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Die Rontgenlithografie englisch X ray lithography XRL ist ein Strukturierungsverfahren aus der Halbleiter und Mikrosystemtechnik Das Verfahren nutzt Rontgenstrahlen um ein geometrisches Muster von einer Maske in eine Resist Dunnschicht zu ubertragen die sich auf einem Substrat meist ein Wafer befindet Dieses Muster kann anschliessend durch weitere Verfahren in das darunterliegende Material ubertragen oder fur die selektive Abscheidung von Material genutzt werden vgl Fotolithografie Die Rontgenlithografie gehort zu den sogenannten Next Generation Lithografieverfahren 1 NGL Verfahren das heisst sie ist ein Kandidat fur die Nachfolge der derzeit ublichen Fotolithografie auf Basis von Ultraviolettstrahlung und soll in der Halbleiterindustrie die Produktion von mikroelektronischen Schaltungen mit Strukturgrossen unterhalb von 20 nm ermoglichen Sie ist nahe verwandt mit der EUV Lithografie die ebenfalls zu den NGL Verfahren gehort Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Funktionsprinzip 3 Strahlungsquellen und optisches System 4 Maskentechnik 5 Lacksysteme 5 1 Photo Auger und Sekundarelektronen 5 2 Aufladung 6 Auflosungsvermogen 7 Vor und Nachteile 8 Literatur 9 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenFur die Herstellung mikroelektronischer Schaltkreise und von Mikrosystemen werden Strukturmuster von einer Fotomaske in eine fotostrukturierbare das heisst lichtempfindliche dunne Schicht aus Fotolack Resist auf den Wafer ubertragen und dort fur Nachfolgeprozesse genutzt Seit der Anfangsphase der Mikroelektronik erfolgt diese Strukturierung mithilfe der optischen Fotolithografie Der Trend in der Mikroelektronik hin zu hoheren Integrationsdichten und somit kleineren Bauelementen machte eine stetige Entwicklung dieser Strukturierungstechnik notwendig Einer der wichtigsten Parameter fur das Auflosungsvermogen einer Fotolithografieanlage ist die Wellenlange des eingesetzten Lichts denn Beugungseffekte des Lichts erschweren eine scharfe Abbildung im Resist wenn die gewunschten Strukturgrossen im Bereich der Wellenlange des eingesetzten Lichts und darunter liegen Um kleinere Strukturen fertigen zu konnen wurde daher neben anderen technischen Verbesserungen Licht mit immer kurzerer Wellenlange eingesetzt so dass man vom zunachst eingesetzten sichtbaren Licht heute bei Wellenlangen im ultravioletten Spektralbereich angekommen ist Mit der Entwicklung der Immersionslithografie unter Einsatz von Argonfluorid Excimerlasern Wellenlange 193 nm und weiteren Feinheiten wie Schragbeleuchtung oder Mehrfachstrukturierung konnte die erwartete Grenze der Lithografie mehrfach zu immer kleineren Strukturen verschoben werden und liegt heute 2012 in einem Bereich 22 nm Technik den man vor Jahren noch fur technisch und physikalisch unmoglich gehalten hatte Mittlerweile sind aber alle Moglichkeiten die auch industriell einsetzbar und sinnvoll nahezu ausgeschopft und es wird seit fast zwei Jahrzehnten nach Nachfolgeverfahren fur die optische Lithografie gesucht Diese werden unter dem Begriff Next Generation Lithografieverfahren zusammengefasst Dazu zahlen unter anderem EUV Elektronenstrahl Ionenstrahl und auch die hier behandelte Rontgenlithografie Die Rontgenlithografie nutzt wie auch die konventionelle Fotolithografie elektromagnetische Strahlung zur Ubertragung des Strukturmusters von der Maske in den Resist Sie konnte daher ahnlich wie die EUV Lithografie als Weiterentwicklung der optischen Lithografie mit kurzerer Wellenlange angesehen werden Die Wellenlange der verwendeten weichen Rontgenstrahlen ist mit ca 1 nm gut 200 mal kurzer als bei derzeitigen optischen Systemen Das Materialverhalten das heisst die Wechselwirkung von Rontgenstrahlung mit der Materie unterscheidet sich im Rontgenbereich gravierend von dem im optischen und nahen ultravioletten Bereich Aus diesem Grund werden bei der Rontgenlithografie nicht nur andere Strahlungsquellen und modifizierte fotoempfindliche Lacke benotigt sondern sie erfordert grundlegend andere Abbildungsprinzipien eine andere Maskentechnik und weitere Entwicklungen bei denen die Kenntnisse aus der optischen Lithografie kaum angewendet werden konnen Erstmals gezeigt wurde ein solches System bereits Anfang der 1970er Jahre 2 Funktionsprinzip Bearbeiten nbsp Funktionsprinzip der Foto und RontgenlithografieDas Grundprinzip der Rontgenlithografie entspricht dem der konventionellen Fotolithografie auf Basis von sichtbarem Licht oder UV Licht das heisst eine Resistmaske mit einem Muster aus transparenten und undurchsichtigen Bereichen wird mit Rontgenstrahlung beleuchtet und das Muster auf eine dunne Schicht aus einem Resist projiziert Dabei werden die beleuchteten Bereiche im Resist chemisch verandert und konnen im Fall eines Positivfotolacks in einem nachfolgenden Entwicklungsschritt gelost werden Ubrig bleibt eine Resistmaske auf dem Substrat die als Maskierungsschicht fur nachfolgende Prozesse genutzt werden kann Anders als bei der optischen Lithografie werden bei der Rontgenlithografie die chemischen Reaktionen nicht direkt durch einfallende Photonen sondern durch erzeugte Elektronen die mit dem Resistmaterial wechselwirken ausgelost Trifft Rontgenstrahlung auf ein Material werden durch vollstandige Absorption des Photons durch ein Elektron auf einem inneren Atomorbital Photoelektronen mit einer bestimmten kinetischen Energie erzeugt dem Photoeffekt andere Mechanismen wie Compton Effekt oder Thomson Streuung konnen vernachlassigt werden 3 Anschliessend relaxiert das angeregte Atom das heisst die entstandene unbesetzte Orbitalposition wird durch ein Elektron aus einem hoheren Orbital besetzt Dabei entsteht ebenfalls ein Auger Elektron oder Fluoreszenzphoton Die entstandenen Photo und Auger Elektronen wechselwirken mit elektronenempfindlichen Substanzen z B einem Photosauregenerator PAG und fuhren so uber weitere Zwischenschritte zu einer Anderung der chemischen Eigenschaften meist der Loslichkeit des Resists in den belichteten Bereichen Strahlungsquellen und optisches System BearbeitenAhnlich wie bei der konventionellen Fotolithografie wird auch bei der Rontgenlithografie intensive und schmalbandige monochromatische elektromagnetische Strahlung benotigt Die Wellenlange weicher Rontgenstrahlung liegt im Bereich 10 0 1 nm Praktische Bedeutung hat jedoch eher der Bereich 2 0 2 nm begrundet durch das Wechselwirkungsverhalten der Materialien mit der Rontgenstrahlung Beugungseffekte die bei der konventionellen Fotolithografie das Auflosungsvermogen limitieren konnen in diesem Bereich vernachlassigt werden Die sogenannte deep X ray lithography DXRL nutzt hingegen kurzere Wellenlangen in der Grossenordnung von 0 1 nm und abgeanderte Verfahrensweisen wie das LIGA Verfahren um tiefe oder gar dreidimensionale Strukturen herzustellen Theoretisch in Frage kommen daher folgende Strahlungsquellen 4 5 Hochleistungsrontgenrohren Plasma Rontgenquellen und Synchrotronstrahlungsquellen Als eine der interessantesten Strahlungsquellen haben sich Synchrotrone herausgestellt unter anderem da der Wirkungsgrad und die erreichbaren Intensitaten der anderen Strahlungsquellen fur eine wirtschaftliche Nutzung nicht ausreichend sind und diese keine parallelen Strahlenbundel bereitstellen 5 Synchrotronstrahlung zeichnet sich unter anderem durch eine hohe Intensitat und einer hohen Brillanz der emittierten Strahlung aus Sie erlauben somit eine relativ schnelle Belichtung ohne extrem empfindliche Resiste zu verwenden Die Nutzung von aufwendigen Synchrotronen fur die Halbleiterfertigung stellt derzeit eine extrem grosse Herausforderung fur die Einfuhrung dieser Technik dar Eine technische Moglichkeit sind kompakte Speicherringe wie das COSY Compact Synchrotron bzw Cooler Synchrotron deren Flachenbedarf bei Anschluss von 8 Wafersteppern in etwa dem einer heutigen ArF Immersion Fotolithografieanlagen betragt Der Brechungsindex von nahezu allen Materialien liegt im Rontgenbereich bei rund 1 und entspricht damit naherungsweise dem Brechungsindex im Vakuum und dem in Luft Linsen und Spiegelsysteme wie sie bei der konventionellen Fotolithografie eingesetzt werden wurden zwar bereits gezeigt sie sind jedoch sehr aufwendig in der Herstellung und daher fur die Rontgenlithografie praktisch nicht einsetzbar 5 Damit sind Direktschreib wie bei der Elektronenstrahllithografie und Projektionstechniken wie bei der konventionellen Fotolithografie nicht realisierbar Fur die Umsetzung der Rontgenlithografie muss daher auf eine Proximity oder Kontakttechnik zuruckgegriffen werden dies setzt bei Strukturgrossen von wenigen Nanometern auch extreme Anforderungen an die 1 1 Schattenmasken Bereits 1990 konnte die Herstellung von einer freistehenden Linienstruktur mit einer Breite von etwa 30 nm fur verschiedene Belichtungswellenlangen gezeigt werden 6 Neben der normalen Proximitytechnik wurden in den letzten Jahren auch Demonstrationsexperimente auf Grundlage der Fresnel Beugung Nahfeld Naherung im sogenannten Sweet Spot 7 gezeigt vgl Abschnitt Auflosungsvermogen 8 Maskentechnik BearbeitenEine Maske fur die Rontgenlithografie besteht aus einem Rontgenabsorber hoherer Ordnungszahl typischerweise Gold oder Verbindungen aus Tantal oder Wolfram auf einer Membran aus einem Material niedriger Ordnungszahl die durchlassig fur Rontgenstrahlen ist beispielsweise aus Siliciumnitrid Siliciumcarbid oder Diamant 4 5 Das Muster auf der Maske werden durch Direktschreiben Elektronenstrahllithografie auf ein Resist der fur herkommliche Halbleiterverfahren entwickelt wurde geschrieben Da eine Belichtung im Step and Repeat Verfahren wirtschaftlich am besten geeignet und technisch einfacher umsetzbar ist betragt die Grosse der Masken meist nur wenige Quadratzentimeter beispielsweise 5 cm 5 cm Nachteilig an dieser Technik ist dass der Waferdurchsatz pro Stunde rechnerisch niedriger liegt als bei einer Vollbelichtung die naturlich fur derzeit ubliche Wafergrossen von 300 mm Durchmesser zunachst einmal realisiert werden und ahnliche Defektraten erreichen musste Lacksysteme BearbeitenStandardmassig werden den in der Halbleitertechnik verwendeten Lithografieverfahren organische Schichten als Fotoresist verwendet Die Energie von Rontgenstrahlung liegt weit uber den Bindungsenergien chemischer Bindungen dieser Verbindungen und wechselwirken nur zu einem geringen Anteil direkt mit diesen schwache Absorption Sie konnen daher nicht direkt fur die wirtschaftliche Belichtung genutzt werden Ihre Energie ist jedoch gross genug um aus den Resistatomen Photo und Auger Elektronen auszulosen Daher ist prinzipiell jeder elektronenempfindliche Resist auch fur die Rontgenlithografie nutzbar Dazu gehoren klassische Fotolacke wie SU 8 9 die sowohl Licht als auch Elektronen empfindlich sind oder auch Polymethylmethacrylat PMMA Beide Beispiele gehoren zu einer Gruppe von eher unempfindlicheren Resisten mit einer Rontgenempfindlichkeit von 500 bis 1 000 mJ cm2 und erlauben Belichtungszeiten von einigen Sekunden pro Belichtungsschuss 4 Weitere empfindlicheren Resiste sind Poly Buten 1 sulfon PBS Poly Glycidyl methacrylat coethyl acrylat COP fluoriertes Polymethylmethacrylat FBM oder Methyl a fluoracrylat MFA mit einer Rontgenempfindlichkeit unter 100 mJ cm2 4 Sie sind aber oft weniger widerstandsfahig gegenuber nachfolgenden Prozessen wie dem reaktiven Ionenatzen Mit dem moglichen Einsatz von Mehrfachschichtresisten kann aber auch dieses Problem gelost werden Solche Resistsysteme werden ublicherweise auch in der konventionellen Fotolithografie eingesetzt wobei sie hier oft zur Reduzierung von Reflexionen genutzt werden was bei der Rontgenlithografie kein Problem darstellt Photo Auger und Sekundarelektronen Bearbeiten Wie zuvor erwahnt werden durch vollstandige Absorption des Rontgenphotons durch ein Elektron Photoelektronen mit einer bestimmten kinetischen Energie erzeugt Photoeffekt Die kinetische Energie ergibt sich aus der Differenz aus der Energie des einfallenden Photons hier im Bereich von 123 98 bis 12 398 eV und der Bindungsenergie des Elektrons im Atom im Fall des 1s Orbitals von Kohlenstoff ca 283 eV Die je nach eingesetzter Wellenlange sehr energiereichen freien Photoelektronen stossen im Resist wiederum mit anderen Atomen zusammen aus denen sie unter Energieabgabe wiederum schwacher gebundene Elektronen auslosen konnen die wir in diesem Fall als Sekundarelektronen bezeichnen Diese Stosskaskade wiederholt sich bis die Energie der Elektronen nicht mehr ausreicht um ein weiteres Elektron auszulosen 3 Die durch Rontgenstrahlung ausgelosten Photoelektronen erzeugen in einem inneren Orbital des Atoms eine Leerstelle die durch ein Elektron aus einer hoheren Schale aufgefullt wird Die dabei freiwerdende Energie wird entweder als fluoreszierende Rontgenstrahlung oder nichtstrahlend durch die Auslosung eines weiteren Elektrons eines Auger Elektrons abgegeben Auger Elektronen wirken im Resist wie Photoelektronen und konnen wie diese durch Stosse mit weiteren Atomen Sekundarelektronen erzeugen 3 Die relativen Reichweiten von Photo und Auger Elektronen bzw ihrer Sekundarelektronen hangt von ihrer jeweiligen Energie ab Diese Energien sind wiederum abhangig von der Energie der einfallenden Strahlung und die Zusammensetzung des Resists Worauf es bei der Rontgenlithografie ankommt ist die effektive Reichweite der Sekundarelektronen die genugend Energie haben um chemische Bindungen in Negativ oder Positivfotolacken zu erzeugen oder aufzubrechen Aufladung Bearbeiten Hochenergetische Strahlung wie Rontgenstrahlung oberhalb des Ionisationspotentials erzeugt freie Elektronen die im Vergleich zu den durch Elektronstrahlen erzeugten Elektronen nicht vernachlassigbar sind Die Aufladung einer Probe durch Ionisation ist eine eher selten auftretende Moglichkeit die auftritt wenn nicht sichergestellt wird dass durch Ionisation erzeugte Elektronen die Oberflache verlassen oder in der Probe verbleiben Die Energieubertragung auf die Elektronen durch die ionisierende Strahlung fuhrt zu einer Trennung von positiven und negativen Ladungen die durch die lange Reichweite der Coulomb Kraft schnell rekombinieren Bei nichtleitenden Schichten wie das Gate Dielektrikum 10 und Resistschichten wurde beobachtet dass sie sich unter Elektronenbestrahlung positiv oder negativ aufladen Solche Schichten werden schliesslich lokal durch Raumladung Elektronen die die Schicht durch die Oberflache eingetragen werden bzw diese verlassen an der Resist Vakuum Grenzflache und Fowler Nordheim Injektion aus dem Substrat neutralisiert 10 Die Reichweite der Elektronen in der Schicht kann durch das lokale elektrische Feld beeinflusst werden Die Situation wird durch das Vorhandensein von Defektelektronen positiv geladene Elektronen Leerstellen welche zusammen mit den Sekundarelektronen erzeugt werden und von denen erwartet werden kann dass sie deren Bewegungen folgen kompliziert Mit dem Voranschreiten des Neutralisationsprozesses beginnt jede anfanglich vorhandene Ladungskonzentration sich im Material zu verteilen Der chemische Endzustand des Resistschicht wird nach dem Abschluss der Neutralisation erreicht nachdem alle Elektronen sich schliesslich verlangsamt haben Normalerweise kann mit Ausnahme von Rontgen Stepper die Aufladung durch eine Flusskanone der Resistdicke oder ladungsableitenden Schicht gesteuert werden Auflosungsvermogen BearbeitenAnders als bei der Elektronenstrahllithografie fuhrt die Rontgenstrahlung zunachst nicht zu einer negativen Aufladung des Substrats durch die eine Strahlverbreitung im Material bewirkt wird und die wiederum das Auflosungsvermogen begrenzt Auch tritt bei der Rontgenlithografie keine Ruckstreuung von einfallenden Elektronen im Resist auf und die Musterabbildung im Resist wird im Wesentlichen von Belichtungskontrast der einfallenden Rontgenstrahlung und der Streuung der Sekundarelektronen im Resist bestimmt 3 Der Belichtungskontrast wird in der Literatur mit der Fresnel Beugung von elektromagnetischen Wellen beschrieben Die sich daraus ergebene Beugungsgrenze ist im Wesentlichen abhangig von der Wellenlange der genutzten Rontgenstrahlung und dem Abstand der Maske von der Resistschicht Dabei verbessert sich das Auflosungsvermogen je kleiner Wellenlange und Abstand werden Fur einen praktisch nutzbaren Abstand von 10 µm und einer Wellenlange von 1 nm ergibt sich beispielsweise eine theoretische Auflosungsgrenze von 100 nm 3 Neben der Fresnel Beugung begrenzt vor allem die Streuung der Sekundarelektronen im Resist das reale Auflosungsvermogen Aus der mittleren freien Weglange bzw der effektiven Reichweite der Elektronen ergibt sich eine Unscharfe im Resist Sie wird in der Regel als Gauss Funktion wobei s der Unscharfe entspricht modelliert die mit dem erwarteten Bild gefaltet wird Mit der Annaherung der gewunschten Auflosung an die Unscharfe wird das Dosisbild die Verteilung der absorbierten Energie im Resist breiter als das Luftbild Intensitat des elektrischen Feldes nach Durchquerung des Maske Wafer Abstands der einfallenden Rontgenstrahlen Die letztlich entscheidende Unscharfe ist das latente Bild Verteilung der wirksamen chemischen Verbindungen im Resist das die Herstellung und das Aufbrechen von chemischen Bindungen wahrend der der Resistbelichtung beschreibt Das entwickelte Bild ist das finale Resistprofil erzeugt durch den selektiven Kontrast des Entwicklungsprozesses Bezugnehmend auf verschiedene Veroffentlichungen kann die Reichweite der Primar Auger und Sekundarelektronen sehr gross einige zehn Nanometer oder klein wenige Nanometer sein Da diese Reichweite kein fester Wert ist ist es schwer die Reichweite zu quantifizieren Sie kann aber uber Grun Dosistiefe fur Elektronen abgeschatzt werden 3 Die sogenannte Grun Weite RG berechnet sich naherungsweise 11 R G 10 23 l 1 75 displaystyle R mathrm G approx 10 23 lambda 1 75 nbsp Fur eine Wellenlange von 1 nm entspricht RG ca 56 nm Ahnlich wie bei der optischen Lithografie werden auch fur die Rontgenlithografie Techniken erforscht mit deren Hilfe man diese Auflosungsgrenze unterschreiten kann Ein Beispiel dafur ist die Nutzung eines systematischen Kantenversatzes Bias der Resiststrukturen gegenuber den Strukturen auf der Maske 7 8 Beispielsweise kann die Kante eines geoffneten Bereichs auf der Maske clear im Ressist einige Nanometer weiter in Richtung der des offenen Bereichs liegen und somit die Struktur im Resist kleiner als auf der Maske sein Dieser Versatz kann bis zu 55 nm betragen ggf auch weiter so wurde ein Beispiel veroffentlicht in dem eine 152 nm geoffnete Linienstruktur clear auf der Maske im Resist nur noch 43 bis 46 nm breit war was einer Verkleinerung von ca 3 5 entspricht 8 Auf diese Weise konnen die Strukturen auf der Maske grosser ausfallen was die Maskenkosten deutlich senken kann Da sich das Abstandsmass englisch pitch bei einer Linien Graben Struktur nicht andert bedeutet dies dass die inverse Struktur entsprechend vergrossert wird Eine dichte Linien Graben Struktur mit gleich grossen Strukturen von jeweils ca 45 nm ist daher mit einer einmaligen Belichtung nicht moglich Solche dichten Strukturen mussten durch Mehrfachbelichtungen mit Parallelverschiebung 7 erzeugt werden wie sie in wenigen Bereichen auch heute schon bei der konventionellen Fotolithografie Anwendung findet Mithilfe dieser Technik konnen dichte Strukturen mit einem Abstandsmass von 25 nm ggf sogar 15 nm erzeugt werden 12 Vor und Nachteile BearbeitenHinsichtlich des Auflosungsvermogens liefern einige maskenlose NGL Verfahren wie die maskenlose Elektronenstrahl und Ionenstrahllithografie bessere Ergebnisse als die Rontgenlithografie Diese Verfahren sind aber bislang sehr zeitaufwendig und sind wegen ihres geringen Durchsatzes im industriellen Umfeld fur die Herstellung von mikroelektronischen Schaltkreisen nicht wirtschaftlich Hier bietet die Rontgenlithografie die wie die konventionelle Fotolithografie ein beruhrungsloses Projektionsverfahren ist entscheidende Vorteile Des Weiteren erlaubt sie durch hohe Strahlparallelitat eine grosse theoretische Fokustiefe und somit die Nutzung dicker Resistschichten u a wichtig fur lange Atzprozesse wie sie in der Mikrosystemtechnik beim LIGA Verfahren als sogenannte Rontgentiefenlithographie Anwendung findet Da ein Teil der Rontgenstrahlung jedoch die Lackschicht und sogar den ganzen Wafer durchdringt ergeben sich wiederum Probleme bei der Verwendung von Mehrfachschichtlacktechniken Literatur BearbeitenDietrich Widmann Hermann Mader Hans Friedrich Technologie Hochintegrierter Schaltungen Springer 1996 ISBN 3 540 59357 8 S 143 153 Wolfgang Menz Jurgen Mohr Oliver Paul Mikrosystemtechnik fur Ingenieure John Wiley amp Sons 2005 ISBN 978 3 527 30536 0 S 232 240 P Rai Choudhury Handbook of Microlithography Micromachining and Microfabrication IET 1997 ISBN 0 85296 906 6 Chapter X ray lithography S 253 320 William B Glendinning Franco Cerrina Chapter X Ray Lithography In Helbert Helbert Hrsg Handbook of VLSI Microlithography Principles Tools Technology and Applications 2 Auflage William Andrew Inc 2001 ISBN 0 8155 1444 1 S 856 956 Katsumi Suzuki Shinji Matsui Yukinori Ochiai Sub Half Micron Lithography for ULSIs Cambridge University Press 2000 ISBN 978 0 521 57080 0 Chapter 3 X Ray Lithography S 66 110 Einzelnachweise Bearbeiten Yuli Vladimirsk Lithography In James A R Samson D L Ederer Hrsg Vacuum Ultraviolet Spectroscopy II Academic Press 1998 ISBN 978 0 12 475979 4 S 205 223 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche D L Spears Henry I Smith High resolution pattern replication using soft X rays In Electronics Letters Band 8 Nr 4 1972 S 102 104 doi 10 1049 el 19720074 Zitiert nach Prosenjit Rai Choudhury Hrsg Handbook of microlithography micromachining and microfabrication Institution of Engineering and Technology London 1997 ISBN 0 85296 906 6 a b c d e f Katsumi Suzuki Shinji Matsui Yukinori Ochiai Sub Half Micron Lithography for ULSIs Cambridge University Press 2000 ISBN 978 0 521 57080 0 Chapter 3 X Ray Lithography S 66 110 a b c d Dietrich Widmann Hermann Mader Hans Friedrich Technologie Hochintegrierter Schaltungen Springer 1996 ISBN 3 540 59357 8 S 143 153 a b c d Wolfgang Menz Jurgen Mohr Oliver Paul Mikrosystemtechnik fur Ingenieure John Wiley amp Sons 2005 ISBN 978 3 527 30536 0 S 232 240 K Early M L Schattenburg Henry I Smith Absence of resolution degradation in X ray lithography for l from 4 5nm to 0 83nm In Microelectronic Engineering Band 11 Nr 1 4 1990 S 317 321 doi 10 1016 0167 9317 90 90122 A a b c Antony Bourdillon Yuli Vladimirsky X ray Lithography on the Sweet Spot In UHRL San Jose 2006 ISBN 978 0 9789839 0 1 Online a b c Yuli Vladimirsky Antony Bourdillon Olga Vladimirsky Wenlong Jiang Quinn Leonard Demagnification in proximity x ray lithography and extensibility to 25 nm by optimizing Fresnel diffraction In Journal of Physics D Applied Physics Band 32 Nr 22 1999 S L114 L118 doi 10 1088 0022 3727 32 22 102 K D Vora B Y Shew E C Harvey J P Hayes A G Peele Sidewall slopes of SU 8 HARMST using deep x ray lithography In Journal of Micromechanics and Microengineering Band 18 Nr 3 2008 S 035037 doi 10 1088 0960 1317 18 3 035037 a b I A Glavatskikh V S Kortov H J Fitting Self consistent electrical charging of insulating layers and metal insulator semiconductor structures In Journal of Applied Physics Band 89 Nr 1 2001 S 440 448 doi 10 1063 1 1330242 R A Levy Microelectronic Materials and Processes Springer 1989 ISBN 978 0 7923 0154 7 Chapter 9 4 X Ray Lithography S 414 418 A J Bourdillon C B Boothryd G P Williams Y Vladimirsky Near field x ray lithography to 15 nm In Proc SPIE Microlithography Band 5374 2004 S 546 557 doi 10 1117 12 529642 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rontgenlithografie amp oldid 237854145