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Als Porzellanorgel wird eine Orgel bezeichnet bei der Pfeifen aus Porzellan bestehen Orgelpositiv Porzellanpfeifen im Prospekt erbaut von Orgelbau Jehmlich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Disposition der Jehmlich Orgel von 2000 2 1 Technische Daten 3 Aufnahmen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAb 1732 experimentierte der Porzellanmodelleur Johann Joachim Kandler in Zusammenarbeit mit dem Orgelbauer Johann Ernst Hahnel mit der Herstellung von Orgelpfeifen aus Porzellan Diese fruhen Versuche misslangen weil die Rohlinge mit ihren empfindlichen Labien beim Trocknen und Brennen auf unkontrollierbare Weise schrumpften Hahnel und Kandler bauten in den Jahren 1732 1737 ein 3 50 Meter hohes und 2 Meter breites Porzellanglockenspiel das 192 Glocken mit einem Durchmesser von bis zu 0 35 Meter und zwei Manuale von je vier Oktaven umfasste 1 Auch die Versuche von Emil Paul Borner in den 1920er Jahren eine Porzellanorgel herzustellen blieben erfolglos Erstmals gelang es der Meissener Ocarinafabrik Freyer amp Co Ende des 19 Jahrhunderts Orgelpfeifen aus Porzellan herzustellen Durch verschiebbare Platten am oberen Ende der Pfeife waren diese zu stimmen 2 Ein Orgelpositiv aus der Zeit um 1910 mit Pfeifen der Firma Freyer amp Co befindet sich heute im Musikinstrumentenmuseum der Universitat Leipzig Inventar Nr 3991 Es besitzt ein komplettes Register mit Porzellanpfeifen gedackt bzw in Okarinaform und ein Register mit Metallpfeifen beide mit Bass Diskantteilung ausserdem 9 blinde Porzellan Prospektpfeifen bemalt mit Meissner Zwiebelmuster Das Instrument wurde wahrscheinlich von Julius Jahn amp Sohn Dresden gebaut die ab 1899 mit der Firma Freyer zusammenarbeiteten 3 Ein Dachbodenfund Ludwig Zepners in der Meissener Porzellanmanufaktur im Jahre 1950 regte ihn an die fruhen Versuche aufzugreifen und gemeinsam mit der Firma Jehmlich Orgelbau Dresden und der Staatlichen Porzellan Manufaktur Meissen im Jahr 2000 eine Porzellanorgel zu bauen 4 Zepner entwickelte gemeinsam mit Jehmlich Orgelbau Dresden Porzellan Labialpfeifen aus mehreren Teilen Fuss Korper Kern die mit einem Spezialkleber zusammengefugt werden und vor dem Ausharten prazise positioniert werden konnen 5 So wurde 2000 als opus 1140 ein Orgelpositiv mit 22 Porzellanpfeifen im Prospekt in Zwei Fuss Lage geschaffen 2015 entstand als opus 1165 ein Positiv mit funf Registern darunter eine Porzellanflote in Acht Fuss Lage 6 Die Weiterentwicklung und Umsetzung zu einer Porzellanorgel mit Glockenspiel aus denselben Unternehmen ist der Meissener Pfau der Evergreen Mall in Yokohama und ist 2006 2007 mit 49 Pfeifen und 40 Glocken aus Porzellan bestuckt worden 7 Disposition der Jehmlich Orgel von 2000 BearbeitenManual C g3Gedackt B D 8 Rohrflote B D 4 Porzellanflote B D 2 XQuinte B D 1 1 3 AnmerkungenX im Prospekt Schleifenteilung bei a0 b0Technische Daten Bearbeiten 4 Register 22 Porzellanpfeifen 36 Holzpfeifen 170 Metallpfeifen Korperlange der grossten Porzellanpfeife 112 cm Korperlange der kleinsten Porzellanpfeife 48 cm Windlade Schleiflade Gehause Material Birnbaum Innenseiten der Turflugel mit kristallglasurgeschmuckten Porzellanplatten Gestaltung Christoph Ciesielski Meissen Traktur Tontraktur mechanisch Registertraktur mechanisch Stimmung Hohe a1 415 Hz 440 Hz 465 Hz transponierbar Aufnahmen BearbeitenKlingendes Porzellan Werke von Johann Sebastian Bach Carl Philipp Emanuel Bach Johann Christoph Friedrich Bach Wolfgang Amadeus Mozart und Matthias Eisenberg Matthias Eisenberg an der Jehmlich Orgel mit Pfeifen aus Meissener Porzellan Jehmlich Elton Dresden 2001 Weblinks BearbeitenPorzellanorgel 2000 Details auf der Website von Jehmlich Orgelbau Dresden Meissen Pfau 2007 Details auf der Website von Jehmlich Orgelbau Dresden VideoEinzelnachweise Bearbeiten P E Richter Das Glockenspiel der Koniglichen Porzellansammlung im Johanneum zu Dresden In Zeitschrift fur Instrumentenbau Bd 35 Leipzig 1914 1915 S 297 299 312 313 Orgelpfeifen aus Porzellan In Zeitschrift fur Instrumentenbau Bd 17 Leipzig 1896 97 S 485 Hermann Fischer 100 Jahre Bund deutscher Orgelbaumeister Orgelbau Fachverlag Lauffen 1991 ISBN 3 921848 18 0 S 215 Ludwig Zepner Der Plastiker und Leiter des Kollektivs MDR DE Abgerufen am 28 Mai 2021 Patent DE19956881B4 Orgelpfeifen und Verfahren zur Herstellung der Orgelpfeifen Angemeldet am 26 November 1999 veroffentlicht am 27 Januar 2005 Anmelder Staatliche Porzellan Manufaktur Meissen GmbH Erfinder Ludwig Zepner Orgelpositiv mit Meissener Porzellanpfeifen Abgerufen am 28 Mai 2021 Klingendes Porzellan In Jehmlich Orgelbau Abgerufen am 28 Mai 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Porzellanorgel amp oldid 230517972