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Polykastro griechisch Polykastro n sg viel e Burg en bulg maz Rugunovec Rugunovec ursprunglich Karasuli Karasoyli zu turk kara schwarz und sular Gewasser wohl mit der Bedeutung Sumpf ist eine griechische Kleinstadt und Sitz der Gemeinde Peonia in der Region Zentralmakedonien Bis 2010 war es eine eigenstandige Gemeinde in der Prafektur Kilkis Gemeindebezirk Polykastro Dhmotikh Enothta Polykastroy Polykastro Polykastro Griechenland BasisdatenStaat Griechenland GriechenlandRegion Zentralmakedonien f6Regionalbezirk KilkisGemeinde PeoniaGeographische Koordinaten 41 0 N 22 34 O 41 22 566666666667 Koordinaten 41 0 N 22 34 OHohe u d M 33 60 225 mLimnotopos Polykastro IrinikoFlache 315 476 km Einwohner 11 822 2011 1 Bevolkerungsdichte 37 5 Ew km Code Nr 090201Gliederung f12 1 Stadtbezirk10 OrtsgemeinschaftenLage in der Gemeinde Peonia und im Regionalbezirk KilkisImage DE Polykastrou svgf9f3 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gliederung 4 Verkehr 4 1 Strasse 4 2 Schiene 4 3 Luftverkehr 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenPolykastro liegt am Nordrand der zentralmakedonischen Tiefebene am rechten Ufer des Flusses Axios welcher das Gebiet nach Westen hin gegen den Gemeindebezirk Axioupolis abgrenzt Im Sudwesten grenzt der Gemeindebezirk Evropos an Polykastro Nordlich von Polykastro beginnt eine hugelige Region welche sich bis zur griechisch mazedonischen Grenze erstreckt Die griechisch nordmazedonische Grenze ist zugleich auch die nordliche Begrenzung des Gemeindebezirks dessen nordlichste Ortschaft Evzoni ist Im Suden grenzt das Gebiet an die Gemeinde Chalkidona im Osten an die Gemeinde Kilkis Geschichte BearbeitenDas Gebiet ist seit der Neusteinzeit besiedelt Zwei Siedlungsreste aus dieser Zeit finden sich zum einen in Axiochori Amydon und in Limnotopos Carabia In der Bronzezeit nahmen die Paionier die Gegend der heutigen Gemeinde Polykastro in Besitz Die Siedlung Amydon wurde hierbei zur Hauptsiedlung der Landschaft Paionien 2 3 Im 5 Jahrhundert vor Christi Geburt eroberten die Makedonen das Gebiet der Gemeinde Polykastro und fugten es dem Konigreich Makedonien hinzu 2 3 Nach der Niederlage der Makedonen gegen die Romer 168 v Chr geriet das Gebiet der heutigen Gemeinde Polykastro unter romische Kontrolle und wurde nachfolgend als Teil der romischen Provinz Macedonia Bestandteil des Romischen Reiches Wahrend der romischen Regentschaft wurde die Siedlung Amydon zerstort und die Siedlung Tauriana als Vorlaufer der heutigen Ortschaft Polykastro gegrundet In der Endzeit der romischen Regentschaft bis zur Reichsteilung 395 n Chr war das Gebiet der heutigen Gemeinde Polykastro wiederholt Einfallen von Stammen im Rahmen der Volkerwanderung ausgesetzt Nach der Reichsteilung fiel das Gebiet an das Ostromische das spatere Byzantinische Reich Aufgrund seiner grenznahen Lage war die Gegend um das heutige Polykastro wiederholt Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen mit von Norden einfallenden Gegnern des Byzantinischen Reiches Im 13 Jahrhundert veranlassten die Byzantinischen Kaiser einen Wiederaufbau der vorbestehenden Festungsanlagen 3 4 5 Die Byzantinische Herrschaft endete nach einem serbischen Intermezzo um 1350 im Jahr 1397 das Osmanische Reich fugte das heutige Gemeindegebiet seinem Herrschaftsbereich ein 4 Im 15 Jahrhundert war das wirtschaftliche Standbein der heutigen Gemeinde Polykastro die Landwirtschaft Neben der ortsansassigen griechischen Bevolkerung bewirtschafteten auch slawische und turkische Einwohner die Landschaft 6 Wahrend des 16 Jahrhunderts liessen sich in der Gegend Sarakatsani wahrend des 17 und 18 Jahrhunderts Vlachen in der Region nieder 3 5 Wahrend der griechischen Revolution 1821 erhoben sich die Bewohner der heutigen Gemeinde Polykastro erfolglos gegen die osmanische Herrschaft 1870 erfolgte der Eisenbahnanschluss der heutigen Gemeinde Polykastro damaliger Name Karasouli an die Eisenbahnstrecke Skopje Veles Gevgelija Thessaloniki 7 Ende des 19 und Anfang des 20 Jahrhunderts wurde das heutige Gemeindegebiet von Polykastro Schauplatz burgerkriegsahnlicher Zustande Es kam zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den griechischen und den slawischen Bevolkerungsanteilen sowie der osmanischen Ordnungsmacht Im Jahr 1900 hatte die Ortschaft Karasouli heute Polykastro nach dem bulgarischen Ethnographen Vasil Kanchov 340 bulgarische 200 turkische 55 vlachische und 4 andere Bewohner 8 Der bulgarische Ethnograph Dimitar Mishev taxierte die Bevolkerung auf 312 Anhanger des Bulgarischen Exarchat 114 bulgarische Anhanger des Patriarchats von Konstantinopel und 30 Vlachen 9 Griechischen Quellen zufolge setzte sich die Bevolkerung von insgesamt 7000 Menschen im heutigen Gemeindegebiet aus 1000 Griechen 4000 Bulgaren und 2000 Moslems vorwiegend Turken zusammen 3 Die osmanische Herrschaft endete mit dem Ersten Balkankrieg im Oktober November 1912 als griechische Truppen das Gebiet der heutigen Gemeinde Polykastro eroberten Der Friedensvertrag von Bukarest 1913 fuhrte zur endgultigen Einverleibung des heutigen Gemeindegebietes in das damalige Konigreich Griechenland Nach den Balkankriegen verliessen die griechischen Bewohner der Siedlungen Gevgelija Bogandica und Bogorodica heute alle Republik Mazedonien und siedelten sich in dem Gebiet der heutigen Gemeinde Polykastro damals Karasouli an Im Ersten Weltkrieg war das Gemeindegebiet Schauplatz von Kampfen zwischen den Mittelmachten Bulgarien Deutsches Reich Osterreich Ungarn und den Alliierten der Entente Grossbritannien Frankreich Serbien Russisches Reich und Konigreich Griechenland 1915 landeten britische und franzosische Truppen in Thessaloniki und bildeten dort einen Bruckenkopf Salonikifront Das Konigreich Griechenland musste angesichts der militarischen Macht die Bruckenkopfbildung trotz Neutralitatspolitik tolerieren Eine 1916 durchgefuhrte Offensive der bulgarischen Armee brachte auch das Gebiet von Polykastro zeitweilig unter Kontrolle der Mittelmachte bevor eine alliierte Gegenoffensive im gleichen Jahr die bulgarischen Streitkrafte wieder zuruckdrangte Nach erheblichen innenpolitischen Unruhen und starken aussenpolitischen Druck trat das Konigreich Griechenland 1917 auf Seiten der Entente in den Krieg gegen die Mittelmachte ein 1918 konnten alliierte Truppen in einer Grossoffensive darunter auch die Schlacht von Skra di Legen die Truppen der Mittelmachte entscheidend schwachen und diese zu einer Rucknahme der Frontlinie nach Norden zwingen Im Friedensvertrag von Neuilly 1919 einigten sich Griechenland und Bulgarien auf einen Bevolkerungsaustausch Dieser hatte zur Folge dass die bulgarische Bevolkerung die heutige Gemeinde Polykastro verlassen musste Im Gegenzug wurden griechische Bevolkerungsteile aus Ost Rumelien angesiedelt 1919 wurde die Karasouli als Landgemeinde kinotita anerkannt Die griechische Niederlage im Griechisch Turkischen Krieg und dessen Abschluss durch den Vertrag von Lausanne 1923 loste einen erneuten Bevolkerungsaustausch aus die turkische Bevolkerung der heutigen Gemeinde Polykastro musste diese in Richtung Turkei verlassen Im Gegenzug siedelte sich griechische Bevolkerung aus der Schwarzmeerregion Pontos Paphlagonien und Bithynien Kleinasien an 1928 erschien auch der Name Mavrosouli gr mavros schwarz fur die Ortschaft Offiziell erfolgte in diesem Jahr aber die Umbenennung in Polykastro Im Zweiten Weltkrieg wurde Polykastro am 8 April 1941 von der deutschen Wehrmacht erobert und blieb bis Oktober 1944 unter deutscher Besatzung 1986 wurde die Gemeinde Polykastro mit der Gemeinde Limnotopos unter dem Namen Polykastro fusioniert und zur Stadtgemeinde dimos erhoben Mit der griechischen Kommunalverwaltungsreform Schedio Kapodistrias wurden 1997 einige umliegende Landgemeinden in Polykastro eingemeindet 2010 fusionierte Polykastro mit vier weiteren Gemeinden zur neuen Grossgemeinde Peonia wo es seither einen Gemeindebezirk bildet Gliederung BearbeitenZur Gliederung siehe Peonia Gemeindegliederung Verkehr BearbeitenStrasse Bearbeiten Wichtigste Strassenverkehrsachse ist die Autobahn 1 die von Norden mazedonische Grenze bei Evzoni nach Suden in Richtung Thessaloniki und weiter nach Athen fuhrt Die Autobahn 1 ehemals neue Nationalstrasse 1 wurde in der Zeit der griechischen Militardiktatur von 1967 bis 1974 gebaut Es gibt eine Autobahnanschlussstelle Polykastro Kilkis Eine weitere Strassenverbindung stellt die von Osten Kilkis nach Westen Axioupolis verlaufende Provinzstrasse dar Sie uberquert den Fluss Axios und ist die letzte leistungsfahige Strassenbrucke auf griechischer Seite in Richtung Norden Auf dem Strassennetz wird der offentliche Nah und Fernverkehr mit Bussen realisiert Die alte Nationalstrasse 1 richtungsparallel zur Autobahn 1 in der Nahe des Axios hat nur untergeordnete Bedeutung Schiene Bearbeiten Polykastro hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Thessaloniki Idomeni Nach Norden fuhrt sie uber Axioupolis und Idomeni nach Nordmazedonien und Skopje Richtung Suden fuhrt sie nach Thessaloniki und Athen Sie ist Teil des Paneuropaischen Verkehrskorridors X Luftverkehr Bearbeiten Westlich der Ortschaft Polykastro befindet sich ein kleiner Flughafen Dieser wird ausschliesslich als Luftwaffenstutzpunkt genutzt Einzelnachweise Bearbeiten Ergebnisse der Volkszahlung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands EL STAT Excel Dokument 2 6 MB a b Nicholas G L Hammond Historical Geography and Prehistory A History of Macedonia Bd 1 Clarendon Press Oxford 1972 a b c d e Mixahl B Sakellarioy Hrsg Makedonia 4000 xronia ellhnikhs istorias kai politismoy Ekdotikh A8hnwn A8hna 1982 a b Frank E Reed Centennia Historical Atlas Chicago IL Clockwork Software 1992 ISBN 0 9704771 0 4 a b Apostolos Vakalopulos Griechische Geschichte von 1204 bis heute Romiosini u a Koln 1985 ISBN 3 923728 15 8 Kwnstantinos Ap Bakalopoylos Neoterh istoria ths Makedonias 1830 1912 Apo th genesh toy neoellhnikoy kratoys ws thn apeley8erwsh Mparmpoynakhs 8essalonikh 1986 Dikaeos Vassiliadis History of Polykastro Polykastro Vasil Kѫnchov Makedoniya Etnografiya i statistika Blgarskoto knizhovno druzhestvo Sofiya 1900 S 151 D M Brancoff La Macedoine et sa Population Chretienne Librairie Plon Paris 1905 S 194 195 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Polykastro amp oldid 232419965