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Die Elektronenstrahllithografie ESL englisch electron beam lithography oft als e beam lithography abgekurzt ist in der Mikro und Halbleitertechnik ein spezielles Verfahren zur Strukturierung einer Elektronenstrahl empfindlichen Schicht engl resist in Analogie zur Fotolithografie auch Fotolack genannt Das Verfahren gehort zur Gruppe der Next Generation Lithografie und ist eng verwandt mit der Ionenstrahllithografie Durch die Belichtung mit einem Elektronenstrahl wird der Resist chemisch geandert so dass er lokal gelost werden kann Entwicklung und eine strukturierte Resistschicht entsteht Die Struktur kann anschliessend auf eine Schicht aus einem anderen Material ubertragen werden z B durch Atzen einer darunterliegenden Schicht oder durch selektive Abscheidung eines Materials auf dem Resist Der wesentliche Vorteil des Verfahrens ist dass Strukturen mit deutlich geringeren Abmessungen im Nanometerbereich als bei der Fotolithografie hergestellt werden konnen Das Verfahren besitzt grosse Bedeutung bei der Herstellung von mikroelektronischen Schaltkreisen fur moderne elektronische Gerate und wird vor allem bei der Herstellung der bei der Fotolithografie eingesetzten Fotomasken verwendet Es kann aber auch als maskenloses Lithografieverfahren fur die Strukturierung von Schichten bzw Wafern in der Prototypen oder Kleinserienherstellung eingesetzt werden Die Elektronenstrahllithografie wird auch in der Grossserienproduktion als Nachfolgeverfahren fur heutige Stand 2011 Fotolithografie auf Basis von Excimerlasern gehandelt Die langen Prozesszeiten aktueller Techniken bei denen der Elektronenstrahl beispielsweise uber das Substrat gerastert 1 wird sind jedoch nicht wirtschaftlich und fuhren auch zu technischen Problemen z B Instabilitaten beim Elektronenstrahl Inhaltsverzeichnis 1 Energieabgabe von Elektronen in Materie 1 1 Streuung 1 2 Erzeugung von Sekundarelektronen 1 3 Auflosungsvermogen 1 4 Schreibzeit 1 5 Proximity Effekt 1 6 Aufladung 2 Elektronenstrahllithografiesysteme 3 Elektronenstrahllacke Resiste 4 Verfahren 4 1 Maskenlose Techniken 4 1 1 Raster und Vector Scan Prinzip 4 1 2 Strahlform 4 2 Maskenbasierte Techniken 4 2 1 SCALPEL 4 3 Beispiel fur einen Prozessablauf 5 Defekte 6 Zukunftige Entwicklungen 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEnergieabgabe von Elektronen in Materie BearbeitenStreuung Bearbeiten Elektronen sind Teilchen mit einer relativ geringen Masse im Vergleich mit den Atomkernen Treffen Elektronen aus einem einfallenden Strahl Primarelektronen mit hoher Energie typischerweise 10 50 keV auf den Resist erfahren diese im Material sowohl eine Vorwarts als auch eine Ruckstreuung Unter der Vorwartsstreuung versteht man eine Ablenkung der Elektronen von weniger als 90 in Einfallsrichtung Die Streuung bewirkt unter anderem eine Aufweitung des Strahldurchmessers und fuhrt somit zu einer effektiven Verschlechterung des Auflosungsvermogens diese ist aber geringer als durch die Erzeugung von Sekundarelektronen Manchmal werden die Primarelektronen in einem Winkel von mehr als 90 Grad gestreut das heisst sie werden nicht weiter im Substrat gestreut Diese Elektronen werden ruckgestreute Elektronen engl backscattered electrons genannt und haben die gleiche Wirkung wie langreichweitige Linsenstreueffekte engl lens flare von optischen Projektionssystemen Eine ausreichend grosse Dosis von ruckgestreuten Elektronen kann zu einer vollstandigen Belichtung eines Bereichs deutlich grosser als der Strahlquerschnitt im Fokus fuhren Erzeugung von Sekundarelektronen Bearbeiten Neben der elastischen Streuung im Resist bzw Substrat erfahren die Primarelektronen beim Eintritt bzw Durchqueren eines Materials wie dem Resist inelastische Streuung oder Kollisionen mit anderen Elektronen z B den Elektronen der Gitteratome Bei einem solchen Zusammenstoss verlieren die Primarelektronen Energie durch eine Impulsubertragung vom einfallenden Elektron auf das andere Elektron und kann uber den Zusammenhang 2 d p 2 e 2 b v displaystyle dp 2e 2 bv nbsp beschrieben werden wobei b displaystyle b nbsp der Abstand der grosste Annaherung zwischen den Elektronen und v displaystyle v nbsp die Geschwindigkeit des einfallenden Elektrons ist Die Energie die durch die Kollision ubertragen wird kann uber den Zusammenhang T d p 2 2 m e 4 E b 2 displaystyle T dp 2 2m e 4 Eb 2 nbsp beschrieben werden wobei m displaystyle m nbsp die Masse des Elektrons e displaystyle e nbsp die Elementarladung und E displaystyle E nbsp die Elektronenenergie entspricht E 1 2 m v 2 displaystyle E 1 2 mv 2 nbsp ist Durch die Integration uber alle Werte von T displaystyle T nbsp zwischen der niedrigsten Bindungsenergie E o displaystyle E text o nbsp und der einfallenden Energie erhalt man als Ergebnis dass der Gesamtquerschnitt eines Zusammenstosses umgekehrt proportional zur einfallenden Energie E displaystyle E nbsp und proportional zu 1 E o 1 E displaystyle 1 E text o 1 E nbsp ist Im Allgemeinen gilt E E o displaystyle E gg E text o nbsp so ist das Ergebnis im Wesentlichen umgekehrt proportional zur Bindungsenergie Durch Verwendung des gleichen Integrationsansatzes aber uber den Bereich 2 E o displaystyle 2E text o nbsp bis E displaystyle E nbsp erhalt man durch Vergleich der Querschnitte dass die Halfte der inelastischen Kollisionen der einfallenden Elektronen weitere Elektronen mit einer kinetischen Energie grosser als E o displaystyle E o nbsp erzeugen Diese Sekundarelektronen genannten Elektronen sind ebenfalls in der Lage chemische Bindungen mit einer Bindungsenergie E o displaystyle E text o nbsp aufzubrechen auch in einiger Entfernung von der ursprunglichen Kollision Daruber hinaus konnen sie Elektronen mit geringerer Energie erzeugen das heisst es entsteht einer Elektronenkaskade Es ist daher wichtig den Beitrag der Sekundarelektronen bei der Ausbreitung des Energieeintrags zu beachten Auflosungsvermogen Bearbeiten Anders als bei der optischen Lithografie ist die Elektronenstrahllithografie praktisch nicht durch die Wellenlange der verwendeten Teilchen begrenzt So liegt die Wellenlange von Elektronen mit einer Energie von ca 25 keV bei ungefahr 8 Pikometern was ungefahr einem Zwolftel des Wasserstoffatomdurchmessers entspricht Das Auflosungsvermogen hangt daher eher vom verwendeten Strahldurchmesser ab der wiederum durch die Elektronenquelle der Aberration der Elektronenoptik und den Wechselwirkungen in einem hochkollimierten Elektronenstrahl begrenzt wird Mit heutigen Elektronenoptiken konnen Elektronenstrahlen mit Querschnitten von wenigen Nanometern erzeugt werden Allerdings wird die praktische Auflosungsgrenze nicht ausschliesslich durch den Strahldurchmesser bestimmt sondern auch durch Vorwartsstreuung im Resist und vor allem den Sekundarelektronen die sich im Resist bewegen 3 Die Vorwartsstreuung kann durch die Nutzung von hoheren Elektronenenergien oder dunner Resistschichten verringert werden die Erzeugung von Sekundarelektronen ist jedoch unvermeidlich Die Wegstrecke eines Sekundarelektrons ist kein allgemein berechenbarer Wert sondern ein statistischer Parameter der anhand von vielen Experimenten oder Monte Carlo Simulationen mit Energie kleiner 1 eV bestimmt werden kann Dies ist notwendig da die der Spitzenwert in der Energieverteilung der Sekundarelektronen deutlich unter 10 eV liegt 4 Wiederholbarkeit und Kontrolle bei der praktischen Auflosungsgrenze erfordern oft die Berucksichtigung von Einflussen die nicht mit der Bildentstehung im Zusammenhang stehen z B Resistentwicklung und zwischenmolekulare Krafte Schreibzeit Bearbeiten Die minimale Belichtungszeit fur einen bestimmten Bereich bei einer gegebenen Bestrahlungsdosis wird durch die folgende Formel beschrieben D o s i s F l a c h e S t r a h l s t r o m B e l i c h t u n g s z e i t displaystyle mathrm Dosis cdot Fl ddot a che Strahlstrom cdot Belichtungszeit nbsp G e s a m t l a d u n g d e r e i n f a l l e n d e n E l e k t r o n e n displaystyle mathrm Gesamtladung der einfallenden Elektronen nbsp Zum Beispiel betragt die minimale Belichtungszeit fur eine Flache von 1 cm einer Dosis von 10 3 C cm und einem Strahlstrom von 10 9 A ca 106 s ca 12 Tage Diese minimale Schreibzeit beinhaltet nicht die Zeit fur Bewegung der Substrathalterung der Strahl ausgeblendet ist sowie weitere mogliche technische Korrekturen und Anpassungen wahrend des Schreibens Um die 700 cm grosse Oberflache eines 300 mm Silizium Wafers abzudecken wurde sich die minimale Schreibzeit auf 7 108 Sekunden etwa 22 Jahre verlangern Es ist klar dass hierbei der Durchsatz eine ernsthafte Einschrankung fur Elektronenstrahllithografie darstellt vor allem beim Belichten von dichten Strukturen auf einer grossen Flache Direktschreibverfahren mit nur einem Strahl sind daher fur die Hochvolumenproduktion nicht geeignet Denn um einem einzigen Wafer ein Muster mit einer Sub 100 nm Auflosung mit der Elektronenstrahllithografie zu belichten waren in der Regel mehrere Tage notwendig im Vergleich dazu benotigen heutige 193 nm Fotolithografiesysteme weniger als eine Minute fur dieselbe Aufgabe Proximity Effekt Bearbeiten Die kleinsten durch Elektronenstrahllithografie hergestellten Strukturen sind in der Regel isolierte Strukturen da die Herstellung von dicht zusammenstehenden Strukturen meist Linien durch den Proximity Effekt eingedeutscht von engl proximity effect dt Nachbarschaft Effekt erschwert wird Der Proximity Effekt beschreibt das Ubersprechen von Elektronen bei der Belichtung das heisst Elektronen die zur Belichtung einer bestimmten Struktur vorgesehen waren uberstrahlen den vorgesehenen Bereich und tragen zur Belichtung angrenzender Bereiche bei Dies fuhrt zu einer Vergrosserung der geschriebenen Strukturen erweitert effektiv ihr Bild und fuhrt zu einer Verringerung des Kontrasts d h der Differenz zwischen maximaler und minimaler Intensitat in einem Bereich Daher ist die Belichtung bzw Auflosung von dichten Strukturen schwerer zu kontrollieren Mit den meisten Resisten ist es daher schwierig Linien und Graben kleiner 25 nm herzustellen die untere Grenze liegt derzeit bei 20 nm 5 Die Hauptursache fur die Proximity Effekte ist die Streuung von Elektronen aufgrund der elektrischen Wechselwirkung der negativ geladenen Elektronen untereinander Das Problem kann aber durch eine zuvor berechnete Korrektur der Belichtungsfunktion E x y displaystyle E x y nbsp verringert werden Sie ermoglicht eine Dosisverteilung so nah wie moglich an der gewunschten Dosis D x y displaystyle D x y nbsp Aufladung Bearbeiten Trifft ein hochenergetischer Elektronenstrahl auf ein Substrat stoppt dieses einen Teil der Elektronen Da Elektronen geladene Teilchen sind neigen sie dazu das Substrat negativ aufzuladen wenn sie nicht schnell in Richtung Masse abgefuhrt werden Fur gering leitfahige Substrate wie einem Silizium Wafer stellt dies meist kein Problem dar Anders liegt der Fall bei nicht oder schlecht leitenden Substraten wie den fur Fotomasken eingesetzten Quarz Substraten Oft geht eine negative Aufladung innerhalb des Substrats mit einer positiven Gegenaufladung an der Oberflache einher die vor allem durch Sekundarelektronenemission ins Vakuum bewirkt wird Der Bereich fur die Emission von niederenergetischen Sekundarelektronen die grosste Komponente von freien Elektronen im Resist Substrat System der zur Aufladung beitragen kann liegt zwischen 0 und 50 nm unterhalb der Oberflache Die Aufladung des Resists bzw des Substrats ist Allgemein nicht wiederholbar und daher schwer zu kompensieren Positive Aufladungen sind hierbei weniger schlimm als negative Aufladung da letztere den Elektronenstrahl bei der Belichtung von der gewunschten Lage ablenken kann Ahnliche Effekte treten auch bei der Rasterelektronenmikroskopie auf wo sie zu einem Kontrastverlust und geringeren Auflosungsvermogen fuhren Dort behilft man sich mit dem Auftrag von einer dunnen leitfahigen Schicht auf die Probe Bei der ESL sind solche leitfahigen Schicht uber oder unter dem Resist in der Regel nur von begrenztem Nutzen da hochenergetische 50 keV oder mehr Elektronenstrahlen meisten die Schichten relativ ungehindert passieren und sich weiterhin im Substrat ansammeln konnen Bei niederenergetischen Strahlen ist der Einsatz hingegen durchaus effektiv und sinnvoll Elektronenstrahllithografiesysteme BearbeitenElektronenstrahllithografiesysteme bestehen im Wesentlichen aus einer Elektronenquelle einem elektronenoptischen System und der Ablenkungs bzw Projektionseinheit Fokussierung Aufgrund der linearen Anordnung der Bauteile wird der gesamte Aufbau auch als Saule bezeichnet Systeme mit niedriger Auflosung konnen Gluhkathoden nutzen meist auf Basis von Lanthanhexaborid LaB6 Systeme mit hoherer Auflosung erfordern hingegen Feldemissionsquellen wie beheizte W ZrO2 fur einen geringeren Energieverbrauch und verbesserte Intensitat Hierbei werden thermische Feldemissionsquellen trotz ihrer etwas grosseren Strahlgrosse gegenuber kalten Emissionsquellen bevorzugt denn sie bieten bessere Stabilitat beim Schreiben uber langere Zeit mehreren Stunden Fur die Konzentration und Fokussierung der Elektronenstrahlen sind spezielle Anlagenteile notwendig die in Analogie zur Optik oft als Linsensystem bezeichnet werden In ESL Systemen konnen sowohl elektrostatische als auch magnetische Linsen verwendet werden Allerdings zeigen elektrostatische Linsen eine grossere Aberration und sind damit nicht fur Feinfokussierung geeignet Denn derzeit gibt es keine Techniken fur die Herstellung von achromatischen Elektronenstrahllinsen so dass Elektronenstrahlen mit einer extrem schmalen Energiedispersion fur feinste Fokussierung benotigt sind Fur sehr kleine Ablenkung des Elektronenstrahls werden typischerweise elektrostatische Systeme eingesetzt grossere Strahlablenkungen erfordern elektromagnetische Systeme Wegen der Ungenauigkeit und der endlichen Anzahl von Belichtungsschritten liegt das Belichtungsfeld in der Grossenordnung von 100 bis 1000 µm Grossere Muster verlangen eine Bewegung der Substratauflage engl stage bzw chuck die hinsichtlich der Aneinandersetzung der Muster und der Ausrichten eines Musters auf einer Ebene gegenuber der vorhergehenden Ebene besonders hohen Anforderungen genugen muss vgl Overlay Halbleitertechnik Die fur kommerzielle Anwendungen eingesetzten ESL Systeme sind zweckgebundenen beispielsweise fur die Fotomaskenherstellung und sehr teuer uber 4 Mio USD Bei Geraten fur Forschungsanwendungen handelt es sich hingegen haufig um modifizierte Elektronenmikroskope die vergleichsweise kostengunstig weniger als 100 Tsd USD in ein ESL System umgebaut wurden Dies schlagt sich auch in den erreichbaren Ergebnissen nieder so konnten mit den zweckgebundenen Systemen bereits Strukturgrossen von 10 nm und kleiner abgebildet werden Mit Forschungsgeraten auf Basis von Elektronenmikroskopen sind hingegen nur Grossen von ca 20 nm abbildbar Elektronenstrahllacke Resiste BearbeitenEines der ersten und heute immer noch genutzten Lacke sind kurzkettige als auch langkettige Polymethylmethacrylate PMMA Resist Sensitivitat bei 100 keV ca 0 8 0 9 C cm Dabei handelt es sich in der Regel um einen Einkomponentenlack 6 Demgegenuber gibt es ahnlich wie bei normalen Fotolacken auch Mehrkomponentenlacke bei denen neben der elektronensensitiven Komponente beispielsweise Substanzen beigemischt werden die fur eine starkere Vernetzung des Lacks nach der Belichtung sorgen sogenannte chemisch verstarkte Lacke Des Weiteren wird nach elektronenempfindlichen oder chemisch stabileren Lacken gesucht um beispielsweise kurzere Belichtungszeiten zu ermoglichen Zu den elektronenempfindlichen Lacken zahlen u a Wasserstoff Silsesquioxan engl hydrogen silsesquioxane HSQ ca 1 C cm 100 keV oder Calixarene ca 10 C cm und grosser 100 keV Anders als bei PMMA sind diese beiden Lacke Negativlacke das heisst die belichteten Bereiche bleiben nach der Entwicklung des Lacks auf dem Wafer 6 Verfahren BearbeitenESL Systeme umfassen sowohl maskenlose als auch maskenbasierte Verfahren Beide Verfahrensgruppen lassen nochmals in diverse Untertechniken gliedern Die maskenlosen Verfahren also das direkte Schreiben mit einem gefuhrten Elektronenstrahl konnen sowohl nach der Strahlform als auch der Strategie der Strahlablenkung klassifiziert werden Altere Systeme verwenden Gaussstrahl formige Elektronenstrahlen die uber das Substrat gefuhrt wird Raster Modus Neuere Systeme verwenden geformte Strahlen das heisst Strahlen denen uber eine Maske ein gewunschter geometrischer Querschnitt aufgepragt wurde und deren Ablenkung auf verschiedene Positionen im Schriftfeld Vektor Scan Modus Die maskenbasierten Verfahren ahneln der konventionellen Fotolithografie Auch bei der ESL gibt es spezifische Proximity Bestrahlungstechniken wie die 1 1 Projektion oder Projektionen bei denen die Strukturen der Maske verkleinert wird Maskenlose Techniken Bearbeiten In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen reflective electron beam lithography REBL Vielstrahlsysteme weitere maskenbasierte Verfahren Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Beim direkten Schreiben der Informationen in den Resist wird ein Elektronenstrahl ohne Maske abgebildet Dazu wird der Strahl gemass der gewunschten Maskenstruktur uber das Substrat gefuhrt Die notwendige Ablenkung wird uber elektrostatische Wechselwirkungen der Elektronen erreicht Raster und Vector Scan Prinzip Bearbeiten Beim Raster Scan Prinzip wird der Elektronenstrahl zeilenweise uber das Belichtungsfeld gefuhrt Dies ist vergleichbar mit der Strahlfuhrung in einem Rohrenmonitor oder einem Rasterelektronenmikroskop Die Belichtung der Strukturen erfolgt uber gezieltes Ein und Ausschalten des Elektronenstrahls Der XY Tisch der Substratauflage wird dabei in der Regel kontinuierlich bewegt Im Unterschied dazu wird beim Vector Scan Prinzip der Strahl gezielt auf die zu belichtende Struktur im Belichtungsfeld abgelenkt und dort in einer maander oder spiralformigen Bewegung des Elektronenstrahls geschrieben Nachdem alle Strukturen im Ablenkfeld belichtet wurden fahrt der X Y Tisch zur nachsten Position ahnlich wie beim Step and Repeat Verfahren heutiger Fotolithografieanlagen erfolgt Dieses Prinzip bringt vor allem in wenig strukturierten Bereichen einen deutlichen Vorteil hinsichtlich der Prozesszeit mit sich Strahlform Bearbeiten Sowohl beim Raster als auch beim Vector Scan Prinzip konnen unterschiedlich geformte Elektronenstrahlen genutzt werden Sie werden hinsichtlich der Energieverteilung im Strahlquerschnitt in folgende Typen eingeteilt 7 festgeformte Strahlen engl fixed shaped beam runde Strahlen Gaussstrahlen engl gaussian round beam gaussformiger Energieverteilung quadratisch geformter Strahl engl square beam runder Spot mit gleichmassiger Energieverteilung engl round beam variabel geformter Strahl engl variabel shaped beam dabei handelt es sich meist um Vier und Dreiecke unterschiedlicher Grosse und GestaltDie Strahlform wird uber eine Apertur bzw strukturierte Aperturplatten erzeugt Letztere kann man sich als einfache Lochblenden mit bestimmter Geometrie vorstellen Maskenbasierte Techniken Bearbeiten Die maskenlose Techniken weisen einen wesentlichen Nachteil auf die langen Schreibzeiten pro Wafer Um die ESL auch fur die Grossserienproduktion attraktiv zu machen wurden alternative Techniken entwickelt z B Vielfachstrahlschreiber Interessant sind aber auch maskenbasierte Techniken wie sie bereits in der konventionellen Fotolithografie eingesetzt werden Elektronenstrahlen bieten hier gegenuber eine Belichtung mit Licht einen bedeutenden Vorteil sie zeigen aufgrund ihrer sehr geringen Wellenlange De Broglie Wellenlange keine praktisch relevanten Beugungseffekte die eine Ubertragung von Strukturen von einer Maske in den Resist storen wurden Die Belichtung erfolgt uber eine Schattenprojektion der Maskenstrukturen mithilfe eines parallelen Elektronenstrahls Bei den Masken handelt es sich entweder um Transmissionsmasken in denen die Strukturen herausgestanzt wurden engl stencil mask oder um Masken bei denen auf einem elektronenstrahltransparenten Substrat eine absorbierende Schicht aufgetragen und strukturiert wurde ahnlich gangigen Fotomasken Nach der Belichtung wird das Belichtungsfeld im Step and Repeat Verfahren zur nachsten Belichtungsposition auf dem Wafer bzw Substrat verschoben SCALPEL Bearbeiten SCALPEL 8 Scattering with Angular Limitation Projection Electron beam Lithography ist eine weitere maskenbasierte Technik die eine Streumaske auf einer fur Elektronen transparenten Folie nutzt Ahnlich wie bei der konventionellen Fotolithografie werden durch die Maske bestimmte Teile vom Elektronenstrahl abgeschattet Dazu wird eine Streuschicht eingesetzt die auftreffende Elektronen stark ablenkt Sie werden anschliessend uber eine Aperturblende ausgeblendet Der Vorteil einer Streuschicht gegenuber einer Absorption der Elektronen besteht zum einen in der deutlich geringeren Aufladung zum anderen in einer geringeren Erwarmung der Maske 9 Beispiel fur einen Prozessablauf Bearbeiten Das folgende Beispiel zeigt anhand der Abbildungen wie mittels Elektronenstrahllithografie eine Nanobrucke aus Metall fur bestimmte Bruchkontaktexperimente 10 hergestellt werden kann Fur das Experiment ist ein elastisches Substrat aus Bronzeblech notwendig sowie eine freistehende Metallbrucke mit einer Sollbruchstelle die beim Biegen des Substrats langsam einreisst Die Struktur dient in der Grundlagenforschung der Erzeugung von Ein Atom Kontakten Zur Herstellung eignet sich in dieser Anwendung besonders die Raster Elektronenstrahllithographie da nur wenige Proben als Forschungsobjekte benotigt werden und die erforderliche Strukturgrosse mit einer 100 nm breiten Engstelle mit optischen Lithografieverfahren normalerweise nicht erreicht wird nbsp Schritt 1 Vorbereiten des Bronzesubstrats nbsp Schritt 2 Opferschicht aus Polyimid aufgebracht durch Rotationsbeschichtung und einen Ausheizvorgang nbsp Schritt 3 Aufbringen eines weichen Elektronenstrahllacks als Pufferschicht Rotationsbeschichtung Trocknen nbsp Schritt 4 Aufbringen eines harten PMMA Lacks als Bedampfungsmaske Rotationsbeschichtung Trocknen nbsp Schritt 5 Belichten mit dem Elektronenstrahl eines Rasterelektronen mikroskops REM nbsp Schritt 6 Entwickeln in einer Entwicklerflussigkeit die die belichteten Stellen auflost Positiv Lack nbsp Schritt 7 Bedampfen mit Metall z B Aluminium Die Pufferschicht fuhrt zu wohldefinierten Metallkanten ohne Beruhrung zum Lack nbsp Schritt 8 Lift Off des unerwunschten Metalls in einem Losungsmittel Aceton nbsp Schritt 9 Freistellen der Nanobrucke durch teilweises Entfernen der Opferschicht im Reaktive Ionen Plasma RIE nbsp Fertige Nanobrucke aus Aluminium auf der Polyimid Unterlage betrachtet im REM kunstlich eingefarbt Defekte BearbeitenTrotz der hohen Auflosung der Elektronenstrahllithografie wird oft die Erzeugung von Defekten von Benutzern nicht berucksichtigt Die auftretenden Defekte konnen in zwei Kategorien eingeteilt werden datenbezogenen und physikalische Defekte Datenbezogene Defekte konnen wiederum in zwei Untergruppen eingeteilt werden Ausblendungs oder Ablenkungsfehler treten auf wenn der Elektronenstrahl nicht richtig abgelenkt wird Hingegen treten Formfehler engl shaping errors in Systemen mit variabler Strahlform auf wenn die falsche Form auf die Probe projiziert wird Diese Fehler konnen entweder aus der elektronenoptischen Steuerungshardware oder den Eingabedaten herruhren Wie zu erwarten ist sind dabei grossere Datenmengen anfalliger fur datenbezogene Defekte Physikalische Defekte sind vielfaltiger und umfassen Effekte wie die elektrostatische Aufladung der Probe negativ oder positiv Ruckstreuung der Elektronen Dosisfehler Fogging langreichweitige Reflexionen von ruckgestreuten Elektronen Ausgasung des Resists Verschmutzungen und Strahlaufweitung Da die Zeit fur das direkte Schreiben leicht mehrere Stunden auch uber einen Tag dauern kann konnen zufallig auftretenden Fehler eher auftreten Auch hier sind grossere Datenmengen anfalliger fur Defekte Zukunftige Entwicklungen BearbeitenUm die Probleme im Zusammenhang mit der Sekundarelektronenerzeugung zu losen wird es unerlasslich werden niederenergetische Elektronen fur die Belichtung des Resists zu verwenden Die Energie der Elektronen sollte im Idealfall in der Grossenordnung von nur wenigen Elektronenvolt haben Dies wurde bereits in einer Studie mit einem ELS System auf Basis eines Rastertunnelmikroskops gezeigt 11 Dabei zeigte sich dass Elektronen mit Energien geringer als 12 eV in einen 50 nm dicken Polymer Fotolack eindringen konnen Der Nachteil bei der Benutzung niederenergetischen Elektronen ist dass die Ausbreitung des Elektronenstrahls im Photoresist schwer zu verhindern ist 12 Zudem ist der Entwurf der Elektronstrahlsysteme fur niedrige Strahlenergien und hohen Auflosung schwer da die Coulomb Abstossung zwischen den Elektronen an Bedeutung gewinnt 13 Eine Alternative ist die Verwendung von extrem hohen Energien mindestens 100 keV um einen Materialabtrag durch Sputtern zu erreichen Dieses Phanomen wurde haufig in der Transmissionselektronenmikroskopie beobachtet 14 Allerdings handelt es sich dabei um einen sehr ineffizienten Prozess aufgrund der ineffizienten Ubertragung der Impulse aus dem Elektronenstrahl auf das Material Dies resultiert in einem langsamen Prozess mit viel langeren Belichtungszeiten als bei der herkommlichen Elektronenstrahllithografie Zudem konnen hohe Strahlenergien das Substrat beschadigen Um eine verkurzte Belichtungszeit und so einen wirtschaftlichen Durchsatz von mindestens 10 Wafern pro Stunde bei der Herstellung von mikroelektronischen Schaltungen zu erreichen werden seit einigen Jahren Ansatze erforscht bei denen mehrere Elektronenstrahlen engl multi beam lithography gleichzeitig zum Einsatz kommen Bei solchen Vielstrahlenschreibern sollen fur die Belichtung eines 300 mm Wafers 10 000 und mehr Strahlen Prozesszeiten von weit unter einer Stunde ermoglichen 15 16 Siehe auch BearbeitenBoersch EffektLiteratur BearbeitenMichael J Rooks Mark A McCord Electron Beam Lithography In P Rai Choudhury Hrsg SPIE Handbook of Microlithography Micromachining and Microfabrication 14 Marz 1997 S 139 250 doi 10 1117 3 2265070 ch2 archive org D M Tennant A R Bleier Electron Beam Lithography of Nanostructures In Gary Wiederrecht Hrsg Handbook of nanofabrication Academic Press 2010 ISBN 978 0 12 375176 8 S 121 148 Weblinks BearbeitenElectron beam lithography Memento vom 2 Februar 2016 im Internet Archive PDF 0 5 MB at CornellEinzelnachweise Bearbeiten Michael J Rooks Mark A McCord Electron Beam Lithography In P Rai Choudhury Hrsg SPIE Handbook of Microlithography Micromachining and Microfabrication 14 Marz 1997 S 139 250 doi 10 1117 3 2265070 ch2 archive org L Feldman J Mayer Fundamentals of Surface and Thin Film Analysis 1986 ISBN 0 13 500570 1 S 130 133 A N Broers A C F Hoole J M Ryan Electron beam lithography Resolution 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