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Die Pfarrkirche Maria Verkundigung in Goggendorf einer Katastralgemeinde von Sitzendorf an der Schmida in Niederosterreich steht am westlichen Rand des verbauten Ortsgebietes Konpatron ist der heilige Arnold Janssen Ansicht von NordwestBaualterplanDie spatbarocke schlichte romisch katholische Saalkirche mit Nordturm ist nach Norden ausgerichtet Sie gehort zum Dekanat Sitzendorf im Vikariat Unter dem Manhartsberg und steht gemass Verordnung des Bundesdenkmalamtes unter Denkmalschutz Listeneintrag Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Pfarrgeschichte 1 2 Baugeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Aussen 2 2 Innen 3 Ausstattung 3 1 Orgel 3 2 Glocken 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 AnmerkungenGeschichte BearbeitenPfarrgeschichte Bearbeiten Bis zum Jahre 1786 gehorte Goggendorf zur Pfarre von Sitzendorf an der Schmida die unter der Patronatsherrschaft des Klosters Baumburg stand Im Jahre 1784 ersuchte die Gemeinde Kaiser Joseph II Goggendorf zur Pfarre zu erheben Baumburg erhielt daraufhin den Auftrag fur die Erweiterung der Kapelle und des Pfarrhofes zu sorgen und einen eigenen Geistlichen fur Goggendorf zu stellen Stift Baumburg kam diesem Auftrag nicht nach und verzogerte dadurch die Errichtung der Pfarre Am 31 Janner 1786 erteilte das erzbischofliche Konsistorium den Auftrag die Einweihung der Kirche unter dem Titel Maria Verkundigung vorzunehmen Zur Bedingung wurde gemacht die bestehenden Mangel zu beseitigen und diverse Um und Ausbauten vorzunehmen Anm 1 1 Im Jahre 1787 trat der erste Pfarrer von Goggendorf seinen Dienst an Mit Inkrafttreten des Reichsdeputationshauptschlusses im Jahre 1803 endete das Patronat des Klosters Baumburg und die Pfarre wurde landesfurstlich Baugeschichte Bearbeiten nbsp Turmportal mit Jahreszahl 1754 nbsp Figurennische an der NordfassadeIm Jahre 1365 wurde erstmals ein Gotteshaus in Goggendorf urkundlich erwahnt Details daruber sind nicht uberliefert es konnte sich um eine romanische Kapelle mit gotischer Erweiterung gehandelt haben 2 Um das Jahr 1690 fasste die Bevolkerung den Entschluss dieses Gotteshaus durch einen Neubau zu ersetzen Aus dem Jahre 1699 ist der Bestand einer schlichten nach Suden ausgerichteten barocken Kirche mit gotischem Mauerkern uberliefert 3 Aufgrund eines Ansuchens aus dem Jahre 1739 genehmigte das Konsistorium im darauffolgenden Jahr die Errichtung eines Glockenhauses doch erst im Jahre 1754 kam es zur Errichtung des Turmes In einem Schreiben aus dem Jahre 1773 wird ein Bethaus und eine zu diesem gehorende Glocke erwahnt 2 Die Errichtung des heutigen Langhauses erfolgte im Jahre 1791 und fuhrte zu einer Neuorientierung der Kirche Seither befindet sich der Hochaltar im Norden das Turmerdgeschoss das den Zugang zur Kirche dargestellt hatte wurde zur Sakristei umfunktioniert und der Bau durch ein Dach mit durchgehendem First abgeschlossen Baubeschreibung BearbeitenAussen Bearbeiten Die Fassade der vielgliedrigen Kirche ist durch einheitliche schlichte Putzbander und Rundbogenfenster gegliedert Ein firstgleiches Satteldach uber einem profilierten Traufgesims schliesst das Langhaus und den Chor ab Im Suden bildet eine schlichte klassizistische Giebelfassade mit einem Portal einem Rundbogenfenster und einem Oculus im Giebel den Abschluss des Langhauses Der 23 Meter hohe Turm im Anschluss an das Chorjoch bildet den nordlichen Abschluss der Kirche An der Ostseite des Turmes befindet sich ein barockes Steingewandeportal mit einem geschwungenen profilierten Gesims uber der Inschrift 17 IHS 54 Es bildet den Zugang zum Turmerdgeschoss mit Kreuzgratgewolbe das fruher als Sakristei genutzt wurde 4 An der Nordfassade des Turmes ist eine Rundbogennische mit einer Statuette des heiligen Florian welche auf dem Sockel mit Sepastian Much Eva Muchin 1741 bezeichnet ist Innen Bearbeiten nbsp Wandmalerei im ChorgewolbeDas Langhaus hat eingezogene Ecken und wird von einer gekehlten Flachdecke aus dem Ende des 18 Jahrhunderts abgeschlossen Die sudliche Empore ruht auf toskoanischen Saulen Den Ubergang vom Langhaus zum Chor bildet ein leicht eingezogener korbbogiger Triumphbogen Das Chorjoch und der Kapellenanbau im Westen haben Platzlgewolbe auf Eckpilaster aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Eine Wandmalerei im Chorjoch aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts die im Jahre 1984 freigelegt wurde zeigt die Motive Maria Verkundigung Heilige Dreifaltigkeit sowie den heiligen Florian Ausstattung BearbeitenDer Tabernakel des neobarocken Hochaltars mit Akanthusornament und segmentbogigem Giebel aus dem Jahre 1843 wird von Engelsfiguren flankiert Daruber befindet sich das neugotische Altarblatt mit der Darstellung Maria Verkundigung welches mit Anton Novak 1893 bezeichnet ist An der rechten Seite des Triumphbogens steht ein Nischenretabelaltar mit der Figur einer Rosenkranzmadonna aus dem 19 Jahrhundert In der Kapelle befindet sich ein klassizistischer Nischenretabel mit einer neugotischen Christusfigur aus dem Ende des 19 Jahrhunderts Der barocke Weihwasserbehalter auf einer Konsole mit Inschriftenkartusche stammt aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde im Jahre 1877 vollkommen restauriert Nachdem sie jedoch wieder schadhaft geworden war wurde im Jahre 1899 bei Johann Marcell Kaufmann dem Grossvater des Johann M Kauffmann aus Wien der Auftrag zur Anfertigung eines neuen Instrumentes gegeben Wahrend des Ersten Weltkrieges wurden die 21 zinnerne Prospektpfeifen ausgebaut und am 22 Februar 1918 an das Kriegsministerium abgeliefert Die Spielbarkeit der Orgel hat dadurch aber nicht wesentlich gelitten 5 Spater wurden die abgetretenen Pfeifen ersetzt Das Werk verfugt uber acht Register die auf ein Manual und Pedal verteilt sind Der Prospekt wird durch drei Rundbogenfelder gegliedert die je sieben Pfeifen aufweisen Das mittlere Pfeifenfeld ist leicht erhoht Entsprechend der romantischen Tradition der Erbauungszeit herrschen grundtonige Stimmen vor nbsp Einblick in das Langhaus nach Suden zur EmporeI Manual C Principal 8 Bourdon 8 Salicional 8 Oktav 4 Flote 4 Mixtur III 2 2 3 Pedal C Subbass 16 Violon Cello 8 Koppeln I P Spielhilfen Feste Kombinationen p f Tutti Glocken Bearbeiten Wahrend eines Brandes im Mai des Jahres 1816 schmolzen auch die Kirchenglocken Wann und mit wie vielen Glocken sie ersetzt wurden ist nicht uberliefert jedoch ist bekannt dass im Jahre 1890 eine schadhaft gewordene Glocke getauscht und am 15 August 1890 Maria Himmelfahrt eingeweiht wurde Wahrend des Ersten Weltkrieges wurden neben den 21 Orgelpfeifen auch die Bronzeglocken an das Kriegsministerium abgeliefert 5 Im Jahre 1922 stellte die Firma Bohler in Kapfenberg zwei neue Gussstahlglocken fur die Kirche in Goggendorf her die am Ostermontag des Jahres 1923 eingeweiht wurden Literatur BearbeitenDehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Niederosterreich nordlich der Donau Bearbeitet von Evelyn Benesch Bernd Euler Rolle u a Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1990 ISBN 3 7031 0652 2 S 286 Peter Aichinger Rosenberger Hrsg Daheim in Sitzendorf Heimatbuch der Marktgemeinde Sitzendorf an der Schmida Sitzendorf an der Schmida 2006 ISBN 3 200 00577 7 S 402 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Goggendorf Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Aichinger Rosenberger Daheim in Sitzendorf S 404 405 a b Aichinger Rosenberger Daheim in Sitzendorf S 404 Ludwig Koller Heimatbuch des Bezirkes Hollabrunn 1 Teil S 105 Hollabrunn 1949 Aichinger Rosenberger Daheim in Sitzendorf S 406 a b Aichinger Rosenberger Daheim in Sitzendorf S 447Anmerkungen Bearbeiten Laut einem Bericht aus dem Jahre 1786 an das erzbischofliche Konsistorium war die Kapelle zwar klein aber tauglich und es fehlte noch eine Sakristei die Kanzel der Altar sowie der Taufbrunnen und ein Beichtstuhl 48 61947 15 93414 Koordinaten 48 37 10 1 N 15 56 2 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Goggendorf amp oldid 237987568