www.wikidata.de-de.nina.az
Raumbootbegleitschiffe waren eine spezialisierte Form des Tenders der Grundform von Begleitschiffen zur Versorgung anderer Schiffe Die Aufgaben und Definition eines Raumbootbegleitschiffes umfassten Fuhrungs und Unterstutzungsaufgaben einer Kleinbootflottille hier von Raumbooten in Abgrenzung zu Schnellbootbegleitschiffen und U Boot Begleitschiffen Inhaltsverzeichnis 1 Konzeption und Entwicklung in Deutschland 2 Geschichte 3 Raumbootbegleitschiffe der Kriegsmarine 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKonzeption und Entwicklung in Deutschland Bearbeiten nbsp Minensuchboot Typ 16 Lettischer Minensucher Virsaitis ex deutsch M 68 Die Bezeichnung Raumbootbegleitschiff wurde nur in der Kriegsmarine verwendet ausgehend von der Bezeichnung der Flachgehenden Minenraumboote der Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg fur Kustenminensuchboote Auch die Reichsmarine nutzte diese Boote und etablierte in den 1920er Jahren das Raumboot als eigenstandigen Schiffstyp In anderen Marinen wurden die Begleitschiffe von Minensuch Kustenminensuch und Minenraumbooten als Tender bezeichnet Dies galt bzw gilt auch fur die Bundesmarine bzw Deutsche Marine dagegen wurde in der Volksmarine der DDR Begleitschiffe als schwimmender Stutzpunkt klassifiziert 1 Mit dem Aufrusten der Kriegsmarine ab 1935 und der Aufstellung von Minenraumbootflottillen wurde es notwendig diesen Flottillen entsprechend ausgerustete Begleitschiffe beizugeben die den Bootsbesatzungen als Unterkunft und den Booten als Kraftstoff Munitions Frischwasser und Verpflegungsdepot dienten Als Raumbootbegleitschiffe wurden zu diesem Zweck altere Schiffe der Marine ausgewahlt Die Kriegsmarine zog zunachst alte Minensuchboote vom Typ 1916 aus dem Ersten Weltkrieg heran und baute diese um Im Laufe des Zweiten Weltkriegs wurden weitere fur den Fronteinsatz untaugliche Schiffe fur diesen Zweck verwendet Eigenstandige Entwicklungen von Raumbootbegleitschiffen waren erst im Z Plan vorgesehen Diese Neubauten der Rbootbegleitschiffe A F sollten etwa ab Januar 1942 in Auftrag gegeben werden Entwurfe dazu liegen nicht vor 2 Geschichte Bearbeiten nbsp Raumbootbegleitschiff Weser in NorwegenVon den Typ 16 Booten wurden wahrend des Krieges sieben Boote und vom Typ 15 ein Boot zumindest zeitweilig als Raumbootbegleitschiffe genutzt Das Minensuchboot M 50 fand als Minensuchboot 1915 seinen Einsatz als Raumbootbegleitboot Die restlichen Boote waren Minensuchboot 1916 bzw andere Schiffsklassen wie Fischerboote Vor dem Krieg gingen als erste Boote 1937 und 1938 die Zieten ex M 138 und die Brommy ex M 50 fur den Umbau in die Werft Die Zieten wurde am 5 Marz 1936 bzw nach erneutem Umbau am 2 September 1938 als Raumbootbegleitschiff der 1 Raumbootsflottille wieder in Dienst gestellt und loste damit dort die Brommy ab Die Brommy war am 19 Februar 1938 zunachst der 1 und ab 21 September 1938 der 2 Raumbootsflottille zugewiesen Aus den Erfahrungen bei Umbau der ersten Boote zu Raumbootbegleitschiff wurden die weiteren Boote um zwei Meter verlangert um zusatzlichen Platz zu schaffen Dadurch stieg die Tonnage um gut 200 Tonnen an Noch vor dem Krieg folgten die Umbauten der Von der Groeben ex M 107 und der Raule ex Wacht ex M 133 die zur 3 bzw 4 Raumbootsflottille stiessen 3 Mit Kriegsbeginn kamen die beiden Fischereischutzschiffe Elbe und Weser dazu die zur Verbesserung der Seefahigkeit ebenfalls verlangert wurden Die Elbe diente bei der 5 Raumbootsflottille und die Weser bei der 11 Raumbootsflottille ab Mitte Oktober 1940 bei der 7 Raumbootsflottille 4 Die Von der Groeben wechselte im April 1940 von der 3 Raumbootsflottille zur 4 Raumbootsflottille und war ab Mai 1942 mit der Umbenennung zu M 507 bei der 12 Raumbootsflottille als Begleitboot im Einsatz Im Oktober 1940 wurde die Zieten in ein Minensuchboot umklassifiziert und kam nun in dieser Funktion in der 1 Raumbootsflottille zum Einsatz blieb aber bis zur Versenkung auch Fuhrungs und Begleitschiff der Flottille Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die im Z Plan vorgesehenen Schiffe endgultig gestrichen und der Umbau weiterer Typ 16 Boote forciert In den Jahren 1941 bis 1943 folgten die ehemaligen Minensuchboote Von der Lippe ex Taku ex M 146 fur die 10 Raumbootsflottille Hille ex M 560 ex Hecht ex M 60 fur die 21 Raumbootsflottille Alders ex M 526 ex M 126 fur die 9 Raumbootsflottille und Jungingen ex M 534 ex Frauenlob ex M 134 fur die 8 Raumbootsflottille Kurz vor Kriegsende kam noch die M 535 ex Gazelle ex Hela ex M 135 fur die 3 Raumbootsflottille dazu 5 nbsp Flottenbegleiter F 1Daruber hinaus wurden weitere fur den Fronteinsatz untaugliche Schiffe herangezogen Im Laufe des Jahres 1942 soll die Nordpol ex H 521 ex Siegfried ex FM 1 als Raumbootbegleitschiff es wird auch als Navigationsschulschiff aufgefuhrt 6 bei der 1 Raumbootsflottille bis zu dessen Untergang Ende 1943 bei Gotenhafen genutzt worden sein 7 Im Oktober des Jahres wird bis Januar 1943 der fruhere Flottenbegleiter Konigin Luise ex F 6 bei der 4 Raumbootsflottille eingesetzt 8 Im November 1943 kam zudem der alte Verkehrsdampfer Nordsee bei der 13 Raumbootsflottille zum Einsatz 9 Unklar sind die Zuordnungen und Einsatze weiterer Einheiten So liegen fur den Frachter Nadir ex Lazarettschiff Claus ex Schwalbe widerspruchliche Informationen vor ob sie fur diesen Zweck bei der 8 Raumbootsflottille verwendet wurde 10 oder nur als Navigationsschulboot 11 eingesetzt wurde Wann genau die Barbara die ehemalige britische Sloop Zinnia bzw spater das gleichnamige belgische Fischereischutzschiff neben ihrer Hauptaufgabe als Artillerieschulschiff zeitweise zusatzlich als Begleitschiff der Ende Dezember 1943 neu aufgestellten 14 Raumbootsflottille diente bleibt zu klaren Im Schwarzen Meer nutzte die 1943 neu aufgestellte 30 Raumbootsflottille das 1939 in der Linzer Werft in Osterreich gebaute Binnenfahrgastschiff Brunhild zeitweise als Begleitschiff 12 Von den eingesetzten Begleitschiffen gingen wahrend des Krieges sieben verloren M 533 ex Raule sank am 9 Mai 1942 nach der Kollision mit dem Raumboot R 45 die Jungingen sank am 27 September 1943 nach einem Angriff britischer Motortorpedoboote M 550 ex Brommy M 507 ex Von der Groeben und die Von der Lippe sanken wahrend des alliierten Luftangriffs auf Boulogne in der Nacht von 15 auf 16 Juni 1944 M 538 ex Zieten wurde am 21 Juni 1944 durch einen sowjetischen Luftangriff versenkt und spater gehoben aber nicht mehr repariert Anstelle von M 538 ubernahm das Schwesterschiff M 566 ex Stortebeker ex M 66 die Funktion des Begleitschiffs bei der 1 Raumbootsflottille Zuletzt sank die Konigin Luise seit Anfang 1943 bei der 6 Vorpostenflottille und im Oktober 1943 ausser Dienst gestellt in Wilhelmshaven liegend am 30 Marz 1945 durch einen britischen Luftangriff Die ubrigen Boote dienten nach dem Krieg im Deutschen Minenraumdienst und wurden im Westen anschliessend bald abgewrackt bzw dienten in der sowjetischen Flotte zum Teil noch bis in die 1960er Jahre Raumbootbegleitschiffe der Kriegsmarine Bearbeiten nbsp HMS Zinnia die spatere BarbaraFolgende Schiffe wurden als Raumbootbegleitschiffe fur die Kriegsmarine in Dienst gestellt Alders ex M 526 ex M 126 nach dem Krieg bei der 2 Minenraumdivision Barbara Brommy M 550 ex M 50 Brunhild Stabsschiff des Inspekteurs Minenraumdienst Donau Elbe nach dem Krieg bei der 4 Minenraumdivision Hille ex M 560 ex Hecht ex M 60 Jungingen ex M 534 ex Frauenlob ex M 134 Konigin Luise ex Flottenbegleiter F 6 M 535 ex Gazelle ex Hela ex M 135 M 566 ex Stortebeker ex M 66 nach dem Krieg bei der 1 Minenraumdivision Nordsee nach dem Krieg bei der 2 Minenraumdivision Raule M 533 ex Wacht ex M 133 Von der Groeben M 507 ex M 107 Von der Lippe ex M 146 ex Taku ex M 546 Weser nach dem Krieg bei der 4 Minenraumdivision Zieten ex M 138 Literatur BearbeitenErich Groner Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 4 Hilfsschiffe I Werkstattschiffe Tender und Begleitschiffe Tanker und Versorger Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1986 ISBN 3 7637 4803 2 Erich Groner Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 5 Hilfsschiffe II Lazarettschiffe Wohnschiffe Schulschiffe Forschungsfahrzeuge Hafenbetriebsfahrzeuge Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1988 ISBN 3 7637 4804 0 Erich Groner Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 8 1 Flussfahrzeuge Ujager Vorpostenboote Hilfsminensucher Kustenschutzverbande Teil 1 Bernard amp Graefe Verlag Bonn 1993 ISBN 3 7637 4807 5 Hans Jurgen Witthoft Lexikon zur deutschen Marinegeschichte 2 Bande Koehlers Verlagsgesellschaft Herford 1977 1978 ISBN 3 7822 0144 2 Jurgen Gebauer Egon Krenz Marine Enzyklopadie von A Z Lizenzausgabe Tosa Verlag Wien 2003 ISBN 3 85492 757 6 Siegfried Breyer Spezial und Sonderschiffe der Kriegsmarine I Marine Arsenal Band 30 Podzun Pallas Verlag Wolfersheim Berstadt 1995 ISBN 3 7909 0523 2 Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die Deutschen Kriegsschiffe Band 9 Geschichtlicher Uberblick Sammelkapitel Landungsboote Minenschiffe Minensuchboote Schnellboote Schulschiffe Spezialschiffe Tender und Begleitschiffe Torpedoboote Trossschiffe Mundus Verlag 1999 Gerd Dietrich Schneider Vom Kanal zum Kaukasus Die 3 R Flottille Feuerwehr an allen Fronten Koehlers Verlagsgesellschaft Herford 1982 ISBN 3 7822 0260 0 Weblinks Bearbeitenwlb stuttgart de abgerufen am 30 November 2017Einzelnachweise Bearbeiten Gebauer Krenz Begleitschiff S 36 Witthoft Tender Band 2 S 98 Groner Band 4 S 52 Groner Band 4 S 52 f Hildebrand S 198 Groner Band 5 S 209 Groner Band 4 S 52f S 38 vgl Schneider S 291f Erich Groner Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Torpedoboote Zerstorer Schnellboote Minensuchboote Minenraumboote Bernard amp Graefe 1982 ISBN 3 7637 4801 6 S 171 google com Groner Band 5 S 123 Groner Band 4 S 39 Groner Band 5 S 53 Breyer S 41 Groner Band 5 S 39 S 121 wlb stuttgart de und Schneider S 291 Erich Groner Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Bernard amp Graefe 1982 ISBN 3 7637 4804 0 S 39 google com Groner Band 8 1 S 104 f wlb stuttgart de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raumbootbegleitschiff amp oldid 239013247