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Die Peperburg auch Pepperburg fruher Burg Gevore ist die Ruine einer Hohenburg auf 293 m u NN im Ortsteil Grevenbruck fruher Forde der Stadt Lennestadt im Kreis Olpe Ruine PeperburgModell der Peperburg Museum der Stadt Lennestadt Modell der Peperburg Museum der Stadt Lennestadt Alternativname n Burg GevoreStaat DeutschlandOrt Lennestadt GrevenbruckEntstehungszeit 12 13 JahrhundertBurgentyp Hohenburg OrtslageErhaltungszustand RuineBauweise BruchsteinGeographische Lage 51 9 N 8 1 O 51 143111111111 8 0110277777778 293 Koordinaten 51 8 35 2 N 8 0 39 7 OHohenlage 293 m u NHNBurg Peperburg Nordrhein Westfalen Blick nach Norden uber den Burggraben zur ehemaligen HauptburgInhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 12 und 13 Jahrhundert 2 2 14 Jahrhundert 2 3 15 Jahrhundert 2 4 16 und 17 Jahrhundert 3 Archaologischer Befund 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie ehemalige Burganlage liegt auf einem sudostlichen Spornzug des dicht bewaldeten Berges Breiter Hagen der dort als Naturschutzgebiet Breiter Hagen ausgewiesen ist Nordlich befindet sich der Zusammenfluss von Veischede und Lenne Geschichte BearbeitenBei der Burg handelt es sich um den Stammsitz der Edelherren von Gevore die damals auch Burg Gevore genannt wurde Sie liegt in der Nahe der Lennefurt durch die Heidenstrasse und Romerweg fuhrten Die Burg wurde seit der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts genutzt und auch nach dem Umzug ihrer Besitzer auf die Burg Bilstein bis Ende des 13 Jahrhunderts bewohnt Der Hauptteil wurde im 19 Jahrhundert bei Steinbrucharbeiten zerstort Heute sind nur noch die Grundmauern des sudlichen Burgteils erhalten Der ehemalige Steinbruchbereich zahlt zu der Auswahl von 43 Orten in Sudwestfalen die im Marz 2019 von Vertretern des Sauerland Tourismus auf der Internationalen Tourismusborse in Berlin als besonders beliebte Wanderziele Seelenorte vorgestellt worden sind 1 12 und 13 Jahrhundert Bearbeiten Aus Gebietsteilen der Grafen von Werl und der Rheinischen Pfalzgrafen entstand im sudlichen Sauerland eine neue Grafschaft Ursprunglich gehorte sie den Herren von Rudenberg die sie den Herren von Gevore spater von Bilstein verlehnten Der Verwaltungs und Herrensitz der Grafschaft war die Burg Gevore Die ursprungliche Grosse der Kernburg ist unbekannt sie muss aber zumindest eine dreifache Ausdehnung des heute erhaltenen Areals gehabt haben Die Kernburg war von einer zwei Meter breiten Ringmauer umschlossen Vorgelagert war ein in den Felsen eingetiefter 14 Meter breiter Burggraben Die im Inneren an die Ringmauer angeschlossenen Bauten sind mehrfach umgebaute Wirtschaftsgebaude und Turme die erst in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts errichtet wurden Die erste schriftliche Urkunde die von einem Burgherrn Henricus nobilis de gevore berichtet datiert aus dem Jahr 1141 Heinrich I von Gevore 1172 war mit der Tochter des Grafen Konrad von Rudenberg verheiratet der sich im Zweiten Kreuzzug ausgezeichnet hatte In der Zeit von 1172 bis 1220 wird Heinrich II von Gevore in zahlreichen Urkunden genannt ein Sohn Heinrichs I von Gevore Er war verheiratet mit Irmgard von Arnsberg einer Tochter des Grafen Heinrich I von Arnsberg und seiner Ehefrau Emmengard von Freusberg Er wird haufig in Verbindung mit den Grafen von Westphalen den Edelherren von Rudenberg und dem Erzbischof von Koln genannt 2 Um 1220 scheint Dietrich von Forde seinen Wohnsitz nach Burg Bilstein verlegt zu haben Auf der Peperburg verblieb ein Oheim desselben Bernhard von Forde der mit der Tochter des Vogts Reimbold von Grafschaft zwei Sohne hatte Dietrich und Reimbold von Forde 1220 in einer Geseker Urkunde erwahnt Von Reimbold von Forde und einer Erbtochter des Vogts Widekind von Hundem scheinen die Herren von Hundem genannt Pepersack abzustammen deren Stammreihe mit den seit 1292 nachweisbaren Brudern Widekind und Reimbold Pepersack beginnt 14 Jahrhundert Bearbeiten Anfang 1352 begann eine neue Fehde zwischen Graf Engelbert III von der Mark mit Graf Gottfried IV von Arnsberg in der Vorgenannter Anspruche auf Fredeburg geltend machte Daraufhin befestigte Gottfried IV die Burg Gevore im Jahr 1354 wieder Das behagte vermutlich Engelbert III nicht und er zerstorte die Burg Gevore im Jahr 1355 3 Nachdem die Herrschaft Bilstein an die Grafen von der Mark gelangte trieben diese die Herren von Pepersack weiter in die Verarmung Ihre Macht im Gebiet an der Lenne war gebrochen und sie verkauften nach und nach ihre restlichen Besitzungen 1381 und 1402 bezeugte Johan Pepersack den Verkauf der Halfte der Freigrafschaft Hundem an die Bruder Wilhelm und Heinrich Vogt von Elspe durch Wilhelm von Ole Die Herren von Rudenberg hatten anscheinend die Zweiglinie von Hundem vorher mit der Peperburg und einem Teil seines Eigentums belehnt 4 1384 verkaufen die Bruder Conrad und Hinrik von Rudenberg Sohne des Goswin ihr gesamtes lehnbares Eigentum an der Freigrafschaft Hundem an Wilhelm Vogt von Elspe und Johann von Plettenberg genannt Hedemolen 5 Die bisherigen Lehenstrager darunter Hinrik von Drolshagen und de Pepersecke werden an die Kaufer verwiesen Zeugen Ritter Konrad der Vrede Knappe Godert von Hanxleden Damit wechselte der Besitz der Freigrafschaft Hundem jedoch blieben die Herren von Pepersack und auch Hinrik von Drolshagen der moglicherweise sein Amtmann war noch in ihren Amtern Erst 1385 in vigilia nativitatis b Joannis Baptiste VI 23 entlassen die Bruder Konrad und Heinrich von Rudenberg den Heinrich von Heygen welcher vermutlich der Nachfolger des vorgenannten Amtmanns war und Wilm Pepersack welche die Grafschaft Hundem von ihnen zu Lehen empfangen hatten ihrer Eide und weisen sie zur neuen Belehnung an Johann von Plettenbert anders genannt Heydemolle und Wilhelm von Elsepe Voget genannt 6 Mit dieser Entlassung waren beide von Heygen und Pepersack ihrer Amter in der Freigrafschaft entledigt Aus zahlreichen Besitzveranderungen ist ersichtlich dass die Familie immer mehr verarmte und die politische Wende gegen die von Pepersack eingeleitet war Sogar der Pfalzgraf Ruprecht II sicherte sich durch einen Vertrag 1395 das Haus Bamenohl als Offenhaus und tat gleiches mit den Vogten von Elspe Heydenreich von Heygen und Heinrich von Duseschuren uber die Burg Borghausen 7 15 Jahrhundert Bearbeiten Die erbberechtigte Tochter Alheid von Hundemen gen Pepersack zu Pepperburg heiratete 1432 den Fr Wilm Vogt von Elspe Sie wohnte der Urkunde nach noch auf der Peperburg und siedelte spater auf die nur einen Kilometer entfernte Burg Borghausen uber Aus dieser Ehe stammten die Kinder Wilhelm Cord und Godert welche sich daher Vogt von Elspe gen Pepersack nennen Diese Linie der Vogte von Elspe wohnten damals zu Borghausen 8 nbsp Buntmetallplatte von der Ruine der Peperburg im Museum der Stadt LennestadtIm Jahr 1454 geben die Bruder Wilhelm und Herman van Hundem gt Pepersecke der Katharine Tochter des Herman bei ihrer Heirat mit Johan van Bonslede alle ihre Lehen zum Brautschatz namlich den Hof zu Altenhundem das Gut zu Hofolpe das Gutchen zu Vore bey der bruggen dat Ploichysern is den lutgen Kuberge den dey Heyschoten empfangen hat die Stede des Hans Saut zu Hundem ein Gut zum Heimersberge wo Johannes Man von Snellenberg ein Gut zu Altenhundem wo Hesek wohnt ein Gut zu Overen Melbecke das Johan van der Broike empfangen den Hof zu Dypenbeke den Ernst und Herman van Snellenberg empfangen haben und noch ein Gut zu Dypenbeke das Hennecke van Hanxleden empfangen soll Grund war dass die laut Ehevertrag vereinbarte Aussteuer der Katharina nicht vollzogen werden konnte 9 16 und 17 Jahrhundert Bearbeiten Die Eigentumsrechte des Bamenohler Kotten gingen von den Pepersacken uber an die von Plettenberg und an die Vogte von Elspe 1694 heisst es in der Delineatio des Caspar Christian Vogt von Elspe Herr zu Siedlinghausen und Brunscapell von der Peperburg olim sed dom de Pepersack diruta einst Wohnsitz der Pepersacke jetzt dem Erdboden gleich 10 Archaologischer Befund Bearbeiten nbsp Im Mauerwerk eingearbeitete TreppeWie aus den Grabungsberichten der Archaologen hervorgeht besteht die Burgruine aus mindestens vier Bauphasen mit teilweise gut erkennbaren Brandbildern Das bedeutet dass die Burg mehrmals zerstort und wieder aufgebaut wurde 11 Die ehemalige Kernburg ist wie die archaologischen Ausgrabungen gezeigt haben nur noch zu einem Drittel erhalten Die verbliebenen Mauer und Gebaudereste sind vermutlich der jungsten Ausbauphase zuzurechnen Alle Bauteile und Gebaude wie Mauern und Turme sind mehrfach um und uberbaut worden Der freistehende noch im Mauerwerk erkennbare Turm ist vermutlich nicht der Bergfried gewesen und in die Mitte des 12 Jahrhunderts einzuordnen Der alteste Burgbereich ist wohl den Steinbrucharbeiten des 19 Jahrhunderts zum Opfer gefallen Die Nutzung des erhaltenen Teils der Kernburg konnte anhand von Keramikauswertungen bis in das letzte Viertel des 13 Jahrhunderts wahrscheinlich gemacht werden Der archaologische Befund der obersten Schicht des erhaltenen Teils der Peperburg lasst vermuten dass diese ohne vorangegangene Zerstorung verlassen worden ist Die ergrabenen Mauern wurden befestigt teilweise erganzt und in dem Zustand belassen auch wenn damit Mauern nebeneinander erscheinen die ursprunglich nicht zur gleichen Zeit existierten Literatur BearbeitenJoseph Brill Geschichte der Pfarrei Elspe Verlagsanstalt F H Ruegenberg Elspe 1948 Joseph Boerger Tausend Jahre Forde Grevenbruck Verlagsanstalt F H Ruegenberg Elspe 1946 Jens Friedhoff Sauerland und Siegerland Theiss Burgenfuhrer Herausgegeben von Joachim Zeune Theiss Stuttgart 2002 ISBN 3 8062 1706 8 S 116 117 Albert K Homberg Heimatchronik des Kreises Olpe Archiv fur deutsche Heimatpflege Koln 2 erweiterte und verbesserte Aufl 1967 Sigrid Lukanow Die Burg Forde Peperburg bei Grevenbruck Kreisarchiv Olpe Olpe 1997 Johann Suibert Seibertz Urkundenbuch zur Landes und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen Bd 1 und 2 1839 und 1843 Johann Suibert Seibertz Diplomatische Familiengeschichte der alten Grafen von Westfalen zu Werl und Arnsberg 1845 Johann Suibert Seibertz Quellen der Westfalischen Geschichte Bd 3 1869 Friedrich Wilhelm Schulte Der Streit um Sudwestfalen im Spatmittelalter Die Grafen von der Mark Die Erzbischofe von Koln Im Blickpunkt Die Burg Schwarzenberg in der Reihe Veroffentlichungen des Heimatbundes Markischer Kreis Heimatbund Markischer Kreis Monnig Iserlohn 1997 ISBN 3 922885 86 1 Einzelnachweise Bearbeiten vgl auch Beitrag Eine Reise zu sich selbst Westfalenpost Zeitung fur den Kreis Olpe Ausgabe vom 6 Marz 2019 Boerger 1946 Tausend Jahre Forde S 125 Der Streit um Sudwestfalen im Spatmittelalter S 145 Bruning Ole S 49 u 25 Graflich Plettenbergsches Archiv Heeren Archivteil Bamenohl Urkunden Dr Diestelkamp 13 13 i b S 90 Dunschede Heimatgeschichtliche Beitrage zu einem alten Kirchspiel Dunschede heimatgeschichtliche Beitrage HSO 37 1959 S161 A K Homberg Adelssitze Ritterguter Heft 10 sowie Inventar des Urkundenarchiv der Fursten von Hatzfeld Wildenburg zu Schonstein Sieg Band 1 Seib Q 130 und Pickertsche Sammlung Lukanow S Die Burg Forde Peperburg bei Grevenbruck nbsp Commons Burg Peperburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Peperburg amp oldid 233429632