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Raymond de Canillac CanReg um 1300 in La Roche Canillac 20 Juni 1373 in Avignon war ein franzosischer Anwalt Bischof und Kardinal Kardinal Raymond de Canillac Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Jugend 2 Anfang der Laufbahn 3 Bischof und Kardinal 4 Das Konklave von 1362 5 Tod und Vermachtnis 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenHerkunft und Jugend BearbeitenEr war ein Sohn von Guillaume de Canillac und einer Schwester des Kardinals Bertrand de Deaulx Zwei seiner Onkel Pons und Guy waren nacheinander Abt von Aniane ebenso wie ein Neffe des Kardinals der ebenfalls Pons hiess 1 1345 heiratete seine Nichte Guerine Tochter seines Bruders Marquis und dessen Ehefrau Alixene de Poitiers Valentinois Guillaume Rogier II Vicomte und spater Comte de Beaufort den Bruder des Papstes Clemens VI 1342 1345 2 Raymond trat bei den Augustiner Chorherren CRSA ein studierte Recht an der Universitat Montpellier und erwarb den akademischen Grad eines Doctor in utroque iure d h in Zivilrecht und Kanonischem Recht Anfang der Laufbahn Bearbeiten1333 war er Propst des Domkapitels der Kathedrale von Maguelone Er war Vorsitzender des Provinzialkapitels der Augustiner Chorherren das am 25 November 1339 in Narbonne stattfand in dem die von Papst Benedikt XII gebilligten Statuten der Augustiner verkundet wurden 1340 erhielt er von Philipp VI von Frankreich die Bestatigung der Privilegien die vom Domkapitel von Maguelone beansprucht wurden Im selben Jahr am 16 August nahm Raymond de Canillac in Montpellier an der Vereidigung der locumtenens Stellvertreter des Rektors des Universitatis Studium von Montpellier teil 3 Im Jahre 1342 wurde er zusammen mit Kardinal Guillaume d Aure und Erzbischof Jean de Baussan von Arles als Schiedsrichter ausgewahlt um zwischen der Kleiderkammer vestiarium der Kathedrale von Maguelone und den Klosterkanonikern in Bezug auf die Bereitstellung von Kleidungsstucken was zu den Pflichten der Kleiderkammer gehorte zu vermitteln 4 Raymond de Canillac wurde Abt von Sainte Foy de Conques 5 Bischof und Kardinal BearbeitenAm 28 Marz 1345 wurde Raymond de Canillac von Papst Clemens VI zum Erzbischof von Toulouse ernannt 6 Das Amt hatte er bis zur Erhebung in den Kardinalsstand inne 7 Bei Clemens VI vierten Konsistorium zur Ernennung von Kardinalen am 17 Dezember 1350 wurden 12 Pralaten erhoben darunter Raymond de Canillac Der neue Kardinal erhielt die Titelkirche Santa Croce in Gerusalemme 8 Er wurde deswegen manchmal Kardinal von Jerusalem genannt In Anbetracht seines neuen Rangs trat er als Kanzler der Universitat Toulouse zuruck ohne Zweifel gleichzeitig mit seinem Rucktritt als Erzbischof von Toulouse 9 Um seinem Status als Kirchenfurst zu entsprechen erhielt Kardinal de Canillac eine Reihe von Pfrunden darunter das Benediktiner Priorat im Bistum Gap Kanonikat Pfrunde und Amt des Propstes am St Patrokli Dom in Soest eine Pfarrstelle im Erzbistum Toulouse ein Kanonikat in Toulouse Kanonikat Pfrunde und Schatzmeister von St Severin in Koln Kanonikat Pfrunde und Amt des Propstes in Bremen ein Benediktiner Priorat im Erzbistum Lyon ein Benediktiner Priorat im Bistum Riez ein Kanonikat an der Kathedrale von Mende Kanonikat Pfrunde und Dekan am Dom zu Uppsala Kanonikat und Pfrunde in der Kirche von Vasteras Kanonikat und Pfrunde am Dom zu Strangnas ein Kanonikat in der Kathedrale von Carcassonne 10 insgesamt eine Verteilung von Amtern quer durch Europa deren personliche Wahrnehmung offensichtlich nicht erwartet wurde Im Jahr 1359 wurde Kardinal Raymond zusammen mit den Kardinalen Helie de Talleyrand Perigord und Audouin Aubert ernannt um die Kontroverse zwischen dem Grossmeister des Johanniterordens und dem Kastellan von Amposta zu untersuchen 1360 ernannte ihn der Papst zum papstlichen Steuereinnehmer um zusammen mit dem franzosischen Schatzmeister Pierre Scatisse das Geld in Empfang zu nehmen das alle zwei Jahre als Losegeld fur Konig Johann II von Frankreich der nach der Schlacht von Poitiers 1356 in englischer Gefangenschaft war 11 12 Am 27 Marz 1360 fand ein Besitzaustausch statt bei dem der Baron de Peyre seine Rechte an den Burgen Hermaux Mories und Muret Marquis de Canillac mit Zustimmung des Bischofs von Mende als Oberherr ubertrug Raymond de Canillac war bei der Transaktion anwesend 13 Am 4 November 1361 wurde Kardinal Raymond zum Kardinalbischof von Palestrina erhoben den Titel behielt er bis zu seinem Tod 14 Ralf Lutzelschwab schreibt legatorische Aktivitaten oder eine gesteigerte Partizipation an kurialen Amtsgeschaften sind fur Kardinal Raymond de Canillac nicht belegbar 15 Das Konklave von 1362 BearbeitenPapst Innozenz VI starb am 12 September 1362 in Avignon 20 Kardinale darunter Raymond de Canillac traten am 22 September ins Konklave ein um den Nachfolger zu wahlen Es gab eine Reihe von Kandidaten Die Limousin Fraktion von etwa sechs Kardinalen war bereits einen von ihnen zu wahlen Die Kardinale Helie de Talleyrand Perigord Talleyrand und Guy de Boulogne waren ehrgeizig und interessiert In seiner Cronica 16 schreibt Matteo Villani jedoch dass die Kardinale sich auf den alten Benediktinermonch Kardinal Hugues Roger den Bruder von Papst Clemens VI geeinigt hatten der bei der Abstimmung funfzehn der zwanzig Stimmen erhielt Kardinal Hugues war jedoch nicht interessiert und lehnte die Wahl ab Dann wandten sich die Kardinale dem Kardinal von Toulouse zu der aber nur elf Stimmen sammeln konnte Ein anderer Kandidat konnte zehn Stimmen ein weiterer neun gewinnen aber nicht die erforderlichen vierzehn 17 Schliesslich wahlte das Kardinalskollegium Guillaume Grimoard den Abt von St Victor in Marseille den papstlichen Nuntius in Italien Er kehrte nach Frankreich zuruck und akzeptierte am 31 Oktober 1362 die Wahl Er wurde als Urban V gekront 18 Am 28 November 1362 beauftragte der neue Papst Kardinal Raymond de Canillac mit der Reform der Satzung der Rechtsuniversitat von Montpellier an der Urban Kanonisches Recht studiert hatte Raymond Onkel Kardinal Bertrand de Deaulx hatte diese Funktion zwei Jahrzehnte zuvor ausgeubt 19 nbsp Grab von Kardinal Raymond de CanillacIm Jahr 1364 war Kardinal de Canillac Richter in einem Rechtsstreit zwischen dem Erzbischof und den Kanonikern des Erzbistums Tarragona und der Familie Alanyani Die Prokuratoren des Erzbischofs und der Kanoniker baten Papst Urban V um Absetzung des Kardinals als Richter Der Papst entschied Kardinal Pierre Itier als zweiten Richter hinzuzuziehen 20 Papst Urban V gab schliesslich dem Druck von allen Seiten nach und beschloss nach Rom zuruckzukehren Trotz erheblicher Beschwerden der Kardinale die nicht bereit waren das angenehme Leben im Rhonetal fur die von Seuchen befallene Stadt Rom aufzugeben reiste Papst Urban am 30 April 1367 aus Avignon ab Nur vier Kardinale wurden zuruckgelassen um die Geschafte weiterzufuhren Raymond de Canillac Pierre Itier Jean de Blandiac und Pierre de Monteruc der Vizekanzler 21 Von Monteruc war erwartet worden dass er dem Papst nach Italien folge doch er schutzte Krankheit vor und blieb zuruck 22 Der Italienbesuch war ereignisreich aber am 26 Juli 1370 schrieb der Papst an die Romer er habe dringende Probleme nordlich der Alpen die seine Anwesenheit in Avignon erforderten 23 Er segelte am 16 September nach Marseille ab und erreichte Avignon am 24 September Er erkrankte im November und starb am 19 Dezember 1370 Das Konklave zur Wahl des Nachfolgers von Urban V begann am 29 Dezember 1370 in Anwesenheit von 16 der 20 Kardinale darunter Kardinal de Canillac Am Morgen des 30 Dezember wahlten die Kardinale Pierre Roger de Beaufort Am 4 Januar 1371 wurde er zum Priester geweiht am 5 Januar zum Bischof geweiht und mit dem Namen Gregor XI zum Papst gekront 24 Tod und Vermachtnis BearbeitenKardinal Raymond de Canillac starb am 20 Juni 1373 in Avignon und wurde vorubergehend in der Franziskanerkirche bestattet Sein Leichnam wurde spater nach Maguelone uberfuhrt wo er am 3 Juli desselben Jahres in der Kathedrale endgultig bestattet wurde Literatur BearbeitenEtienne Baluze Stephanus Baluzius Vitae paparum Avenionensium hoc est Historia pontificum romanorum qui in Gallia sederunt ab anno Christi MCCCV usque ad annum MCCCXCIV Band 1 Franciscus Muguet Paris 1693 Neuausgabe durch Guillaume Mollat Band 2 Paris 1927 Etienne Baluze Vitae Paparum Avenionensium Hoc est Historia Pontificum Romanorum qui in Gallia sederunt ab anno Christi MCCCV usque ad annum MCCCXCIV Band 2 Muguet Paris 1693 Denis de Sainte Marthe Gallia Christiana In Provincias Ecclesiasticas Distributa Band 3 Ex Typographia Regia Paris 1725 Cesare Baronio Augustin Theiner Hrsg Annales ecclesiastici A D 1 1571 denuo excusi et ad nostra usque tempora perducti ab Augustino Theiner Band 24 1313 1333 Typis et sumptibus Ludovici Guerin Paris 1872 Cesare Baronio Augustin Theiner Hrsg Annales ecclesiastici A D 1 1571 denuo excusi et ad nostra usque tempora perducti ab Augustino Theiner Band 25 1333 1356 Typis et sumptibus Ludovici Guerin Bar le Duc 1872 Francois Duchesne Histoire De Tous Les Cardinaux Francois De Naissance Band 1 Paris 1660 S 465 470 Francois Duchesne Preuves de l Histoire de tous les cardinaux Francois de naissance Paris 1660 S 311 322 Konrad Eubel Hierarchia catholica medii aevi sive Summorum pontificum S R E cardinalium ecclesiarum antistitum series ab anno 1198 usque ad annum 1605 perducta e documentis tabularii praesertim Vaticani collecta digesta Band 1 sumptibus et typis librariae Regensbergianae Munster 1898 2 Ausgabe 1913 Marcel Fournier Les statuts et privileges des universites francaises depuis leur fondation jusqu en 1789 Band 2 Teil 1 L Larose et Forcel Paris 1891 Ralf Lutzelschwab Electat cardinales ad velle suum Clemens VI und sein Kardinalskolleg Ein Beitrag zur kurialen Politik in der Mitte des 14 Jahrhunderts De Gruyter Berlin 2007 S 438 441 Yves Renouard The Avignon papacy 1305 1403 Archon Books Hamden CT 1970 Joelle Rollo Koster Avignon and Its Papacy 1309 1417 Popes Institutions and Society Rowman amp Littlefield Publishers New York London 2015 Weblinks BearbeitenCanilhac Can Reg of Saint Augustine Raymond de In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 4 Januar 2019 Anmerkungen Bearbeiten H Fisquet La France pontificale Gallia Christiana Etienne Repos Montpellier Paris 1864 S 360 361 Etienne Baluze Histoire genealogique de la maison d Auvergne Band 1 Antoine Dezallier Paris S 195 Fournier Statuts S 80 Nr 951 Fisquet p 334 Duchesne Histoire S 516 Benediktiner von S Maur Hrsg Gallia christiana Band 13 Paris 1785 S 40 Eubel S 488 Eubel S 19 und S 41 Lutzelschwab S 492 zitierend Cyril Eugene Smith The University of Toulouse in the Middle Ages Its Origins and Growth to 1500 A D Marquette University Press 1958 S 103 Lutzelschwab S 492 Fussnote 739 Joseph Vaissete Histoire generale de Languedoc avec des notes et les pieces justificatives Band 12 1889 S 322 Baluze 1693 I S 895 Hrsg Mollat 1927 II S 407 F Andre Hrsg Inventaire sommaire des archives departementales Lozere Archives ecclesiastiques Band 1 Mende 1882 S 21 Dr B P L ancienne baronnie de Peyre In Bulletin de la Societe d agriculture Industrie Sciences et arts du Departement de la Lozere Band 17 Mende 1866 S 181 Eubel S 37 Lutzelschwab S 492 Nr 734 Palatio urteilt kritisch Vir doctus sed timidus et in adulationem pronus Buch 11 Kapitel 25 S 422 Dragomani Villani Appresso il cardinale di Tolosa nipote del cardinale d Aubruno Ebrun ebbe undici voci delle ventuno un altro dieci un altro nove J P Adams Sede Vacante 1362 online Fournier Statutes S 101 Nr 989 Pierre Gasnault Suppliques en matiere de justice au XIVe siecle Bibliotheque de l Ecole des chartes 115 1957 S 43 57 hier S 50 51 Prima Vita Urbani V Secunda VIta in Baluze 1693 I S 376 und 406 Johann Peter Kirsch Die Ruckkehr der Papste Urban V und Gregor XI von Avignon nach Rom Auszuge aus den Kameralregistern des Vatikanischen Archivs Paderborn 1898 S XIII XV Lutzelschwab S 492 Giovanni Ciampini De Sanctae Romanae Ecclesiae vicecancellario illiusque munere auctoritate et potestate deque officialibus Rom 1697 S 97 98 Baronio Hrsg A Theiner Band 25 zum Jahr 1370 19 S 180 181 J P Adams Sede Vacante 1370 online Normdaten Person GND 1026066573 lobid OGND AKS VIAF 261176130 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Raymond de CanillacALTERNATIVNAMEN Raymond de CanilhacKURZBESCHREIBUNG KardinalGEBURTSDATUM um 1300GEBURTSORT La Roche CanillacSTERBEDATUM 20 Juni 1373STERBEORT Avignon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raymond de Canillac amp oldid 228509076