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Die Piaristenkirche in Krems an der Donau auch Kremser Frauenbergkirche ist die alteste Kirche der Stadt Die romisch katholische Kirche war moglicherweise dem hl Stephanus dem Patron des Bistums Passau geweiht Piaristenkirche und Frauenbergturm gesehen vom Pfarrplatz Krems Inhaltsverzeichnis 1 Pfarr und Baugeschichte 1 1 Jesuiten seit 1616 1 2 Piaristen seit 1776 2 Orgel 3 Frauenbergturm 4 Krypta 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweisePfarr und Baugeschichte Bearbeiten nbsp Piaristenkirche links gesehen von der Wachtbergstrasse in Krems um 1900 nbsp Hochaltar mit dem Hochaltarbild Himmelfahrt Maria 1756 von Martin Johann Schmidt nbsp Langhaus nach Westen nbsp Langhausgewolbe nbsp OrgelDie urkundlich erstmals 1014 als Pfarrkirche St Stephan genannte Kirche wurde 1158 dem Wiener Schottenstift inkorporiert nachdem zuvor die Pfarrrechte an die Pfarrkirche St Veit ubertragen worden waren Vom Erstbau ist noch der im Kern romanische Westturm erhalten Seit 1284 ist fur die Kirche eine Marienpatrozinium nachweisbar Seit dem mittleren 15 Jahrhundert wurde sie als Kirche der Burgergemeinde nicht als Pfarrkirche durch die Wiener Dombauhutte zu St Stephan unter ihrem Dombaumeister Laurenz Spenning der vor seiner Berufung nach Wien beim spatgotischen Ausbau der Stiftskirche Melk beschaftigt gewesen war neuerrichtet Im ersten Bauabschnitt entstand der mit einem Rhombennetzgewolbe geschlossene Chorbau der 1457 seine Weihe empfing im Anschluss daran entstand das dreischiffige Hallenlanghaus dessen Sudportal das Datum 1477 tragt Die zunachst auf eine einfachere Wolbung berechneten Langhausarkaden folgen dem Vorbild des 1474 fertiggestellten Wiener Stephansdoms Die Schlussweihe der Kirche wurde 1508 vollzogen noch bevor die Langhausgewolbe eingezogen waren Das Mittelschiffsgewolbe das sich identisch in der Kremser Burgerspitalkirche findet wurde 1511 eingezogen die beiden Seitenschiffsgewolbe folgten 1514 bzw 1515 Die Gewolbemuster begegnen identisch in Chor und Langhaus des Grazer Doms Im Winkel von Chor und Langhaus wurde uber dem Abgang zur Krypta eine offene polygonale Vorhalle mit Schlingrippengewolbe eingefugt fur die sich eine Zeichnung mit identischem Gewolbemuster im Planbestand der Wiener Dombauhutte erhalten hat 1 Die 1515 erfolgte Aufforderung des Wiener Stadtrats an den Stadtrat von Krems Gregor Hauser zur Ruckkehr nach Wien zu veranlassen da er fur den geplanten Fortbau des Stephansturmes benotigt werde 2 sichert die Zuschreibung dieser originellen Vorhalle an den spateren Dombaumeister Jesuiten seit 1616 Bearbeiten 1616 wurde die Kirche den Jesuiten ubergeben die im Anschluss Kloster und Gymnasium errichteten Bei der Ubergabe an die Jesuiten 1616 wurde der von vier Eckturmchen bekronte Frauenbergturm ausgenommen da er der Burgerschaft als Stadtturm Brandwache Glockensignal diente Als Hinweis darauf tragt er als einziger Kirchturm Osterreichs auf seiner Spitze noch heute kein Kreuz sondern das Stadtwappen Piaristen seit 1776 Bearbeiten 1776 trat an deren Stelle der Schulorden der Piaristen Diese hatten 1749 in St Polten ihre erste Niederlassung gegrundet und wurden nach der Aufhebung des Jesuitenordens von der Kaiserin Maria Theresia ersucht das von den Jesuiten geraumte Kollegium und die Kirche in Krems zu ubernehmen Die barocke Innenausstattung beinhaltet eine grosse Anzahl an Werken des bedeutenden osterreichischen Barockmalers Martin Johann Schmidt genannt der Kremser Schmidt Zu den wichtigsten zahlen das Hochaltarbild Himmelfahrt Maria 1756 der rechte Seitenaltar das den Grunder des Piaristenordens den hl Josef Calasanz darstellt und die Altare an den nordlichen und sudlichen Langhauswanden hl Josef bzw hl Aloysius sowie das Fresko am Eingang zur Franz Xaver Kapelle gegenuber dem Hauptportal Diese liessen die Jesuiten 1640 an die Kirche anbauen Orgel BearbeitenDie Orgel wurde im Jahre 1893 von dem Orgelbauer Franz Capek Krems in einem vorhandenen alteren Gehause erbaut und 1998 von der Orgelbaufirma Kuhn restauriert Das Instrument hat 19 Register auf Registerkanzellenladen die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 3 I Hauptwerk C f31 Bourdon 16 2 Principal 8 3 Gemshorn 8 4 Gamba 8 5 Gedeckt 8 6 Octav 4 7 Flote 4 8 Rauschquinte 2 2 3 9 Mixur 2 2 3 II Brustwerk C f310 Geigenprincipal 8 11 Philomena 8 12 Salicional 8 13 Aeoline 8 14 Octav 4 15 Flote 4 Pedal C f116 Violonbass 16 17 Subbass 16 18 Octavbass 8 19 Cellobass 8 Koppeln II I I P II P Frauenbergturm Bearbeiten nbsp PiaristenglockeIn seinen unteren Teilen stammt der Frauenbergturm aus dem fruhen 13 Jahrhundert wie die romanischen Fenster zeigen wurde aber im 15 Jahrhundert erhoht und erhielt die charakteristischen Eckturmchen In der Barockzeit wurden die grossen Schallfenster der Glockenstube herausgebrochen Die Glocke genannt Piaristenglocke oder Kremser Pummerin ist die grosse Stadtglocke von Krems Sie wurde 1702 von Mathias Prininger in Krems gegossen Mit 5016 kg Gewicht und einem Durchmesser von 208 cm hat sie den Schlagton g0 2 und ist die 18 grosste Glocke Osterreichs und wird heute funf Mal pro Jahr handisch gelautet Sie tragt die Inschrift EN EGO CAMPANA NVNQVAM ANNVNTIO VANA BELLVM VEL VESTVM TONITRV IGNEM AVT FVNVS Frei ubersetzt bedeutet das Siehe die Glocke bin ich Nichtiges niemals verkunde ich dafur aber Krieg und Freudengesang Donner und Blitz sowie Begrabnisgang 4 Die Glocke wird heute noch handisch gelautet und erklingt nur an den hochsten Feiertagen und zu Silvester Auf einem Dachreiterturmchen sitzt ein Engel zusammen mit einer Teufelsfigur Neben der Tur zum Turmaufgang ist in der Westwand der Kirche ein judischer Grabstein eingemauert der leider deutliche Verfallserscheinungen zeigt Um 1900 war die Schrift noch lesbar sodass erhalten blieb dass dieser Stein dem Andenken des Rabbi Nachlifa gewidmet war um 1395 Warum judische Grabsteine nach Zerstorung der Gemeinde in Krems 1421 von ihrem Friedhof in die Stadt ubertragen wurden wo sie sich auch in Burgerhausern befinden kann nur als Vermutung ausgesprochen werden Wahrscheinlich geschah dies im 16 Jahrhundert als in einer humanistischen Sprachtheorie das Hebraische als Wurzel aller Sprachen als die alteste Sprache der Menschheit aufgefasst wurde Krypta BearbeitenIn der Krypta unter der Kirche sind etwa 30 m Knochen des ehemaligen Friedhofs aufgeschichtet und es befinden sich dort 68 Grabnischen Literatur BearbeitenHans Fruhwirth Die Doppelstadt Krems Stein Ihre Geschichte von 1848 2000 Mitteilungen des Kremser Stadtarchivs Band 30 Kulturamt der Stadt Krems Krems 2000 ISBN 3 9501219 0 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Piaristenkirche Krems Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Johann Josef Boker Architektur der Gotik Bestandskatalog der weltgrossten Sammlung an gotischen Baurissen der Akademie der Bildenden Kunste Wien Anton Pustet Verlag Salzburg 2005 ISBN 3 7025 0510 5 Hermann Gohler Beitrage zur Geschichte des Nordturmes von St Stephan in Wien In Unsere Heimat Zeitschrift des Vereines fur Landeskunde von Niederosterreich und Wien NF 6 1933 S 252 Informationen zur Orgel auf der Website der Orgelbaufirma Jorg Wernisch Glockenkunde von Osterreich Journal Verlag Lienz 2006 48 412777777778 15 600833333333 Koordinaten 48 24 46 N 15 36 3 O Normdaten Geografikum GND 4421894 1 lobid OGND AKS VIAF 244719533 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Piaristenkirche Krems amp oldid 234863451