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Die Flucht ohne Ende ist ein Roman von Joseph Roth der 1927 wahrend der Albanien reise des Autors entstand 1 und noch im selben Jahr bei Kurt Wolff in Munchen erschien Nach Roth sei der Roman ein Stuck Autobiographie Dem widerspricht Sternburg 2 Franz Tunda Oberleutnant der osterreichischen Armee flieht aus russischer Gefangenschaft und wird auf dem langen Heimweg von Irkutsk nach Wien in den russischen Burgerkrieg hineingezogen Glucklich daheim angekommen weiss der Offizier einer der Verlierer des Ersten Weltkriegs nichts mit sich anzufangen Hilfe von der Nachkriegsgesellschaft kann er weder in Wien noch in Paris erwarten Inhaltsverzeichnis 1 Zeit und Ort 2 Handlung 3 Zitate 4 Form 5 Rezeption 6 Verfilmung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseZeit und Ort BearbeitenDer Roman spielt vom August 1916 in Irkutsk bis zum 27 August 1926 in Paris Zwischendurch agiert der Protagonist in der Ukraine in Baku Wien und in einer mittelgrossen deutschen Universitatsstadt am Rhein Handlung BearbeitenFranz Tunda 1894 geboren flieht aus russischer Gefangenschaft und kommt in der Taiga bei dem Polen Baranowicz in Werchne Udinsk unter Im Fruhjahr 1919 erfahrt der Oberleutnant vom Kriegsende und will nach Wien zu seiner Braut Fraulein Irene Hartmann Immerhin hat Tunda es im September bis in die Ukraine geschafft Mitten in den russischen Burgerkriegswirren gerat der Fluchtling erst in die Hande der Weissen und bleibt schliesslich bei den Roten Tunda verliebt sich in seine Vorgesetzte die Russin Natascha Alexandrowna wird selbst Revolutionar halt zundende kommunistische Reden und proklamiert selbstverfasste Aufrufe In Moskau dann als der revolutionare Nachkriegsalltag bewaltigt werden muss und Tunda in die Partei eintreten soll macht sich der Kandidat nach Grusinien davon und verliebt sich dort in Alja Das Paar heiratet in Baku Tunda betreut eine franzosische Delegation aus Paris zeigt den Ankommlingen das Petroleumgebiet schlaft mit Frau G der einzigen Dame in der Reisegesellschaft und wird von den Franzosen fur einen Spion gehalten Madame ubergibt Tunda zum Abschied ihre Pariser Postanschrift Tunda verlasst seine Ehefrau erhalt in Moskau ohne Weiteres einen osterreichischen Pass und gelangt ganz legal nach Wien Die Braut Irene so sagt man lebe verheiratet und mit Kind in Paris Tunda bezieht kummerliche Arbeitslosenunterstutzung Der Sibiriak sehnt sich genauso nach der Taiga wie nach Irene Auf dem Wege nach Paris kommt Tunda bei seinem Bruder einem gut situierten Kapellmeister am Rhein vorbei Sie haben aber nichts miteinander zu reden Die rheinische Familie ist erleichtert als der Gast endlich weiterfahrt Wahrend eines kurzen Aufenthalts in Berlin gibt Tunda einen Bericht seiner fingierten Erlebnisse in Sibirien als Buch heraus und schickt seiner Frau nach Baku ein wenig Geld In Paris trifft er Frau G Alle Bekannten aber scheinen in Frankreich zu riechen dass Tunda pleite ist Ein Franzose hilft weiter aber nur fur den Moment Einmal begegnen sich Tunda und Irene im Vorubergehen Aber weder erkennt er sie noch sie ihn Baranowicz schreibt aus Sibirien Alja sei bei ihm soeben eingetroffen Beide warten auf den Fluchtling Tunda der ausgezogen war um Irene zu suchen konnte in die Irkutsker Gegend zuruckkehren Der Oberleutnant weiss nicht was er machen soll Zitate Bearbeiten In den Seelen mancher Menschen richtet die Trauer einen grosseren Jubel an als die Freude 3 Es dauert sehr lange ehe die Menschen ihr Angesicht finden 4 Wie hasslich ist Geld das man nicht hat 5 Form BearbeitenDer Autor untertitelt den Roman mit Ein Bericht 6 und versichert im Vorwort er habe weder etwas erfunden noch etwas komponiert 7 Im Text treten als Ich Erzahler sowohl Joseph Roth als auch sein Freund Kamerad und Gesinnungsgenosse Franz Tunda auf Rezeption BearbeitenJoseph Roths Bericht wurde gelegentlich der Neuen Sachlichkeit zugerechnet Nach Hans Mayer aber sei der Text weder neu noch sachlich 8 Bereits 1929 hatte Roth 9 dieser Kategorisierung widersprochen Steierwald 10 stellt klar in dem Revolutionsroman geht es nicht um Revolution Nach Claudio Magris bestimme Roth die Literatur in dem Roman als luckenhafte Naherung an die im betreffenden Text zu untersuchende Wahrheit 11 Joseph Roth habe nicht nur einen Roman uber die Sowjetunion sondern auch uber das Nachkriegseuropa geschrieben Der Autor habe die junge Sowjetunion wegen ihres innewohnenden Zwanges ziemlich skeptisch gesehen Somit musste sein freiheitsliebender Tunda aus dem Lande westwarts fliehen 12 Kiesel zitiert Siegfried Kracauer Demnach protestiere Roth nicht gegen die europaischen Nachkriegsverhaltnisse sondern konstatiere lediglich Tatsachen Dabei wohne dem Erzahlton eine Trauer inne 13 Verfilmung BearbeitenMichael Kehlmann verfilmte den Roman 1985 fur das Fernsehen mit Helmuth Lohner seiner Frau Dagmar Mettler und Peter Weck 14 Literatur BearbeitenQuelle Fritz Hackert Hrsg Joseph Roth Werke 4 Romane und Erzahlungen 1916 1929 S 389 bis 496 Die Flucht ohne Ende Ein Bericht 1927 Mit einem Nachwort des Herausgebers Frankfurt am Main 1994 1086 Seiten ISBN 3 7632 2988 4 Textausgabe bei Projekt Gutenberg DESekundarliteratur Helmuth Nurnberger Joseph Roth Reinbek bei Hamburg 1981 159 Seiten ISBN 3 499 50301 8 Ulrike Steierwald Leiden an der Geschichte Zur Geschichtsauffassung der Moderne in den Texten Joseph Roths Diss Munchen 1992 198 Seiten ISBN 3 88479 880 4 Reiner Wild Beobachtet oder gedichtet Joseph Roths Roman Die Flucht ohne Ende in Neue Sachlichkeit im Roman Neue Interpretationen zum Roman der Weimarer Republik Hrsg von Sabina Becker und Christoph Weiss Stuttgart 1995 S 27 48 ISBN 3 476 01276 X Gero von Wilpert Lexikon der Weltliteratur Deutsche Autoren A Z S 519 Stuttgart 2004 698 Seiten ISBN 3 520 83704 8 Wilhelm von Sternburg Joseph Roth Eine Biographie Kiepenheuer amp Witsch Koln 2009 2 Aufl ISBN 978 3 462 05555 9 S 337 344 Helmuth Kiesel Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1918 bis 1933 C H Beck Munchen 2017 ISBN 978 3 406 70799 5Weblinks BearbeitenDie Flucht ohne Ende in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Rudolf Leonhard zitiert bei Sternburg S 340 oben Sternburg S 343 Mitte Hackert S 396 Hackert S 462 Hackert S 481 Hackert S 389 Hackert S 391 Nurnberger S 73 Roth zitiert bei Sternburg S 340 unten Steierwald S 90 Magris zitiert bei Sternburg S 340 Mitte Kiesel S 811 812 und S 868 Kiesel S 812 Nurnberger S 152Romane Erzahlungen und Novellen von Joseph Roth RomaneDas Spinnennetz Hotel Savoy Die Rebellion Der blinde Spiegel Die Flucht ohne Ende Zipper und sein Vater Rechts und links Der stumme Prophet Hiob Radetzkymarsch Tarabas Die hundert Tage Beichte eines Morders erzahlt in einer Nacht Das falsche Gewicht Die Geschichte eines Eichmeisters Die Kapuzinergruft Die Geschichte von der 1002 NachtErzahlungenDer Vorzugsschuler Barbara April Stationschef Fallmerayer Triumph der Schonheit Die Buste des Kaisers Der Antichrist Der Leviathan Die Legende vom heiligen Trinker Juden auf 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