind ist Theodor ausserst radikal 3 Zitate BearbeitenJeder Fanatismus macht grausam 4 Die Zeitungen sind Sklaven der Banken 5 Die Tranen sind die einzige Waffe der Wehrlosen 6 Form BearbeitenMitunter erfordert der Text einen toleranten Leser So verlasst z B der Erzahler uberraschend und vollig unmotiviert sein Imperfekt um gleich wieder in es zuruckzufallen 7 Worter und Wendungen Bearbeitendie unbedingte Ehrlichkeit eines Felsens haben 8 vor ihm wehte die Weite 9 Selbstzeugnis BearbeitenJoseph Roth schreibt in Der literarischen Welt vom 22 November 1929 in seinem Selbstverriss Mein Roman Rechts und links leugnet die Existenz von Charakteren 10 Er der Roman hat keinen Schluss 11 Rezeption BearbeitenDer Roman endet in den Konsolidierungsjahren um 1925 Die Weltwirtschaftskrise ist noch weit In dieser Zeit war noch fast alles moglich Der Burger konnte Konservativer und Revolutionar in einer Person sein konnte sowohl rechts als auch links stehen 12 Wilhelm Emanuel Suskind beobachtet einen optimistischen Erzahlton Bei der Gelassenheit und Zuversicht fehle es an der sonst bei Roth ublichen leisen Ironie 13 Literatur BearbeitenQuelle Fritz Hackert Hrsg Joseph Roth Werke 4 Romane und Erzahlungen 1916 1929 S 609 722 Rechts und links Roman 1929 Mit einem Nachwort des Herausgebers Frankfurt am Main 1994 1086 Seiten ISBN 3 7632 2988 4Sekundarliteratur Helmuth Nurnberger Joseph Roth Reinbek bei Hamburg 1981 159 Seiten ISBN 3 499 50301 8 Ulrike Steierwald Leiden an der Geschichte Zur Geschichtsauffassung der Moderne in den Texten Joseph Roths Diss Munchen 1992 198 Seiten ISBN 3 88479 880 4 Gero von Wilpert Lexikon der Weltliteratur Deutsche Autoren A Z S 519 Stuttgart 2004 698 Seiten ISBN 3 520 83704 8 Wilhelm von Sternburg Joseph Roth Eine Biographie Kiepenheuer amp Witsch Koln 2009 2 Aufl ISBN 978 3 462 05555 9 S 360 363 Stefan Zweig Rechts und Links Roman von Joseph Roth in Rezensionen 1902 1939 Begegnungen mit Buchern 1983 E Text Gutenberg DE Helmuth Kiesel Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1918 bis 1933 C H Beck Munchen 2017 ISBN 978 3 406 70799 5Weblinks BearbeitenRechts und links im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten aus Roths Briefen an Felix Bertaux und Stefan Zweig zitiert bei Sternburg S 360 oben Kesten zitiert bei Sternburg S 363 unten Hackert S 739 Hackert S 626 Hackert S 660 Hackert S 754 Hackert S 749 zweiter Absatz Hackert S 655 Hackert S 771 Steierwald S 89 Steierwald S 158 Kiesel S 560 561 Kiesel S 561 unten Romane Erzahlungen und Novellen von Joseph Roth RomaneDas Spinnennetz Hotel Savoy Die Rebellion Der blinde Spiegel Die Flucht ohne Ende Zipper und sein Vater Rechts und links Der stumme Prophet Hiob Radetzkymarsch Tarabas Die hundert Tage Beichte eines Morders erzahlt in einer Nacht Das falsche Gewicht Die Geschichte eines Eichmeisters Die Kapuzinergruft Die Geschichte von der 1002 NachtErzahlungenDer Vorzugsschuler Barbara April Stationschef Fallmerayer Triumph der 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