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Paul Maximilian Eppstein geboren 4 Marz 1902 in Ludwigshafen am Rhein gestorben 27 oder 28 September 1944 in der Kleinen Festung Theresienstadt war ein deutscher Soziologe und Judenaltester im Ghetto Theresienstadt Stolpersteine in MannheimPaul Eppstein als Mitarbeiter am Philo Lexikon 1935 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPaul Maximilian Eppstein war Sohn des Handlungsreisenden Isidor Eppstein 1869 1916 und dessen Ehefrau Johanna geb Scharff 1874 Die fruhen Kinderjahre verbrachte er in Ludwigshafen am Rhein bevor die Familie 1908 nach Mannheim zog 1909 wurde sein Bruder Lothar geboren 1977 in den USA Nach dem Tod des Vaters zog die Familie 1918 wieder zuruck nach Ludwigshafen 1920 machte er in Mannheim an der Oberrealschule sein Abitur anschliessend studierte er an der Universitat Heidelberg Rechts und Staatswissenschaften Soziologie und Volkswirtschaft Er promovierte 1924 an der philosophischen Fakultat Thema seiner Dissertation Der Durchschnitt als statistische Fiktion 1928 wurde er Leiter der Volkshochschule Mannheim die sich in wenigen Jahren zu einem der wichtigsten Institute dieser Art in Deutschland entwickelte Am 14 August 1930 heiratete er in Ludwigshafen die Psychologin und Sozialarbeiterin Dr Hedwig Strauss 1 Eppstein lehrte in den 1930er Jahren an der Hochschule fur die Wissenschaft des Judentums in Berlin Soziologie 1933 erschien von ihm das Taschenbuch Die Symptomatik in der Konjunkturforschung Im gleichen Jahr musste er die Leitung der Volkshochschule niederlegen Er trat auf Aufforderung des Vorstands der Reichsvertretung der Deutschen Juden in Berlin diesem bei wo er uberwiegend mit Verwaltungsfragen und sozialen Aufgaben beschaftigt war Nach den Novemberpogromen erhielt Eppstein eine Einladung aus England zu Vorlesungen in Soziologie die er jedoch ausschlug da er Deutschland nicht verlassen wollte In der folgenden Zeit wurde er mehrfach von der Gestapo verhaftet Er war ab Juli 1939 in der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland tatig und musste mehrmals im Reichssicherheitshauptamt RSHA im sogenannten Eichmannreferat erscheinen Im Spatsommer 1941 wurde ihm hier als Vertreter der Reichsvereinigung gemeinsam mit Josef Lowenherz von der Kultusgemeinde Wien durch Adolf Eichmann im Beisein von Rolf Gunther und Friedrich Suhr eroffnet dass im September 1941 die Kennzeichnungspflicht fur alle Juden im Reich eingefuhrt wurde 2 Ab 19 September musste der sogenannte Judenstern von jedem getragen werden der rechtlich als Jude galt Im Januar 1943 wurde er zusammen mit seiner Frau und Leo Baeck ins Ghetto Theresienstadt deportiert wo er als Nachfolger von Jakob Edelstein zum Judenaltesten ernannt wurde Als solcher war er unter anderem gezwungen Deportationen in die Vernichtungslager mit vorzubereiten Am 27 oder 28 September 1944 wurde er von SS Mannern in der Kleinen Festung Theresienstadt erschossen Seine Frau Hedwig wurde am 28 Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert wo sie ebenfalls ermordet wurde Literatur BearbeitenJohn F Oppenheimer Red u a Lexikon des Judentums 2 Auflage Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh u a 1971 ISBN 3 570 05964 2 Sp 187 Karl Otto Watzinger Geschichte der Juden in Mannheim 1650 1945 Kohlhammer Stuttgart 1984 ISBN 3 17 008696 0 S 89 92 Israel Gutman Hrsg Enzyklopadie des Holocaust Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden 3 Bande Piper Verlag Munchen Zurich 1998 ISBN 3 492 22700 7 Beate Meyer Todliche Gratwanderung Die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland zwischen Hoffnung Zwang Selbstbehauptung und Verstrickung 1939 1945 Gottingen 2011 ISBN 978 3 8353 0933 3 Wolfgang Benz Deutsche Juden im 20 Jahrhundert eine Geschichte in Portrats Munchen Beck 2011 ISBN 978 3 406 62292 2 darin Judenaltester in Theresienstadt Paul Eppstein S 65 77 Claus Dieter Krohn Eppstein Paul In Harald Hagemann Claus Dieter Krohn Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen wirtschaftswissenschaftlichen Emigration nach 1933 Band 1 Adler Lehmann Saur Munchen 1999 ISBN 3 598 11284 X S 142 143 Eppstein Paul in Joseph Walk Hrsg Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918 1945 Munchen Saur 1988 ISBN 3 598 10477 4 S 81f Eppstein Hedwig in Joseph Walk Hrsg Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918 1945 Munchen Saur 1988 ISBN 3 598 10477 4 S 81 Harald Hagemann Wissenschaftliche Wurdigung von Paul Maximilian Eppstein 1902 1944 in Mannheimer Geschichtsblatter 39 2020 45 54 Paul Eppstein in E G Lowenthal Hrsg Bewahrung im Untergang Ein Gedenkbuch Stuttgart Deutsche Verlags Anstalt 1965 S 42 44Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paul Eppstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eppstein Dr Paul In www ghetto theresienstadt de Theresienstadt 1941 1945 Ein Nachschlagewerk Dokumente zu Paul Eppstein in den Sammlungen des Judischen Museums in Prag Einzelnachweise Bearbeiten Dr Hedwig Eppstein im MARCHIVUM Mannheim Esriel Hildesheimer Judische Selbstverwaltung unter dem NS Regime Mohr Siebeck 1994 ISBN 9783161461798 S 204 Normdaten Person GND 1012561615 lobid OGND AKS LCCN no2017026446 VIAF 17602975 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eppstein PaulALTERNATIVNAMEN Eppstein Paul Maximilian vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Soziologe und Judenaltester im Ghetto TheresienstadtGEBURTSDATUM 4 Marz 1902GEBURTSORT Ludwigshafen am RheinSTERBEDATUM 27 September 1944 oder 28 September 1944STERBEORT Kleine Festung Theresienstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Eppstein amp oldid 230773813