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Die Produktionsplanung und steuerung PPS ist ein Teilgebiet der Produktionswirtschaft das der Produktionstechnik und der Wirtschaftsinformatik besonders nahesteht Die PPS beschaftigt sich mit der operativen zeitlichen mengenmassigen und wenn notig auch raumlichen Planung Steuerung und Kontrolle damit zusammenhangend auch der Verwaltung aller Vorgange die bei der Produktion von Waren und Gutern notwendig sind Technische Rahmenbedingungen werden in der Arbeitsvorbereitung geplant Diese unterteilt sich in die beiden Gebiete Arbeitsplanung oder Fertigungsplanung sowie die Arbeitssteuerung welche mit der Produktionsplanung und steuerung identisch ist Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Produktionsplanung 2 1 Produktionsprogrammplanung 2 2 Materialbedarfsplanung 2 3 Produktionsprozessplanung 2 3 1 Losgrossenplanung 2 3 2 Termin und Kapazitatsplanung 2 3 3 Reihenfolgeplanung und Feinterminierung 2 3 4 Reihenfolgeplanung mehrstufiger verfahrenstechnischer Batchprozesse 3 Produktionssteuerung 3 1 Auftragsfreigabe 3 2 Auftragsuberwachung 4 Konzeption von Produktionsplanungs und steuerungssystemen 4 1 Produktionsplanung und steuerung nach dem Push Prinzip schiebendes Prinzip 4 2 Produktionsplanung und steuerung nach dem Pull Prinzip ziehendes Prinzip 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenDie Produktionsplanung und steuerung bildet heute nach wie vor den Kern eines jeden Industrieunternehmens Im Vordergrund steht die Optimierung des gesamten Produktionssystems Produktionssysteme beschreiben die ganzheitliche Produktionsorganisation und beinhalten die Darstellung aller Konzepte Methoden und Werkzeuge die in ihrem Zusammenwirken die Effektivitat und Effizienz des gesamten Produktionsablaufes ausmachen Die PPS teilt sich auf in die Produktionsplanung die die Vorgange mittel bis kurzfristig vorplant und die Produktionssteuerung die anhand dieser Planung die Auftrage freigibt und steuert Beide Bereiche greifen ineinander und sind insbesondere in kleinen bis mittelgrossen Betrieben meist auch in einem Verantwortungsbereich zusammengefasst In der Literatur herrscht keine Einigkeit uber eine einheitliche Benennung und Aufteilung der einzelnen Schritte der PPS Diese werden oftmals in unterschiedlicher Detaillierung aufgefuhrt und wurden von einem Autorenteam tabellarisch erfasst systematisiert und gegenubergestellt 1 Teile der PPS sind die Produktionsprogrammplanung die Materialbedarfsplanung die Termin und Kapazitatsplanung die Auftragsfreigabe und die Auftragsuberwachung 2 Eine Ubersicht uber die Aufgaben der PPS liefert das Aachener PPS Modell Hier findet eine Gliederung in Kern Netzwerk und Querschnittsaufgaben statt Wahrend die Kernaufgaben wie z B die Produktionsprogramm und Produktionsbedarfsplanung die Abwicklung eines Auftrags vorantreiben sollen dienen die Querschnittsaufgaben z B Controlling Auftragsmanagement der bereichsubergreifenden Integration und Optimierung der PPS Vor dem Hintergrund der Organisationsstruktur von Produktionsnetzwerken mit verteilten lokalen Unternehmenseinheiten ist eine strategische Gestaltungsebene als Grundlage der strategisch taktischen Planung notwendig Diese Planungselemente werden unter den Netzwerkaufgaben zusammengefasst Ein weiteres Modell zur PPS ist das Hannoveraner Lieferkettenmodell In der Regel werden die Prozesse der PPS durch PPS Systeme unterstutzt haufig sind diese integrativer Bestandteil eines Enterprise Resource Planning Systems Erste Ansatze integrierter Systeme wurden Anfang der 70er Jahre unter anderem von IBM mit COPICS entwickelt Traditionelle PPS Systeme basieren auf einem sukzessiven Planungskonzept Die Aufgaben der Produktionsplanung und steuerung werden in Teilprobleme zerlegt die hintereinander gelost werden Jedoch sind die Ubergange zwischen den einzelnen Punkten oftmals fliessend Die massenhafte Verbreitung technisch komplexer Produkte und stetige Verkurzung der Produktlebenszyklen fuhren seit einigen Jahren zu einem standig steigenden Entsorgungsbedarf dieser fuhrt zu steigender Relevanz der Demontageplanung und steuerung DPS Die DPS ist weitestgehend analog zur PPS konzipiert Produktionsplanung Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Produktionsplanung lasst sich nach Erich Gutenberg unterteilen in 3 Produktionsprogrammplanung Materialbedarfsplanung MRP I auch Bereitstellungsplanung als Teil innerbetrieblicher Logistik und Produktionsprozessplanung auch Ablauf bzw Produktionsdurchfuhrungsplanung Produktionsprogrammplanung Bearbeiten Im Rahmen der Produktionsprogrammplanung beschaftigt man sich mit der lang mittel und kurzfristigen Planung wobei Parameter wie Kapitalbindung Fristigkeit und Korrigierbarkeit der Fehler entscheidend sind ob sie einen strategischen oder operativen Charakter tragen Bei langfristiger Planung ab 3 Jahren ist die Frage uber Marktsegmente und entsprechende Produkte zu klaren die den Schwerpunkt unternehmerischer Aktivitaten bilden sollen Mittelfristig Quartals Jahresplanung werden Produktgruppen geplant so dass kurzfristig unterjahrig lediglich uber die Menge herzustellender Produkte zu entscheiden ist Die Erstellung eines Produktionsprogramms ist bei variantenreichen und komplexen Erzeugnissen ein iterativer Planungsprozess der sich uber einen langen Zeitraum erstreckt Daraus haben sich spezifische Methoden und Verfahren der Planung von Produktionsprogrammen entwickelt wie dies bspw im Automobilbau der Fall ist Hier wird zunachst der langfristige Absatz je Land oder Absatzmarkt geschatzt wobei unterschiedliche stochastische Prognoseverfahren eingesetzt werden Aus dem prognostizierten Absatz wird der absatzorientierte Vertriebsplan erstellt aus dem der fertigungsorientierte Produktionsplan abgeleitet wird Vertriebs und Produktionsplane enthalten noch keine konkreten Produkte sondern nur aggregierte Produktionsmengen fur die verschiedenen Produktarten z B PKW LKW Omnibus und deren Produktklassen bzw Produktfamilien z B VW Golf VW Passat VW Polo usw Erst relativ spat werden die Produktionsprogramme erstellt in denen die echten Fahrzeugbestellungen der Kunden oder Handler stehen 4 Der Vertriebsplan ist marktbezogen wahrend der Produktionsplan werksbezogen ist und zugleich die Produktionskapazitaten beschreibt Erst im Kurzfristzeitraum werden die Vertriebs und Produktionsprogramme erstellt Zuerst wird auf Basis der tatsachlichen Kundenauftragen das marktorientierte Vertriebsprogramm erstellt aus dem das Produktionsprogramm abgeleitet wird Wegen der Variantenvielfalt und aufgrund von Restriktionen z B Produktions oder Lieferkapazitaten wird dabei das Produktionsprogramm geglattet wobei das Ziel der Produktion ist alle Kundenbestellungen so rechtzeitig fertigzustellen dass sie dem Vertrieb bzw dem Kunden vereinbarungsgemass ubergeben werden konnen Die meisten Unternehmen streben inzwischen an moglichst nur noch Produkte nach Kundenauftrag Build to Order herzustellen und damit dem mass customization nahezukommen 5 Auf Basis des verbindlichen Produktionsprogramms fur Enderzeugnisse Produkt konnen Fertigungsprogramme Fertigungsauftrag fur die benotigten Herstellteile und die Lieferprogramme Lieferabruf fur erforderlichen Kaufteile abgeleitet werden Dazu mussen die Produktionsprogramme uber Stucklisten in ihre Komponenten Teile und Baugruppen aufgelost werden Materialbedarfsplanung Bearbeiten Ausgehend vom Primarbedarf verkaufsfahige und nachgefragte Enderzeugnisse wird in der Materialbedarfsplanung ermittelt welche Mengen an Rohstoff oder Rohteilen Zwischenprodukten Einzelteilen und Baugruppen Sekundarbedarf zur Deckung des Primarbedarfs benotigt werden Hierzu mussen die Komponenten aus denen sich das Erzeugnis zusammensetzt in Stucklisten oder Arbeitsplanen dokumentiert sein Fur alle Komponenten Einzelteile und Baugruppen die in der Stuckliste vorkommen sollte es auch eine technische Zeichnung geben die den aktuellen Konstruktionsstand beschreibt um die Konsistenz von kaufmannischen produktionstechnischen und konstruktiven Daten und Prozessen sicherzustellen Das Erzeugnis wird mit Hilfe dieser Stucklisten und Arbeitsplane sukzessiv in seine Komponenten zerlegt dafur gibt es unterschiedliche Verfahren der Stucklistenauflosung die sich an der Art der Stucklistendarstellung orientieren Aus der Stucklistenauflosung erhalt man zunachst den Bedarf an hoheren Baugruppen und Einbauteilen Mit Hilfe von Dispositionsparametern z B Losgrosse Vorlauf Lieferzeit konnen daraus die Fertigungs und Lieferprogramme fur die Baugruppen abgeleitet werden Diese werden wiederum mit Hilfe von Stucklisten in kleinere Baugruppen und Einbauteile zerlegt die wiederum die Grundlage fur die nachste Stufe der Materialbedarfsplanung sind usw usf Die letzte Stufe der Stuckliste sind immer die Einbauteile diese sind entweder Kaufteile die von anderen Herstellern beschafft werden mussen oder Herstellteile die vom Unternehmen selber hergestellt werden Fur die Fertigung dieser Hausteile mussen die notwendigen Rohteile Materialien und Rohstoffe eingekauft werden die in einem Arbeitsplan dokumentiert werden s Eigenfertigung oder Fremdbezug In Industriezweigen mit technisch komplexen und variantenreichen Erzeugnissen wie bspw in der Automobilindustrie ist die Ermittlung des Sekundarsbedarfs besonders aufwendig Sie erfordert zuerst die Auflosung der Produktdefinition aus der individuellen Kundenbestellung mit Hilfe einer Varianten Stuckliste Aufgrund der Variantenvielfalt wird das Produkt uber Merkmale definiert wobei ein Produktkonfigurator dem Kunden bei der Auswahl seiner gewunschten Merkmale hilft und ihn auf die zulassigen unzulassigen Merkmalskombinationen hinweist Anhand der Produktdefinition die zwingender Bestandteil des Kundenauftrags ist kann aus einer Komplex bzw Maximal Stuckliste eine auftragsbezogene Stuckliste fur ein einzelnes Produkt generiert werden die alle benotigten Baugruppen und Teile enthalt 6 Die Zusammenfassung aller so ermittelten singularen Sekundarbedarfe stellt den Ausgangspunkt fur die Ermittlung des Nettobedarfs sowie der Auftragsbildung fur Kauf und Herstellteile dar Dabei mussen verschiedene Restriktionen berucksichtigt werden durch den der ermittelte Sekundarbedarf zeitlich und mengenmassig an die vorhandenen Produktions und Transportbedingungen angepasst wird Produktions und Transportkapazitaten Losgrossen Arbeitszeiten Transportzeiten etc 7 8 Produktionsprozessplanung Bearbeiten Diese umfasst die Losgrossenplanung Termin und Kapazitatsplanung Reihenfolgeplanung und FeinterminierungLosgrossenplanung Bearbeiten Die Losgrossenplanung bestimmt wie viele Auftrage eines Produktes zu einem Los zusammengefasst werden konnen so dass die Summe aus den entstehenden Produktions Lagerhaltungs Rust und Reinigungskosten minimiert wird Die optimale Losgrosse kann auf Grund von mangelnden Kapazitaten nicht immer realisiert werden und muss zu Lasten der Kosten gesplittet werden Termin und Kapazitatsplanung Bearbeiten Sobald die zu produzierenden Mengen bekannt sind wird mit der Terminplanung begonnen Mittels der Durchlaufterminierung werden fruheste und spateste Termine fur die Durchfuhrung einzelner Arbeitsschritte geplant Anschliessend muss die Frage geklart werden ob die erforderlichen Kapazitaten fur das Produktionsprogramm vorhanden sind Dies wird in der Kapazitatsterminierung grob geplant Bei Kapazitatsengpassen mussen einzelne Arbeitsschritte in andere Zeitraume verschoben werden Sobald dies geschehen ist konnen grob terminierte Auftrage an die Produktionssteuerung weitergegeben werden Siehe auch Normalkapazitat Reihenfolgeplanung und Feinterminierung Bearbeiten Bei der Feinplanung wird festgelegt welche Maschinen bestimmten Auftragen zugeordnet werden Kurzfristige Aufgaben der Produktionssteuerung sind vor allem in Zusammenhang mit kurzfristigen Anderungen in der Auftrags oder Kapazitatsrealitat zu sehen ungeplanter Ausfall einer Maschine oder Anlage bzw eines Mitarbeiters unerwartete Kundenauftrage mit hoher Prioritat Da die Zusammenhange mehrdimensional sind werden die Aufgaben der Produktionssteuerung vermehrt mit entsprechenden Softwaresystemen durchgefuhrt Diese erlauben nicht nur die genannten Aufgaben und Randbedingungen effizient und komfortabel auszufuhren sie ermoglichen zudem eine hohe Flexibilitat des Planers und eine hohe Transparenz uber den aktuellen Belegungs und Terminzustand in der Produktion Wahrend manche Systeme Methoden des Operations Research zur Optimierung der Ergebnisse verwenden zeichnen sich praxisorientierte Systeme durch heuristische Arbeitsweisen unter Berucksichtigung arbeitsvorgangbezogener Prioritatsregeln aus die dem Verstandnis und der Anschauung des Produktionsplaners weitgehend entsprechen 9 Das Ergebnis sind Maschinenbelegungsplane und Betriebsmittelzuordnungen von Vorrichtungen Werkzeugen NC Programmen und Zuordnungen von Mitarbeitern Reihenfolgeplanung mehrstufiger verfahrenstechnischer Batchprozesse Bearbeiten Bei der Planung mehrstufiger Produktionsverfahren Batchbetrieb werden nicht nur die Auftrage fur Endprodukte Halbfertigware fur das neutrale Lager bzw Abfullauftrage seriell auf unterschiedliche Produktionslinien angeordnet Vielmehr mussen auch Unterauftrage fur die einzelnen Teilfertigungsstufen und deren Abhangigkeiten voneinander berucksichtigt und geplant werden Speziell beim Batchbetrieb bedarf es der genauen Kenntnis uber die Fertigungsanlagen und deren verfahrenstechnischen Moglichkeiten ruhren heizen kuhlen destillieren evakuieren etc So mussen aber auch Minimal und Maximalmengen pro Charge Behalterabhangig berucksichtigt werden Auch produktspezifische Parameter wie Chargentrennung bei Zwischenlagerungen Verarbeitbarkeitszeitraume von Zwischen bzw Teilprodukten oder Unterbrechungsmoglichkeiten wahrend der Produktion spielen in der Verfahrenstechnik eine grosse Rolle und gehen in die Reihenfolgeplanung ein Dabei ist die Betrachtung von materialfolgeabhangigen Reinigungs und Rustzeiten aller Anlagenteile selbstverstandlich Planungssysteme fur komplexe Produktionsverfahren kombinieren aber auch Teil Fertigungsstufen unterschiedlichen Typs So liegt bei Produktionsstufen vom Typ Batch Charakter eine feste Belegungszeit vor wobei sich bei Typ Konti Charakter die Anlagenbelegungszeit aus einer Reaktions Durchlauf bzw Forderleistung z B kg Std errechnet Eine ubersichtliche Darstellung der geplanten und laufenden Fertigung erfolgt in der dynamisierten Plantafel Hier werden die Sollvorgaben aus dem Fertigungsplan mit dem Status aus der Fertigung verglichen und als Gantt Diagramm dargestellt Das integrierte Monitoring meldet dabei eventuelle Verzogerungen und errechnet neue Restlaufzeiten Produktionssteuerung BearbeitenDie Produktionssteuerung ist das Veranlassen Uberwachen und Sichern der Durchfuhrung der freigegebenen Auftrage Fur den Bereich der Fertigung und Montage spricht man auch von Fertigungssteuerung Nachdem durch Feinterminierung die Maschinenbelegung festgelegt wurde werden die Auftrage durch das Bereitstellen von Arbeitsbelegen fur den Betrieb veranlasst Die Uberwachung erfolgt durch geeignete zeitnahe Ruckmeldesysteme Das Sichern ist das korrigierende Eingreifen bei Abweichungen wie Menge Termine und Qualitat Auftragsfreigabe Bearbeiten Hauptartikel Auftragsfreigabe Die von der Produktionsplanung eingehenden grob terminierten Auftrage werden hier feinterminiert Fur die Auftragserzeugung wurden unterschiedliche Verfahren entwickelt wie bsw Kanban Conwip Fortschrittszahlen oder das Basestock Konzept 10 Die Auftragsfreigabe kann nach dem Termin dem Bestand dem Workload oder engpass orientiert gesteuert werden zudem gibt es noch die belastungsorientierte Auftragsfreigabe BoA Prinzip und die Polca Steuerung 11 Auftragsuberwachung Bearbeiten Voraussetzung einer Uberwachung der Produktionsablaufe sind Ruckmeldungen uber den aktuellen Stand der Produktion kurz eine Betriebsdatenerfassung Die Ruckmeldungen erfolgen entweder uber direkte Eingaben an Bildschirmarbeitsplatzen oder uber Betriebsdatenerfassungs BDE bzw Manufacturing Execution Systeme MES Diese Ruckmeldedaten sind nicht nur fur die Fertigungssteuerung von Bedeutung sondern auch fur die Bruttolohnabrechnung die Materialbestandsfortschreibung mitlaufende Kalkulation und Nachkalkulation die Qualitatskontrolle und die Instandhaltung fur die Wartungsplanung Konzeption von Produktionsplanungs und steuerungssystemen BearbeitenProduktionsplanung und steuerung nach dem Push Prinzip schiebendes Prinzip Bearbeiten Zur Bewaltigung der umfangreichen Aufgaben der operativen Produktionsplanung und steuerung werden in der betrieblichen Praxis seit langem computergestutzte Produktionsplanungs und steuerungssysteme PPS Systeme eingesetzt die nach dem Push Prinzip arbeiten da die Produktionsauftrage in den Produktionsprozess hineingedruckt werden PPS Systeme greifen regelmassig auf eine Datenbank des Produktionsbereichs zuruck in der alle Daten uber die Erzeugnisse Produktionsprozesse und Ressourcen abgelegt sind Auf der Basis aller Real oder Planauftrage mit den jeweiligen Fertigstellungsterminen wird eine so genannte Durchlaufterminierung des gesamten Produktionsablaufs durchgefuhrt Dies geschieht mit Hilfe festgelegter bzw ermittelter durchschnittlicher Zeiten fur einzelne Bearbeitungsschritte Alle Auftrage werden somit in ihre Arbeitsschritte unterteilt und fur diese Anfangs und Endzeiten festgelegt sowie die sich daraus ergebenden Anfangs und Endzeiten fur die Auftrage errechnet Im Anschluss an die Durchlaufterminierung wird fur jede Ressource die resultierende Kapazitatsbelastung ermittelt und der Kapazitatsbedarf dem Kapazitatsangebot gegenubergestellt Im Rahmen eines Kapazitatsbelastungsausgleichs wird versucht Uberbelastungen gegebenenfalls durch Terminverschiebungen nichtkritischer Auftrage sowie durch Einplanung von Uberstunden zu beseitigen Im Folgenden wird dann eine Auftragsreihenfolge mit genauem Start und Endtermin fur jede Arbeitsgruppe oder Maschine festgelegt Dieses Terminraster dient dann der Steuerung des Informations und Materialflusses in der Produktion Produktionsplanung und steuerung nach dem Pull Prinzip ziehendes Prinzip Bearbeiten Bei der Produktion auf Abruf Pull Prinzip beginnt die Produktionssteuerung im Gegensatz zum Push System bei dem Produktionsprogramm fur die Produkte die von einem Kunden oder einem Handler bestellt worden sind Es werden dann nur noch die benotigten Teile und Baugruppen aus den davorliegenden Fertigungsbereichen oder vom Lieferanten beschafft die wiederum nur die erforderlichen Teile und Baugruppen beschaffen usw usf Das Pull Prinzip erfordert eine entsprechende Re Organisation des gesamten Produktionsprozesses und der Lieferprozesse s a SCM Grundsatzliche Idee ist es dass jede Stelle immer nur so viele Einheiten eines Erzeugnisses herstellt wie tatsachlich von den nachfolgenden verbrauchenden Stellen benotigt werden Produktion auf Abruf Dieses Prinzip funktioniert am besten fur Standardprodukte mit regelmassigem Bedarfsverlauf wenigen Varianten und einer materialflussorientierten Bedarfsmittelanordnung Es konnen nacheinandergeschaltete selbststeuernde Regelkreise Fertigungsbereiche installiert werden und die kurzfristige Produktionssteuerung kann von den Mitarbeitern des jeweiligen Fertigungsbereiches ubernommen werden Jeder Regelkreis besitzt eine Senke in der Material zum nachgelagerten Regelkreis gebracht und dort verbraucht wird und eine Quelle die vom vorgelagerten Regelkreis befullt wird Es konnen auch verkettete Fertigungs und Belieferungssysteme installiert werden die sich untereinander nach festen Regeln und Prinzipien versorgen Folgende Anlieferungsvarianten konnen unterschieden werden Just in sequence Produktion Just in time Produktion Kanban Milkrun Konzept oder Routenverkehr Warenkorb ZweibehaltersystemEs muss jedoch beachtet werden dass je nach Informationsgeschwindigkeit ein Peitscheneffekt bullwhip effect vorkommen kann da auch hier auf Sicherheit vorbestellt wird um eine Fehlmenge zu vermeiden Der Bullwhip Effekt kann durch das Konzept der Fortschrittszahl vermieden werden Diese wird in der Grossserienfertigung zum Beispiel zwischen den Automobilherstellern und zulieferern als Verfahren der Produktions und Beschaffungssteuerung nach dem Pull Prinzip eingesetzt Siehe auch BearbeitenProduktionsplanung Advanced Planning and Scheduling APS Schlupfzeit Workflow ManagementProduktionssteuerung Produktionsautomatisierung Computer aided manufacturing Computerized Numerical ControlReferenzmodelle Hannoveraner LieferkettenmodellLiteratur BearbeitenWilhelm Dangelmaier Theorie der Produktionsplanung und steuerung Springer Berlin 2009 ISBN 978 3 642 00633 3 Wolfgang Domschke Armin Scholl Stefan Voss Produktionsplanung ablauforganisatorische Aspekte 2 Auflage Springer Berlin 2005 ISBN 3 540 63560 2 Horst Glaser Werner Geiger Volker Rohde PPS Produktionsplanung und steuerung Grundlagen Konzepte Anwendungen Gabler Wiesbaden 1992 ISBN 3 409 23906 5 Hans Otto Gunther Horst Tempelmeier Produktion und Logistik 7 Auflage Springer Berlin 2007 ISBN 978 3 540 74152 7 Karl Kurbel Produktionsplanung und steuerung im Enterprise Resource Planning und Supply Chain Management 6 Auflage Oldenbourg Munchen 2005 ISBN 3 486 57578 3 Herbert Jodlbauer Produktionsoptimierung Wertschaffende sowie kundenorientierte Planung und Steuerung 2 Auflage Springer Wien New York 2008 ISBN 978 3 211 78140 1 Pere Mir Artigues Josep Gonzalez Calvet Funds Flows and Time An Alternative Approach to the Microeconomic Analysis of Productive Activities 1 Auflage Springer Berlin 2007 ISBN 978 3 540 71290 9 Herfried M Schneider John A Buzacott Thomas Rucker Operative Produktionsplanung und steuerung Konzepte und Modelle des Informations und Materialflusses in komplexen Fertigungssystemen Oldenbourg Munchen 2005 ISBN 3 486 57691 7 Gunther Schuh Hrsg Produktionsplanung und steuerung Grundlagen Gestaltung und Konzepte 3 Auflage Springer Berlin 2006 ISBN 3 540 40306 X Hans Peter Wiendahl Betriebsorganisation fur Ingenieure 7 Auflage Carl Hanser Munchen 2010 ISBN 978 3 446 41878 3 Hans Peter Wiendahl Fertigungsregelung Logistische Beherrschung von Fertigungsablaufen auf Basis des Trichtermodells Carl Hanser Munchen Wien 1997 ISBN 3 446 19084 8 Gunther Zapfel Produktionswirtschaft operatives Produktions Management de Gruyter Berlin 1982 ISBN 3 11 007450 8 W Herlyn Zur Problematik der Abbildung variantenreicher Erzeugnisse in der Automobilindustrie VDI Verlag Dusseldorf 1990 ISBN 3 18 145216 5 W Herlyn PPS im Automobilbau Produktionsprogrammplanung und steuerung von Fahrzeugen und Aggregaten Hanser Verlag Munchen 2012 ISBN 978 3 446 41370 2 Andreas Opitz Computergestutzte Investitionsplanung Eine Strategie fur planende Ingenieure fertigender Unternehmen Technische Universitat Chemnitz Chemnitz 2011 online PDF Memento vom 12 Oktober 2013 im Internet Archive H Stadler C Kilger Supply Chain Management and Advanced Planning 3 Auflage Springer Verlag Berlin New York 2005 ISBN 3 540 74511 4 Paul Schonsleben Integrales Logistikmanagement 7 Auflage Springer Vieweg Berlin Heidelberg 2016 ISBN 978 3 662 48333 6 Lodding Hermann Verfahren der Fertigungssteuerung Grundlagen Beschreibung Konfiguration 3 Auflage 2016 Springer Vieweg Berlin Heidelberg ISBN 978 3 662 48459 3Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Produktionsplanung und steuerung im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek GOR Vortrag Produktionsplanung bei einer Quintillionen Produktvarianten wie geht das PDF Gabler Wirtschaftslexikon online Enzyklopadie der Wirtschaftsinformatik online Literaturuberblick zu Einteilungen der PPS Konzepte http tuprints ulb tu darmstadt de cgi users home screen EPrint 3A 3AView amp eprintid 6297Einzelnachweise Bearbeiten Tobias Meudt Andreas Wonnemann Joachim Metternich Produktionsplanung und steuerung PPS ein Uberblick der Literatur der unterschiedlichen Einteilung von PPS Konzepten PDF Nicht mehr online verfugbar In Publikation TU Prints 4 September 2017 archiviert vom Original am 7 Oktober 2019 abgerufen am 2 Dezember 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot tuprints ulb tu darmstadt de H P Wiendahl Betriebsorganisation fur Ingenieure 7 Auflage Hanser Verlag Munchen 2010 S 249 ff insb S 257 Gutenbergs Werk Erich Gutenberg Gesellschaft e V Herford Abgerufen am 5 Marz 2019 W Herlyn PPS im Automobilbau Hanser Verlag Munchen 2012 S 121 ff W Herlyn PPS im Automobilbau 2012 S 57 ff W Herlyn Zur Problematik der Abbildung variantenreicher Erzeugnisse in der Automobilindustrie 1990 S 75 ff H P Wiendahl Betriebsorganisation fur Ingenieure 2010 S 315 ff P Schonsleben Integrales Logistikmanagement 2016 S 250 ff Peter Kurble Marc Helmold Olaf H Bode Ulrich Scholz Beschaffung Produktion Marketing Tectum Wissenschaftsverlag 18 Januar 2016 Lodding H Verfahren der Fertigungssteuerung Grundlagen Beschreibung Konfiguration 3 Auflage 2016 S 131 ff H P Wiendahl Fertigungsregelung Logistische Beherrschung von Fertigungsablaufen auf Basis des Trichtermodells Hanser Verlag Munchen 1997 S 258 ff Normdaten Sachbegriff GND 4115606 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Produktionsplanung und steuerung amp oldid 238528028