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Eine Pintadera ist ein zumeist aus Ton gefertigter Stempel der seit dem Neolithikum vielleicht auch schon vereinzelt im Mesolithikum hergestellt wurde Pintaderas dienten vielleicht zur Verzierung von Kleidern Keramik Brot oder der Haut Pintadere der Cucuteni Tripolje KulturDie 8000 Jahre alte Pintadera vom Abri Arconciel in der SchweizPintadera mit dem Abdruck auf frischen Ton im Museo Canario Las Palmas de Gran CanariaPintadere von Gran CanariaDer Begriff ist von dem spanischen Wort pintar Malen abgeleitet Er wurde in Mexiko verwendet wo die Einwohner Tonstempel benutzten um ihre Haut zu dekorieren und die Muster von Tatowierungen vorzuzeichnen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Neolithikum 1 1 Verbreitung 1 2 Morphologie 1 3 Material 1 4 Chronologie 2 Verwendung 3 Bronzezeit und Eisenzeit 4 Neuzeit 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseNeolithikum BearbeitenVerbreitung Bearbeiten Tonstempel sind im anatolischen und sudosteuropaischen Neolithikum und Aneolithikum nachgewiesen Sie verbreiten sich vom Nahen Osten uber Anatolien nach Griechenland und uber die Balkanhalbinsel 2 bis nach Ungarn Osterreich Hadersdorf am Kamp Niederosterreich Tschechien Prag Bubenec Hlavni mesto und Boskovstejn Italien 3 und die Schweiz Arconciel La Souche 4 Die turkischen Stempel stammen aus Catal Hoyuk Hacilar Hoyuk Bademagaci Kurukcay und Hoyucuk 5 In Italien stammen Tonstempel aus fruhneolithischem Kontext vor allem aus Suditalien Basilicata und der Adria Kuste von Apulien Vereinzelt sind sie auch von Sardinien Sizilien und aus Serra d Alto Kontext von Lipari bekannt 6 Die Norditalienischen Stempel stammen meist aus der Vasi a bocca quadrata Kultur des 6 Jahrtausends und wurden vor allem im Veneto und in Ligurien gefunden Auslaufer stammen auch aus den Marken Allein 26 Pintadere stammen aus der Hohle Arene Candide in Ligurien 7 Die Herkunft der italienischen Stempel will O Cornaggia Castiglioni uber das Donaubecken nach Thessalien und das westliche Anatolien verfolgen 8 Auf der Insel Gran Canaria aber auf keiner anderen Insel der kanarischen Inselgruppe wurde eine grosse Anzahl von Pintaderas gefunden Das Museo Canario besitzt mehr als 200 Stuck Die Fundstellen verteilen sich uber die gesamte Insel 9 Die kanarischen Pintaderas wurden von den Canarios benutzt den Ureinwohnern der Insel Gran Canaria die in der Zeit von etwa 500 v Chr bis 1400 n Chr isoliert auf der Insel lebten Morphologie Bearbeiten Die Stempel sind meist rund oval oder rechteckig 1 Es gibt aber auch Rechtecke Rhomboeder wellen fuss hand kleeblattformige und theriomorphe Formen In Catal Hoyuk wurden unter anderem baren 10 und leopardengestaltige Stempel gefunden 11 Die Stempel haben meist einen kleinen Handgriff 11 der konisch oder gerundet sein kann 3 und manchmal durchbohrt ist Die Motive der Stempel umfassen vor allem Wellenlinien Zickzack Muster konzentrische Kreise Spiralen S Spiralen Punkte und Kreuze 12 Ausserdem gibt es Stempel ohne Muster auf der Stempelflache 13 Die Stempel sind meist recht klein und passen in die Handflache 3 Sie wurden vielleicht als personlicher Besitz um den Hals getragen 14 Die Objekte werden meist im Siedlungsabfall gefunden Grabfunde sind aus Pilismarot Basaharc in Ungarn und Sofia Slatina in Bulgarien bekannt 6 Material Bearbeiten Im Vorderen Orient wurden auch Stempel aus Steatit und Jadeit gefunden 3 auch aus Griechenland sind Steinstempel bekannt 15 Neben den Pintaderas aus gebranntem Ton wurden auf Gran Canaria einige Objekte aus Holz gefunden deren Zuordnung aber umstritten ist 16 Chronologie Bearbeiten Die altesten Tonstempel stammen aus dem Vorderen Orient zum Beispiel aus Ras Schamra Ugarit Byblos und Tell Bouqras 3 Die Stempel aus Catal Hoyuk stammen aus dem keramischen Neolithikum Janos Makkay unterschied vier chronologische Gruppen A Fruhneolithikum Protosesklo Karanovo I und II Starcevo Criș Kultur B Mittelneolithikum Lengyel 17 Vinca A B und verwandte Gruppen Hier sind Pintaderas selten C Aneolithikum Gumelniţa Karanovo VI Vinca C D Pracucuteni III fruhes Cucuteni Tripolje Skeates nimmt eine erneute Ausbreitung aus dem Osten an 3 D Spates Aneolithikum Balaton Lasinja 18 Furchenstich Maritsa IV und Baden hier werden Stempel wieder deutlich seltener Die gepunktete Pintadera von Arconciel La Souche stammt aus mesolithischem Kontext was bislang einmalig ist nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die altesten italienischen Stucke stammen aus dem Neolithikum Norditaliens Vasi a bocca quadrata Kultur Verwendung BearbeitenEs wurden bisher keine neolithischen oder aneolithischen Stempelabdrucke gefunden Farbspuren auf den Stempeln sind sehr selten 19 Robin Skeates nimmt an dass es sich bei den Pintaderas um personlichen Besitz handelt der dem Schutz der betreffenden Person diente und die eigene Identitat darstellte und die Beziehungen zu anderen Personen ihrer materiellen Welt und dem Ubernaturlichen bekraftigte 20 Mihale Budja weist auf die Ahnlichkeiten der Pintaderas zu theriomorphen Amuletten und sogenannten Steckern andererseits hin 21 Von den Pintaderas die auf Gran Canaria gefunden wurden nimmt man heute an dass sie benutzt wurden um das personliche Eigentum oder das der Familie zu kennzeichnen 22 Nach einer anderen Theorie handelte es sich bei den gestempelten Bildern der Pintaderas um eine Art von Amulett das auf die Haut die Wande der Behausung und Kornspeicher oder die Felle in die die Mumien eingewickelt waren aufgestempelt wurde um bose Geister abzuhalten 23 Bronzezeit und Eisenzeit BearbeitenTonstempel sind auch aus der Urnenfelderzeit in Suddeutschland und Bohmen bekannt Diese sind rund In der Spathallstattzeit der Ungarischen Tiefebene und der Sudwestslowakei treten Tonstempel gehauft auf Ihre Vergesellschaftung mit Farbresten in Grabern belegt ihre Funktion zum Stempeln von Farbe allerdings ist fraglich worauf gestempelt wurde da entsprechende Funde fehlen Naheliegend ist die Verzierung der Haut wofur Berichte antiker Autoren sprechen Stempel wurden auf Sardinien haufig in bronzezeitlichen Siedlungen gefunden z B Genna Maria Serra Orrios Derzeit wird eine Diskussion daruber gefuhrt ob die norditalienischen und balkanischen Brotlaibidole auch als Pintadere anzusehen sind Auch in der Feuchtbodensiedlung von Bad Buchau 24 wurden Pintadere gefunden Neuzeit Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Pintadere waren noch im 20 Jahrhundert auf Sardinien in Gebrauch und wurden in jungerer Zeit besonders zur Gestaltung von Backwerk etc benutzt Uber Afrika gelangten sie auf die Kanarischen Inseln Literatur BearbeitenValeska Becker Chalcolithic clay stamps from Bulgaria Studia Praehistorica 14 2011 283 302 Janos Makkay Early stamp seals in south east Europe 1984 Janos Makkay Supplement to the Early Stamp Seals of South East Europe Budapest 2005 T Dzhanfezova Neolithic Pintaderas in Bulgaria Typology and comments on their ornamentation In Lolita Nikolova Hrsg Early symbolic systems for communication in southeast Europe BAR International Series 1139 Oxford BAR 2003 97 108 S T Eduard A few remarks concerning the clay stamp seals from the Gumelniţa culture Studii de Preistorie 6 2009 149 163 Franka Schwellnus Pintadere Uberblick uber die Fundgruppe der Tonstempel ausgehend von zwei Funden aus Sopron Krautacker Westungarn Archaologisches Korrespondenzblatt 40 2 2010 207 226 Robin Skeates Neolithic stamps Cultural Patterns Processes and Potencies Cambridge Archaeological Journal 17 2007 2 183 198 Maria Dolores Camalich Massieu Pintaderas In Armando del Toro Garcia Hrsg Patrimonio historico de Canarias Gran Canaria Band 3 Direccion General de Patrimonio Historico Viceconsejeria de Cultura y Deportes Consejeria de Educacion Cultura y Deportes Gobierno Las Palmas 1998 ISBN 84 7947 241 3 S 55 57 spanisch Weblinks BearbeitenDanubische Brotlaibidole Pintaderen ital Einzelnachweise Bearbeiten a b Valeska Becker Chalcolithic clay stamps from Bulgaria Studia Praehistorica 14 2011 283 eine Verbreitungskarte fur Griechenland und den sudlichen Balkan findet sich bei Mihale Budja 2004 The transition to farming and the revolution of symbols in the Balkans from ornament to entoptic and external symbolic storage Documenta Praehistorica 31 fig 24 arheologija ff uni lj si documenta pdf31 31budja pdf a b c d e f Robin Skeates Neolithic stamps Cultural Patterns Processes and Potencies Cambridge Archaeological Journal 17 2007 2 184 M Mauvilly Christian Jeunesse T Doppler Ein Tonstempel aus der spatmesolithischen Fundstelle von Arconciel La Souche Kanton Freiburg Schweiz Quartar 55 2008 151 157 Budja M 2003 Seals contracts and tokens in the Balkans Early Neolithic wherein the puzzle Documenta Praehistorica 30 119 arheologija ff uni lj si documenta pdf30 30budja pdf a b Robin Skeates Neolithic stamps Cultural Patterns Processes and Potencies Cambridge Archaeological Journal 17 2007 2 186 Robin Skeates Neolithic stamps Cultural Patterns Processes and Potencies Cambridge Archaeological Journal 17 2007 2 188 O Cornaggia Castiglione Origini e distribuzione delle pintaderas preistoriche euro asiatiche Contributi alla conoscenza delle culture preistoriche della valle del Po Rivista Science Preistoria 11 1956 109 192 Maria del Carmen Cruz de Mercadal Teresa Delgado Darias Javier Velasco Vazquez Pintaderas del Museo Canario El Museo Canario Las Palmas de Gran Canaria 2013 ISBN 978 84 695 6874 3 S 117 spanisch 1 abgerufen am 23 Marz 2017 Ali Umut Turkcan 2005 Clay Stamp Seals Catalhoyuk 2005 archive report Figure 94 seal11652 X1 http www catalhoyuk com archive reports 2005 ar05 30 html mit guten Abbildungen a b Valeska Becker Chalcolithic clay stamps from Bulgaria Studia Praehistorica 14 2011 284 Valeska Becker Chalcolithic clay stamps from Bulgaria Studia Praehistorica 14 2011 284 290 Valeska Becker Chalcolithic clay stamps from Bulgaria Studia Praehistorica 14 2011 291 Robin Skeates Neolithic stamps Cultural Patterns Processes and Potencies Cambridge Archaeological Journal 17 2007 2 195 Robin Skeates Neolithic stamps Cultural Patterns Processes and Potencies Cambridge Archaeological Journal 17 2007 2 185 Maria del Carmen Cruz de Mercadal Teresa Delgado Darias Javier Velasco Vazquez Pintaderas del Museo Canario El Museo Canario Las Palmas de Gran Canaria 2013 ISBN 978 84 695 6874 3 S 28 spanisch 2 abgerufen am 23 Marz 2017 Budja M 2003 Seals contracts and tokens in the Balkans Early Neolithic wherein the puzzle Documenta Praehistorica 30 115 30 Elisabeth Ruttkay Neue Tonstempel der Kanzianiberg Lasinja Gruppe Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft Wien 123 124 1993 94 221 238 Valeska Becker Chalcolithic clay stamps from Bulgaria Studia Praehistorica 14 2011 296 Skeates 2011 184 meine Ubersetzung Sommerx2015 Budja M 2003 Seals contracts and tokens in the Balkans Early Neolithic wherein the puzzle Documenta Praehistorica 30 115 130 Maria Dolores Camalich Massieu Pintaderas In Armando del Toro Garcia Hrsg Patrimonio historico de Canarias Gran Canaria Band 3 Direccion General de Patrimonio Historico Viceconsejeria de Cultura y Deportes Consejeria de Educacion Cultura y Deportes Gobierno Las Palmas 1998 ISBN 84 7947 241 3 S 55 57 spanisch Soraya Jorge Godoy Daniel Becerra Romero Carlota Mora Chinea Decoracion o simbologia signos magicos de la antiguedad en la ceramica pintada prehispanica de Gran Canaria In Francisco Morales Padron Hrsg XV Coloquio de historia canario americana 2004 ISBN 84 8103 379 0 S 2265 2275 spanisch 3 abgerufen am 8 April 2017 Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 4 S 51 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pintadera amp oldid 200725549