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Die Pfarrkirche Elbigenalp steht in der Gemeinde Elbigenalp im Bezirk Reutte in Tirol Die romisch katholische Pfarrkirche hl Nikolaus gehort zum Dekanat Breitenwang in der Diozese Innsbruck Die Kirche und der Friedhof mit zwei Kapellen stehen unter Denkmalschutz Nikolauskirche mit Kreisfenstern im ersten Joch 2005 Nikolauskirche im freien Feld 2007 Saalraum zum Chor 2008 Saalraum zur Doppelempore und Orgel 2008 Deckenfresko im Langhaus der Pfarrkirche in Elbigenalp von Johann Jakob Zeiller 1775 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Friedhof mit zwei Kapellen 5 Widum 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche ist der Sitz der sogenannten Urpfarre des Lechtales und wurde 1312 urkundlich genannt Vermutlich um 1300 erbaut erfolgte im 15 Jahrhundert eine Erweiterung und mit der Datierung 1674 an der Langhausnordwand eine zweite Vergrosserung Architektur BearbeitenDie barocke Kirche steht in einem ebenen freien Feld und ist von einem ummauerten Friedhof umgeben Zwei Kapellen sind in die Friedhofsmauer eingebunden Das Langhaus hat grosse Rundbogenfenster und Kreisfenster im ersten Joch Mit dem eingezogenen Chor mit einem Dreiachtelschluss steht die Kirche unter einem grossen steilen schindelgedeckten Satteldach Der hohe schlanke gotische Turm im Nordosten des Langhauses mit Giebelspitzhelm hat doppelte spitzbogige Schallfenster mit dreifach gekehlter Laibung und Masswerk Das flachgedruckte Stichkappentonnengewolbe des breiten dreijochigen Saalraumes ist beim eingeschwungenen Triumphbogen konkav eingeschliffen Der zweijochige Chor hat ein Stichkappengewolbe und eine Pilastergliederung Auf der Westseite der Kirche befindet sich uber dem Eingang eine Doppelempore mit geschwungenen Brustungen die dreiachsig auf Saulenpaaren ruht Ausstattung BearbeitenAn der Westwand uber der oberen Sakristei ist ein von einem schwabischen Maler um 1450 1460 gemaltes Fresko das Christus als Weltenrichter in der Mandorla zeigt Dieser ist von zwei Posaunenengeln sowie Maria und den Aposteln Johannes und Jakobus zur Linken und Petrus zur Rechten umgeben Die Kirche wurde 1775 76 mit Fresken von Johann Jakob Zeiller ausgemalt die mit einer ausserst dekorativen Rokoko Ornamentik umfangen sind wie auch die Halbfiguren der zwolf Apostel Das riesige Langhausfresko mit dem Titel Triumph des Erlosungswerkes Christi stellt die Versinnbildlichung des siebten Weltalters 1 dar und jenes uber der Orgelempore zeigt die Rettung eines Christensklaven vom Hof eines heidnischen Fursten durch den heiligen Nikolaus Im Chor hingegen wird die Glorie des hl Nikolaus mit Frauen und Mannern in Lechtaler Tracht dargestellt Dieses bedeutende Fresko ist ein Meisterwerk artistischer Gestaltung im Typus der einseitig schraguntersichtigen Erdschachtdecke bzw kuppel in Schragprojektion Zeiller brachte darin eine einzigartige Entwicklung zustande in der alle Moglichkeiten barocker Deckenmalerei erschopft sind Der Hochaltar wurde 1968 1969 neu gestaltet Er tragt mittig die Statue des heiligen Nikolaus von Joseph Stapf welche als einzige Skulptur vom barocken Hochaltar aus dem Jahr 1775 erhalten geblieben ist Vor dem Kreuzfenster steht das Lamm Gottes in einer Gloriole An der Stirnwand befindet sich ein geschnitzter Tabernakel vom Bildhauer Rudolf Geisler Moroder aus den Jahren 1968 1969 Im linken Seitenaltaraufbau von Joseph Stapf aus Pfronten wird das um 1775 entstandene Altarbild Madonna mit Kind von Joseph Anton Schuler aus Stockach von den Figuren der Heiligen Sebastian Ulrich Magnus und Florian flankiert Im Auszug ist die Dreifaltigkeit mit Putti und zwei sitzenden Gebalksengeln dargestellt Im rechten Stapf Seitenaltar zeigt das Altarbild die Skapulier Madonna mit Kind um 1775 und die Figuren der Heiligen Michael Magdalena Notburga und Schutzengel im Auszug den Heiligen Wandel Maria Josef und Jesus flankiert von zwei sitzenden Gebalksengeln und Putti 2 Die um 1770 entstandene Kanzel kam erst im Zuge der Rebarockisierung 1966 1969 in den Kirchenraum Sie zeigt am Korb die vier Evangelistensymbole und drei Reliefs Samann Fischer und Emmausjunger und auf dem Schalldeckel einen filigranen Volutenbandaufbau mit Putten Die Kreuzwegstationen malte Paul Zeiller zwischen 1732 und 1738 Die Sakramentsnische hat ein gotisches Flechtgitter und Ornamentleisten Der Taufstein hat eine Minuskelschrift am oberen Rand mit Symbolen in kreisformigen Feldern wie Lamm Johanneskopf Sonne Adler Mond Sakramentsnische und Taufstein sind aus dem 15 Jahrhundert Die Rokoko Tragorgel mit bemaltem Gehause um 1770 von Andreas Jager mit einem grossteils neuen Pfeifenwerk stammt aus der Olberg Kapelle Die Orgel baute 1867 Franz Weber wobei 1966 1969 der Prospekt mit neuen Schleierbrettern und diverser Ornamentik im Stil des Rokoko geschmuckt worden ist Die Emporenbrustungen wurden ebenso von Johann Jakob Zeiller mit Musikinstrumenten in Rocaillekartuschen sowie einer Darstellung von Putten mit dem Schweisstuch Christi dekoriert Friedhof mit zwei Kapellen BearbeitenDie Martinskapelle und oder Magdalenenkapelle in der nordostlichen Ecke des Friedhofes wurde 1489 urkundlich genannt Der Rechteckbau ist zweigeschossig Die Unterkapelle mit einer flachen Holzbalkendecke ist das Beinhaus Die Oberkapelle mit einem Holzbalkentonnengewolbe die Balken sind mit Rundstaben verziert wurde 1832 restauriert Die Stirnwand hat ein kleines Rundbogenfenster und zeigt mit 1489 bezeichnete Fresken mit Szenen aus dem Leben der Maria Magdalena Die Kreuzigungsgruppe mit einem Kruzifix und den Heiligen Maria Johannes und Magdalena entstand um 1680 An den Seitenwanden sind Holztafeln rechts Totentanz 3 und links das Stammregister Christi mit Heiligen aus Teutschland des Malers Johann Anton Falger um 1830 1840 An der Kapelle sind Gusseisengedenktafeln fur Joseph Anton Koch Johann Anton Falger und Anton Lumpert aus dem 19 Jahrhundert Die Kriegergedachtnis Kapelle steht im Sudwesten des Friedhofes Die Ausstattung beinhaltet zentral ein Kruzifix von Rudolf Geisler Moroder aus 1965 flankiert von Figuren Maria und Johannes und zwei Putten um 1720 1730 von Jakob Witwer welche aus dem Beinhaus hierher ubertragen wurden In Mauernischen des Friedhofes wurde 1976 der Totentanz nach Johann Anton Falger als zweite Serie neu gemalt Widum BearbeitenDas Widum als Mittelflurhaus mit einem Kruppelwalmdach nordlich der Pfarrkirche als barocker Bau wurde 1834 umgebaut Am Widum ist ein Kruzifix von Josef Klemens Witwer um 1790 Es gibt eine Gedenktafel fur den Erbauer des Widums Baumeister Jakob Lumper Literatur BearbeitenDie Kunstdenkmaler Osterreichs Dehio Tirol 1980 Elbigenalp Pfarrkirche hl Nikolaus Friedhof mit Magdalenen oder Martins Kapelle und Kriegergedachtnis Kapelle Widum S 233 234 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sankt Nikolaus Elbigenalp Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Josef Mair in EXTRA VERREN 2011 Jahrbuch des Museumsvereins des Bezirkes Reutte S 129 32 Herbert Wittmann in EXTRA VERREN 2011 Jahrbuch des Museumsvereins des Bezirkes Reutte S 87 f Totentanz Tafelbildserie von Johann Anton Falger in Elbigenalp 1840 47 290509 10 438928 Koordinaten 47 17 25 8 N 10 26 20 1 O Normdaten Geografikum GND 4362255 0 lobid OGND AKS VIAF 241191306 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Elbigenalp amp oldid 212175158