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Die romisch katholische Pfarrkirche Munchendorf im Bezirk Modling in Niederosterreich steht unter dem Patrozinium des heiligen Leonhard von Limoges Die Pfarre Munchendorf gehort zum Dekanat Modling im Vikariat Unter dem Wienerwald der Erzdiozese Wien Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz 1 Pfarrkirche hl Leonhard in Munchendorf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Kirche 2 1 Kircheninneres 3 Renovierungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahr 1147 schenkten die Babenbergerbruder Heinrich II Jasomirgott und Konrad Bischof von Passau der Cisterce Heiligenkreuz das Gut Minchindorf 2 Das Zisterzienserstift Heiligenkreuz das bereits 1138 in Trumau Fuss gefasst hatte grundete nun eine Grangie 1187 verlieh Herzog Leopold V von Osterreich dem Kloster das Niedergericht uber das Dorf Denn zu dieser Zeit halbierte das Stift die Grunde in einen Eigenbetrieb des Klosters und in 30 Ganzlehen die es bauerlichen Siedlern ubergab Somit wurde aus der klosterlichen Kapelle eine Eigenkirche des Stiftes Heiligenkreuz Als Patron wahlten die Zisterzienser den hl Leonhard den sie als Schutzpatron fur das Vieh und ihre landwirtschaftlichen Betriebe verehrten Die Kirche selbst wird erstmals im Urbar von 1452 erwahnt wo eine peunt retro ecclesiam ein Grundstuck hinter der Kirche angefuhrt ist Im Bruderzwist zwischen Kaiser Friedrich IV und Albrecht VI wird die Kirche 1462 zu einem festen Tabor ausgebaut spater aber gesturmt und geplundert 1529 Erste Wiener Turkenbelagerung und 1606 Aufstandische Siebenburger unter Stephan Bocskay wurden der Ort und die Kirche niedergebrannt 1616 und 1644 zerstorten Grossbrande jeweils eine Zeile des Dorfes Rebellische Ungarn unter Gabor Bethlen fielen 1620 im Viertel unter dem Wienerwald ein und verheerten es Sie zerstorten uber 100 Orte darunter Modling Traiskirchen und Munchendorf 1680 wurde ein neuer Kirchturm errichtet 1683 wurden das Dorf und die Kirche in der Zweiten Turkenbelagerung wieder ganzlich zerstort Der Wiederaufbau der Kirche begann 1686 In der Folge wurde auch eine neue 163 Pfund schwere Glocke angeschafft 1689 wurde der Hochaltar Hl Leonhard und die Seitenaltare Unsrer lieben Frau Hl Anton zu Padua von zwei Burgern gespendet Nachdem Munchendorf mehr als 800 Jahre vom Stift Heiligenkreuz betreut worden war musste es 1957 infolge des Priestermangels an die Erzdiozese Wien abgetreten werden Heutige Kirche BearbeitenSchon im Jahre 1717 wandte sich die Gemeinde an das Stift Heiligenkreuz wegen der Erweiterung und Erhohung der Kirche Da in den Jahren 1742 1750 der Pfarrhof neu gebaut wurde durften die Mittel fur den Kirchenneubau nicht vorhanden gewesen sein Denn erst 1773 bis 1774 wurde der Neubau der heutigen Kirche nach Planen von Architekt Franz Anton Pilgram errichtet Kircheninneres Bearbeiten nbsp Pfarrkirche Munchendorf InnenansichtDie Kirche hat drei Joche mit dem Turm im Osten und eingezogener runder Apsis Das erste Joch mit abgerundeten Ecken ist kurzer Die Orgelempore daruber ruht auf zwei quadratischen Saulen und hat eine Holzdecke und oben ein Platzlgewolbe Das mittlere Joch ist breiter fast quadratisch mit abgeschragten Ecken und steilerem Gewolbe das dritte Joch hat schmalere abgerundete Nischen zugemauerter Ausgang zum ehemaligen Friedhof und gegenuber Sakristeiausgang und ebenfalls ein flacheres Gewolbe Daran schliesst die eingezogene kreissegment bzw korbbogenformige Apsis mit Halbkuppel an Zwischen den Jochen sind jeweils Doppelgurtbogen Das kraftige durchgezogenes Hauptgesims hat dazwischen ein Fries und schliesst mit einem kleineren Gesims Unter den Gurten sind jeweils zwei Pilaster 3 Innenausstattung und AltareDer Hochaltar samt Tabernakel war ein Geschenk von Kaiserin Maria Theresia er stand vorher in der Hofburgkapelle in Wien Das Hochaltarbild stellt den Hl Leonhard das linke Seitenaltarbild die Heilige Familie im Typus Heiliger Wandel beide aus der Bauzeit 18 Jhdt und das rechte Maria Immaculata signiert Nigg 1922 dar Neue Retabelbilder ersetzten seit der letzten Renovierung einfache Drucke bei der Hl Familie links der Hl Franziskus und rechts Maria Restituta Kafka in der Mitte ist ein alteres Herz Jesu Bild Der rechte Seitenaltar erhielt auch neue Gemalde links die Hl Therese von Lisieux und rechts Hl Johannes XXIII neu in der Mitte ist ein Tabernakel Fur die Anbringung von Fotos der Getauften bzw Verstorbenen wurde eine geschwungene leichte Holzkonstruktion im selben Stil wie die Kirchensessel geschaffen Bei den Seitenaltaren sind je zwei Heiligenfiguren auf Konsolen angebracht Sie sind fruhbarock und durften von der Vorgangerkirche stammen links Hl Florian und Hl Jacobus rechts Hl Sebastian und Hl Rochus Vorne befinden sich der Hl Johannes Nepomuk und ein Monch Hl Benedikt oder Leonhard die Attribute fehlen beide spater entstanden Unter der Orgelempore befindet sich ein Fuhrich Kreuzweg aus dem spaten 19 Jahrhundert Die Kanzel ist spatbarock nbsp Rechter Seitenaltar Maria Immaculata nbsp Linker Seitenaltar Hl Familie nbsp Hl Sebastian nbsp Hl Rochus nbsp Hl Jakobus d A nbsp Hl FlorianOrgelDie Orgel wurde von Christoph Erler 1835 in ein altes barockes Gehause eingebaut Renovierungen Bearbeiten1834 nach einem Brand 1857 wird der originale spatbarocke Kirchturmhelm durch ein neues steiles Dach ersetzt 1907 wird die Kirchenfassade aussen erneuert 1935 wird die Kirche innen renoviert 1946 bis 48 werden die Kriegsschaden behoben und das gesamte Dach erneuert 1956 Innenrenovierung 1958 Restaurierung des Hochaltars 1992 bis 1998 grosse Sanierung der Kirche Durchschneiden und Feuchtigkeitsisolierung neue Sakristei neue Fussbodenheizung Restaurierung der Bilder 2006 bis 2007 Erneuerung der Aussenfassade nach altem Vorbild von 1907 2010 Beginn der Restaurierung der alten Friedhofsmauer aus dem fruhen MittelalterLiteratur BearbeitenHanns Augustin Werden und Wachsen der Heimat Munchendorf 1977 Petrus Kaserer Chronik Munchendorf 4300 vor Christus bis 2004 nach Christus Munchendorf 2004Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Munchendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrgemeinde Munchendorf Pfarre Sankt Leonhard auf der Website der Erzdiozese WienEinzelnachweise Bearbeiten Niederosterreich unbewegliche und archaologische Denkmale unter Denkmalschutz Memento vom 7 Mai 2016 im Internet Archive PDF Bundesdenkmalamt Stand 26 Juni 2015 PDF Urkunde Heiligenkreuz Urkunden 1133 1775 1150 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Urkunde aus dem Klosterarchiv von Heiligenkreuz Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Niederosterreich sudlich der Donau Wien Horn 200348 03009 16 37872 Koordinaten 48 1 48 3 N 16 22 43 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Munchendorf amp oldid 227106699