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Die Pfarrkirche Hotting auch Neue Hottinger Pfarrkirche ist die katholische Pfarrkirche des Innsbrucker Stadtteils Hotting Der von einem Friedhof umgebene Bau im Stil des Historismus wurde von 1909 bis 1911 errichtet Die Kirche ist den hll Ingenuin und Albuin geweiht und steht unter Denkmalschutz Pfarrkirche von Norden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Friedhof 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGegen Ende des 19 Jahrhunderts wuchs die Bevolkerung der damals noch eigenstandigen Gemeinde Hotting rasch an so dass die alte Kirche mit 400 Platzen zu klein wurde Daher grundete sich 1888 unter Pfarrer Philipp Matzgeller der Papst Leo Kirchenbauverein Hotting der unter anderem mit dem Verkauf von Neujahrsentschuldigungskarten Gelder fur einen Neubau sammelte Der Baugrund war eine Schenkung des Brauereibesitzers Robert Nissl 1909 erhielt die Firma Josef Huter amp Sohne den Auftrag die Kirche nach Planen des Architekten Leopold Heiss zu errichten Am 17 April 1910 erfolgte die Grundsteinlegung und bereits am 19 November konnte die Firstfeier begangen werden Am 4 Juli 1911 wurde der Schlussstein gesetzt am 8 Juli wurde das 3 95 Meter hohe und 250 kg schwere Turmkreuz geweiht und auf dem Kirchturm angebracht 1 Im Dezember 1911 wurde die Kirche gesegnet die Innenausstattung fehlte aber grosstenteils noch Erst im Laufe der nachsten Jahre wurden die von der Tiroler Glasmalerei und Mosaik Anstalt hergestellten Fenster eingesetzt und die Seitenaltare aufgestellt Bedingt durch den Ersten Weltkrieg wurde die Kirche erst 1924 geweiht Sie ubernahm das Patrozinium der Brixner Diozesanpatrone Ingenuin und Albuin von der alten Kirche 1989 wurde der Innenraum nach Planen des Architekten Jorg Streli neu gestaltet Rudolf Millonig schuf neue Altare die Glasfenster wurden renoviert Beleuchtung und Orgel wurden erneuert und es wurde ein neuer Marmorboden verlegt Architektur Bearbeiten nbsp EingangsfassadeDie Hallenkirche in neuromanischen und neugotischen Formen uber einem kreuzformigen Grundriss besteht aus einem dreischiffigen dreijochigen Langhaus einem Querhaus und einem niedrigeren halbrund geschlossenen Chor An der Ostseite des Chores steht der Turm uber quadratischem Grundriss mit gekuppelten Spitzbogenfenstern im Glockengeschoss und einem Spitzhelm der mit Krabben besetzt und mit Kugel und Kreuz bekront ist Das Aussere ist durch Strebepfeiler gegliedert zwischen denen sich Friedhofsarkaden befinden An der Westseite und im Chorhaupt befinden sich Sakristeianbauten mit um den Chor herumgefuhrten Verbindungsgangen Die Kirche ist nach Nordosten orientiert vor der Eingangsfassade im Sudwesten befindet sich ein kleiner Platz an der Kreuzung von Hottinger Gasse Schneeburggasse Schulgasse und Riedgasse Die Eingangsfassade ist in drei Geschosse gegliedert Uber einer dreiteiligen Portalvorhalle mit Rundsaulen befindet sich eine achtteilige Fensterrose die von einem Spitzbogen umgeben ist In den vier spitzbogigen Blendnischen darunter befinden sich Mosaiken der hll Florian Sebastian Ingenuin und Albuin Der trapezformige Giebel ist mit drei Spitzbogenarkaden gegliedert in denen neugotische Figuren des segnenden Christus flankiert von den hll Petrus und Paulus stehen Der Innenraum weist durch die nur geringe Staffelung der Seitenschiffe einen hallenartigen Charakter auf und weist vorwiegend fruhgotische Architekturelemente auf Das Querhaus und der eingezogene einjochige Chor sind etwas niedriger und wie das Mittelschiff kreuzrippengewolbt Der Altarraum ist um zwei Stufen erhoht Die Orgelempore mit Masswerkbrustung wird von drei Rundbogen auf Saulen getragen Ausstattung Bearbeiten nbsp Blick zum Chor nbsp Altar in der rechten SeitenkapelleDer Hochaltar wurde 1989 von Rudolf Millonig geschaffen Er ersetzt eine 1948 entstandene monumentale Christkonigsfigur von Franz Staud die in der Hauskapelle des Priesterseminars aufgestellt wurde 2 Der Altaraufbau uber einer marmornen Mensa ist in Anlehnung an gotische Flugelaltare gestaltet Er zeigt in der Mitte den Gekreuzigten umgeben von zwei in Silber gefassten Engeln darunter befindet sich der von einem Strahlenkranz umgebene Tabernakel Links und rechts befinden sich Reliefs mit Szenen aus dem Neuen Testament Sturm auf dem See Genezareth Maria Magdalena salbt Jesus die Fusse der unglaubige Thomas und Jesus segnet die Kinder Die Altare in den Querschiffen wurden ebenfalls von Rudolf Millonig geschnitzt gefasst und vergoldet sie wurden 1991 geweiht Der Marienaltar im linken Querschiff zeigt Maria mit dem Kind in der Mandorla unter der Hand Gottes flankiert von zwei Engeln mit Krone und sieben Schwertern Die seitlichen Reliefs stellen Adam und Eva die Geburt Christi den Kreuzestod Jesu und den apokalyptischen Drachen dar Der Kirchenpatronaltar im rechten Querschiff zeigt den hl Florian beim Loschen von Flammen flankiert vom hl Ingenuin mit dem Modell der alten Hottinger Kirche und dem hl Albuin mit dem Modell der neuen Kirche Der Altar wird vom Herzen Jesu in einem goldenen Strahlenkranz bekront Der Altar im rechten Seitenschiff besteht aus einem Fresko des hl Josef mit dem Jesuskind das 1942 von Carl Rieder gemalt wurde 3 Der Altar im linken Seitenschiff zeigt ein Fresko des hl Judas Thaddaus vor einer Landschaft von Schretthauser In der rechten Seitenkapelle am Eingang steht als Leihgabe der Altar der Gnadenkapelle Kaltenbrunn der von Andreas Huter 1868 geschaffen wurde In der linken Seitenkapelle befindet sich ein ebenfalls von Andreas Huter geschnitzter neugotischer Flugelaltar eine Leihgabe des Innsbrucker Ursulinenklosters Er zeigt im Schrein zentral Herz Jesu und die Geburt Jesu flankiert von den hll Cacilia Klara Barbara und Agnes und in der Predella das Letzte Abendmahl Die Seitenflugel tragen je sieben Reliefs mit den Kreuzwegstationen Die Glasfenster im Langhaus im Querschiff in der Apsis in den Seitenkapellen und uber der Orgelempore wurden von Bernard Rice und Gottlieb Schuller entworfen und von der Tiroler Glasmalerei und Mosaik Anstalt ausgefuhrt Die Darstellungen stehen fur die wichtigsten Inhalte des katholischen Glaubens wie Glaube Hoffnung Liebe und die Sakramente Das Rundfenster im rechten Querschiff zeigt Gottvater im Strahlenkranz das im linken Querschiff das Auge Gottes umgeben von einem Strahlenkranz Das Rundfenster uber Orgelempore stellt das Lamm Gottes mit dem Buch mit sieben Siegeln dar umgeben von musizierenden Engeln Friedhof Bearbeiten nbsp Der Friedhof mit der KapelleDer Friedhof wurde bereits 1893 auf dem Baugelande der Kirche angelegt und umgibt sie im Nordwesten Norden und Sudosten An der Kirche befinden sich Graber unter Arkaden entlang der sudostlichen Mauer eine Graberreihe im Norden drei Graberreihen Im Nordwesten zieht sich der Friedhof als asymmetrische Anlage mit zwei Gruppenzu je drei Grabfeldern den Hang hinauf Die Mittelachse wird im Nordosten durch die Friedhofskapelle abgeschlossen 2006 wurde nordlich der Kirche nach Planen von Ekkehard Hormann ein Urnenfriedhof mit insgesamt 88 Urnennischen errichtet Dieser besteht aus Fertigbetonteilen die der Hottinger Breccie der Kirche nachempfunden sind 4 Die 1893 errichtete Friedhofskapelle im Nordosten der Anlage ist ein einfacher nach Osten gerichteter kubischer Baukorper mit Zeltdach die niedrigere eingezogene polygonal abschliessende Apsis ist mit einem halben Kegeldach gedeckt Die risalitartig vorspringende Vorhalle ist in einem Rundbogen geoffnet und wird von einem Dreiecksgiebel und einem Glockenreiter bekront Der Zugang zur Kapelle erfolgt durch ein Rundbogenportal mit Lunette Seitlich befinden sich die kleinere Einsegnungshalle und ein Verwaltungsbau mit vier rundbogenformigen Fenstern Das Kapelleninnere ist ein einfacher Raum uber quadratischem Grundriss Der Chor ist durch einen eingezogenen rundbogigen Triumphbogen auf Wandpfeilern abgesetzt und weist eine polygonal abschliessenden Apsis auf Die Wande im Hauptraum sind durch Rundbogenarkaden auf Wandpilastern gegliedert Uber dem Eingang und im Chorraum verlauft ein verkropftes und mehrfach profiliertes Gesims 5 Literatur BearbeitenFranz Klotz Die Alte Hottinger Kirche die Hottinger Pfarrkirche und das Hottinger Bild Hrsg von der Pfarre Hotting Innsbruck o J Schmid Pittl Wiesauer Neue Pfarrkirche zu den Hll Ingenuin und Albuin Pfarrkirche Hotting In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 27 November 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Hotting Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Angelika Kollmann Rozin Turmkreuzweihe in Hotting In Stadtarchiv Stadtmuseum Innsbruck Innsbruck erinnert sich 29 Janner 2021 Amt der Tiroler Landesregierung Kulturabteilung Hrsg Kulturberichte aus Tirol 2010 62 Denkmalbericht Innsbruck 2010 S 40 PDF 16 3 MB Arbeiten die offentlich zuganglich sind oder waren In Heimatblatter Schwazer Kulturzeitschrift Sondernummer Carl Rieder Nr 37 Oktober 1998 S 25 PDF 3 4 MB Schmid Pittl Wiesauer Friedhof Neue Hottinger Pfarrkirche In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 27 November 2021 Schmid Pittl Wiesauer Friedhofskapelle Einsegnungshalle In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 15 Marz 2022 47 271761 11 386739 Koordinaten 47 16 18 3 N 11 23 12 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Hotting amp oldid 236451068