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Ruben war ein Dorf mit Rittergut sudlich von Leipzig in der Pleissenaue gelegen 1955 musste es dem Braunkohlebergbau weichen und wurde durch den Tagebau Espenhain uberbaggert Die Flache ist inzwischen rekultiviert und liegt jetzt am sudostlichen Rand des Ruckhaltebeckens Stohna Sie gehort seit 1960 zu Rotha Ruben auf einer Karte von 1907 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Ortstypik 2 Verkehr 3 Geschichte 4 Sohne des Ortes 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage und Ortstypik BearbeitenRuben lag etwa 14 km sudlich des Zentrums von Leipzig an der Ostseite der Pleissenaue die wegen des geringen Flussgefalles durch zahlreiche Flussverzweigungen und maander zwischen Wiesen und kleinen Waldungen gekennzeichnet war und dadurch einen parkahnlichen Charakter aufwies Die Feldfluren lagen ostlich des Dorfes Ruben gehorte zum Kreis Borna Die Nachbarorte von Ruben waren im Uhrzeigersinn von Norden beginnend Zehmen Magdeborn Rotha Bohlen Stohna und Grossdeuben mit Probstdeuben Ruben war ein Sackgassendorf 1 an dessen einem Ende pleissenah Rittergut und Kirche lagen Dann zog es sich ein Stuck an der Pleisse entlang um ostlich an der alten Poststrasse zu enden Obwohl uberwiegend landlich gepragt gab es doch einige Einwohner die in der Braunkohlenindustrie beschaftigt waren Ruben besass auch eine Muhle Verkehr BearbeitenAm ostlichen Rand der Pleissenaue zog sich im Mittelalter die Handelsstrasse Via Imperii dahin und beruhrte Ruben an seinem an dieser Strasse gelegenen Gasthof Spater verlief die Poststrasse Leipzig Altenburg auf der gleichen Route Mit der Verlegung auf die hochwassersicherere Trasse uber Magdeborn spater F 95 verlor Ruben den Anschluss an das Fernstrassennetz Die Bahnstrecke Leipzig Hof verlief seit 1842 westlich der Pleisse Die fur Ruben an dieser Strecke erreichbaren Bahnhofe waren Grossdeuben und Bohlen Naher lag der 1 5 km entfernte seit 1913 an der Bahnstrecke Bohlen Espenhain bestehende Bahnhof Rotha nbsp Die Kirche von Ruben um 1840 nbsp Das Herrenhaus des Rittergutes Ruben um 1860Geschichte Bearbeiten1348 wurde Ruben erstmals erwahnt und zwar als Herrensitz in Zusammenhang mit dem Namen Rewin Der Name des in der Nahe entstandenen Dorfes leitete sich von diesem Namen ab und blieb ahnlich 1445 Rywen 1500 Ryben 1503 Ruben spater Ruben 1444 ist von einem Rittersitz und danach von einem Rittergut die Rede Dessen Besitzer hiessen im Laufe der Jahrhunderte Paul von Gronow Georg von Haugwitz Jost Brand und Nachfolger 124 Jahre lang Otto Heinrich von Friesen Familie von Osterhausen Familie von Dieskau Herr von Boeltzig Peter Richter und zwei weitere Generationen Johannes Christian Degener und seine Erben Brandstetter 2 3 respektive zeitweilig von Bodenhausen Degener Amtsrat Degener hatte noch den gleichnamigen Gutsbezirk Degenershausen zu einem Familienfideikommiss bestimmt dazu gehorte auch das Rittergut Ruben 1945 wurde das Gut im Zuge der Bodenreform enteignet und mit dem zugehorigen Land wurden Neubauernstellen eingerichtet Aus der Reihe der Gutsbesitzer ist besonders Peter Richter ein Kaufmann und Handelsherr in Leipzig zu vermerken der unter Einsatz wesentlicher privater Mittel die Kirche in Ruben in den Jahren 1780 81 von Grund auf neu erbauen liess Ruben bildete mit der Nachbargemeinde Zehmen eine Parochie wobei die Rubener Kirche als Filialkirche galt Gemeinsame Kirchschullehrer von Zehmen und Ruben werden seit Beginn des 17 Jahrhunderts genannt 4 Ebenso erwahnenswert ist sein Gutsnachfolger Degener der relativ fruhzeitig die ortliche Gerichtsbarkeit an den Staat abtrat 5 Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Ruben verlief wie folgt 1 Jahr 1834 1871 1890 1910 1925 1939 1946 1950 1957Einwohner 167 170 183 206 243 230 269 302 289Ruben lag bis 1856 im kursachsischen bzw koniglich sachsischen Kreisamt Leipzig 6 Ab 1856 gehorte der Ort zum Gerichtsamt Rotha und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Leipzig 7 1952 kam Ruben zum Kreis Borna im Bezirk Leipzig Ab 1955 wurden die Einwohner von Ruben umgesiedelt der Ort devastiert und das Gelande vom Braunkohlentagebau Espenhain uberbaggert Die Pleisse wurde verlegt und begradigt Nach der Rekultivierung des Gelandes befindet sich die Stelle des ehemaligen Ortskerns von Ruben am sudostlichen Rand des Ruckhaltebeckens Stohna Die Flache der Gemarkung des ehemaligen Dorfes Ruben wurde am 1 Januar 1960 Rotha zugeschlagen Sohne des Ortes BearbeitenJohann Gottfried Heyl 1770 1828 Grunder der Pianofortefabrik Heyl Hans von Bodenhausen Degener 1839 1912 Rittergutsbesitzer Politiker Mitglied des Preussischen HerrenhausesLiteratur BearbeitenRuben In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 9 Band Schumann Zwickau 1822 S 536 f Sachsens Kirchen Galerie Band Inspectionen Leipzig und Grimma Hermann Schmidt Dresden 1837 1845 G A Poenicke Hrsg Album der Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen nach der Natur neu aufgenommen von F Heise Architect I Section Leipziger Kreis Leipzig um 1860 Cornelius Gurlitt Ruben In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 16 Heft Amtshauptmannschaft Leipzig Leipzig Land C C Meinhold Dresden 1894 S 109 Henriette Krahnstover Zwischen Ruben und Guldengossa aus den Lebenserinnerungen des Schlossgartners Reinhold Hofmann im Leipziger Raum Verlag Pro Leipzig 2012 S 23 ISBN 978 3 936508 78 9 Nennungen von Constantin und Hans Eberhard von Bodenhausen sowie Erlauterungen zum Rittergut Ruben S 13 25 Ferner Aus den Lebenserinnerungen von Reinhold Hofmann Teil I Die Zeit in Ruben 1875 1903 Familie und Kindheit S 26 53 Weblinks BearbeitenRuben im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Tagebau EspenhainEinzelnachweise Bearbeiten a b Ruben im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Eintrag auf Schlossarchiv de G A Poenicke Hrsg Album der Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen Leipziger Kreis S 123 Sachsens Kirchen Galerie Band Inspectionen Leipzig und Grimma Hermann Schmidt Dresden 1837 1845 S 85 D Marbach von Oppel Lucius Beilage zu No 45 der Leipziger Zeitung In Leipziger Zeitung Bekanntmachung Druck G G Teubner Leipzig 14 Februar 1850 S 1 2 google de abgerufen am 6 Dezember 2022 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 S 60 f ISBN 978 3 937386 14 0 Die Amtshauptmannschaft Leipzig im Gemeindeverzeichnis 1900Ortsteile der Stadt Rotha Espenhain Molbis Oelzschau mit Kommlitz Potzschau gebildet aus Grosspotzschau Kleinpotzschau und Dahlitzsch Rotha mit Podschutz und Theka Devastierungen Geschwitz Kreudnitz Ruben 51 216669 12 407341 Koordinaten 51 13 0 N 12 24 26 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruben Ort amp oldid 228647161