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Die romisch katholische Pfarrkirche Bregenz St Gallus steht am Kirchplatz in der Stadt Bregenz in Vorarlberg Die Pfarrkirche hl Gallus gehort zum Dekanat Bregenz der Diozese Feldkirch Die Kirche steht unter Denkmalschutz Stadtpfarrkirche St Gallus Aussenansicht 2008 Blick durchs Kirchenschiff zum ChorSt Gallus HochaltarBlick vom Chor durchs KirchenschiffEmpore mit Orgelprospekt sowie Ruckpositiv Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Ausstattung 5 Einbauten und Anbauten 6 Epitaphien innen 7 Epitaphien aussen 8 Weitere Gebaude der Pfarrgemeinde 9 Personlichkeiten 10 Literatur 11 Einzelnachweise 12 WeblinksLage BearbeitenDie Kirche steht im Sudosten der Stadtmitte von Bregenz im Stadtteil Dorf auf einer Terrasse welche zum Thalbach abfallt und zum Gallusstift und zum Gebhardsberg ansteigt Geschichte BearbeitenEs gab am Standort eine romanische Kirche aus der zweiten Halfte des 5 Jahrhunderts Als sich der irische Wandermonch Columban von Luxeuil im Jahre 610 mit dem Mitbruder Gallus und elf weiteren Brudern in Bregenz aufhielt stellte er eine zerstorte Kirche fest und ordnete diese Kirche einer angenommenen Heiligen Aurelia zu Die Kirche wurde 1079 bei der Grundung des Klosters Mehrerau genannt Die Grabung im Jahr 1973 ergab einen fruhromanischen Rechteckbau und eine spatromanische Erweiterung zu einem dreischiffigen Bau Die Kirche wurde einschiffig im Ausmass des vorherigen dreischiffigen Baus gegen Westen erweitert und nach Osten mit einem quadratischen Chorraum versehen welcher an den noch bestehenden spatromanischen Chor angebaut war und 1380 geweiht Nach einem Brand 1477 wurde ein neuer Chor mit 3 8 Schluss errichtet und ein machtiger Turm im Westen vorgelagert und 1480 geweiht 1737 erfolgte ein Umbau nach den Planen von Franz Anton Beer mit einer neuen Ausstattung und Einrichtung der Kirche 1939 erfolgte eine Restaurierung von 1968 bis 1972 aussen von 1973 bis 1974 innen Architektur BearbeitenDer machtige barocke Bau unter einem steilen Satteldach mit einem breiten gering eingezogenen Chor hat im Langhausbereich niedrige querschiffartig angesetzte Seitenkapellen Im Norden des Chores sind eine barocke und eine neue Sakristei angebaut Der Giebelfassade im Westen ist ein machtiger spatgotischer Turm mit Kaffgesims und drei Geschossen vorgelagert Der Turm hat im Erdgeschoss drei hochgezogene gekehlte Spitzbogenoffnungen und eine Vorhalle unter einem Kreuzgratgewolbe Im obersten Geschoss hat der Turm drei masswerkgezierte hohe Spitzbogenfenster Den Dachabschluss des Turmes schuf von 1672 bis 1673 der Maurermeister Michael Kuen und der Steinmetz Hans Jakob Gruber nach den Planen des Architekten Sebastian Greuter Ein geschwungener Giebel des Turmes mit Kugel und Obeliskaufsatzen wird von einem Dachreiter mit Zwiebelhaube auf einem Satteldach uberhoht Das flachgedruckte Stichkappengewolbe des dreijochigen Langhauses ruht auf Wanden mit Stuckkapitellen ohne Pilasterauflage Die niedrigen querschiffartigen Seitenkapellen sind mit Gurtbogen auf Wandpfeilern zum Langhaus geoffnet Ein eingezogener rundbogiger Triumphbogen verbindet Langhaus und Chor Der zweijochige Chor mit 3 8 Schluss hat Rundbogenfenster Die Doppelempore im Langhaus ruht auf vier Steinsaulen uber dreiachsigen Bogenstellungen nbsp Deckenfresko Maria Himmelfahrt nbsp Deckenfresko Christi Himmelfahrt Ausstattung BearbeitenDas Chorgestuhl wurde von Johann Joseph Christian ab 1742 fur die Abtei Mehrerau geschaffen von Joseph Hofer 1746 vollendet und 1808 hierher uberfuhrt 1 Abraham Bader aus Wessobrunn gestaltete den Hochaltar im Jahre 1746 Im Auszug ist die geschnitzte heilige Dreifaltigkeit dargestellt Christus links Gottvater mit der Weltkugel rechts die Taube des Heiligen Geistes in der Mitte innerhalb eines Wolkenkranzes Die Altarfiguren stellen aussen Papst Gregor links und den namengebenden Kirchenpatron Gallus rechts dar jeweils zwischen den ausseren Saulenpaaren aufgestellt innen die Apostel Petrus links und Paulus rechts das Altargemalde flankierend Alle genannten Schnitzarbeiten stammen von Johann Georg Brem aus Kempten Das Altarbild zeigt die Anbetung durch die Hirten ein Werk von Franz Georg Herrmann aus Kempten Am Gemaldescheitel unterhalb des Strahlenkranzes rings um die Taube des Heiligen Geistes ist das Wappen Osterreichs angebracht in Rot ein silberner Balken bekront vom erzherzoglichen Ranghut Die Ausstattung der Kirche fallt in die Regierungszeit von Maria Theresia Erzherzogin von Osterreich und Romisch deutsche Kaiserin Sie hat selbst 1500 fl fur diesen Altar gestiftet Das wurde vom Kunstler honoriert indem er der Hirtin hinten rechts in der Anbetungsszene die durch ihr helles Gesicht die Aufmerksamkeit mit den Hauptfiguren teilt die Zuge von Maria Theresia verlieh Die Orgel war eine Arbeit von Josef Gabler aus Ochsenhausen sie entstand 1768 bis 1771 und war sein letztes Werk Das Orgelgehause fertigte 1772 der Bildhauer Johann Heinrich Reichart aus Bregenz an 1974 baute man in das Gehause eine neue mechanische Orgel der Kremser Firma Hradetzky mit 34 Registern ein In der Mitte befinden sich oben zwei einander zugeneigte Wappenschilde der heraldisch rechte zeigt das Wappen des Erzherzogtums Osterreich Das linke Wappen stellt dasjenige der Grafen von Bregenz dar Die vier Seitenaltare aus Stuckmarmor stammen von Andreas Bentele aus Hangnach Lindau Von links nach rechts 1 Altargemalde hl Magnus oben hl Christophorus 2 Statue der Muttergottes um 1430 oben Opferung des Isaak 3 Altargemalde Taufe Christi oben Anbetung durch die Konige 4 Altargemalde hl Nikolaus oben hl Gebhard Silberaltar vom Ende des 16 Jahrhunderts bestehend aus ca 40 einzelnen Silberobjekten teilweise aus bedeutenden Augsburger Werkstatten Altarbild Kreuzestod Christi Der Altar ist eine Stiftung der Familie Deuring Ursprunglich ein Hausaltar im Deuringschlosschen im 17 Jahrhundert gunstiger Ankauf durch die Pfarre Heute das bedeutendste Kunstwerk der Kirche Lange Zeit in der Sakristei aufbewahrt und zu besonderen Anlassen vor dem Hochaltar aufgebaut Restaurierung und Neuaufstellung in der linken Seitenkapelle an der Nordwand 2010 rechte Seitenkapelle Gemalde an der Sudwand Anbetung des Kindes Kanzel Arbeit von Franz Anton Kuen aus Bregenz aus dem Jahr 1742 Die Putten tragen einen Kelch als Symbol der Eucharistie ein Kreuz als Symbol fur den Glauben einen Anker als Symbol der Hoffnung und ein Herz als Symbol der Liebe Der Schalldeckel tragt den hl Paulus und die vier Symbole der Evangelisten GlockenIm Kirchturm von St Gallus hangt ein sechsstimmiges Glockengelaut aus Bronze Funf Glocken wurden 1954 von der Giesserei Hamm amp Hartner aus Grodig bei Salzburg gegossen die historische Glocke Glocke 4 1565 von Hans Christoph Loffler 2 Glocke Name Durchmesser Gewicht Schlagton1 Marienglocke 2110 mm 5326 kg g 2 Pater Rem 1660 mm 2534 kg h 3 Gallusglocke 1400 mm 1524 kg d 4 Josefsglocke 1210 mm 1140 kg f 5 Gebhardsglocke 1040 mm 0 618 kg g 6 Totenglocke 0 109 kg es Einbauten und Anbauten BearbeitenDie Kapelle des hl Michael ist die Krypta unter dem Chor mit einem Ausseneingang an der Chorsudseite Die zweijochige kreuzgratgewolbte Kapelle mit dreieckformiger Apsis zeigt Fresken des Malers Ulrich Geser um 1480 bis 1490 Sie zeigen in der Altarnische die Heiligen Urban und Ursula an der Nordseite Maria mit Kind Gallus und Mitglieder der Stifterfamilie Hans Kaisermann 1498 aus Bregenz mit Wappen Rustkapelle Olbergkapelle und Bogenkapelle im Verbund um 1670 erbaut Epitaphien innen BearbeitenGallus Karl von Deuring geboren ca 1570 gestorben 1637 Stadtammann Bregenz verheiratet mit Anna von Muhlegg zu Hagenau Wappen Deuring und Muhlegg Adrian von Deuring geboren ca 1570 gestorben 1647 Wappen Deuring und Yelin von Grunholdegg Georg Sigmund von Hohenlandenberg gestorben 1553 Wappen von Hohenlandenberg von Villenbach von Munchweil von Jungingen von Breiten Landenberg von Sparrenberg von Ems von Wolkenstein Caspar von Schoch geboren 1610 gestorben 1672 Wappen Schoch von GwiggenEpitaphien aussen BearbeitenWolfgang Philipp Hausen von Gleichenstorff gestorben 1694 Wappen Hausen von Gleichenstorff Georg Andreas von Buol Berenberg geboren 1739 gestorben 1789 Wappen von Buol Berenberg Johann Wilhelm Fritz gestorben 1704 Landschreiber beider Herrschaften Bregenz und Hohenegg Wappen Fritz Josepha Barbara Maria Alexia von und zu Reichmuth geboren 1757 gestorben 1810 Wappen von Zwerger und von Reichmuth Franz Vintler von Platsch und Runkelstein geboren 1768 gestorben 1807 Kreishauptmann Landvogt und Prases der vorarlbergischen Stande bayerischer Landeskommissar von Vorarlberg Wappen Vintler von Platsch Jacob Zoller von Zollershausen gestorben 1564 kaiserlicher Rat und Hofkammersekretar Pfleger und Inhaber der Pflege Vellenberg und des Landgerichts Sonnenburg Wappen Zoller von Zollershausen Penninger von Windegg Burkhart Adelheid von Ebner zu Rofenstein geboren 1829 gestorben 1849 Wappen ihres Vaters Johann Nepomuk Ebner von RofensteinWeitere Gebaude der Pfarrgemeinde BearbeitenDie Kapelle der hl Ottilie befindet sich am Stiegenaufgang unterhalb des Mesnerhauses Eine weitere Kapelle steht nahe dem Altersheim Das Mesnerhaus ist aus der 2 Halfte des 16 Jahrhunderts Das Benefiziatenhaus erbaut nach 1701 mit einem Terrakottarelief hl Josef Das ansitzartige Pfarrhaus stammt aus dem Jahr 1752 das spatbarocke Prabendehaus ebenfalls aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Das Kriegerdenkmal nordlich der Kirche mit einem Sterbenden Krieger wurde 1931 vom Bildhauer Albert Bechtold geschaffen Personlichkeiten BearbeitenAn der Kirche und mit der anliegenden Ernst Volkmann Stiege wird an den ehemaligen Mesner der Kirche und Kriegsdienstverweigerer Ernst Volkmann 1902 1941 erinnert Literatur BearbeitenBregenz Stadtpfarrkirche hl Gallus In Die Kunstdenkmaler Osterreichs Dehio Vorarlberg 1983 S 60 64 Einzelnachweise Bearbeiten Heinz Hofchen Bodensee Deutsches Osterreichisches und Schweizer Ufer Artemis Cicerone Kunst und Reisefuhrer Artemis Verlag Munchen Zurich 1989 ISBN 3 7608 0801 8 S 151 dort irrig Christians createsoundscape de glocken finder Kath Pfarrkirche St Gallus in Bregenz hier auch Angaben zu Aufschriften und GlockenzierWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche St Gallus Bregenz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz der Pfarre St Gallus nbsp Barocke Ausgestaltung mit Franz Anton Beer47 498425 9 748041 Koordinaten 47 29 54 3 N 9 44 52 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Bregenz St Gallus amp oldid 234812629