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Pietro Ottoboni 2 Juli 1667 in Venedig 28 Februar 1740 in Rom war ein italienischer Kardinal Mazen und Librettist Er gilt als der letzte Kardinalnepot Pietro Ottoboni als junger Kardinal Gemalde von Francesco Trevisani ca 1689 Pietro Ottoboni von Franciscus Trevisanus Francesco Trevisani Stich von 1711 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Libretti Auswahl 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOttoboni war ein Grossneffe des gleichnamigen Kardinals der 1689 als Alexander VIII zum Papst gewahlt wurde Dieser liess ihm eine umfassende Erziehung angedeihen die Ottobonis Interesse an Literatur Kunst und Musik weckte Bereits im Alter von 22 Jahren wurde er von seinem Grossonkel zum Kardinal ernannt Neben seinen vielfaltigen Aufgaben im Dienst der Kirche u a 1689 Kardinaldiakon und spater 1724 Kardinalpriester der Kirche San Lorenzo in Damaso worauf er noch 1724 Diakonenweihe und Priesterweihe empfing sodann bereits seit 1702 Erzpriester der Patriarchalbasilika Santa Maria Maggiore und ab 1730 der Erzbasilika San Giovanni in Laterano weiter Kardinalbischof der suburbikarischen Diozesen von Sabina 1725 worauf seine Bischofsweihe folgte dann von Frascati 1730 Porto Santa Rufina 1734 und schliesslich von Ostia und Velletri 1738 zudem Generalsuperintendent des Kirchenstaates Vizekanzler der Heiligen Kirche seit 1726 Sekretar der Hochsten Kongregation der romischen und allgemeinen Inquisition und zuletzt ab 1738 Dekan des Kardinalskollegiums machte sich Ottoboni besonders als Forderer von Literatur Musik und Kunst als Bucher Gemalde und Munzsammler sowie als Librettist einen Namen Er protegierte die beiden Maler Francesco Trevisani und Sebastiano Conca 1 und in seiner Hauskapelle musizierten die bedeutendsten Musiker Roms darunter Arcangelo Corelli Bernardo Pasquini Giovanni Porta Alessandro Scarlatti und Domenico Scarlatti sowie Georg Friedrich Handel Mindestens sechs seiner Libretti wurden von Alessandro Scarlatti vertont die Urauffuhrungen fanden meist in Ottobonis eigenem Theater im Palazzo della Cancelleria statt Die Oper Il Colombo ovvero l India scoperta 2 zu der Ottoboni mindestens das Libretto verfasst hatte und die er im Januar 1691 im romischen Teatro Tor di Nona in einer extravaganten Inszenierung auffuhren liess war ein furchtbarer Misserfolg und Opfer von Kritiken und zahlreichen Pasquinaden 3 4 Allein der beruhmte Kastrat Cortona wurde bejubelt und zu allem Uberfluss brach die Pest aus und alle Sanger mussten Rom nach wenigen Auffuhrungen verlassen 3 Ottoboni wurde von diversen Autoren darunter Montesquieu ein unmoralischer Lebenswandel mit zahlreichen Matressen und unehelichen Kindern nachgesagt Als er 1740 starb beschrieb ihn Charles de Brosses als ohne Sitten ohne Kredit verderbt ruiniert Liebhaber der Kunste grosser Musiker Sans mœurs sans credit debauche ruine amateur des arts grand musicien 1 Libretti Auswahl BearbeitenStatira 1690 vertont von Alessandro Scarlatti Colombo ossia L India scoperta 1691 92 vertont wahrscheinlich von Ottoboni selbst Cantata dell Assunta 1694 vertont von Alessandro Scarlatti Giuditta vittoriosa Oratorium 1695 vertont von Alessandro Scarlatti La pastorella Puppenspiel 1705 vertont von Alessandro Scarlatti San Filippo Neri Oratorium 1705 vertont von Alessandro Scarlatti Il trionfo della Castita 1705 vertont von Antonio Caldara Il trionfo della Vergine SS Oratorium 1706 vertont von Alessandro Scarlatti Il martirio di Santa Cecilia Oratorium 1708 vertont von Alessandro ScarlattiWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Pietro Ottoboni Kardinal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ottoboni Pietro In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch Eintrag zu Pietro Ottoboni auf catholic hierarchy orgEinzelnachweise Bearbeiten a b Ralph Kirkpatrick Domenico Scarlatti Verlag Heinrich Ellermann Munchen 1972 englisches Original bei Princeton University Press New Jersey 1953 S 50 Columbus oder das entdeckte Indien a b Elena Gentile CECCHI Domenico detto il Cortona in Dizionario Biografico degli Italiani Volume 23 1979 online auf Treccani italienisch Abruf am 29 Oktober 2019 Colin Timms Cecchi Domenico il Cortona in Grove Music online englisch abgerufen am 29 Oktober 2019VorgangerAmtNachfolgerFrancesco Barberini der JungereDekan des Kardinalskollegiums 1738 1740Tommaso RuffoFrancesco Barberini der JungereKardinalbischof von Ostia und Velletri 1738 1740Tommaso RuffoFrancesco VI PignatelliKardinalbischof von Porto Santa Rufina 1734 1738Tommaso RuffoLorenzo CorsiniKardinalbischof von Frascati 1730 1734Pier Marcellino CorradiniFrancesco Acquaviva d AragonaKardinalbischof von Sabina 1725 1730Annibale AlbaniNormdaten Person GND 100249582 lobid OGND AKS LCCN n82088308 VIAF 89065102 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ottoboni PietroKURZBESCHREIBUNG italienischer Kardinal Mazen und LibrettistGEBURTSDATUM 2 Juli 1667GEBURTSORT VenedigSTERBEDATUM 28 Februar 1740STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pietro Ottoboni Kardinal amp oldid 230038530