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Polykristalliner Diamant PKD engl PCD ist eine synthetisch hergestellte extrem harte untereinander verwachsene Masse von Diamantpartikeln mit Zufallsorientierung in einer Metallmatrix Als Schneidstoff auf einen Hartmetall grundkorper aufgesintertes PKDSie wird hergestellt durch Zusammensintern ausgewahlter Diamantpartikel bei hohem Druck und hoher Temperatur Der Sinterprozess wird streng innerhalb des stabilen Bereichs von Diamant kontrolliert dabei entsteht eine extrem harte und verschleissfeste Struktur PKD wird eingesetzt als Schneidstoff in Zerspanungswerkzeugen der Holz Kunststoff und Nichteisenmetall Bearbeitung Eine wirtschaftliche Bearbeitung von Stahl lasst die hohe Affinitat des Eisens zum Kohlenstoff des Diamanten nur in seltenen Fallen zu Der Kohlenstoff aus dem Diamanten diffundiert namlich mit zunehmender Temperatur in den Stahl wodurch die Standzeit des Werkzeugs stark begrenzt ist Durch starkes Kuhlen mit CO2 Flocken oder kaltem Gas lasst sich jedoch die Standzeit erheblich verlangern Als Alternative wird in der Stahlbearbeitung Polykristallines kubisches Bornitrid CBN verwendet Die Kurzbezeichnung fur polykristallinen Diamant nach ISO 513 ist DP mit Bindemittel bzw DD ohne Bindemittel Anwendungsbeispiele BearbeitenPKD Werkzeuge werden hauptsachlich in computergesteuerten Bearbeitungszentren eingesetzt und zwar zur Bearbeitung von Spanplatten Faserplatten Sperrholzplatten und harten Naturholzern Verbundwerkstoffen mit Metallmatrix Legierungen von Nichteisenmetallen hier Schnittgeschwindigkeit bis zu 6000 m min erreichbar Aluminiumlegierungen Kupfer Messing Bronze Magnesiumlegierungen Glasfaser Kohlenstofffaser Kunststoff Gummi Keramiken und Hartmetallen jeweils gesintert und noch nicht gesintert grun mineralischen und thermoplastischen Werkstoffen in der Gebaudesanierung PKD Schneiden haben eine sehr hohe Standzeit mussen aber aufgrund ihrer Eigenharte aufwandig gescharft werden durch Funkenerodieren oder durch Schleifen mit Diamantschleifscheiben in Keramik oder Nichteisenmetall Bindung jeweils unter Kuhlschmiermittel Herstellung BearbeitenDie Herstellung von PKD als gebrauchsfertiger Schneidstoff lauft in zwei Schritten ab HPHT Verfahren Hochdruck Hochtemperatursynthese Hochdruck FlussigphasensinternDie Hochdruck Hochtemperatursynthese Die Diamantsynthese nutzt die Eigenschaft von Graphit Kohlenstoff sich unter bestimmten Temperatur und Druckbedingungen in Metallen der VIII Nebengruppe des Periodensystems Eisen Cobalt Nickel sowie in Chrom und Mangan zu losen Bei diesem Verfahren wird ein Metall Graphit Gemisch in einer Reaktionskammer Temperatur und Druckzyklen mit Spitzenwerten von 1800 C und 6 GPa ausgesetzt Ist die Schmelztemperatur des Metalls erreicht uberzieht es die Graphitpartikel mit einem dunnen Film und der Graphit lost sich darin bis zur Sattigungsgrenze Durch die weiter ansteigenden Temperaturen und Drucke wird die Loslichkeit des Kohlenstoffs herabgesetzt und er scheidet sich aufgrund der hohen Drucke in Diamantstruktur wieder teilweise aus der Schmelze ab Damit der Diamant nicht wieder graphitisiert wird die Temperatur unter Beibehaltung des Druckes gesenkt Dieser Zyklus wird mehrfach durchlaufen und die bereits vorhandenen Diamantkristalle wirken im weiteren Prozessverlauf als Kristallisationskeime Bei diesem Verfahren entstehen teilweise grossere monokristalline Diamanten jedoch hauptsachlich Diamantstreuungen mit Korngrossen von 2 400 µm Hochdruck Flussigphasensintern Bei diesem Sintervorgang treten ahnliche Druck und Temperaturverhaltnisse wie bei der Diamantsynthese auf Bei dem Verfahren wird die Diamantschicht direkt auf einen cobalthaltigen Hartmetallgrundkorper aufgebracht Als Ausgangsmaterial fur die Schneidstoffsynthese werden definierte Diamantkornungen mit einem Durchmesser zwischen 2 µm und 100 µm eingesetzt Diese monokristallinen Diamanten werden unter Zusatz von metallischen Losungsmittelkatalysatoren und weiteren Sinterhilfsmitteln zu einer polykristallinen Matrix verbunden Die Diamantkorner werden aufgrund des hohen Druckes plastisch deformiert und komprimiert Diamantoberflachen die hingegen nur geringen Drucken ausgesetzt sind graphitisieren aufgrund der hohen Temperatur Das flussige Cobalt aus dem Hartmetallgrundkorper durchdringt die verbleibenden Hohlraume zwischen den Diamantkornern und lost den dort vorhandenen Graphit Nach Uberschreiten der Sattigungsgrenze beim Durchlaufen eines Temperaturzyklusses scheidet sich der Graphit wieder als Diamantkristall aus der Schmelze und schafft so eine Verbindung in der Diamantmatrix Der Sintervorgang ist erst abgeschlossen wenn der Graphit vollstandig umgewandelt ist Das aus dem Sintervorgang hervorgehende Produkt ist ein Schichtverbundwerkstoff aus einer polykristallinen Diamantmatrix auf einem Hartmetallgrundkorper getrennt durch eine mit Cobalt angereicherte Grenzschicht Literatur BearbeitenJan Chr Siebert Polykristalliner Diamant als Schneidstoff Hanser Fachbuchverlag 1991 ISBN 3 446 16435 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Polykristalliner Diamant amp oldid 231601098