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Dieser Artikel beschreibt den Ort Prossdorf Zu weiteren Bedeutungen siehe Prossdorf Begriffsklarung Prossdorf ist seit der Gebietsreform 1994 ein Ortsteil der Stadt Lucka im Altenburger Land in Thuringen ProssdorfStadt LuckaKoordinaten 51 5 N 12 18 O 51 087777777778 12 306666666667 162 Koordinaten 51 5 16 N 12 18 24 OHohe 162 m u NHNFlache 6 3 km Eingemeindung 8 Marz 1994Eingemeindet nach LuckaPostleitzahl 04613Vorwahl 034492Karte Lage von Prossdorf in Lucka Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 16 bis 19 Jahrhundert 2 3 20 Jahrhundert 3 Ortsbild 4 Personlichkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Dreiherrenstein am Dreilandereck Sachsen Sachsen Anhalt Thuringen nbsp Prossdorfer SeeProssdorf liegt in der Leipziger Tieflandsbucht unmittelbar an der Grenze Thuringens nach Sachsen und Sachsen Anhalt Angrenzende Orte sind im Uhrzeigersinn von Norden beginnend die Groitzscher Ortsteile Maltitz und Hemmendorf in Sachsen die Thuringer Stadt Lucka im Nordosten Breitenhain im Osten Falkenhain im Suden und Langendorf in Sachsen Anhalt Sein landschaftliches Geprage erhielt Prossdorf grosstenteils in Zusammenhang mit dem Braunkohleabbau So entstand u a aus den Tagebaurestlochern des Tagebaus Hemmendorf und der naturlichen Flutung aus verschiedenen Quellen der Badesee Prossdorf mit seiner hervorragenden Wasserqualitat einer der vier Badeseen im Altenburger Land nbsp KircheGeschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Prossdorf wurde erstmals urkundlich im Jahr 1413 erwahnt jedoch weisen die bei Restaurierungsarbeiten an der Prossdorfer Kirche im Jahre 1855 aufgefundenen Schriften auf den Bau dieser Kirche bereits im Zeitraum um 1360 hin Daraus lasst sich ableiten dass die ersten auf dem Topfmarkt befindlichen Hauser in dieser Zeit bereits standen nbsp Schloss des RittergutesIn Prossdorf existierte ein Rittergut dessen Erbauer und Entstehungszeit nicht nachweisbar ist allerdings war es im 15 Jahrhundert kein eigenstandiger Rittersitz sondern Vorwerk von Breitenhain Im Ortskern dem Mitteldorf lebten die Bauern die unfreien Lehnsknechte wohnten im Kotwinkel der auch Kuhwinkel genannt wurde da es ihnen gestattet war eine Kuh zu besitzen 16 bis 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Denkmal mit Kanonenkugel von 1813Das Gut Prossdorf wechselte oft seine Besitzer so waren es im 16 Jahrhundert die Herren von Bunau spater die Herren von Minckwitz und Zeumer Im 19 Jahrhundert besass der koniglich preussische Hofrat von Tettenborn Holderrieder dieses und empfand das gesamte Schlossgelande als Schauplatz alter Kunstdenkmaler nach Ein weiterer Besuchermagnet wurde der Lustgarten genannte Park zudem gab es einen enormen Aufschwung im Gasthofsgewerbe des Ortes 1885 wurde eine neue Kirche im neogotischen Stil eingeweiht In Prossdorf wurde am 17 Mai 1750 Elias Schlegel geboren der hier Steuer und Geleitseinnehmer war und ein beruhmter Instrumentenmacher und Klavierbauer geworden ist Schlegel zog um 1790 91 nach Altenburg und hat dort 1792 das Fortepianoklavier erfunden 2013 ist Schlegel anlasslich der Feierlichkeiten 600 Jahre Prossdorf mit mehreren Presseinformationen u a im Luckaer Lokalblatt geehrt worden Mit einem Autorenbeitrag im Festbuch 600 Jahre Prossdorf wurde sein Leben und Wirken dokumentiert Durch das Festkomitee Prossdorf erhielt er anlasslich der Einweihungsfeierlichkeiten einer Gedenktafel zur Geschichte Prossdorfs einen wurdigen Platz der Erinnerung als bedeutender Sohn des Ortes Prossdorf war nach Lucka der nordlichste Ort des wettinischen Amts Altenburg 1 2 welches ab dem 16 Jahrhundert aufgrund mehrerer Teilungen im Lauf seines Bestehens unter der Hoheit folgender Ernestinischer Herzogtumer stand Herzogtum Sachsen 1554 bis 1572 Herzogtum Sachsen Weimar 1572 bis 1603 Herzogtum Sachsen Altenburg 1603 bis 1672 Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg 1672 bis 1826 Bei der Neuordnung der Ernestinischen Herzogtumer im Jahr 1826 kam der Ort wiederum zum Herzogtum Sachsen Altenburg Nach der Verwaltungsreform im Herzogtum gehorte Prossdorf bezuglich der Verwaltung zum Ostkreis bis 1900 3 bzw zum Landratsamt Altenburg ab 1900 4 Gerichtlich war der Ort seit 1879 dem Amtsgericht Altenburg und seit 1906 dem Amtsgericht Meuselwitz zugeordnet 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Geschichts und Gedenktafel am KirchplatzUngefahr zur Zeit der Jahrhundertwende kaufte die Aktiengesellschaft Phonix das Rittergut Zu dieser Zeit fanden die Bewohner zunehmend Arbeit unter Tage im Bergbau so entwickelte sich der Ort vom einstigen Bauerndorf in ein Bergbaudorf Um Prossdorf das zwischen dem Bornaer Revier im Norden und dem Meuselwitz Altenburger Braunkohlerevier im Suden lag entstanden in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts zahlreiche Tagebaue 5 Prossdorf gehorte ab 1918 zum Freistaat Sachsen Altenburg der 1920 im Land Thuringen aufging 1922 kam die Gemeinde zum Landkreis Altenburg Bei der zweiten Kreisreform in der DDR wurden 1952 die bestehenden Lander aufgelost und die Landkreise neu zugeschnitten Somit kam der Ort mit dem Kreis Altenburg an den Bezirk Leipzig Zu dieser Zeit hatte der Tagebau Hemmendorf der 1952 stillgelegt wurde den ostlich gelegenen Bereich zwischen Prossdorf und Lucka devastiert 1962 wurde westlich von Prossdorf der Tagebau Phonix Nord aufgeschlossen Die Regierung hatte im Jahr 1961 die Abschlagung der sich in 20 bis 60 Metern Tiefe erstreckende 9 bis 25 Meter machtigen Braunkohlenfloze beschlossen Da Prossdorf dadurch zum Bergbauschutzgebiet erklart wurde und eine Umsiedlung geplant war unterblieb die Sicherung von historischer Bausubstanz und Architekturdetails im Ort Wertvolle Bausubstanz ging unwiederbringlich verloren Als dieser Beschluss aufgehoben wurde verkauften viele Anwohner ihr Land und so entstanden Gartenanlagen mit Bungalows die auch eine Vielzahl von weit herkommenden Eigentumern zur Erholung nutze Der Tagebau Phonix Nord wurde 1968 vorzeitig stillgelegt Bei der Neugrundung des Freistaats Thuringen im Jahr 1990 wurde Prossdorf als Teil des Landkreises Altenburg wieder thuringisch Seit 1994 gehort der Ort zum Landkreis Altenburger Land In diesem Zuge erfolgte am 8 Marz 1994 die Eingemeindung nach Lucka 6 Im Juli 2013 feierte Prossdorf sein 600 jahriges Bestehen mit einem Volksfest Im Rahmen dieser Feierlichkeiten ist am 4 Juli eine Geschichts und Gedenktafel am Kirchplatz eingeweiht worden die in Chronik Form die Eckpunkte der 600 jahrigen Geschichte Prossdorfs aufzeigt Ortsbild BearbeitenDer Ort ist in seinem Grundriss klar als Rundling zu erkennen wobei sich im Zentrum Garten befinden Der alte Ortskern mit seinen Dreiseitenhofen und spateren Winkelhofen was fur die sonst hier vorkommenden Altenburger Bauernhofe eher untypisch ist und der Kuhwinkel entstanden ungefahr zeitgleich jedoch kommen noch weitere Siedlungserweiterungen hinzu Das Dorferneuerungsprogramm sieht die Entwicklung zur Wohngemeinde unter Rucksichtnahme und Einbindung der naturlichen Ressourcen vor Die Umsetzung konnte bereits in den letzten Jahren erreicht werden so ist beispielsweise die Seerose als Zentrum des Gemeindelebens und die Kirche welche mit Hilfe Stadtebaufordermitteln saniert wurden zu nennen In der ehemaligen Kirche finden Konzerte statt sowie fur die Region einzigartige standesamtliche Trauungen die weit uber die Landesgrenze bekannt und geschatzt sind Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Erinnerungstafel fur Otto EngertElias Schlegel 1750 1805 Instrumentenmacher und Klavierbauer der 1792 in Altenburg das Fortepianoklavier erfunden hat Otto Engert 1895 1945 kommunistischer Politiker und Burgermeister von Neuhaus am RennwegWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Prossdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite uber Prossdorf auf der Website der Stadt LuckaEinzelnachweise Bearbeiten Das Amt Altenburg im Buch Geographie fur alle Stande ab S 201 Die Orte des Amts Altenburg ab S 83 Der Ostkreis des Herzogtums Sachsen Altenburg im Gemeindeverzeichnis 1900 Das Landratsamt Altenburg im Gemeindeverzeichnis 1900 Geschichte des Meuselwitz Altenburger Braunkohlereviers in einem Dokument der LMBV Prossdorf auf gov genealogy netOrtsteile von Lucka Breitenhain Lucka Luckaer Forst Prossdorf Teuritz Normdaten Geografikum GND 105797207X lobid OGND AKS VIAF 246324480 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prossdorf amp oldid 216846235