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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Der Artikel ist teilweise veraltet Es wird noch die Situation vor dem Sturz Ben Alis im Januar 2011 geschildert Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Der Prasident der Tunesischen Republik ist seit der Grundung der Republik am 25 Juli 1957 das Staatsoberhaupt Tunesiens Er ist das Oberhaupt der Exekutive und regiert das Land zusammen mit dem Premierminister der formell der Regierungschef ist Der Prasident ist daruber hinaus Oberbefehlshaber der tunesischen Streitkrafte Bis zur Revolution in Tunesien 2010 2011 und der Flucht des Prasidenten Ben Ali regierten die tunesischen Prasidenten weitgehend autokratisch und faktisch ohne Gewaltenteilung indem sie nicht nur der ausfuhrenden Gewalt vorstanden sondern auch den Gesetzgebungsprozess steuerten und der Judikative vorstanden Am Tag nach der Flucht Ben Alis wurde der bisherige Prasident der Abgeordnetenkammer Interims Prasident der ebenfalls interimistisch nach der Wahl zur Verfassunggebenden Versammlung Tunesiens 2011 von Moncef Marzouki abgelost wurde Beide hatten nur geringe Kompetenzen die politische Macht lag bei der verfassunggebenden Versammlung die am 26 Januar 2014 eine neue Verfassung beschloss in der die Stellung des Prasidenten neu geregelt wurde als Inhaber der Exekutivgewalt der ein starkes Parlament als Gegenuber hat semi prasidentielles Regierungssystem Dieser Prasident wurde erstmals demokratisch in einer Wahl durch die Staatsburger am 23 November und 21 Dezember 2014 gewahlt Bei der Stichwahl am 21 Dezember setzte sich Beji Caid Essebsi gegen den Amtsinhaber Moncef Marzouki durch und war vom 31 Dezember 2014 bis zu seinem Tod der erste in freier Wahl direkt vom Volk gewahlte Prasident Tunesiens Prasident der Tunesischen Republikرئيس الجمهورية التونسيةStandarte des PrasidentenAmtierendKais Saiedseit dem 23 Oktober 2019Anrede Seine Exzellenz formell Amtssitz Palais de la Republique TunisAmtszeit 5 Jahre Wiederwahl einmalig moglich Letzte Wahl 13 Oktober 2019Schaffung des Amtes 25 Juli 1957Erster Amtsinhaber Habib BourguibaGehalt 90 380 USD jahrlich 1 Website 1 Seit es dieses Amt gibt wurde es von funf Personen ausgeubt Der erste Amtsinhaber war Habib Bourguiba welcher das Amt bis zum unblutigen Staatsstreich vom 7 November 1987 innehatte Seitdem wurde es von Zine el Abidine Ben Ali gefuhrt Nach dessen Flucht aus dem Land am 14 Januar 2011 wurde das Amt kommissarisch von Premierminister Mohamed Ghannouchi ausgeubt Am 15 Januar 2011 ubernahm der Prasident der Abgeordnetenkammer Fouad Mebazaa das Amt geschaftsfuhrend Alle vier waren Mitglieder des Rassemblement constitutionnel democratique bzw dessen Vorgangerorganisationen Neo Destour und Parti Socialiste Destourien Am 23 November 2011 wurde der Vorsitzende des CPR Moncef Marzouki von der verfassungsgebenden Versammlung zum interimistischen Prasidenten des Landes gewahlt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Stellung des Prasidenten vor der Revolution 2 1 Prasidentschaftswahlen 2 1 1 Voraussetzungen zur Kandidatur 2 1 2 Ablauf des Wahlkampfes und der Abstimmung 2 1 3 Bisherige Wahlgange 2 1 4 Kritik an der Gesetzgebung 2 2 Amtszeit 2 2 1 Liste der Prasidenten der Tunesischen Republik 2 2 2 Vereidigung 2 2 3 Begrenzung der Amtszeiten 2 2 4 Nachfolgeregelung 2 3 Funktionen und Vollmachten 2 3 1 Exekutive Vollmachten 2 3 2 Legislative Vollmachten 2 3 3 Judikative Vollmachten 2 3 4 Nominierungsrecht 2 3 5 Initiativrecht 2 4 Buro des Prasidenten 2 5 Immunitat 3 Sitz des Prasidenten 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie 1920 gegrundete nationalistische Destur Partei forderte schon fruh die Ausarbeitung einer Verfassung die jedoch die damals bestehende Monarchie nicht antasten sollte Auch nach Grundung der Nachfolgepartei Neo Destour im Jahre 1934 unter Fuhrung von Habib Bourguiba anderte sich diese Haltung nicht 2 Der Parteikongress im November 1955 forderte baldestmoglich Wahlen zu einer verfassunggebenden Versammlung anzusetzen und auf der Basis einer konstitutionellen Monarchie eine neue Regierungsform aufzubauen die die Souveranitat des Volkes und die Gewaltenteilung respektiert 2 Das Geschlecht der Husainiden das Tunesien damals regierte war jedoch grosstenteils turkischen Ursprunges Es identifizierte sich nicht mit dem Land die Tunesier betrachteten sie als Herrscher die hohe Steuern eintrieben und sich auslandischer Armeen bedienten um Aufstande niederzuschlagen 2 Am 29 Dezember 1955 unterschrieb Lamine Bey das Dekret das zur Wahl der verfassungsgebenden Versammlung aufrief 2 3 Habib Bourguiba bildete als Premierminister die erste Regierung des Landes Die Privilegien der Husainiden wurden in der Folge abgeschafft die wirtschaftliche Gebarung der koniglichen Familie wurde dem Finanzministerium untergeordnet 4 In der Neo Destour Partei setzte sich mehr und mehr die Ansicht durch das die Beys an der Spitze des Staates einen Bruch in der nationalen Einheit darstellten 2 Die Ausrufung der Republik wurde somit beschlossen und sollte ursprunglich am 1 Juni 1957 dem zweiten Jahrestag der Ruckkehr Bourguibas nach Tunesien stattfinden Dies wurde jedoch zunachst durch eine Krise rund um die Einstellung der franzosischen Wirtschaftshilfe vereitelt 4 Eine ausserordentliche Sitzung der verfassungsgebenden Versammlung wurde schliesslich fur den 25 Juli im Thronsaal des Bardo Palastes einberufen Die Monarchie wurde mit einstimmigem Beschluss abgeschafft und eine republikanische Regierungsform eingefuhrt 5 die Macht ubernahm Neo Destour allein 6 Die Besitztumer des Bey wurden konfisziert und zur Begleichung von Staatsschulden verwendet 7 Bourguiba wurde mit der Funktion des Prasidenten bis zur Annahme einer neuen Verfassung betraut Stellung des Prasidenten vor der Revolution Bearbeiten nbsp Der Prasidentenpalast Palais de CarthageDer Prasident wurde gemass der bis 2011 geltenden Verfassung in allgemeinen direkten Wahlen fur eine Dauer von funf Jahren gewahlt 8 Er war nach der Verfassungsanderung von 2002 unbegrenzt wiederwahlbar Davor durfte eine Person nur vier spater drei Amtszeiten das Amt einnehmen zwischen 1975 und 1988 galt jedoch die Prasidentschaft auf Lebenszeit Internationale Medien Menschenrechtsorganisationen der franzosische Menschenrechtsbeirat und die amerikanische Regierung waren sich einig dass die Wahl des Prasidenten nicht als frei einzustufen sei weil die Regierungspartei Rassemblement constitutionnel democratique weitgehende Kontrolle uber die Medien ausubte und oppositionelle Gruppen unterdruckt wurden 9 Sitz des Prasidenten ist das Palais de Carthage etwa 15 km von Tunis entfernt auf einer Landzunge an der Kuste gelegen Der Komplex entstand ursprunglich als Sitz des Premierministers Mustafa Khaznadar und wurde 1943 zum Sitz des von Frankreich bestellten Generalsekretars der tunesischen Regierung Unter Prasident Bourguiba wurde das heutige Gebaude 1960 69 in maurischem Stil als Prasidentenpalast neu errichtet Prasidentschaftswahlen Bearbeiten Voraussetzungen zur Kandidatur Bearbeiten Artikel 40 der bis 2011 geltenden Verfassung erlaubte es jedem Burger Tunesiens der sich zum Islam bekennt und der selbst dessen Eltern und Grosseltern ohne Unterbrechung tunesische Staatsburger waren zur Prasidentschaft zu kandidieren Der Kandidat musste zwischen 40 und 75 Jahren alt sein 70 Jahre zwischen 1988 und 2002 wobei der Stichtag jener Tag war an dem er seine Kandidatur einreichte Er musste uber alle zivilen und politischen Rechte verfugen 10 Daruber hinaus musste er 5000 Dinare als Kaution hinterlegen die er nach den Wahlen nur zuruckbekam wenn er mindestens 3 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte Um seine Kandidatur einzureichen musste der Kandidat eine Geburtsurkunde die nicht alter als ein Jahr sein durfte und die Staatsburgerschaftsbestatigungen seiner selbst seiner Eltern und Grosseltern einreichen diese Dokumente musste das Justizministerium ausfertigen 11 Die Frist fur die Kandidatur lief im zweiten Monat vor der Prasidentschaftswahl ab Die Kandidatur musste von mindestens dreissig Mitgliedern des tunesischen Parlamentes oder Prasidenten der Gemeinderate unterstutzt werden wobei jeder Unterstutzungsberechtigte nur einen potentiellen Kandidaten seine Unterstutzung erteilen konnte Diese Bestimmung war 1976 eingefuhrt worden nachdem Chedly Zouiten seine Kandidatur gegen Bourguiba bei den Wahlen 1974 angekundigt hatte Die Kandidatur wurde in der Folge vom Verfassungsrat aufgenommen das Organ gab es seit 1987 und bestand aus neun Mitgliedern wovon vier durch den Staatsprasidenten selbst und zwei vom Prasidenten der Abgeordnetenkammer ernannt wurden Nur der Prasident selbst durfte den Verfassungsrat anrufen die Entscheidungen dieses Gremiums waren Urteile die das Siegel des Prasidenten trugen Der Verfassungsrat entschied mit einfacher Mehrheit hinter verschlossenen Turen uber die Gultigkeit der Kandidatur 12 Vor der Verfassungsreform vom 2002 hatte die Entscheidung uber die Gultigkeit ein Gremium aus dem Parlamentsprasidenten dem Mufti von Tunesien dem ersten Prasidenten des Verwaltungsgerichtes dem ersten Prasidenten des Berufungsgerichts von Tunis und dem Generalstaatsanwalt der Republik gelegen 13 Nach Ablauf der Frist fur die Kandidatur konnte man eine einmal abgegebene Kandidatur nicht mehr zuruckziehen 14 Der Verfassungsrat verkundete auch das Ergebnis der Wahlen und beantwortete Gesuche die gemass dem Wahlgesetzbuch gestellt werden konnten 12 10 Bis zur Revolution 2011 hatte nur die Regierungspartei Rassemblement constitutionnel democratique des damaligen Prasidenten Ben Ali die notwendige Anzahl an Abgeordneten um die Unterstutzungserklarungen fur den Prasidentschaftskandidaten zu liefern Keine der Oppositionsgruppen hatte diese Moglichkeit Um trotzdem formal pluralistische Wahlen zu ermoglichen wurde am 30 Juni 1999 ein Verfassungsgesetz verabschiedet welches fur die Wahlen 1999 ausnahmsweise den Artikel 40 anderte So wurden auch Kandidaten zugelassen die Vorsitzende einer am Wahltag mindestens funf Jahre existierenden politischen Partei waren die mindestens einen Parlamentssitz innehatte Ahmed Nejib Chebbi von der Parti Democratique Progressiste und Mohamed Harmel des Mouvement Ettajdid waren somit von der Wahl ausgeschlossen Im Jahr 2003 wurde erneut ausnahmsweise ein Verfassungsgesetz beschlossen welches den funf im Parlament vertretenen Oppositionsparteien erlaubte einen Kandidaten ihrer Wahl fur die Wahl 2004 zu ernennen 15 Der Kandidat musste nun nicht mehr der Parteivorsitzende sein jedoch wurde gefordert dass er am Tag der Einreichung seiner Kandidatur seiner Partei mindestens funf Jahre angehoren musste Fur die Wahlen 2009 wurde die Verfassung wiederum geandert Nun waren auch Parteivorsitzende berechtigt zu kandidieren die mindestens zwei Jahre Vorsitzende ihrer Partei sein mussten Dies schloss neuerlich Ahmed Nejib Chebbi aus der davor gefordert hatte die Notwendigkeit des Sammelns von Unterstutzungserklarungen abzuschaffen 16 Ablauf des Wahlkampfes und der Abstimmung Bearbeiten Gemass der bis 2011 geltenden Verfassung musste die Wahl innerhalb der letzten 30 Tage der ablaufenden Amtszeit des Prasidenten abgehalten werden Wenn im ersten Wahlgang kein Kandidat die absolute Mehrheit erhielt traten die beiden Kandidaten mit dem grossten Anteil der abgegebenen Stimmen in einer Stichwahl gegeneinander an die zwei Wochen spater durchgefuhrt werden musste 17 Wenn es unmoglich war eine Wahl in den geforderten Zeitraumen zu organisieren sei es wegen Krieg oder akuter Bedrohung so wurde das Mandat des amtierenden Prasidenten durch die Chambre des deputes verlangert bis es moglich war eine Wahl abzuhalten 10 Der Wahlkampf beginnt zwei Wochen vor dem Wahltermin und endet 24 Stunden davor Wahrend des Wahlkampfes stand jedem der Kandidaten die gleiche Flache fur Werbeplakate zur Verfugung 18 Es war den Kandidaten ebenfalls gestattet den staatlichen Rundfunk fur ihren Wahlkampf zu benutzen wobei Antrage fur Sendezeit innerhalb von funf Tagen nach Bekanntgabe der Liste der Kandidaten durch den Verfassungsrat bei den fur die Kontrolle der offentlichen Rundfunkanstalten zustandigen Behorden einzureichen waren 18 Datum und Uhrzeit der Werbesendungen wurden nach Zufallsprinzip durch die Kontrollbehorden ermittelt wobei innerhalb der zwei Wochen vor der Wahl jedem Kandidaten die gleiche Sendezeit zustand 18 Am 7 November 2008 gab Prasident Ben Ali bekannt dass der oberste Rundfunkrat die Sendungen der Kandidaten prufen wurde um sicherzustellen dass keine geltenden Gesetze verletzt wurden und die Ausstrahlung gegebenenfalls verhindern wurde Ein Kandidat hatte dagegen gerichtlich vorgehen konnen 19 Jedem Kandidaten wurden per Dekret Beihilfen gewahrt Diese Wahlkampffinanzierung richtete sich in ihrer Hohe nach denen bei den Wahlen erreichten Stimmen 20 Die Halfte der Beihilfe wurde ausbezahlt nachdem der Verfassungsrat die Kandidatur bestatigt hatte Die zweite Halfte wurde ausbezahlt wenn der Kandidat landesweit mindestens 3 der abgegebenen Stimmen auf sich fur einigen konnte Jeder Kandidat hatte das Recht durch einen Delegierten in jedem Wahlburo anwesend zu sein um den Wahlablauf zu uberwachen 21 Bisherige Wahlgange Bearbeiten Die ersten Prasidentschafts und Parlamentswahlen fanden am 8 November 1959 statt 22 Darauffolgende Wahlen wurden traditionell immer sonntags durchgefuhrt 22 Bourguiba der von seiner Aura als Anfuhrer der Unabhangigkeitsbewegung profitierte war bei allen Wahlen bis 1974 der einzige Kandidat Er konnte jeweils 91 bis 99 85 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen 22 Am 10 September 1974 kundigte zum ersten Mal ein zweiter Bewerber um das Prasidentenamt seine Kandidatur an Chedly Zouiten Vorsitzender der Jeune chambre economique de Tunisie teilte in einer Pressemitteilung seine Entscheidung mit Sie wurde jedoch umgehend von den Mitgliedern seiner Vereinigung verurteilt 13 und die Wahlkommission berucksichtigte seine Kandidatur nicht 13 Bourguiba liess sich spater zum Prasidenten auf Lebenszeit ernennen 1987 ubernahm Ben Ali in einem unblutigen Staatsstreich die Macht und liess sich in den folgenden Prasidentschaftswahlen bestatigen ohne jemals einen Gegenkandidaten mit Chancen zuzulassen Erst 1994 kam es zu einem zweiten Versuch einen Gegenkandidaten zum amtierenden Prasidenten aufzustellen Moncef Marzouki fruherer Vorsitzender der tunesischen Menschenrechtsliga konnte jedoch nicht die notwendige Anzahl von Unterstutzungserklarungen sammeln Er wurde spater verhaftet 23 und durfte keinen Pass mehr erhalten 24 In der Folge wurden Verfassungsgesetze verabschiedet die Artikel 40 der Verfassung vorubergehend ausser Kraft setzten damit bei den Wahlen von 1999 2004 und 2009 Gegenkandidaten ihre Bewerbung um das Amt beim Hochstgericht einreichen konnten Nach dem Rucktritt des bisherigen Prasidenten Ben Ali am 14 Januar 2011 sollte es bis April 2011 Neuwahlen fur das Amt des Staatsoberhauptes geben die so nicht erfolgt sind da zuerst eine neue Verfassung ausgearbeitet werden sollte die eine pluralistische Demokratie ermoglicht Wahlgang Kandidat Ergebnis Parteizugehorigkeit8 November 1959 22 Habib Bourguiba 91 Neo Destour8 November 1964 25 Habib Bourguiba 96 Parti Socialiste Destourien PSD 2 November 1969 26 Habib Bourguiba 99 76 PSD3 November 1974 22 27 Habib Bourguiba 99 85 PSD2 April 1989 22 Zine el Abidine Ben Ali 99 27 Konstitutionelle Demokratische Sammlung RCD 20 Marz 1994 23 Zine el Abidine Ben Ali 99 91 28 RCD24 Oktober 1999 22 29 Zine el Abidine Ben Ali 99 45 30 RCDMohamed Belhaj Amor 0 31 Parti de l Unite Populaire PUP Abderrahmane Tlili 0 23 Union Democratique Unioniste UDU 24 Oktober 2004 31 Zine el Abidine Ben Ali 94 49 RCDMohamed Bouchiha 3 78 PUPMohamed Ali Halouani 0 95 Mouvement EttajdidMounir Beji 0 79 Parti Social Liberal PSL 25 Oktober 2009 32 Zine el Abidine Ben Ali 89 62 RCDMohamed Bouchiha 5 01 PUPAhmed Inoubli 3 80 UDUAhmed Brahim 1 57 Mouvement EttajdidKritik an der Gesetzgebung Bearbeiten Kritik an den bis 2011 geltenden Wahlgesetzen wurde sowohl von der tunesischen Opposition als auch von der internationalen Presse geubt Der Amtsinhaber verfugte in der Regel uber eine starke Wahlerbasis hatte die Unterstutzung der Verwaltung und konnte deshalb uber grossere personelle und finanzielle Ressourcen verfugen als seine Mitbewerber Die Opposition bestand aus Parteien die haufigen internen Krisen ausgesetzt waren und Schwierigkeiten hatten ein glaubwurdiges Programm aufzustellen 33 Die restriktiven und sich haufig andernden Voraussetzungen fur die Kandidatur verhinderten dass sich in der Opposition eine Fuhrungspersonlichkeit herausbilden konnte Die erste in Ansatzen pluralistischen Prasidentschaftswahlen in der Geschichte Tunesiens fand somit erst im Jahr 1999 statt Von der auslandischen Presse wurde damals kritisiert dass die beiden Gegenkandidaten Mohamed Belhaj Amor und Abderrahmane Tlili ihre Unterstutzung fur die Politik von Prasident Ben Ali ausgedruckt hatten 23 Die in der Vergangenheit durchgefuhrten Reformen haben somit den Einfluss des Amtsinhabers auf die Prasidentschaftswahlen nicht verringert Die Wahlen haben in der Geschichte Tunesiens fur die Machtelite nie eine Herausforderung dargestellt 34 Da die Machthabenden ein De facto Monopol uber die Medien hatten waren die Wahlkampfe sehr unausgewogen 35 Die Kandidaten hatten zwar die gleiche Sendezeit fur ihre Werbespots ansonsten wurden die staatlichen Medien von ausgiebiger Berichterstattung uber die Politik der Regierung und die Aktivitaten des Prasidenten dominiert 36 Es war den Kandidaten strengstens verboten Wahlkampf in den privaten oder auslandischen Massenmedien zu fuhren Ein Verstoss gegen dieses Verbot hatte eine Strafe von 25 000 Dinar nach sich gezogen 37 Politische Fernsehdebatten waren in Tunesien unbekannt und wenn uber die Wahlen im tunesischen Fernsehen berichtet wurde bestand die Berichterstattung vor allem aus der Aufforderung an der Wahl teilzunehmen 36 Weiterhin stellte die Grosse der Wahlbezirke sowie die Anzahl der Wahllokale eine Hurde fur die Herausforderer bei der Wahl dar In der Regel hatte nur der Amtsinhaber die Mittel um einen wirklichen Wahlkampf zu fuhren gleichzeitig machte es die hohe Anzahl der Wahllokale fast unmoglich eine effektive Kontrolle des Wahlganges durchzufuhren Amtszeit Bearbeiten Liste der Prasidenten der Tunesischen Republik Bearbeiten Folgende Personen bekleideten bisher das Prasidentenamt Bild Name Amtsantritt Amtsaustritt Partei1 nbsp Habib Bourguiba 25 Juli 1957 22 Oktober 1964 Neo Destur22 Oktober 1964 7 November 1987 PSD2 nbsp Zine el Abidine Ben Ali 7 November 1987 27 Februar 1988 PSD27 Februar 1988 14 Januar 2011 RCD nbsp Mohamed Ghannouchi kommissarisch 14 Januar 2011 15 Januar 2011 RCD3 nbsp Fouad Mebazaa interim 15 Januar 2011 18 Januar 2011 RCD18 Januar 2011 12 Dezember 2011 Parteilos4 nbsp Moncef Marzouki interim 12 Dezember 2011 31 Dezember 2014 CPR5 nbsp Beji Caid Essebsi 31 Dezember 2014 25 Juli 2019 parteilos bis zum Amtsantritt Nidaa Tounes 6 nbsp Mohamed Ennaceur interim 25 Juli 2019 23 Oktober 2019 Nidaa Tounes7 nbsp Kais Saied 23 Oktober 2019 amtierend parteilosVereidigung Bearbeiten Die Vereidigung des Prasidenten fand bis 2011 vor dem Parlament dessen zwei Kammern sich aus diesem Anlass zu einer gemeinsamen Sitzung einfanden statt Hierbei lautete der Eid den der Prasident ablegen musste wie folgt Ich schwore bei Gott dem Allmachtigen die Unabhangigkeit des Vaterlands und die Unverletzlichkeit seines Territoriums zu wahren die Verfassung und seine Gesetzgebung zu achten und gewissenhaft die Interessen der Nation zu verfolgen 38 Begrenzung der Amtszeiten Bearbeiten nbsp Hedi Nouira Premierminister unter Habib BourguibaDer Prasident wurde laut der bis 2011 geltenden Verfassung fur eine Amtszeit von funf Jahren in allgemeinen freien direkten und geheimen Wahlen mit absoluter Mehrheit der abgegebenen Stimmen gewahlt Der amtierende Prasident konnte wiedergewahlt werden wobei die Anzahl der Wiederwahlen in der zuletzt geltenden Fassung der Verfassung unbegrenzt war 10 Gemass Artikel 40 der 1959 verabschiedeten Verfassung durfte der Prasident nur dreimal wiedergewahlt werden was die Anzahl der Amtszeiten auf vier aufeinanderfolgende Mandate beschrankte Der erste Amtsinhaber Habib Bourguiba war 1974 schon viermal gewahlt Im September 1974 genehmigte der neunte Parteikongress des Parti Socialiste Destourien das Ansuchen Bourguibas nach Prasidentschaft auf Lebenszeit Am 18 Marz 1975 verabschiedete das Parlament das Verfassungsgesetz Nr 75 13 welches Absatz 2 von Artikel 40 ausnahmsweise und unter Betrachtname der herausragenden Verdienste des obersten Kampfers Habib Bourguiba der das tunesische Volk vom Joch des Kolonialismus befreit und eine moderne souverane Nation gegrundet hat anderte 39 Artikel 51 der spatere Artikel 57 wurde ebenfalls geandert so dass der Premierminister bei Abwesenheit des Prasidenten seine Funktionen ubernahm 40 1976 liess Premierminister Hedi Nouira Artikel 39 Absatz 3 der mit dem Gesetz von 1975 nicht abgeschafft sondern nur ausgesetzt war so andern dass das Mandat unbegrenzt sei Nach seiner Machtergreifung 1987 versprach Zine el Abidine Ben Ali die republikanische Idee und den Glauben an ihre Institutionen wiederherzustellen 41 Mit dem Gesetz vom 25 Juli 1988 wurden die Art 57 und 40 dahingehend geandert dass die Anzahl der Amtszeiten auf drei anstelle von vier begrenzt wurde Nachdem Ben Ali wie vorher Bourguiba die hochste Zahl der moglichen Amtszeiten ausgeschopft hatte wurde mit der Verfassungsanderung vom 26 Mai 2002 erneut das unbegrenzte Mandat eingefuhrt 42 wie es vorher schon einmal von Hedi Nouira getan worden war Gleichzeitig wurde das maximale Alter des Kandidaten auf 75 Jahre hinaufgesetzt Dieser Schritt wurde als Auslieferung der Verfassung an die Zufalle der Biologie als Zugrabetragen der Republik oder als verschleierter Putsch kritisiert 43 44 45 Nachfolgeregelung Bearbeiten nbsp Bourguiba auf Besuch in Mahdia 11 August 1967Fur den Fall dass das Prasidentenamt vakant wurde war Paragraph 51 der Verfassung ursprunglich dahingehend formuliert dass die Regierung eines ihrer Mitglieder auswahlte um die Funktion des Prasidenten zeitweilig anzunehmen 46 Sie hatte die Wahl ohne Verzug dem Vorsitzenden des Parlaments mitzuteilen Innerhalb von funf Wochen sollte ein neuer Prasident fur die restliche Laufzeit der Amtszeit bestimmt werden Prasident Bourguiba widersetzte sich dieser Formulierung weil sie ihm nicht erlaubt hatte seinen Nachfolger selbst zu wahlen 46 Das Problem einer Nachfolge wurde nach einem Herzinfarkt des Prasidenten am 14 Marz 1967 besonders eminent 47 Am 29 November 1969 wurde schliesslich ein Verfassungsgesetz beschlossen welches Artikel 51 so anderte dass der Premierminister automatisch das Amt des Prasidenten ubernehmen solle wenn dieser verhindert war 47 Im Juni 1970 beauftragte Bourguiba eine Kommission seiner Parti Socialiste Destourien mehrere Szenarien fur die automatische Nachfolge im Amt des Staatsoberhauptes auszuarbeiten 48 Aus den Optionen automatische Nachfolge durch den Premierminister durch den Parlamentsprasidenten oder einen zu wahlenden Vizeprasidenten blieb man bei der ersten Losung Die Verfassung sah nun vor dass das Amt durch Tod oder Rucktritt des Prasidenten aber auch durch unbedingte Verhinderung vakant werden konne Eine Definition welches Organ die unbedingte Verhinderung feststellen durfe fehlte aber 49 Diese Lucke machte sich 1987 der damalige Premierminister Ben Ali zunutze indem er den Prasidenten fur amtsunfahig erklarte und sich dabei auf ein Kollegium von Arzten stutzte die eigens zu diesem Zweck ausgewahlt worden waren Seit der Machtubernahme durch Ben Ali konnte der Prasident bei vorubergehender Amtsverhinderung per Dekret seine Kompetenzen an den Premierminister ubertragen mit Ausnahme des Rechts das Parlament aufzulosen Die Regierung konnte dann bis zum Ende der Amtsverhinderung nicht durch ein Misstrauensvotum gesturzt werden Bei dauerhafter Amtsverhinderung sei es aufgrund von Tod Rucktritt oder unbedingter Verhinderung war es zunachst Aufgabe des Verfassungsrates unverzuglich zusammenzukommen und die unbedingte Verhinderung mit einfacher Mehrheit zu bestatigen Danach wurde der Vorsitzende der Chambre des deputes fur eine Periode von 45 bis 60 Tagen mit der Funktion des Staatsprasidenten beauftragt Wenn die Chambre des deputes aufgelost wurde wanderte das Amt an den Vorsitzenden der Chambre des conseillers weiter Der Interimsprasident wurde auf die gleiche Weise vereidigt wie ein gewahlter Prasident durfte bei der folgenden Prasidentschaftswahl jedoch nicht antreten auch wenn er vorher seinen Rucktritt einreichte Der Interimsprasident hatte nicht die Vollmacht Referenden anzustrengen die Chambre des deputes aufzulosen Sondermassnahmen gemass Artikel 46 der Verfassung zu ergreifen oder die Regierung zu entlassen Wahrend der Amtszeit eines Interimsprasidenten durfte die Verfassung nicht geandert werden und es durfte kein Misstrauensvotum gegen die Regierung lanciert werden 10 Nach dem Sturz des bisherigen Machthabers Ben Ali im Januar 2011 wurde diese Bestimmung angewandt der Vorsitzende der Abgeordnetenkammer Fouad Mebazaa ubernahm das vakante Amt vorubergehend bis zur Bestimmung eines Interimsprasidenten durch die verfassunggebende Versammlung im Dezember 2011 Funktionen und Vollmachten Bearbeiten Die Verfassungsanderungen der Jahre 1988 und 1997 erweiterten die Macht des Prasidenten auf Kosten jener des Premierministers wie die Verfugungsgewalt uber Verwaltung und Sicherheitskrafte wie auch der Legislative Fortan verfugte der Prasident uber weitreichendste Kompetenzen wahrend die Legislative auf jene Rechte beschrankt war die ihr Artikel 35 der Verfassung einraumte 50 Von 2002 an war es auch nicht mehr notwendig dass die Legislative Abkommen ratifizierte die den Prasidenten begunstigten mit Ausnahme einiger Falle die in Artikel 32 aufgezahlt wurden Die Verfassungsanderungen schwachten auch das Unterhaus Chambre des deputes gegenuber dem Oberhaus Chambre des conseillers wobei letzteres nur indirekt gewahlt wurde und ein Drittel seiner Abgeordneten vom Prasidenten bestimmt wurde Demzufolge gingen fast alle Gesetzesinitiativen vom Prasidenten also der vollziehenden Gewalt aus der somit der eigentliche Gesetzgeber des Landes war Exekutive Vollmachten Bearbeiten Artikel 38 der bis 2011 geltenden Verfassung verlieh dem Prasidenten Exekutivvollmachten und die Rolle des Staatsoberhauptes Artikel 37 stellte ihm eine Regierung die vom Premierminister gefuhrt wurde an die Seite Artikel 50 gab ihm das Recht den Premierminister zu ernennen und zu entlassen Regierungsmitglieder ernannte er auf Vorschlag des Premierministers Der Prasident hatte das Recht die Regierung auf eigene Initiative oder auf Vorschlag des Premierministers aufzulosen oder eines ihrer Mitglieder zu entlassen ohne Mitspracherecht des Parlaments Artikel 49 raumt ihm das Recht ein die Grundlinien der Politik des Staates und seiner Grundlagen zu definieren daruber musste er das Abgeordnetenhaus informieren Er fuhrte den Vorsitz des Ministerrates und nahm gemass Artikel 44 die Rolle des Oberbefehlshabers der Streitkrafte ein Der Prasident konnte die Chambre des deputes im Falle zweier Misstrauensvoten wahrend der gleichen Legislaturperiode auflosen Wenn er als neugewahlter Prasident das vakante Prasidentenamt ubernahm hatte er ebenfalls das Recht die Chambre des deputes aufzulosen Artikel 63 Gemass Artikel 41 der Verfassung war der Prasident der Garant der Unabhangigkeit der Unverletzlichkeit des Territoriums und der Achtung der Verfassung und der Gesetze Gemass Artikel 48 schloss er im Namen der Republik Vertrage und stellte ihre Umsetzung sicher Er erklarte Krieg und schloss Frieden jeweils nach Genehmigung des Parlaments Er uberwachte die ordnungsgemasse Arbeit der verfassungsmassigen Organe und stellte die Kontinuitat des Staates sicher Artikel 46 gab ihm das Recht sich Sondervollmachten im Falle von unmittelbarer Gefahr fur die Institutionen der Republik der Sicherheit und der Unabhangigkeit des Landes oder bei Beeintrachtigung die ordnungsgemassen Funktion der Staatsorgane zu genehmigen Der gleiche Artikel gab ihm das Recht nach Absprache mit dem Premierminister und den Prasidenten der beiden Parlamentskammern Sondermassnahmen zu ergreifen bis die Umstande die die Massnahme notwendig gemacht hatten gebannt sind Wahrend der Gultigkeit der Sondervollmachten war es ihm jedoch nicht gestattet die Chambre des deputes aufzulosen gleichzeitig konnte gegen die Regierung keine Misstrauensantrage eingebracht werden Art 53 gab dem Prasidenten die Rolle des Wachters uber die Anwendung des Rechtes und ein allgemeines Weisungsrecht wovon er jedoch einen Teil an den Premierminister abtreten konnte Schliesslich hatte er das Recht Verurteilte zu begnadigen Legislative Vollmachten Bearbeiten Die tunesische Verfassung schuf eine prasidentielle Regierungsform die die Macht bei der Exekutive bundelte Der Prasident teilte das Initiativrecht mit dem Parlament Gesetzesprojekte des Prasidenten hatten gemass Artikel 26 der Verfassung Vorrang gegenuber jenen des Parlaments daruber hinaus konnte der Prasident in die Gesetzgebung mit Gesetzesdekreten eingreifen 50 Gesetze wurden vom Prasidenten verlautbart Sein Buro ubernahm die zeitgemasse Verlautbarung im Journal officiel de la Republique tunisienne was innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt des Gesetzestexts vom Vorsitzenden einer der beiden Parlamentskammern geschehen musste 10 Der Prasident hatte jedoch das Recht Gesetzesvorlagen innerhalb dieser Frist ganz oder teilweise an das Parlament zu einer zweiten Lesung zuruckzusenden Wenn es dann mit Zweidrittelmehrheit beschlossen wurde musste es innerhalb von zwei Wochen verlautbart und veroffentlicht werden Weiterhin konnte der Prasident den Verfassungsrat anrufen und gestutzt auf das Urteil desselben Gesetze oder Teile davon dem Parlament zur Neuabstimmung zuruckschicken 10 Die geanderten und mit den in Artikel 28 geforderten Mehrheiten 50 beschlossenen Gesetze mussten wiederum innerhalb der genannten Frist verlautbart und veroffentlicht werden Judikative Vollmachten Bearbeiten Der Prasident ernannte die Richter und war gemass Artikel 66 der Verfassung der Vorsitzende der Obersten Richterschaft 51 Dieser Umstand begrundete die Abhangigkeit der Justiz von der Exekutive und der Staatsanwaltschaft Die Richter waren kundbar und konnten somit vom Prasidenten ausgewechselt werden 43 Der Prasident war gleichzeitig der einzige der den Verfassungsrat anrufen durfte 52 Am 14 Juli 2001 schrieb Staatsanwalt Mokhtar Yahyaoui Verwandter von Zouhair Yahyaoui dem Grunder der Webseite Tunezine 53 einen offenen Brief an Prasident Ben Ali in dem er die fehlende Unabhangigkeit der Justiz beklagte und den Prasidenten aufforderte die von der Exekutive ausgeubte Kontrolle zu beenden 54 Er beklagte seine Enttauschung angesichts der schlechten Zustande im Justizsystem Tunesiens in welchem die Justizbehorden und die Richter an der Ausubung ihrer verfassungsmassigen Vollmachten gehindert wurden 53 Obwohl diesem offenen Brief im Ausland viel Beachtung geschenkt wurde bedeutete er fur Yahyaoui die Absetzung und den Verlust seines Einkommens 54 Er wurde am 29 Dezember des gleichen Jahres durch einen Disziplinarausschuss der ihm Verfehlungen im Nachkommen seiner beruflichen Pflichten vorwarf endgultig seines Amtes enthoben 53 Nominierungsrecht Bearbeiten Artikel 55 der Verfassung raumte dem Prasidenten das Recht ein neben dem Premierminister und den Regierungsmitgliedern hohe zivile und militarische Beamte zu ernennen Er tat dies auf Vorschlag der Regierung und konnte diese Funktion fur gewisse Positionen an den Premierminister delegieren Der Prasident akkreditierte gemass Artikel 45 diplomatische Vertreter im Ausland und auslandische diplomatische Vertreter in Tunesien Initiativrecht Bearbeiten Artikel 47 der mit der Verfassungsanderung von 1997 eingefuhrt wurde gab dem Prasidenten das Recht dem Volk direkt und ohne Genehmigung des Parlamentes einen Gesetzestext zur Abstimmung vorzulegen wenn er von nationaler Wichtigkeit war oder hohere Interessen des Staates betraf Die einzige Beschrankung war dass der Gesetzesvorschlag im Einklang mit der Verfassung zu sein hatte er brauchte jedoch nicht die Zustimmung vom Verfassungsrat Wenn der Volksentscheid den Gesetzesvorschlag billigte musste ihn der Prasident innerhalb von 15 Tagen nach Veroffentlichung des Abstimmungsergebnisses als Gesetz verkunden Der Prasident durfte ebenfalls Verfassungsanderungen die vom Parlament genehmigt wurden dem Volk zur Abstimmung vorlegen Artikel 76 Buro des Prasidenten Bearbeiten Das Buro des Prasidenten unterstutzte das Staatsoberhaupt bei der Erfullung seiner Aufgaben Es bestand aus den folgenden Abteilungen 55 Buroleitung Wirtschaftsabteilung Informationsabteilung Sprecher des Prasidenten Abteilung fur Sozialwesen Rechtsabteilung Menschenrechtsabteilung Diplomatische Abteilung Bildungsabteilung Abteilung fur Politik Abteilung fur Kultur und Jugend Protokulardienst Ordnungs Informations und Dokumentationsdienste allgemeine DiensteFolgende Institutionen waren dem Prasidenten Tunesiens direkt zugeordnet der Verwaltungsmediator das Oberste Komitee der Menschen und Grundrechte Comite superieur des droits de l homme et des libertes fondamentales das Institut fur strategische Studien Institut tunisien des etudes strategiques das Oberste Komitee fur Verwaltungs und Finanzkontrolle Haut comite du controle administratif et financier der Nationale SolidaritatsfondsBourguiba uberliess den Vorsitz des Ministerrates in der Regel dem Premierminister Er weigerte sich auch Prasidentenberater zu engagieren und arbeitete anstelle dessen lieber mit den Ministern Sein Nachfolger Ben Ali hingegen hielt haufige Ministerrate in kleinem Rahmen ab und stutzte sich auf seine zahlreichen Konsultativorgane 43 Immunitat Bearbeiten Der tunesische Staatschef war mit der Verfassungsanderung von 1997 von jeder Verantwortlichkeit befreit Konflikte mit Regierung oder Parlament konnte er dadurch losen dass er die Regierung entliess oder das Parlament aufloste Artikel 63 Ab 2002 war der Prasident auch gegen jegliche Strafverfolgung geschutzt Diese galt auch nach Ablauf seiner Amtszeit fur alle im Zusammenhang mit seiner Amtsfuhrung zusammenhangenden Tatigkeiten Die Regelung schloss nicht absolut aus dass der Prasident der Justiz ausgeliefert werden konne Es lag am Richter zu entscheiden ob seine Handlungen privater oder offentlicher Natur waren und ob sie in Zusammenhang mit seinen Funktionen als Prasident standen Der Oberste Gerichtshof durfte nur uber Regierungsmitglieder im Fall von Hochverrat urteilen Artikel 68 der Verfassung jedoch trotz Diskussionen in der Grundungsversammlung der Republik 1956 1959 nicht uber den Prasidenten Die Frage des Amtsmissbrauches zur personlichen Bereicherung wurde in der verfassungsgebenden Versammlung zwar diskutiert die Verfassung enthielt aber keine Regelung bezuglich des moglichen Machtmissbrauches seitens des Prasidenten oder der Regierung Ab September 2005 gab es ein Gesetz uber die Versorgung der Prasidenten nach Niederlegung ihrer Funktionen und ihrer Familien im Falle des Ablebens Prasidenten a D erhielten damit eine Leibrente die seinem Einkommen als Prasident entsprach inklusive Residenz Personal und Gesundheitsversorgung 56 Diese Leistung standen nach dem Ableben des Prasidenten auch seiner Frau und seinen Kindern bis zum 25 Lebensjahr zu Sitz des Prasidenten BearbeitenVerfassungsgemass ist der Sitz des Prasidenten in Tunis oder seiner Umgebung Der von den Prasidenten der tunesischen Republik genutzte Prasidentenpalast befindet sich im modernen Vorort Karthago In aussergewohnlichen Umstanden erlaubte es die Verfassung bis 2011 den Prasidentensitz vorubergehend an einen anderen Ort Tunesiens zu verlagern So wurde unter Bourguiba ein zweiter Prasidentenpalast in Monastir gebaut der heute Eigentum des tunesischen Staates und nicht der Familie Bourguiba ist 57 Weblinks BearbeitenOffizielle Website der Prasidentschaft arabisch Einzelnachweise Bearbeiten Apres avoir fait appel au sens du sacrifice des Tunisiens Kais Saied va t il montrer l exemple et reduire son salaire 24 Oktober 2019 abgerufen im 1 Januar 1 a b c d e Hatem Ben Aziza De la monarchie constitutionnelle a la Republique in Realites Nr 762 27 Juli 2000 Faycal Cherif Les derniers jours de la monarchie in Realites Nr 1126 26 Juli 2007 a b Victor Silvera Le regime constitutionnel de la Tunisie la constitution du 1er juin 1959 in Revue francaise de science politique 1960 Vol 10 Nr 2 S 378 Les actualites francaises Proclamation de la republique en Tunisie 31 Juli 1957 Marguerite Rollinde Le mouvement marocain des droits de l homme entre consensus national et engagement citoyen Paris ed Karthala 2002 S 108 ISBN 2 84586 209 1 Microsoft Encarta Tunisie Memento vom 7 November 2007 imInternet Archive Ein knapper Uberblick uber die Stellung des Prasidenten in der Verfassung bis 1990 bei Wilfried Rather Gammarth Die Verfassungsentwicklung Tunesiens 1955 1990 In Jahrbuch des offentlichen Rechts der Gegenwart N F Bd 39 1990 S 569 615 hier S 595 f Der Prasident der Republik Pascale Harter Tunisia s Lacklustre Election In BBC News 23 Oktober 2004 Ligue des droits de l homme La LDH solidaire avec Mouhieddine Cherbib et avec la FTCR face a l intimidation politico judiciaire de la dictature tunisienne Memento des Originals vom 20 November 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ldh france org In LDH France org 22 September 2008 Sue Pleming Rice Pushes for Political Reforms in Tunisia 1 2 Vorlage Toter Link africa reuters com Seite nicht mehr 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Tunis Afrique Presse Decisions annoncees par le chef de l Etat a l occasion du 21e anniversaire du Changement 7 November 2008 1 2 Vorlage Toter Link www tap info tn Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Jurisite Tunisie Artikel 45 bis des Wahlgesetzbuches Jurisite Tunisie Artikel 39 bis des Wahlgesetzbuches a b c d e f g Samir Gharbi Radiographie d une election In Jeune Afrique vom 2 November 1999 a b c Michel Camau Vincent Geisser Habib Bourguiba La trace et l heritage Ed Karthala Paris 2004 ISBN 2 84586 506 6 S 241 Dominique Lagarde Pluralisme a la tunisienne Memento des Originals vom 22 April 2008 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lexpress fr L Express 21 Oktober 1999 Le Grand Larousse Encyclopedique Habib Bourguiba Memento des Originals vom 5 April 2009 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www larousse fr Centre d etudes nord africaines Annuaire de l Afrique du Nord ed Universite du Michigan Centre national de la recherche scientifique 1969 vol 8 S 389 Nach dieser Wahl wurde Bourguiba am 18 Marz 1975 von der Chambre des deputes zum Prasidenten auf Lebenszeit bestimmt Dies wurde nach seiner Entmachtung am 25 Juli 1988 aufgehoben Die Microsoft Encarta Memento vom 17 November 2007 im Internet Archive gibt 99 80 an Anthony H Cordesman A Tragedy of Arms Military and Security Developments in the Maghreb Greenwood Publishing Group 2002 S 250 ISBN 0 275 96936 3 Die Microsoft Encarta Memento vom 7 November 2007 im Internet Archive gibt einen Wert von 99 44 an und Le Canard enchaine Nr 4581 Carthage de ses arteres 13 August 2008 S 8 einen Wert von 99 40 Presidence de la Republique tunisienne Resultats de l election presidentielle de 2004 Memento des Originals vom 17 November 2008 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www carthage tn Elections 2009 Le president Ben Ali remporte l election presidentielle 2009 avec 89 62 Memento des Originals vom 29 Januar 2011 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www elections2009 tn Ridha Kefi Un scrutin en questions Jeune Afrique 12 September 2004 Jean Bernard Heumann Mohamed Abdelhaq Oppositions et elections en Tunisie In Maghreb Machrek Nr 168 April Juni 2000 S 29 Yvan Schulz et Benito Perez Lanon electiontunisienne denoncee a Geneve Memento des Originals vom 13 Dezember 2010 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lecourrier ch in Le Courrier 15 Oktober 2004 a b Chronique de Giulia Fois Arret sur images France 5 24 Oktober 2004 Juristie Tunisie Artikel 62 III des Wahlgesetzbuches Artikel 42 der Verfassung Je jure par Dieu Tout Puissant de sauvegarder l independance nationale et l integrite du territoire de respecter la constitution et la loi et de veiller scrupuleusement sur les interets de la nation Rafaa Ben Achour La succession de Bourguiba Codesria Karthala Paris 2000 Kapitel Les figures du politique en Afrique Des pouvoirs herites aux pouvoirs elus S 230 Presidence de la Republique tunisienne Elections presidentielles en Tunisie Memento des Originals vom 16 November 2008 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La succession de Bourguiba Codesria Karthala Paris 2000 Kapitel Les figures du politique en Afrique Des pouvoirs herites aux pouvoirs elus S 229 a b Rafaa Ben Achour La succession de Bourguiba Codesria Karthala Paris 2000 Kapitel Les figures du politique en Afrique Des pouvoirs herites aux pouvoirs elus S 227 Rafaa Ben Achour La succession de Bourguiba Codesria Karthala Paris 2000 Kapitel Les figures du politique en Afrique Des pouvoirs herites aux pouvoirs elus S 228 Rafaa Ben Achour La succession de Bourguiba Codesria Karthala Paris 2000 Kapitel Les figures du politique en Afrique Des pouvoirs herites aux pouvoirs elus S 230 a b c Jurisite Tunisie Artikel 18 bis 36 der Verfassung Tunesiens Jurisite Tunisie Artikel 66 der Verfassung Tunesiens Jurisite Tunisie Artikel 72 der Verfassung Tunesiens a b c Amnesty International Tunisie Le cycle de l injustice 10 Juni 2003 a b Transparency International Djillali Hadjadj Combattre la corruption Enjeux et perspectives Paris ed Karthala 2002 S 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